Pamukkale (türkisch für Baumwollfestung) ist ein Dorf nahe der Stadt Denizli im Südwesten der Türkei. Seinen Namen erhielt der Ort durch die beeindruckenden Kalksinterterrassen, die über Jahrtausende durch kalkhaltige Thermalquellen entstanden sind und heute eine Touristenattraktion darstellen. Die Terrassen stehen auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO.
Das dortige Quellwasser ist mit Calciumhydrogencarbonat gesättigt. Beim Austreten entweicht durch den Druckabfall Kohlendioxid, wodurch die Löslichkeitsgrenze von Calciumcarbonat überschritten wird, das in Form von Travertin ausfällt. Pro Sekunde werden 250 l Thermalwasser (ca. 30 °C) ausgeschüttet, d. h. täglich 21600 m³. In einem Liter sind 2,2 g Kalk gelöst, der ausgeschieden wird; die tägliche Menge beträgt damit 48 Tonnen.
In den vergangenen 50 Jahren waren die Terrassen durch die oberhalb erbauten Hotels, die das Thermalwasser nutzten, zunehmend verfallen und hatten teilweise ihre typische weiße Farbe verloren. Daher wurden bis zum Jahre 1998 alle Hotels abgerissen. Mit Hilfe eines ausgeklügelten Bewässerungssystems wird versucht, die Terrassen von Pamukkale wieder in den ursprünglichen Zustand zu versetzen. Deshalb sind derzeit auch nur einige wenige Becken mit Wasser gefüllt und nur ein paar ausgewählte überhaupt für die Besucher zu betreten. Die meisten Fotos (im Internet und in Reiseführern) versprechen deshalb derzeit mehr, als wirklich zu sehen ist.
Bei Pamukkale liegt der antike Ort Hierapolis.
Ähnliche Sinterterrassen befinden sich an den Mammoth Hot Springs im Yellowstone-Nationalpark.
Im Berliner Görlitzer Park befindet sich seit 1998 ein den Pamukkale-Terrassen nachempfundener Brunnen.