Der Zoo Frankfurt (zeitweise auch Zoologischer Garten Frankfurt) wurde 1858 in Frankfurt am Main eröffnet und ist damit (nach dem Berliner Zoo) der zweitälteste Tierpark Deutschlands.
Westend um 1860, ausgestellt im Vogelhaus]] Der Zoo und seine Umgebung 1893, von der ehemaligen Pfingstweide ist bereits nichts mehr übrig. Briefmarke der Deutschen Bundespost (1958): 100 Jahre Zoologischer Garten Frankfurt (Main)]] Luftaufnahme, Haupteingang oben Flusspferde beim Mittagsschlaf Exotarium Rostkatze im Katzendschungel Südasien Röhrenaal im Exotarium]]
Der Zoo Frankfurt (zeitweise auch Zoologischer Garten Frankfurt) wurde 1858 in Frankfurt am Main eröffnet und ist damit (nach dem Berliner Zoo) der zweitälteste Tierpark Deutschlands.
Der Zoo Frankfurt befindet sich am östlichen Rand der Innenstadt, in gerader Verlängerung der Haupteinkaufsstraße Zeil, Ecke Alfred-Brehm-Platz im Stadtteil Ostend. In der Bernhard-Grzimek-Allee (im Westen des Zoos) befinden sich das Gesellschaftshaus, der Haupteingang und der eigene U-Bahnhof Zoo. Dort ist der Zoo durch die U-Bahnlinien U6 und U7 sowie die Straßenbahnlinie 14 an das öffentliche Nahverkehrsnetz angebunden.
Das Freigelände ist im Norden durch die Thüringer Straße begrenzt – im Osten durch die Waldschmidtstraße und Rhönstraße, an deren Kreuzung sich nahe dem Frankfurter Alleenrings ein zweiter Eingang befindet. Im Süden bilden die Straßen Am Tiergarten und Bernhard-Grzimek-Allee die Grenze.
Der Frankfurter Zoo entstand auf Betreiben einer Bürgerinitiative. Dazu pachtete die Zoologische Gesellschaft Frankfurt zunächst den Leer'schen Garten im Westend (direkt an der Bockenheimer Landstraße und westlich der heutigen Straße Unterlindau gelegen), und als man schließlich die Genehmigung der örtlichen Polizeibehörde eingeholt hatte, mit der „das Halten wilder Tiere in geeigneten Behältern“ gestattet wurde, wurden am 8. August 1858 die ersten exotischen Tiere ausgestellt. Doch genehmigt wurden vorerst lediglich Pflanzenfresser.
Sowohl die Innenstadtlage als auch Platzmangel bewogen die Gründergesellschaft, an die damals außerhalb der Stadt gelegene Pfingstweide zu ziehen, ein ehemaliges Exerziergelände, auf dem schon Napoleon I. 1813 die Truppenparade abnahm. Am 29. März 1874 war der Umzug und bereits 1875/76 wurde das Zoo-Gesellschaftshaus errichtet. In der Folgezeit wurden auch ein Raubtierhaus, das Affenhaus, das Antilopenhaus, die Bärenanlagen und ein großes Aquarium gebaut. 1915 übernahm schließlich die Stadt Frankfurt den Zoo, nachdem der Tierbestand wegen des Ersten Weltkrieges an mangelnder Pflege und Nahrungsknappheit einzugehen drohte.
In den Jahren nach 1933 entstanden neben Gartenanlagen auch das Elefantenhaus, die Robbenanlage und das Menschenaffenhaus. Im Frühjahr 1944 wurde der Zoo durch mehrere Volltreffer bei einem Luftangriff fast völlig zerstört. Viele Tiere starben oder liefen frei umher. Nahezu alle Gehege und auch das Gesellschaftshaus waren ausgebrannt. Alle Aquarien- und Terrarientiere, sämtliche Raubkatzen und ungefähr 90 Prozent aller anderen Tierarten waren tot. Nach dem Kriege wirkte der damalige Direktor Bernhard Grzimek darauf hin, dass der Zoo erhalten blieb. Die amerikanische Militärregierung und der von ihr benannte Magistrat hatten zunächst aus Kostengründen keinerlei Interesse am Aufbau des zerstörten Zoos. Doch Grzimek erwirkte nach mehrwöchigen Aufräumungsarbeiten eine Erlaubnis für die Wiedereröffnung. Allerdings durften seitens der zerstörten Stadt keine Finanzmittel dazu gegeben werden.
Als neue Einnahmequelle wurde auf dem Gelände des zerstörten Zoos ein ständiges Vergnügungszentrum mit Schaustellern aller Art, Karussells und Achterbahn eröffnet. Tanzveranstaltungen, Kinderfeste und Sommernachtsbälle, Modenschauen, Eisrevuen und Zirkusveranstaltungen brachten Geld in die leeren Kassen. Grzimek wurde von anderen deutschen Zoodirektoren dafür kritisiert, da diese Vorgehensweise eines Zoodirektors nicht würdig sei.
Zugleich wurde das Zoogelände in nordöstlicher Richtung um ein Trümmergelände bis an den Unteren Atzemer und die Waldschmidtstraße erweitert; durch die Erweiterung verschwand die alte Fasanenstraße.
Die 1950 von Bernhard Grzimek wiedergegründete Zoologische Gesellschaft Frankfurt veranstaltete Tombolen und Spendenaktionen und stiftete die Einnahmen, die Millionenhöhe erreichten, dem Wiederaufbau. An Neubauten ab den 1950er Jahren kamen (zum Teil erstmalig in Deutschland) hinzu:
In den kommenden Jahren plant der Zoo, eine neue Bärenanlage und einen neuen Eingangsbereich zu errichten.
In den 1970er Jahren war oft die Rede von einer Verlagerung des Zoos in Außenbezirke. Ein Anfang war 1974 gemacht, als man Büffel, Störche und Rotwild ins Niddatal verlegte. Auch ein Plan zum kompletten Umzug nach Niederursel war bereits fertig erarbeitet. Doch Umplanungen (unter anderem die Bundesgartenschau) und die Erschließung neuer Wohngebiete (Niederurseler Hang) versprachen profitabler zu sein und so wurde das Projekt fallen gelassen. Die Zoodirektion zog die Konsequenzen und konnte, da sie sich artgerechter Haltung verpflichtet sah, zahlreiche Tierarten nicht mehr beherbergen. So gibt es im Frankfurter Zoo seit Mitte der 1980er Jahre keine Elefanten mehr. Der Plan für einen neuen Landschaftszoo am Niederurseler Hang wurde nach einigen Planungsvorarbeiten nicht weiterverfolgt, und auch die Überlegungen für eine Zoofiliale in unmittelbarer Nähe zur Autobahn A5 am so genannten Geiersberg sind bisher nicht konkretisiert worden.
Ab 1960 wird eine wissenschaftlich und pädagogisch gebildete Referentin beschäftigt. In unregelmäßiger Folge erscheinen zudem Unterrichtsmaterialien, die dem Lehrer den Biologieunterricht vorbereiten helfen, und es können themenbezogene Führungen gebucht werden. Der ehemalige hessische Ministerpräsident Dr. Georg August Zinn bezeichnete seinerzeit den Frankfurter Zoo als "Die größte Schule Hessens".
Zoo-Gesellschaftshaus 1878
(Fotografie: Carl Hertel)