Ōwakudani

Ōwakudani (jap. 大涌谷, dt. „großes kochendes Tal“) ist ein vulkanisches Tal mit zahlreichen heißen Quellen, einige davon mit heißem Schwefelwasser. Das Tal befindet sich in Hakone auf der japanischen Hauptinsel Honshū in der Präfektur Kanagawa, im Landkreis Ashigarashimo. Das Gebiet liegt etwa 80 km südlich von Tokio. Das Tal liegt auf einer Höhe von 1040 Metern.

Geographie

Ōwakudani ist das Gebiet um die Caldera, welche bei der letzten Eruption des Berges Hakone vor gut 3000 Jahren entstanden ist. Das komplette Gebiet ist eine aktive Vulkanzone mit Fumarole und heißen Quellen. Das Tal befindet sich auf der Nordseite des Berges Kamiyama, welcher selber auch ein Teil des großen Hakone Vulkans ist. Die Gegend um das Tal gehört zu einem gewaltigen Vulkan, welcher durch zwei gewaltige Eruptionen, die erste vor ca. 180.000 Jahren und die zweite ca. vor 49.000–80.000 Jahren, kollabierte und zwei große Calderas geformt hat. Der westliche Caldera-See ist der große Ashi-See. Die beiden Berge Kamiyama und Komagetake sind also faktisch zwei kleinere vulkanische Erhöhungen die im Zentrum der großen Caldera des Hakone Vulkans entstanden sind.

Vulkanismus

Die letzte große Magma Eruption erfolgte vor ca. 3000 Jahren, seitdem gab keine größeren Vorkommnisse. Zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert gab es drei phreatische Explosionen im Gebiet Ōwakudani.

20. Jahrhundert

  • Im Jahr 1933 wurden Veränderungen bei den Fumarole festgestellt, auch veränderte sich der Wasserausstoss beim Ubako Onsen. Im Verlauf des Jahres starb bei der Explosion einer Fumarole in Ōwakudani eine Person.
  • Zwischen September 1974 und Februar 1978 gab es weitere Veränderung im Gebiet um Ōwakudani, Fumarole veränderten ihre Position und Bäume begannen zu verdorren und abzusterben.
  • Schwache Erdbeben wurden auch im Jahr 1987 und 1992 in einer Tiefe von 20 bis 23 km registriert. In der Nähe des Zentrums von Ōwakudani kam es zu einer leichten Erhöhung des Bodens.
  • Am 22. April 1991 wurden ca. 300 Erdbeben (Magnitude ≤ 2,5) zwischen 10:00 und 13:00 Uhr festgestellt. Das Epizentrum der meisten Erschütterungen befand sich ca. 5 km unterhalb der Caldera. Am 24. April normalisierte sich die Lage wieder und es wurden keine Änderung an der Oberflächenaktivität festgestellt.

21. Jahrhundert

  • Zwischen Juni und Oktober 2001 wurde eine erhöhte seismische Aktivität im Gebiet gemessen. In der Nähe des Zentrums kam es zu einer leichten Wölbung. Weitere kleinere Erdbeben wurden am Nordende des Ashi-Sees registriert. Kurz nach den Erdbeben wurde eine Vergrößerung des Fumarole-Gebiet in Ōwakudani festgestellt. Die Dampfausstossung an einigen Stellen in Ōwakudani nahm stark zu.
  • Zwischen März und April 2011, genauer seit dem Tōhoku Erdbeben, wurde eine erhöhte seismische Aktivität im Norden von Ōwakudani gemessen. Neben vielen kleineren Erdbeben fanden auch zwei Stärkere am 11. und am 21. März statt.
  • Im Februar 2013 wurden etwa 1400 kleinere Erdbeben registriert, jedoch folgte keine Eruption und die Lage beruhigte sich daraufhin wieder.
  • Am 26. April 2015 wurde erneut eine erhöhte seismische Aktivität im Gebiet festgestellt.
  • Seit dem 6. Mai 2015 ist das Gebiet um den Ōwakudani für Besucher gesperrt. Auf Grund der erhöhten seismischen Aktivität und kleineren vulkanischen Eruptionen wurde das Gebiet um die Seilbahn, Zugangsstraßen und Wanderwege im Radius von 300 m gesperrt. Die japanische Meteorologische Behörde hat die Alarmstufe an diesem Tag auf Stufe 2 erhöht. Alleine an diesem Tag wurden rund 115 Erdbeben verzeichnet. Bei den heißen Quellen konnte man eine Erhöhung des Wasserdrucks feststellen.
  • Zwischen dem 14 und 17. Mai 2015 hat sich an der seismischen Aktivität kaum etwas verändert. An Grund der berühmten heißen Quelle am Ōwakudani wurde eine Erhöhung des Bodens um ca. 12 cm festgestellt. Diese Erhöhung betrifft das Gebiet in einem Radius von ca. 200 m. Am 15. Mai wurden ca. 471 kleinere Erdbeben registriert.
  • Am 29. Juni wurden 14 Erdbeben der Magnitude 1,9 bis 3,2 gemessen.
  • Seit dem 30. Juni 2015, nachdem die seismische Aktivität erneut zugenommen hat, herrscht laut der Meteorologische Behörde Japans Alarmstufe 3 und der Radius wurde auf gut 1 km erhöht.
  • Am 11. September 2015 senkte die Meteorologische Behörde Japans die Alarmstufe zurück auf Stufe 2. Der Radius der Sperrzone wurde damit verringert, jedoch bleibt die Hakone-Seilbahn weiterhin außer Betrieb.
  • Seit dem 27. Juli 2016 ist das Gebiet, inklusive der Seilbahn aber ohne die Wanderpfade, täglich von 09:00 bis 17:00 Uhr für Besucher freigegeben.

Tourismus

Viele Touristen kommen nach Ōwakudani wegen der Aussicht (Speziell den Blick auf den Fuji), den vulkanischen Aktivitäten und ganz speziell wegen den Kuro-tamago (黒卵, „Schwarze Eier“). Dies sind besondere Onsen-Tamago, bei denen gelöste Sulfate und Eisenionen der Schwefelwasserquellen die Schale schwarz färbt. Im Gegensatz zum normalen Onsen-Tamago, sind diese Eier auf Grund der extremen Hitze der Quellen hartgekocht. Die Eier sollen ein langes Leben bringen. Es wird gesagt, dass man pro gegessenes Ei, sieben Jahre länger leben soll.

Zugang

Ōwakudani kann man mit Hilfe einer Funitel, der Hakone-Seilbahn, erreichen. Diese verkehrt zwischen den Stationen Sōunzan und Tōgendai. Die Station Sōunzan erreicht man mit dem Hakone Tozan Tetsudō Cable Car von Gōra aus. Am anderen Ende ist die Station Togedai, welche am Ufer des Ashi-See liegt. Mit dem Schiff ist die Station mit Moto-Hakone und Hakone-machi verbunden.

Neben der Seilbahn gibt es auch eine Straße, die direkt bis zum Besucherzentrum führt. Entweder fährt man über die Nationalstraße 1 bis nach Kowakudani und von dort mit einer Nebenstrasse hoch, oder man kommt von der Nationalstraße 138 bis nach Sengokuhara und von dort über eine Nebenstrasse nach Kojiri und von dort weiter bis zum Besucherzentrum.

Weblinks

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Tipps & Hinweise
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Kevin Skobac
30. December 2014
Find your way up the hill to the stand making the black eggs in the sulfur springs. Sold in bags of 5 for $5. Said to add 7 years o your life. We had two each.
Steve Zhang
17. January 2015
The black eggs of Owakudani. The eggs are cooked in the hot spring here, and the shells are blackened by the sulphur, and eating these eggs are said to prolong one's life by seven years
K B
3. December 2017
The walking paths are still all closed off due to dangerous gases etc so you can only get here via ropeway or car. If you come by car on a weekend be prepared for a long wait for parking
Mami Sasaki
16. August 2014
早雲山からロープウェイで一つ目の駅。天気が良ければ富士山見えるらしいが、自分は霧が酷くて何も見えない日でした。お土産買えるショップやレストランもあったので、天候良い日に来て、のんびりお昼も食べて、みたいなのが良さそう。黒たまごが名物。
マーベル
5. November 2014
地熱を利用して作られたゆで卵が販売されている。当地で湧いている温泉に含まれる硫黄と鉄分が結びつき黒い硫化鉄となり卵の殻に付着して、黒く変色していることから黒玉子と呼ばれる。黒玉子は1個食べると7年寿命が延びるというふれこみである
saaaachii
1. October 2012
白煙が上がり大地の躍動を実感することができます。ここに来たら名物「黒たまご」をご賞味ください。1つ食べれば7年長生き、と言われています。殻は真っ黒ですが、殻をむけばいつものゆでたまごです。
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8.6/10
Nao180, Amadeus und 30 546 mehr Menschen hier gewesen
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0.2 km von 大涌谷110 Motohakone, Hakone, Ashigarashimo-gun, Kanagawa 250-0522, Japan Route berechnen
Sat-Sun 9:00 AM–5:00 PM
Mon 9:00 AM–5:00 PM
Tue-Thu 10:00 AM–4:00 PM

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