Der Donauturm ist ein von 1962 bis 1964 errichteter Aussichtsturm inmitten des Donauparks im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt. Er ist eines der Wahrzeichen Wiens und zugleich das zweithöchste freistehende Bauwerk Österreichs.
Der vom Architekten Hannes Lintl entworfene Donauturm wurde im Zuge der Vorbereitungen zur Wiener Internationalen Gartenschau (WIG 64) errichtet. Grundsteinlegung war am 12. Oktober 1962, nach rund 18 Monaten Bauzeit unter der Bauleitung von Eberhard Födisch konnte der Turm am 16. April 1964 von Bundespräsident Adolf Schärf feierlich eröffnet werden. Seither ist er zu einem beliebten Aussichtspunkt über die Stadt mit bis zu 80 Kilometer Fernblick und zu einer Touristenattraktion geworden und gehört prägend zum Wiener Stadtbild.
Der Turm ist 252 Meter hoch, sein größter Schaftdurchmesser beträgt 12, sein kleinster 6 Meter. Laut Grundsteinurkunde von 1962 hätte der Donauturm 260 Meter hoch werden sollen, davon der 180 Meter Stahlbetonschaft und darauf der 80 Meter hohe Stahlrohrmast. Die in 150 Metern gelegene Aussichtsplattform, die später zum Schutz vor dem oft starken Wind teilweise verglast wurde, wird über zwei Aufzüge erreicht, die je max. 14 Fahrgäste innerhalb von 35 Sekunden mit 22 Km/h auf diese Höhe befördern (1964 die schnellsten Expressaufzüge Europas). Ebenfalls erreicht man die Plattform über 779 Stufen (775 laut Architektenbüro Lintl), die jedoch üblicherweise nur während des jährlichen Donauturm-Laufes, sowie in Notfällen zugänglich sind. Bei starkem Wind fahren die Aufzüge nur mit halber Geschwindigkeit, da durch die mögliche Schwankung des Turmes die Bewegung der Aufzugskabel gefährlich sein könnte.
Auf zwei weiteren öffentlich zugänglichen Ebenen in der doppelstöckigen verglasten Kanzel bieten zwei Drehrestaurants in 160 und 170 Metern Höhe einen abwechslungsreichen Blick über die österreichische Bundeshauptstadt. Eine Umdrehung dauert 26, 39 oder 52 Minuten. Bei den Drehrestaurants handelt es sich weltweit um die ersten, bei denen sich die Fassade mitdreht. Die Restaurants waren ursprünglich weitgehend identisch ausgeführt, heute wird das obere als „gehobenes“ Restaurant (Donauwalzer) und das untere als Café (Panorama) betrieben (wobei Speisekarte und Preise weiterhin kaum voneinander abweichen).
Auf der Aussichtsplattform befindet sich auch eine Bungee-Jumping-Anlage, die im Sommer zeitweise in Betrieb ist.
Anlässlich einer Veranstaltung von Pro Juventute am 6. Juni 1968 sollten sieben Ballons von der Wiese beim Donauturm starten. Während drei von ihnen problemlos am Turm vorbeifuhren, wurde der vierte direkt gegen den Turm getrieben, wo er zunächst an den Sicherheitsgittern hängenblieb und danach abstürzte. Dabei kamen der amerikanische Ballonfahrer Francis Shields sowie zwei Passagiere ums Leben.
Das ursprünglich als Aussichtsturm geplante Bauwerk wird als Fernsehturm auch für Mobilfunk-Antennen, einige UKW-Sendeanlagen privater Radiosender sowie diverse Funkdienste genutzt. Derzeit werden folgende Radioprogramme von hier aus ausgestrahlt:
| Programmname | Frequenz | ERP |
|---|---|---|
| Radio Arabella Wien | 92,9 MHz | 2,8 kW |
| Radio Orange 94.0 | 94,0 MHz | 1 kW |
| 98,3 Superfly | 98,3 MHz | 0,38 kW |
| Radio Stephansdom | 107,3 MHz | 2 kW |
Ein Problem bei den Frequenzen besteht, dass aus dem Nachbarland Ungarn vom Kabhegy auf der Frequenz 93,9 MHz mr2-Petöfi Radio und auf der Frequenz 107,2 MHz Slager Radio senden, mit einer Sendestärke von 70 kW. Vor allem auf Wiener Anhöhen kommt ein stärkeres Signal vom Kabhegy als vom Donauturm, trotz der direkten Sicht zum Turm.
Im Jahr 1991 erhielt die Betriebsgesellschaft die Staatliche Auszeichnung und darf seither das Bundeswappen im Geschäftsverkehr verwenden.