Wat Bowonniwet Wihan (andere Schreibweise: Wat Bovonnivet, Wat Bovornives, kurz: Wat Bowon; Thai: Шаблон:Lang, ausgesprochen: [[[:Шаблон:IPA]]]) ist ein buddhistischer Tempel (Wat) im Distrikt Phra Nakhon der Hauptstadt Bangkok von Thailand. Er liegt im Nordosten der sogenannten Rattanakosin-Insel, dem historischen Zentrum von Bangkok.
Wat Bowonniwet ist das Zentrum der Thammayut-nikai, einem der
beiden Orden der buddhistischen Theravada-Mönche in Thailand. Er
ist ein Königlicher Tempel Erster Klasse unter dem Patronat der
Chakri-Dynastie. Seine wichtigste Buddhastatue wird Phra
Phutthachinasi (Thai: Шаблон:Lang) genannt,
sie wurde 1357 im Sukhothai-Stil hergestellt.
Auf dem Gelände des Wat Bowonniwet befindet sich der Hauptsitz
der buddhistischen Mahamakut-Universität.
Ein
königlicher Tempel
Prinz Bhikkhu Mongkut trat 1836 als Mönch in diesen Tempel ein.
Später wurde er zum Abt berufen. Dieses Amt hatte er viele Jahre
lang inne, bevor er 1851 zum König von Siam gekrönt wurde.
Sein Urenkel König Bhumibol Adulyadej war ebenfalls im Wat Bowon
für einige Tage ordiniert, bevor er zum König gekrönt wurde.
Bhumibol's Mentor, Phra Yanasangworn, wurde später zum Abt berufen.
Der Sohn König Bhumibols, Kronprinz Maha Vajiralongkorn war hier
für kurze Zeit ordiniert, ebenso wie einige der Söhne des
Prinzen.
Geschichte
Ursprünglich gab es auf dem Gelände des heutigen Wat Bowonniwet
zwei verschiedene Tempel: im Westen lag Wat Mai und im Osten Wat
Rangsee Suddhawas, abgetrennt durch einen Khlong (Kanal). Da zur
Regierungszeit von König Nang Klao (Rama III.) der Wat Mai
ohne Abt war, entschied der König, dass sein Halbbruder Prinz
Mongkut, der sich zuvor für den Buddhismus verdient gemacht hatte,
diese Position übernehme.
Wat Mai war einige Jahre zuvor von einem Onkel des Königs
gegründet worden. Aber der Baumeister verstarb, bevor er sein Werk
beenden konnte. König Nang Klao sah, dass der Tempel fast verwaist
war - es lebten nur fünf Mönche in ihm. So vollendete er den Bau
und fügte für den neuen Abt eine zweistöckige Residenz in
europäischem Stil hinzu. Am 11. Januar 1837 nach einer großartigen
vom König initiierten Zeremonie konnte Prinz Mongkut seine Position
als neuer Abt des Wat Bowonniwet einnehmen.
Erst später, in der Regierungszeit von König Prajadhipok (Rama
VII.), wurden die beiden Tempel zur heutigen Größe
zusammengefasst.
Äbte
- 1836–1851 Prinz Mongkut (vor seiner Regierungszeit als König
Mongkut/ Rama IV. 1851–1868)
- 1851–1892 Somdet Phra Maha Samana Chao Krom Phraya Pavares
Variyalongkorn (Шаблон:Lang, "Prinz
Rurk", 8. Oberster Mönchspatriarch 1853–1892)
- 1892–1921 Somdet Phra Maha Samana Chao Krom Phraya
Vajirananavarorasa (Шаблон:Lang, "Prinz
Manusanagamanob", 10. Oberster Mönchspatriarch 1900–1921)
- 1921–1958 Somdet Phra Sangharat Chao Krommaluang
Vajiranyanavongse (Шаблон:Lang, 13.
Oberster Mönchspatriarch 1945–1958)
- 1958–1961 Phra Prommuni
- 1961–2013 Somdet Phra Nyanasamvara Suvaddhana (Шаблон:Lang, 19.
Oberster Mönchspatriarch 1989–2013)
Wichtige
Gebäude
Phutthawat
- Der Ubosot: Der Ubosot hat eine einzigartige T-Form, die
beiden Seiten-Flügel können als Viharn genutzt werden, während der
große vordere Flügel den eigentlichen Ubosot (Ordinations-Halle)
darstellt. Das Gebäude ist im stark chinesisch beeinflussten Stil
der Epoche von König Rama III. erbaut. Besonderheit: es gibt keine
Chofah, die dreieckigen Giebelfelder sind reich mit Stuck verziert,
die tragenden Säulen haben einen quadratischen Grundriss. König
Mongkut ließ die großen Eingangstore des Ubosot mit vergoldeten
Schnitzereien chinesischer Torwächter verzieren. Sein Sohn, König
Chulalongkorn (Rama V.) ließ die vordere Veranda renovieren, um sie
etwas abzusenken. Ungewöhnlich: ein vergoldeter Bai Sema genau in
der Mitte steht nicht vor dem Ubosot, sondern ist in dessen
Stirnwand eingelassen. Links vor dem Ubosot gibt es weitere alte
Bai Sema in rotem Sandstein, die zur Zeit von König Nang Klao (Rama
III.) aus einem Tempel in Phetchaburi
hierher gebracht wurden.
- Die Buddha-Statuen Phra Phuttha Chinasi (Thai: Шаблон:Lang) und Luang
Pho To (im Hintergrund, Thai: Шаблон:Lang)
stehen im Innern des Ubosot. Die große Statue stammt ursprünglich
aus dem Wat Sa Taphan in Phetchaburi. Die Bronze-Statue im
Sukhothai-Stil des Phra Phuttha Chinasi wurde im Jahre 1829 aus dem
nördlichen Viharn des Wat Phra Si Rattana Mahathat in Phitsanulok
hierher gebracht. Sie ist von einem holzgeschnitzten Thronhimmel
umrahmt und steht auf einem ziselierten, stufigen Sockel. Vor der
Statue des Phra Phuttha Chinasi stehen zwei Adoranten,
wahrscheinlich seine beiden Jünger Sariputta und Moggalana.
Dazwischen in der Mitte sind Statuen dreier früherer Prinz-Äbte zu
sehen.
- Die Wände des Ubosot sind von dem bekannten thailändischen
Maler Khrua In Khong, einem Zeitgenossen von König Mongkut,
bemalt. Sie stellen alle Parabeln auf das Dhamma, die buddhistische
Lehre dar. Gebäude und Menschen seiner Bilder sehen sehr europäisch
aus. Da In Khong nie außerhalb Siams gereist war, glauben
Historiker, dass der Künstler seine Eingebungen beim Betrachten
europäischer und amerikanischer Ölgemälde jener Zeit gewann.
(Beispiele dazu sind zu sehen auf der Webseite des Tempels, siehe
Weblinks)
- Die große Chedi soll in ihrem Inneren eine Reliquie des
Buddha beherbergen. Die Chedi des Wat Bowonniwet ist der Phra Pathom
Chedi in Nakhon Pathom
sehr ähnlich. Sie ist mit über 50 Meter Höhe für einen Stadttempel
eigentlich recht groß. Ursprünglich war sie nur weiß verputzt, aber
nach der Renovation im Jahre 1964 wurde sie mit kleinen goldenen
Mosaik-Steinchen bedeckt. Die Chedi steht auf einer erhöhten
Plattform mit einer unteren und einer oberen Terrasse, die über
Treppenaufgänge von der östlichen und westlichen Seite erreicht
werden können. Diese Aufgänge sind nur einmal im Jahr für die
Öffentlichkeit zugänglich, am Khao Phansa-Tag, dem Tag der Einkehr
zur Regenzeit. Auf der oberen Terrasse steht in einem Türmchen,
welches mit einem Prang gekrönt ist, die vergoldete Statue von
König Mongkut. Vier weitere Türmchen in den vier Ecken der Terrasse
beherbergen jeweils eine Buddha-Statue. Die glockenförmige Struktur
der Chedi selbst ist im Inneren hohl, und kann durch Eingänge in
allen vier Himmelsrichtungen betreten werden. Innen befindet sich
eine weitere, kleinere Chedi, die die Reliquie enthält. Die kleine
Chedi steht auf einem würfelförmigen Sockel, der an allen vier
Seiten mit einem Relief verziert ist, auf dem vier wichtige
Stationen aus dem Leben des Buddha abgebildet sind. Die Chedi
selbst ist vergoldet.
- Südlich der Großen Chedi stehen zwei Gebäude in
chinesisch-thailändischem Stil. Das nördlichere, nahe der Chedi
stehende, heißt Viharn Geng, das etwas größere südlichere
Viharn Phra Sasada.
- Im Viharn Geng befinden sich drei Buddha-Statuen, die
jeweils für einen Abt des Klosters gegossen worden sind: im Sockel
der Phra Phuttha Vajiranyana-Statue ist ein Teil der Asche von
König Mongkut enthalten, im Phra Phuttha Panna-Agga die von
Prinz-Abt Pavaret, einem Sohn des Uparat von König Rama II., und im
Phra Phuttha Manussanaga die von Prinz-Abt Vajiranyanavarorat, Sohn
von König Mongkut und Halbbruder von König Chulalongkorn.
- Im Viharn Phra Sasada befindet sich die berühmte
Buddha-Statue Phra Sasada, die den Namen für dieses Gebäude
lieferte. Sie steht im vorderen Raum und ist nach Osten
ausgerichtet. Sie wurde zur gleichen Zeit für das gleiche Kloster
geschaffen wie die Statue des Phra Phuttha Chinasi. Vor Phra Sasada
sitzt eine sehr schöne Statue aus der Dvaravati-Periode. Im
hinteren Raum befindet sich eine ebenso schöne liegende Statue mit
Namen Phra Saiya.
- Der Bodhi-Baum: Zwischen dem Viharn Phra Sasada und dem
West-Eingang steht ein Gebäude, welches jede Menge verstaubter
Buddha-Statuen enthält. Innerhalb des Gebäudes ist ein
quadratisches Atrium, in dessen Mitte der Bodhi-Baum des Tempels
steht. Ein solches Gebäude nennt man „Boddhagara“. Die Ableger
eines Bodhi-Baums in Bodhgaya in Indien,
von dem man glaubt, dies sei der Baum, unter dem der Buddha seine
Erleuchtung erfuhr, wurden von König Mongkut hier eingepflanzt.
Jedoch überlebte dieses Exemplar den Bau des Boddhagara-Gebäudes
nicht. Im Jahre 1982 pflanzte König Bhumibol Adulyadej einen neuen
Baum, der wiederum aus einem Ableger des Baums in Bodhgaya gezogen
wurde.
Sangkhawat
- Die Phra Tamnak Phet (königliche
Diamanten-Residenz) wurde im Jahre 1914 von König Vajiravudh
für seinen Onkel und Lehrer dem dritten Abt, Somdet Krommaphraya
Vajirañāṇavarorasa, in Auftrag gegeben. Die feinen künstlerischen
Details machen dieses Gebäude zum sehenswertesten im ganzen Tempel.
Früher befand sich an diesem Ort wohl die erste Druckerei, die von
Siamesen betrieben wurde. Prinz Mongkut ließ in seiner Zeit als Abt
des Wat Bowonniwet hier buddhistische Texte drucken. Bisher standen
nur einige Druckpressen bei den christlichen Missionaren (siehe Dan
Beach Bradley). Phra Tamnak Phet wurde in der Vergangenheit für
verschiedene Zeremonien genutzt, sogar für die
Kremationsfeierlichkeiten einiger verstorbener Äbte. Heute kommt
hier dreimal im Monat das Supreme Sangha Council, der oberste Rat
der thailändischen Buddhisten, zusammen beim so genannten „Maha
Thera Samagom.“
- Das Phra Tamnak Phanya (Königliche Phanya
Residenz) ist das älteste Gebäude im Wat Bowonniwet.
Ursprünglich stand es im Königlichen Palast, wo es König Rama II.
erbaut hatte. Sein Nachfolger König Nang Klao ließ das Haus Stein
für Stein abtragen und hier im Tempel wieder aufbauen. Es sollte
seinem Halbbruder Prinz Mongkut als Residenz dienen, der hier das
Amt des Abtes übernehmen sollte.
-
Phra Tamnak Chan (königliche Mond-Residenz) wurde
von König Chulalongkorn erbaut in Erinnerung an seine Tochter, die
Prinzessin Chantra-Saratvarn Kromakhun Pijit-Jesachan. Seit der
Zeit von König Rama VI. wird es als Audienzhalle für den
buddhistischen Prälaten genutzt.
- Das Pra Tamnak Lang ist ebenfalls ein beeindruckendes
Residenzgebäude, das König Chulalongkorn für seinen Bruder, den
Prinz-Abt Somdet Krommaphraya Vajirananavarorasa errichtete, bevor
er Abt wurde. Nachdem er zum Abt ernannt wurde, durfte das Haus als
Schulgebäude für Mönche und Novizen genutzt werden. Heute dient es
als Trainings-Institut für Bhikkhus, die ins Ausland gehen werden
aber auch als Hauptquartier und Versammlungsraum der Mönche der
Thammayut-Glaubensgemeinschaft.
Literatur
- Prince Chula Chakrabongse of Thailand: Lords Of Life, The
Paternal Monarchy Of Bangkok. Alvin Redman Ltd., London 1960
(ohne ISBN)
- A.B. Griswold: King Mongkut Of Siam. The Asia Society,
New York 1961, distributed by The Siam Society Bangkok, ohne
ISBN
Weblinks