Die Kapitolinischen Museen sind ein Museum der Stadt Rom und bestehen heute aus mehreren Antikensammlungen und Kunstgalerien. Die bedeutendsten befinden sich auf dem Kapitolshügel, oberhalb des Forum Romanum im Konservatorenpalast und dem Palazzo Nuovo.
Geschichte
Die Kapitolinischen Museen gehen zurück auf das Jahr 1471, als
die Stadt Rom eine Sammlung von Skulpturen griechischer und
römischer Götter des Altertums von Papst Sixtus IV. erhielt. Auch
in den folgenden Jahren wurde die Sammlung vor allem um
vatikanische Bestände erweitert. So wollte Pius V. die
Vatikanischen Paläste von heidnischen Statuen säubern und
transferierte diese in den Konservatorenpalast.
Mit der Fertigstellung des Palazzo Nuovo 1654 konnte ein Teil
der Sammlung dorthin gebracht werden und besser präsentiert werden.
Nach dem Erwerb der Sammlung von Kardinal Albani wurde die
Ausstellung 1734 erstmals dem Publikum geöffnet. Mit dem Ausbau
Roms zur Hauptstadt Italiens ab 1870 wurde weitere Funde von
Antiken gemacht, die in ein neues Antiquarium auf dem Celio ausgelagert
wurden. 1925 wurde der Palazzo Caffarelli erworben, 1952 der
nördliche Anbau des Konservatorenpalasts, der Braccio Nuovo,
in die Museen einbezogen und 1957 die Galleria Lapidaria
eingerichtet. 1997 wurde wegen Bauarbeiten ein Teil der Sammlung in
die Centrale Montemartini, ein ehemaliges Elektrizitätswerk an der
Via Ostiense ausgelagert. Wegen des großen Erfolgs wurde diese 2005
in eine ständige Außenstelle umgewandelt.
Bis 2005 wurden die Kapitolinischen Museen vom Architekten Carlo
Aymonino grundlegend umgebaut und erweitert. Dabei wurde auch der
Palazzo Clementino erworben und einbezogen.
Museen
Die Museen gliedern sich heute in mehrere Teile auf dem
Kapitolshügel, die durch den gemeinsamen Eingang im
Konservatorenpalast zu erreichen sind.
- Der Konservatorenpalast (Museo del Palazzo dei Conservatori),
bis 1568 von Michelangelo erbaut, wurde bis 2005 grundlegend
umgestaltet und erweitert. Es befinden sich hier vor allem
archäologische Funde sowie die Collezione Castellani. In einem
verglasten Innenhof befindet sich heute die Reiterstatue des
Kaisers Mark Aurel, deren Kopie auf dem Kapitolsplatz steht.
Innerhalb des Museums sind auch Fundamente des Kapitolinischen
Tempels zu sehen.
- Das sogenannte Appartamento dei Conservatori umfasst den
ältesten Teil des Konservatorenpalast mit der Sammlung von 1471,
die in den freskierten Sälen gezeigt wird, darunter der
Dornauszieher und die Kapitolinische Wölfin mit den beiden Knaben
Romulus und Remus.
- In einem von 1939 bis 1941 entstandenen Flügel befindet sich
seit 1957 die Pinakothek mit Werken unter anderem von Caravaggio, Tizian
und Rubens.
- Der Palazzo Caffarelli wurde 1925 erworben und als Museo
Mussolini Teil der Ausstellung. Im Jahr 2000 wurde der
benachbarte Palazzo Clementino einbezogen. Der Palazzo
Caffarelli-Clementino beinhaltet unter anderem die Collezione
Santarelli und die Münzsammlung.
- Der Palazzo Nuovo befindet sich gegenüber dem
Konservatorenpalast am Kapitolsplatz. Er enthält unter anderem die
Skulpturen der Collezione Albani. Im Hof steht die Statue des
Marforio.
- In den 1930er Jahren wurde der Palazzo Nuovo mit dem
Konservatorenpalast durch einen unterirdischen Gang verbunden. 1957
wurde hier die Galleria Lapidaria mit Fragmenten von antiken
Marmorinschriften eingerichtet, jedoch wegen eindringendem Wasser
bald wieder geschlossen. Seit 2005 ist diese Abteilung wieder zu
besichtigen.
- Seit 2005 ist über einen Gang von der Galleria Lapidaria das
Tabularium und der Tempel des Veiovis erreichbar.
- Seit 1997 besteht an der Via Ostiense die Außenstelle in der
Centrale Montemartini mit unter anderem der Giebelgruppe des
Tempels des Apollo Sosianus.
Literatur
- Manfred Wundram (Hrsg.): Reclams Kunstführer, Italien. Band
V. Rom und Latium. Reclam, Stuttgart 1981, ISBN
3-15-008679-5.
Weblinks
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