Das Wikingerschiffsmuseum (dänisch: Vikingeskibsmuseet) in Roskilde ist ein dänisches Museum für prähistorische und mittelalterliche Schiffe, Seefahrt und Schiffsbau.
Im Jahre 1962 wurden fünf Wikingerschiffe bei Skuldelev im Roskilde-Fjord ausgegraben. Diese um das Jahr 1070 n. Chr. datierten Schiffe wurden zum Schutz und zur Kontrolle der Fahrrinne des Fjordes vor feindlichen Angriffen versenkt und mit Steinen bedeckt. Dadurch bildeten sie eine für Schiffe unüberwindbare Barriere. Diese fünf Schiffe stellen eine Typologie von Wikingerschiffen dar und sind die Hauptausstellungsstücke des Museums.
Das 1969 speziell für die fünf geborgenen Schiffe errichtete Wikingerschiffsmuseum liegt direkt am Roskilde-Fjord. Bei Ausgrabungen zu einem Erweiterungsbau wurden weitere neun Schiffe entdeckt, u.a. das bisher größte entdeckte Kriegsschiff aus der Wikingerzeit. Insgesamt wurden dabei etwa 1500 große Wrackteile und unzählige kleine Brocken geborgen. Die Gesamtzahl dürfte bei etwa 50.000 gelegen haben. Um diese zu erhalten, wurden sie zunächst feucht gehalten, danach mit einer Formalinlösung besprüht, in Plastikfolien verpackt und anschließend je nach Größe zwischen sechs Monaten und zwei Jahren in Polyethylenglycol-Konservierungsbädern gelagert. Die Bruchstücke wurden sorgsam vermessen und mithilfe eines 3D-Computerprogramm gescannt. Aus den anfallenden Daten wurden dann Modelle errechnet, die in verkleinertem Maßstab zunächst zur Probe gebaut wurden, um danach erneut gescannt und verbessert zu werden. Nach diesen Modellen wurden dann verschiedene Nachbauten angefertigt, die ihre Seetüchtigkeit unter Beweis stellen konnten.
Gründer und erster Direktor des Museums bis 1985 war Ole Crumlin-Pedersen.
Bei Ausschachtungsarbeiten für eine Erweiterung des Museums mit Museumsinsel und Museumshafen in den Jahren 1996 und 1997 sind neun weitere Schiffswrags der Wikingerzeit gefunden worden, darunter die Roskilde 6, das bisher größte gefundene Langschiff.
Neben der eigentlichen Museumshalle, welche einen Bereich für Sonderausstellungen besitzt, gehört eine Werkstatt, in der Rekonstruktionen von Wikingerschiffen angefertigt werden, sowie eine größere Anzahl von Nachbauten der Skuldelev Schiffe im eigenen Hafen zum Areal des Museums.