Uxmal

Uxmal (ausgesprochen: „Usch-mahl“) ist die Ruine einer großen Stadt der Maya in Mexiko. Sie liegt in Yucatán, etwa 80 km südlich von Mérida. Uxmal liegt in einer leicht welligen Karstebene und zeichnet sich durch einen großen Reichtum an natürlichen Wasserstellen (Aguadas) aus, in denen das Regewasser der Regenzeit den größten Teil des Jahres überdauert. Dieser Standortvorteil dürfte für die Anlage der Stadt entscheidend gewesen sein. Uxmal war mit der südöstlich gelegenen Stadt Kabah durch eine breite, gebahnte Straße (sacbe) verbunden, allerdings ist der Ausgangspunkt dieser Straße in Uxmal nicht bekannt.

Siehe auch

Der Name Uxmal kommt vielleicht von „ox-mal“, was in der yukatekischen Mayasprache „Dreimal“ bedeutet. Man geht davon aus, dass auf dem Gelände der Stadt, die von einer niedrigen Mauer umgeben war, etwa 25.000 Menschen lebten. Nach stilistischen Gesichtspunkten wurden die heute bekannten Gebäude der Stadt zwischen 700 und 1000 erbaut.

Charakteristisch für Uxmal sind die großen, annähernd quadratischen Plätze, die auf allen Seiten von langgestreckten Gebäuden im klassischen Puuc-Stil und einer nur hier auftretenden späten Variante eingerahmt wurden. Die Stadt wird überragt von der Adivino-Pyramide, die wie die meisten Gebäude in Uxmal während der Besieldung der Stadt immer wieder umgebaut wurde. Mächtigstes Gebäude ist der auf einer hohen Plattform gelegene sogenannte Gouverneurspalast.

Geschichte

Geschichte nach kolonialzeitlichen Chroniken und archäologischen Ergebnissen

Nach verschiedenen kolonialzeitlichen Quellen, insbesondere Relaciones Geograficas aus dem Jahre 1581 und den Chilam Balam-Büchern die auf autochthonen Traditionen aufbauen, waren ein Hun Uitzil Chac oder ein Ah Suitok Tutul Xiu, beide aus der Familie der Xiu die Gründer von Uxmal. Die Quellen verlegen diese „Gründung“ allerdings in das 12. bis 15. Jahrhundert, als die Xiu als Einwanderer vermutlich aus dem Raum des heutigen Staates Tabasco nach Yucatán einwanderten. Die Xiu kommen eindeutig aus einem Nahuatl-sprachigen Gebiet (oder Grenzgebiet zu dieser Sprache), wie ihr Name und zahlreiche ihrer Personennamen belegen. Eine Einwanderung in dem genannten Zeitraum liegt allerdings lange nach der Aufgabe der Stadt Uxmal entsprechend den archäologischen Erkenntnissen und kann folglich nicht mit einer Gründung der Stadt in Zusammenhang stehen, abgesehen davon, dass ein derartiger Akt ein altweltliches Konzept ist, das für die über lange Zeit wachsenden mesoamerikanischen Fehl am Platz ist. Deshalb sind die Erbauer, Bewohner und Herrscher der Stadt Uxmal weiterhin nicht zu identifizieren. Nach den späten Berichten verlegten die Xiu ihre Hauptstadt nach Maní wo die Familie bis in die Gegenwart ansässig ist. Alles diesen Berichten ist gemeinsam, dass sie viele Jahrhunderte nach dem Ende der Stadt Uxmal abgefaßt oder in die heute bekannte Form gebracht wurden. Der einzige aus zeitgenössischen Hieroglyphen-Inschriften bekannte Herrscher ist Chaak. Unter ihm wurde die Stadt prächtig ausgebaut und in die heute (nach den Ausgrabungen und Restaurierungen) sichtbare Form gebracht. Die Inschriften, die sich auf ihn beziehen, stammen aus dem kurzen Zeitraum zwischen 895 und dem Jahre 907. Wie lange und in welcher Form Uxmal danach noch besiedelt war, ist nicht genau bekannt.

Forschungsgeschichte

Bei einer Inspektionsreise des spanischen Franziskaners Alonso Ponce im Jahre 1586 war die Stadt längst in Ruinen. Die erste moderne Beschreibung stammt von Jean Frédéric Maximilien de Waldeck(seine Verbindung mit dem gleichnamigen Adelshaus ist unbestätigt), der Uxmal 1835 besuchte. Durch Waldecks Bericht angeregt unternahm John Lloyd Stephens begleitet von Frederick Catherwood als Zeichner und Architekt zwei ausgedehnte Reisen durch Mittelamerika. Auf diesen besuchte er auch ausführlich Uxmal und beschrieb zahlreiche Ruinen, die Catherwood illustrierte. Die von Stephens verfassten Berichte machten die mittelamerikanischen Ruinen und darunter auch Uxmal bei den Interessierten in Nordamerika und Europa bekannt. Sie regten unter anderem den Franzosen Désiré Charnay zu Forschungsreisen an, auf denen er zahlreiche Fotografien aufnahm. Ebenfalls von Stephens angeregt wurde Teobert Maler, der ab 1886 ausgedehnte archäologische Forschungsreisen auf der Halbinsel Yucatan unternahm, aber in Uxmal nur zahlreiche hervorragende Fotos aufnahm. Offenbar stellte er seine Aufzeichnungen dem deutschen Gelehrten Eduard Seler zur Verfügung, der sie in einer Buchpublikation über Uxmal verwendete . Maler beriet auch Sylvanus G. Morley vor seinem ersten Besuch in Uxmal 1907, bei dem er erste zuverlässige Vermessungen unternahm. . Im Jahre 1930 unternahm Frans Blom sehr detaillierte Vermessungen im Nonnenviereck, auf deren Grundlage eine naturgetreue Reproduktion für die Weltausstellung in Chicago 1933 angefertigt wurde.. In diesem Zusammenhang wurde auch eine erste präzise Vermessung der wichtigsten Ruinengruppen durchgeführt. Die modernen archäologischen Arbeiten in Uxmal begannen um 1950 zunächst mit dem Ziel, die Ruinenstätte dem Tourismus zugänglich zu machen und den Verfall der Gebäude aufzuhalten. Seit ungefähr 1970 nimmt die Rekonstruktion von stark zerfallenen Gebäuden einen immer größeren Stellenwert ein. 1996 wurde Uxmal als Kulturdenkmal in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.

Wichtige Gebäudekomplexe

Die zentralen Bauten von Uxmal (alle Namen stammen aus neuerer Zeit und haben keine Beziehung zur tatsächlichen Funktion der Bauten) liegen, mit ca. 17° Abweichung nach rechts von den Himmelsrichtungen orientiert, auf einem Areal von 0,5 km². Der zentrale Teil von Uxmal war von einer niedrigen Mauer mit zahlreichen Unterbrechungen umgeben, bei der es sich nicht um ein Verteidigungsbauwerk gehandelt haben kann. Charakteristisch für die Stadtanlage von Uxmal sind Höfe, die auf drei Seiten von erhöht stehenden lang gestreckten Palastbauten (mit jeweils zwei parallelen Reihen von Räumen) begrenzt werden. Die vierte Seite wird meist von einer massigen Pyramide eingenommen, auf deren Anhöhe ebenfalls ein palastartiger Bau stand.

Der Komplex des Gouverneurspalastes

Der Komplex umfasst mehrere Bauten auf einer sehr großen gemeinsamen Plattform von 185 × 164 m, die sich über dem leicht welligen Gelände zwischen 7 und 14 m hoch erhebt. Im Körper dieser Plattform verborgen ist eine natürliche Erhebung, durch die das aufzuwendende Baumaterial verringert wurde. Die Außenseite der Plattform war in 6 bis 7 Stufen gegliedert und setzte auf einer etwas größeren aber niedrigen Plattform auf, durch die die Unebenheit des Geländes ausgeglichen wurde. Die Ecken der eigentlichen Plattform bestanden aus sehr großen, abgerundeten Steinen. Auf die Plattform führten von Norden zwei Treppen: eine, die direkt auf den nördlichen Eingang des Schildkrötenhauses zielte und eine weitere, die die Oberfläche der Plattform ungefähr vor dem Gouverneurspalast erreichte. Ein weiterer Aufgang bestand von der Westseite hinter dem so genannten Alten „Chenes“-Tempel. Ob unmittelbar östlich der Hauptpyramide eine weitere Treppe bestand, ist noch nicht geklärt.

Gouverneurspalast (Palacio del Gobernador)

Der Gouverneurspalast, ein Gebäude von 122 m Länge, steht etwas westlich der Mitte der beschriebenen großen Plattform auf einer weiteren, kleineren, langen und schmalen Plattform von rund 110 m Länge, zu der von Osten eine 40 m breite Treppe hinaufführt. Der Bau ist in drei Teile gegliedert, die ursprünglich durch zwei gedeckte Torbauten verbunden waren, die später teilweise vermauert und zu kleinen Räumen umgestaltet wurden. 14 verschieden große Räume sind in zwei parallelen Reihen angeordnet. Die hinteren Räume liegen, wie es die Regel ist, etwas höher. Dazu kommen je drei Räume an den äußersten Ecken, die nicht dieses Muster aufweisen. Zwei von ihnen sind jeweils die einzigen, die durch einen Eingang an der Schmalseite des Gebäudes (der Nord- und der Südseite) zu betreten sind.

Der zentrale Raum der Hauptfassade ist eindeutig auch hier der wichtigste, denn er ist durch drei Eingänge ausgezeichnet und auf ihn ist auch der Fassadendekor (siehe weiter unten) ausgerichtet. Alle Räume zeichnen sich durch ungewöhnliche Höhe sowohl der unteren Wandfläche bis zum Ansatz des Gewölbes als auch des Gewölbes selbst aus. Alle Türen besaßen zwei Türbalken aus Chicozapote-Holz, die erst bei der Restaurierung durch solche aus Beton ersetzt wurden. Die intensive Verwendung dieses gegen Termiten sehr widerstandfähigen Holzes macht deutlich, dass damals nahe Uxmal ausreichende Bestände dieses heute nur mehr in mehreren hundert Kilometern entfernten Gebieten vorkommenden Baumes vorhanden gewesen sein müssen. Die äußeren Türeingänge wurden ähnlich wie bei den Gebäuden des Nonnenvierecks durch eine etwas größere vorgesetzte Türöffnung mit einem weiteren Holzbalken gleichsam eingerahmt. Die ungewöhnlich dicke Rückwand (2,5 bis 3 m) hat frühe Entdeckungsreisende dort vergeblich nach versteckten Schätzen suchen lassen. Die Fassadengliederung hält sich an die Regeln des späten Uxmal-Stils, ist aber besonders aufwändig. Der Gebäudesockel besteht aus drei Elementen, zwei glatten Bändern, die weiter innen liegendes Band einrahmen, das abwechselnd glatte Flächen und Gruppen von vier niedrigen Säulchen aufweist. Die untere Wandfläche ist auch hier glatt, sie wird nach oben hin durch das mittlere Gesims begrenzt, das einfach gehalten ist und aus drei Elementen besteht: ein glattes Band, das oben und unten von entgegengesetzt vorspringenden Bändern mit schrägem Querschnitt eingerahmt wird. An den Ecken ragen aus dem mittleren Band große vollplastische Schlangenköpfe heraus. Die obere Wandfläche trägt allen Dekor des Gouverneurspalastes, das bildliche Programm ist sehr komplex und kann hier nicht im Einzelnen beschrieben werden. Es besteht aus einer vielfachen Kombination der folgenden Elemente: Stufenmäander, d. h. eckige Spiralen mit einem Stufenreihe, die Beginn der Spirale führt. Diese Stufenmäander treten links- und rechtsorientiert auf, jeweils komplementär zu einander. Zwischen ihnen finden sich Felder mit Rauten-Gittermuster. Die Stufenmäander sind nur scheinbar in zwei horizontalen Registern angeordnet, tatsächlich ist ihre Höhe weniger als die Hälfte der oberen Wandfläche, so dass über oder unter ihnen noch Platz bleibt. Dieser Platz wird durch eine Kette von Chaac-Masken eingenommen, die teils horizontal, teil treppenartig schräg angeordnet sind. Über dem Mitteleingang befinden sich, offenbar später vor Gitterfeldern angebracht, acht horizontale glatte Streifen (ähnlich wie beim Ostgebäude des Nonnenvierecks), auf denen zu beiden Enden flache Schlangenköpfe aufsitzen. Auf den Bädern befinden sich in Verlängerung der Schlangenköpfe, etwas zurück liegend, höhere Bänder, die mit Scheinhieroglyphen geschmückt sind. Eine neunte Reihe ist kaum erkennbar in die an dieser Stelle horizontale Reihe der Masken eingefügt, allerdings ohne das horizontale band, das hier mit den weit vorstehenden Nasen der Masken kollidiert hätte. Im Zentrum dieser Bänder-Schlangen ragt ein hoher Feder-Kopfschmuck auf, unter dem die Figur eines Würdenträgers beinahe verschwindet, die auf einem Thron sitzt. Der Thron ist in einem halbkreisförmigen Bogen eingepasst, aus dem wiederum nach beiden Seiten Schlangenköpfe ragen. Das obere Gesims ist eigenartig gestaltet: über einem schrägen Band verläuft eine schmales Band, um das sich ein gleich schmales abwechselnd davor und dahinter windet. Der obere Abschluss wird durch ein hohes, vorkragendes Band gebildet. Die Schmalseiten des Gouverneurspalastes tragen dasselbe Dekor von Stufenmäandern und Gitterfeldern, die Rückseite nur Gitterfelder.

Schildkrötenhaus (Casa de las Tortugas)

Das wegen seines Dekors im oberen Gesims so genannte Schildkrötenhaus ist ein typisches klassisches Gebäude des Puuc Stils. Es liegt auf der großen Terrasse des Gouverneurspalasts wenige Meter nördlich des Palastes. Der Grundriss ist klar gegliedert: An beiden Schmalseiten und der Südseite befinden sich je zwei hinter einander angeordnete Räume, der jeweils äußere hat drei Eingänge, der innere einen. Die Inneren Räume liegen um eine Stufenhöhe höher. An der Nordseite befindet sich nur ein Eingang, der zu einem einzigen länglichen Raum führt. Die Fassaden weisen die übliche Gliederung auf: über einem einfachen Sockelgesims aus einer hohen, leicht vorgeschuhten Steinreihe erhebt sich eine glatte Wandfläche bis in die Höhe der Türbalken, die ursprünglich aus Holz waren. Das mittlere Gesims besteht aus drei Elementen: einem glatten Band in der Mitte und nach außen ein jeweils nach oben und unten und außen vorkragendes Band. Die obere Wandfläche weist Säulchen auf, das obere Gesims ist ähnlich dem mittleren, aber die vorkragenden Bänder sind höher und auf dem mittleren band sitzen die erwähnten Schildkröten. Die Bauqualität ist ausgezeichnet, sie erinnert in vielen Details an den Gouverneurspalast. Das Gebäude wurde in seinem eingestürzten Mittelteil um 1968 rekonstruiert.

C-förmiges Gebäude südöstlich des Gouverneurspalastes

Auf der Plattform des Gouverneurspalastes befindet sich, genau wie in eigentlich allen anderen Gebäudekomplexen, ein so genannten C-förmiges Gebäude. Die Bezeichnung macht die Verlegenheit der Archäologie mit diesen Bauten deutlich. Sie besitzen nur Rück- und Seitenwände, die Front ist offen, dort befanden sich manchmal (wieder verwendete) Steinsäulen, die das aus vergänglichem Material bestehende Dach getragen haben müssen, meist waren die Träger aber auch aus Holz. Entlang der Rückwand ist immer eine unterschiedlich breite gemauerte Bank vorhanden, die manchmal von weiter nach vorne ragenden Teilen unterbrochen ist. Die Funktion dieser Bauten ist unklar. Für eine Verwendung als Wohnbauten spricht wenig. Eindeutig ist nur, dass sie, wo immer sie vorkommen, in die späteste Besiedlungsphase gehören. In Uxmal ist eine große Zahl dieser Bauten gefunden worden, eine Gruppe davon ist nördlich der Plattform des Gouverneurspalastes freigelegt worden. Dort finden sich auch solche C-förmigen Gebäude, die Seitenräume haben, in einem Fall sogar mit einem gemauerten Gewölbe.

Ballspielplatz (Juego de Pelota)

Der Ballspielplatz liegt zwischen den Plattformen des Nonnenvierecks im Norden und des Gouverneurspalastes im Süden, er ist ungefähr Nord-Süd ausgerichtet. Wie bei allen Ballspielplätzen wird er aus zwei massiven Gebäuden gebildet, zwischen denen zwischen niedrigen Bänken die Spielgasse (34 × 10 m) verläuft, in der das eigentliche Spiel stattfand. Die Funktion der seitlchen Gebäude, die 7,4 m hoch sind, ist hauptsächlich die Reflexwand, von der der auf sie treffende Ball zurück in die Spielgasse geleitet wurde. Die Reflexwände waren dementsprechend glatt gehalten. In der Mitte jeder Seite war ein steinerner Ring eingelassen. Das Ziel des Ballspiels war, den Ball durch den Ring zu schießen. Beide Ringe waren mit einer allerdings nur teilweise erhaltenen Inschrift versehen, auf der die (rekonstruierten) Daten des (umgerechnet auf den julianischen Kalender) 9. Januar 905 enthalten sind. Die seitlichen Bänke wiesen auf ihrer oberen Kante plastisch ausgeführte Klapperschlangenkörper auf. Auf der oberen Fläche der beiden seitlichen Gebäude standen Gebäude mit dreigliederigen Eingängen, zu denen von außen Treppen hinaufführten. Diese Gebäude sind weitestgehend zerstört.

Pyramide des Zauberers (Pirámide del Adivino)

Die Ruinenzone von Uxmal wird von der Pyramide des Zauberers einer eigenartigen Pyramide mit rechteckigem Grundriss, dessen Ecken weiträumig abgerundet sind. dominiert. Der Körper der Pyramide ist mit grob bearbeiteten Steinen verkleidet, die heute sichtbare Verkleidung ist zu einem großen Teil das Ergebnis von Konsolidierungsarbeiten. An der Pyramide lassen sich mindestens fünf Bauphasen unterscheiden. Die traditionelle Bezeichnung der einzelnen Bauteile als „Tempel“ sagt nichts über die tatsächliche Funktion aus.

Tempel I

Der älteste Bauteil ist ein ursprünglich selbständiges Gebäude, das die östliche Begrenzung des Vogelhofes bildet. Hierbei handelt es sich um ein typisches Gebäude im klassischen Puuc-Stil, das aus zwei parallelen Ketten von 5 Räumen besteht, sowie an jedem Ende ein quer verlaufender Raum. Die Gestaltung der Fassade besteht aus einer einem Sockel von drei Elementen: zwischen zwei glatten Bänden zieht sich eine Reihe von niedrigen Säulchen, die mit glatten Flächen abwechseln, um das gesamte Gebäude. Die untere Wandfläche ist glatt aus gut geschnittenen Verkleidungssteinen. Zwischen den Türen und den Türen und Ecken findet sich jeweils drei Felder mit je drei Säulchen, die über die ganze Höhe der unteren Wand reichen. Die Säulchenfelder der Wand korrespondieren nicht mit denen des Sockels. Die Türen hatten Türbalken aus jeweils zwei Holzbalken, die nur noch an einer Stelle erhalten geblieben sind. Von einem der Balken existiert eine Radiokarbondatierung auf 740-760 n. Chr. (Hei 15505, 1 Sigma). An den Ecken befinden sich eingesetzte dicke Ecksäulen. Das mittlere Gesims ist ungewöhnlich stark und vielfältig dekoriert. Es besteht aus übergroßen monolithischen Elementen, deren Schauseite nach unten / außen vorkragt. Der untere Rand ist mit einfach gestuften zapfenartigen Elementen in Form des „ik“-Sysmbols geschmückt, die Schauseite trägt in Flachrelief figürliche Motive, Ranken, Fische, Flechtbänder, gekreuzte Langknochen und einzelne kurze Hieroglyphentexte. Über diesem untersten Element folgt eine durchgehende Reihe von gekröpften Säulchen, darüber ein weiteres Band, das an flach liegende Säulchen erinnert, die aber regelmäßige Einschnitte um Ihren Umfang haben. Die obere Wandfläche ist glatt, wurde aber über den Eingängen von großen, doppelt übereinander gesetzten Chaac-Masken mit den charakteristischen Rüsseln durchbrochen. Über dem unter der späteren Treppe perfekt erhaltenen mittleren Eingang befand sich die vollplastische Darstellung der „Reina de Uxmal“, tatsächlich das teilweise tätowierte Gesicht eines Priesters, das aus dem Rachen einer stilisierten Schlange hervorkommt. Das obere Gesims ist nicht mehr in originaler Lagerung erhalten, aus den im Schutt gefundenen Elementen ist an eine ähnliche Gestaltung wie bei dem mittleren Gesims zu denken.

Tempel II

Der erste Abschnitt der Pyramide wurde in einer zweiten Bauphase errichtet. Sie hat ihren Mittelpunkt etwas östlich der Rückfassade des ersten Gebäudes, das sie zum Teil überdeckte. Aus Gründen der Stabilität wurden dessen hintere Räume mit Steinermauerwerk angefüllt. Diese erste Pyramide trug auf ihrer Plattform ein nach Osten gerichtetes Gebäude, das aus einem Portikus besteht, der von 8 Säulen getragen wird. Der Zugang zu diesem Gebäude erfolgte von der Ostseite über eine breite Treppe. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde der lang gestreckte Raum des Portikus durch zwei Quermauern in drei Räume geteilt, die dadurch die Gestalt von Eingängen erhielten, welche von jeweils 2 Säulen getragen wurden. Die Fassade zu den Seiten der Säulenreihe ist glatt. Über der Rückwand des Gebäudes ragte ein Dachkamm auf.

Tempel III

An die Rückwand dieses Gebäudes wurde später ein kleines, aus zwei hinter einander liegenden Räumen gebildetes und nach Westen gerichtetes Gebäude angefügt (Tempel III), zu dem eine nur mehr in Spuren erkennbare Treppe führte. Die Fassade dieses Gebäudes weist ein zweigliederiges mittleres Gesims und ein dreigliedriges oberes Gesims auf, die dem im Puuc-Stil Üblichen entsprechen. Aus der oberen Wandhälfte wie dem oberen Gesims ragen Steinzapfen zur Befestigung einer nicht mehr erhaltenen Stuckdekoration. Zu einer späteren Zeit wurde der hintere Raum zugemauert, vermutlich um die Stabilität für die weiteren Bauten zu erhöhen.

Tempel IV

Über dem Tempel III und es nach vorne erweiternd wurde das so genannte Chenes-Gebäude errichtet, zu dem eine Treppe von der Vogel-Plaza führt, die über die Fassade des untersten Gebäudes hinweggeht und diese teilweise überdeckt. Der Zugang zum mittleren Raum des Tempel I wurde jedoch durch einen überwölbten Durchgang freigelassen. Zur Gewichtsreduktion wurde auch über dem Dach des Tempels I ein Gewölbe errichtet, das keine andere Funktion hatte. Die Treppe weist an ihren Rändern eine Kette von Masken des Regengottes Chaac auf. Das Gebäude überrascht durch eine Fassade und einen Eingang im Stil der Chenes-Drachenmaul-Eingänge, die eigentlich im Chenes und Río Bec Gebiet heimisch sind. Der Innenraum ist sehr hoch, der Ansatz des Gewölbes liegt über 4 m hoch. Der Eingang wurde von zwei Holzbalken getragen.

Tempel V

Das letzte und am höchsten gelegene Gebäude mit drei schmalen Räumen liegt unmittelbar über dem Tempel II auf dem Niveau des oberen Abschlusses des Dachkamms (der nach Ausgrabungen durch eine Falltür sichtbar ist). Es entstanden eine neue, steilere Treppe auf der Ostseite, durch die der Tempel II vollständig überdeckt wurde (er ist durch einen modernen Tunnel von der Mitte der Osttreppe zu erreichen), sowie zwei seitlich an dem Chenes-Gebäude vorbei führende Treppen auf der Westseite. Das Gebäude ist bemerkenswert, weil es sich den beiden Hauptseiten der Pyramide mit den beiden Treppen zugleich zuwendet. Der mittlere Raum hat seinen Türeingang nach Westen, die beiden Räume an nördlichen und südlichen Ende Eingänge nach Osten, die zunächst auf eine schmale Plattform führen, zu der man über die breite Treppe in der Mitte gelangt. Die Fassade der Westseite steht auf einem Sockel, bei dem zwei glatte Bänder ein eingesenktes Band aus Säulchen einrahmen. Die untere Wandfläche besteht zu beiden Seiten des einzigen Einganges aus zwei Feldern mit schräg über Kreuz gesetzten gezähnten Steinen (chimez), in deren Mitte jeweils ein vollplastische Steinfigur befestigt war, von der nur noch Reste erhalten sind. Seitlich anschließend sind die Wandflächen glatt. Das mittlere Gesims besteht aus einem vorstehenden glatten Band, eingerahmt von zwei schräg nach außen vorkragenden Bändern. Die obere Wandfläche weist vier einzeln stehende Mäander auf, vor denen ein rechteckiger Zapfen aus der Mauer ragt, der vermutlich eine Figur getragen hat. Das obere Gesims ist gleich wie das mittlere gestaltet, nur etwas höher. Das Besteigen der Pyramide, die bei einem Hurrikan in Mitleidenschaft gezogen wurde, ist aus Gründen der Stabilität nicht mehr gestattet, nur das unterste Gebäude ist für Besucher zugänglich.

Vogelplatz (Plaza de los Pájaros)

Der Hof liegt zwischen der Pyramide des Zauberers und dem Nonnenviereck. Der Name kommt vom Fassadendekor des südöstlichen Gebäudes, der Vögel zeigt. Der Hof wird von vier Gebäuden begrenzt. Bis auf das Gebäude im Osten waren sie bis auf einen kleinen Rest des westlichen Gebäudes völlig zusammengestürzt und wurden von 1988 bis 1994 rekonstruiert. In der Mitte des Hofes steht ein konischer Altarstein. Die Abfolge der Errichtung der Bauten wird folgendermaßen rekonstruiert: Auf einer frühen Plattform wurde zuerst das östliche Gebäude errichtet, dann das nördliche und südliche Gebäude, schließlich die beiden Teile des westlichen Gebäudes. Als letztes wurden die beiden mittleren Räume vor die Fassade des Westgebäudes gesetzt.

Ostgebäude

Im Osten des Hofes liegt das langgestreckte untere Gebäude (Tempel I) der Zauberer-Pyramide, das dort beschrieben wird.

Westgebäude

Im Westen befindet sich ein komplexes Gebäude mit einem überwölbten Durchgang in der Mitte. Die nördliche und die südliche Hälfte des Gebäudes sind gleich ausgelegt: jeweils drei Räume mit einfachen Eingängen. Die Fassade entspricht dem klassischen Puuc-Stil. Der Sockel besteht aus einer einfachen Steinreihe, die unteren Wandflächen sind glatt. Das mittlere Gesims besteht aus drei Gliedern: einem nach unten-außen vorkragenden Band, darüber eine ununterbrochene Reihe von niedrigen Säulchen und ein drittes, glattes Band. Die obere Wandhälfte wird aus Säulchen gebildet, die in der Mitte eine in Stein nachgeahmte Bindung aufweisen. Das oberer Gesims besteht aus vier Elementen: von unten ein glattes Band, ein tiefer liegendes Band aus niedrigen Säulchen, wieder ein glattes Band, und darüber der übliche Abschluss aus hohen, schräge nach oben-außen vorkragenden Steinen. Zu einem späteren Moment wurde den mittleren Räumen ein weiterer vorgesetzt. Sie weisen drei Eingänge auf, die ursprünglich mit hölzernen Türbalken überspannt waren. Das mittlere Gesims besteht gleich dem älteren Gebäudeteil aus drei Elementen, die aber anders dekoriert sind. Das untere, vorkragende Band ahmt die Enden von Palmblättern nach, das mittlere zeigt das ’’chimez’’-Muster, das unterschiedlich interpretiert wird und vielleicht die Klappern von Klapperschlangen darstellt. Das dritte Element geht in die obere Wandfläche über, die die Reihen von Palmblättern der traditionellen Dachbedeckung abbildet. Auf diesen sind mehrere steinerne Vögel gesetzt, die dem Gebäude und dem Hof den Namen gegeben haben. Den Abschluss nach oben bildet das obere Gesims, das dem des älteren Gebäudes gleicht, nur dass die oberste Steinreihe wieder ein Palmblatt-Relief zeigt. An den Ecken ragt aus der Säulchenreihe ein steinerner, weit aufgerissener Reptil-Rachen hervor. Die seitlichen Eingäng zu dem vorspringenden Raum, aber auch einige andere sind in späterer Zeit schmaler gemacht worden. Die Fassadengestaltung im Bereich des gewölbten Durchganges ist unbekannt.

Südgebäude

Das südliche Gebäude wird von einem langen, von 13 Säulen getragenen Protikus gebildet, hinter dem drei Räume in gleicher Richtung liegen. Im Portikus befindet sich nahe dem Durchgang zum mittleren hinteren Raum eine gemauerte Sitzplattform. Die Rekonstruktion der Fassade ist hypothetisch. Aus dem Schutt des vollkommen eingestürzten Gebäudes wurden zahlreiche Steinzapfen geborgen, so dass die Annahme berechtigt ist, die obere Wandfläche sei glatt gewesen und aus ihr ragten (allerdings kaum so wahllos verteilt und so weit herausstehend wie in der Rekonstruktion) die Steinzapfen heraus, die einem tiefen Dekor aus plastischem Stuck Halt geben sollten.

Nordgebäude

Das Gebäude besteht aus zwei hinter einander gelegenen Reihen von Räumen parallel zur Fassade. Zu den beiden seitlichen Räumen führten jeweils drei Eingänge. Später wurden die seitlichen dieser Eingänge zugemauert. Der mittlere Eingang besitzt drei Säulen. Die Rekonstruktion der Fassade ist hypothetisch und beruht auf der üblichen Gestaltung von Fassaden unter Berücksichtigung der im Schutt gefundenen Elemente.

Haus des Leguans (Casa de la Iguana)

Das Gebäude liegt südlich der Vogelplaza und besteht aus einem lang gestreckten Portikus, der auf seiner Westseite von 11 Säulen getragen wird. Das Gebäude war völlig zusammengefallen und wurde vollständig rekonstruiert. Über seine Fassade und andere Einzelheiten lassen sich deshalb keine gesicherten Aussagen machen.

Nonnenviereck (Cuadrángulo de las Monjas)

Die vier heute vollständig rekonstruierten Palastbauten des Nonnenkloster-Vierecks liegen um einen versenkten, rechteckigen Hof. Der Hauptzugang ist von Süden, wo außerhalb des Vierecks der stark zerstörte Ballspielplatz liegt, über eine breite Treppe und einen Tordurchgang durch das südliche Gebäude. Die Architektur des Nonnenvierecks repräsentiert am besten die Späte Uxmal-Variante des Puuc-Stils. Zwei bemalte Gewölbedecksteine aus dem Komplex des Nonnenvierecks tragen Daten für die Jahre 906 und 907 und bilden damit die letzten in der ganzen Puuc-Region erhaltenen, zuverlässig lesbaren Daten.

Südgebäude

Das Südgebäude liegt auf dem Niveau des inneren Hofes. Es besteht aus zwei identischen, spiegelbildlich gestalteten lang gestreckten Gebäuden (80 m), deren Hauptteil zwei Reihen von jeweils vier Räumen aufweist, die nach dem Innenhof und der Außenseite (Norden und Süden) geöffnet sind. Die Gebäude sind durch einen Torbogen verbunden, der den Zugang zum Innenhof von der großen Südtreppe gewährleistet. Dies ist der einzige monumental und repräsentativ gestaltete Zugang zum gesamten Komplex. An den äußeren Enden der beiden Teil-Gebäude finden sich etwas zurückgesetzt zwei kleine, zweiräumige Gebäude, die nur vom Innenhof zugänglich sind und später errichtet wurden. Die Fassadengestaltung der oberen Wandhälfte zeigt zwei, mit einander in Verbindung stehende Motive: Auf der nach Innen gewandten Fassade findet sich über jedem der Eingänge die Darstellung einer Hütte mit Palmblattdach mit Masken des Regengottes, aus denen Rauch oder Wolken aufsteigen. Die Flächen zwischen den Hütten sind mit Gitterwerk und glatten Flächen mit Gruppen von drei Säulchen mit einer mittigen Bindung verziert. Die Fassade der Außenseite ist weitgehend abgefallen, aus den nahe der Westecke erhaltnen Resten kann man entnehmen, dass sie ähnlich der Fassade der Innenseite gestaltet war. Das mittlere und das obere Gesims sind strukturell gleich: zwei geböschte Bänder rahmen ein glattes, vorspringendes ein. Das obere Gesims ist deutlich höher.

Ostgebäude

östliche und das westliche Gebäude sind gegenüber dem Hof um mehrere Treppenstufen erhöht. Das Gebäude verfügt über 14 Innenräume, die in einem komplexen Grundriss ausgelegt sind. Im Prinzip handelt es sich um zwei identisch gestaltete parallele Reihen von 7 Räumen, denen aber nur 5 Eingänge nach außen (bzw. in die Vorderräume) entsprechen, weil von dem vorderen wie dem hinteren Mittelraum nach jeder Seite ein Seitenraum abgehen. Die beiden Mittelräume sind größer als alle anderen. Die Fassade der Rückseite und der Schmalseiten sind relativ schlicht gehalten: über einer völlig glatten unteren Wandfläche zeigen die oberen Wandflächen einen Wechsel von ebenfalls glatten Flächen und Feldern mit Gittermuster. An den Ecken sind vierfache Kaskaden von Chaac-Masken zu sehen. Die Frontseite zeigt ein Dilemma: Wegen des großen Mittelraumes mit seinen Seitenkammern ist der Abstand zwischen dem mittleren Eingang und den Seiteneingängen sehr groß. Um dieses Ungleichgewicht nicht auf den Fassadendekor zu übertragen, wurden die obere Wandfläche in sieben annähernd gleichlange Abschnitte geteilt: sechs, von denen die jeweils beiden äußeren den Eingängen entsprechen, und zwei über dem glatten Wandteil zu beiden Seiten des mittleren Einganges zeigen ein identisches Motiv aus (von unten nach oben in ihrer Länge zunehmenden) parallelen doppelköpfigen Schlangen, aus deren Mitte im oberen ein Eulen-Gesicht mit großen Federschmuck herausragt, das heute zumeist fehlt. Über dem mittleren Eingang sind über einander drei Masken des Chaac angeordnet. Dort ist das obere Gesims unterbrochen und durch drei parallele Schlangen ersetzt, ganz ähnlich denen über den anderen Eingängen. Der Sockel besteht aus drei Elementen, das mittlere mit abwechselnd Gruppen von vier niedrigen Säulchen und glatten Flächen wird eingerahmt von zwei glatten Bändern. Das mittlere Gesims besteht aus vier Elementen, einem Band aus einer kontinuierlichen Folge von niedrigen Säulchen, einrahmt von zwei glatten Bändern, und darüber ein schräg vorspringendes Band. Das obere Gesims ist beinahe identisch, wobei allerdings das oberste Band stark überhöht ist. Vor dem Säulchenband sitzen in Abständen steinerne Rosetten.

Westgebäude

Gebäude im Westen des Hofes hat sieben Eingänge die jeweils in einen Raum und aus diesem in einen dahinter liegenden führen. Insofern ist der Grundriss der am wenigsten anspruchsvolle des Nonnenvierecks. Die Eingänge weisen ein Charakteristikum des Späten Uxmal-Stils auf: um dem eigentlichen Eingang befindet sich außen ein in Höhe und Breite größerer Eingang, der gleichsam einen Rahmen bildet. Die Rückseite des Gebäudes ist weitgehend zerstört und bisher nicht rekonstruiert worden. Sie zeigte in zwei Registern abwechselnd Gittermuster und Stufenmäander. Seine nach dem Hof zu gerichtete Fassade ist die komplexeste des Nonnenvierecks. Sie weist in der oberen Wandfläche (die untere ist glatt) das komplexeste Bildprogramm des Nonnenvierecks auf. Über dem mittleren Eingang befindet sich Thron mit überdimensionalem Feder-Baldachin.Auf dem Thron sitzt eine sehr kleine Person eines Würdenträgers, offenbar fortgeschrittenen Alters. Der Hintergrund wird von kostbaren Federn gebildet. Aus diesem zentralen Bild ziehen sich zwei immer wieder in einander verwundene Schlangenleiber, die Federn besetzt sind und die Idee des Quetzalcoatl / Kukulkan anzudeuten scheinen. Sie rahmen und gliedern die restliche Fassade. Über den benachbarten Eingängen findet sich dasselbe Motiv, aber offensichtlich mit geringerer Bedeutung. Dann folgen nach den Enden zu Kaskaden von Masken des Chaac und schließlich die schon vom Südgebäude bekannten Motive des Hauses mit Palmblatt-Dach und Chaac-Maske. An den Ecken die üblichen über einander gestaffelten Chaac-Masken. In den Feldern zwischen den Eingängen wechseln sich Hintergründe mit Gittermuster und chimez Motiven ab, vor denen menschliche und tierische Gestalten vollplastisch herausragen. Am Auffälligsten ist nahe dem zweiten Eingang von Norden Kopf und mit Rasseln besetztes Ende der gewaltigen Schlange. Aus dem geöffneten Schlangenmaul sieht ein menschliches Gesicht hervor. Es wird vermutet, dass diese Schlangen später der bereits vollendeten Fassade hinzugefügt wurden. Die dreigliederigen Gesimse sind einfach, ohne besondere Schmuckelemente, abgesehen von Rosetten, die in Abständen aus dem mittleren band des oberen Frieses herausragen.

Nordgebäude

Das Nordgebäude steht auf einer besonders hohen Plattform, die vor der nach Süden gerichteten Hauptfassade sehr breit gehalten ist. Zur ihr führt in der Mitte vom Hof her eine 30 m breite Treppe, die auf beiden Seiten von je einem Gebäude begrenzt ist, das auf dem Niveau des Hofes steht. Diese Gebäude sind identisch gestaltet aber unterschiedlich groß: Sie bestehen aus zwei Räumen, von denen der vordere durch einen Portikus zum Hof hin offen ist. Der Unterschied besteht in der Anzahl der gemauerten Pfeiler des Portikus: vier beim westlichen Gebäude, nur zwei beim östlichen. Nur die Fassade des westlichen Gebäudes ist erhalten: Über einem dreigliedrigen Sockel mit eingezogenem mittleren Band, in dem sich Säulchen mit glatten Flächen abwechseln, folgt eine glatte Wandfläche. Die Pfeiler sind mit Sockel und Kapitell ausgestattet und wie diese reliefiert. Das mittlere Gesims ist viergliedrig, mit geböschten band unten, zwei glatten Bändern und oben wieder ein gegenläufig geböschtes Band. In der oberen Wandfläche dominieren die Flächen mit gekreuztem Gitter aus chimez-Steinen, in die über jedem der Teileingänge kleinere Felder mit einem Mäander-ähnlichen Motiv eingefügt sind. Die Ecken tragen einfache Chaac-Masken. Die obere Wandfläche ist relativ niedrig, weil die Gebäudehöhe durch das Niveau der Plattform vor dem eigentlichen Nordgebäude beschränkt war. Das obere Gesims ist dreigliedrig mit glatten, oben und unten geböschten Bändern, wobei aus dem mittleren Band in Abständen Rosetten herausragen. Das eigentliche Nordgebäude besteht aus zwei Reihen von elf Räumen, wobei die hintere Reihe nur durch die vorderen Räume zugänglich ist. An den beiden Schmalseiten befinden sich ebenfalls zwei hinter einander liegende Räume, so dass die Gesamtzahl der Räume 26 mit 13 Außeneingängen beträgt. Die Nordfassade besitzt keine Eingänge. Der mittlere Eingang der Südfassade ist breiter als alle anderen. Wie beim Ost- und Westgebäude sind auch hier die Eingänge in der beschriebenen Rahmenform gestaltet. Das Gebäude weist eine komplexere Entstehungsgeschichte als die anderen des Nonnenvierecks auf: der älteste Bau verfügte nicht über die vier seitlichen Räume. Zu diesem ersten Bau gehörte auch eine andere Fassade, die aber abgerissen und über deren Inhalte nichts bekannt ist (an der Nordfassade wurde bei den Rekonstruktionsarbeiten an einer kleinen Stelle der Durchblick zur unteren Wandfläche und zum mittleren Gesims der älteren Fassade freigelassen). Anschließend wurden die seitlichen Räume angefügt. Schließlich wurde das gesamte Gebäude mit einer neuen Fassade ummantelt. In dieser Form ist das Nordgebäude das jüngste der Nonnenvierecks. Das Bildprogramm vereinigt Motive aus den Fassaden der anderen Teile des Nonnenvierecks. Der Sockel besteht aus einem Band mit abwechselnd glatten Teilen und Gruppen von drei Säulchen, eingerahmt von zwei glatten Bändern. Die untere Wandfläche ist überall glatt. Einfach gehalten ist auch das mittlere Gesims aus drei Elementen, von denen das mittlere ein glattes Band ist, das oben und unten geböschte Bänder begleiten. Herausragendes und gliederndes Element sind die hohen Kaskaden von Chaac-Masken, die zusammen mit den ähnlich gestalteten Eck-Kaskaden die Dachfläche erheblich überragen. Ihre ursprüngliche Anzahl ist ungewiss, da die Fassade nur teilweise hinreichend gut erhalten war. Über einigen der Eingänge befinden sich Darstellungen von traditionellen Maya-Häusern, deren First verschiedengestaltige doppelköpfige Schlangen bilden. Vor einem dieser Häuser ist die vollplastische Darstellung zweier Jaguare angebracht, deren Schwänze in einander verwunden sind, ein Motiv, das ähnlich auch an anderen Stellen in Uxmal anzutreffen ist. Zwischen den Kaskaden und den Häusern wechseln in zwei Registern schräg gestellten chimez-Steine rings um zentrale Rhomben mit großflächigen Stufenmäandern ab. In diesen Feldern finden sich aus der Fassadenfläche herausragende Figuren, so die (unvollständige) eines gebundenen Gefangenen und die einer Eule mit menschlichem Gesicht. Die Gestaltung der Fassaden an den Schmalseiten ist abgesehen von den Eck-Kaskaden nicht bekannt. Die Rückseite des Gebäudes ist einfacher gehalten. In regelmäßiger Folge wechseln sind glatte Flächen mit solchen mit schrägem Gitter ab. In allen glatten Flächen ragten über dem mittleren Gesims steinerne Podeste aus der Wand heraus, auf der sich in einem Fall ein Teil einer männlichen Figur mit entblößtem Genitale erhalten hat. Auf der Höhe des Kopfes dieser Figuren weist die Fassade ein exakt gearbeitetes rundes Loch auf, in das – wie für verschiedene ähnlich gestaltete Monumente der weiteren Region vermutet wird – anstatt des aus Stein gearbeiteten Kopfes ein Schädel eines Getöteten eingesetzt war. Das obere Gesims des gesamten Gebäudes besteht im Prinzip aus drei Gliedern, nämlich zwei glatten Bändern, die eine kontinuierliche Reihe von niedrigen Säulchen einrahmen. Das üblicherweise darüber befinde schräg vorkragende Band ist hier so weit überhöht, das eigentlich von einer eigenen Wandfläche gesprochen werden muss, zumal die Schräglage kaum noch ausgebildet ist.

Annex-Gebäude

Die beiden als Annex bezeichneten lang gestreckten Gebäude verlaufen parallel zum Ostgebäude des Nonnenvierecks und etwas östlich zu diesem. Es handelt sich um zwei identische Gebäude, die ursprünglich durch einen schmalen Durchgang getrennt waren, der (ähnlich wie bei Gouverneurspalast) später abgeschlossen und mit einem Gewölbe überdeckt wurde. Die beiden Gebäude sind identisch angelegt, sie bestehen aus zwei unüblich langen Räumen. Der vordere der Räume war durch drei Eingänge zu betreten, die durch Mauerscheiben getrennt waren, zum hinteren führt ein einfacher Eingang. Die Qualität der Bauausführung ist außerordentlich hoch, was sich auch in der sehr großen Spannweite der Gewölbe erkennen lässt. Sie beträgt beim hinteren Raum des nördlichen Gebäudes 4,1 m, bei südlichen sogar 4,35 m und dürfte die größte Spannweite eines Raumes im gesamten Mayagebiet sein. Bemerkenswert ist auch die auftretende Konstruktionsweise Außenwände des südlichen Gebäudes, die nicht wie sonst aus einem Kern aus Schüttmauerwerk und nicht tragenden Verkleidungssteinen besteht, sondern aus über die gesamte Breite der Mauer reichende massive Steinblöcke, die beinahe im Läuferverband gesetzt sind. Die charakteristischen Verblendsteine fehlen, ebenso die aus mehreren Steinblöcke gesetzten Türpfosten. Es scheint sich hier um ein Experiment gehandelt zu haben, das sich nur noch im Gebäude 6 der Nordgruppe findet, aber sonst nicht weiter verfolgt wurde. Die Wandflächen sind glatt, aus der oberen Wandhälfte des südlichen Gebäudes, die nur auf der Rückseite teilweise erhalten ist, stehen zahlreiche Zapfen oder Sockel für Dekorationselemente aus Stein oder Stuck heraus, von denen sich keine Spuren erhalten haben. Die drei Friese wiesen jeweils drei Elemente auf. Der mittlere Fries zeigt ein hervorstehendes glattes Band und zwei schräge Bänder darüber und darunter. Dr obere Fries ist gleich gestaltet aber höher.

Hauptpyramide (Pirámide Mayor)

Die nach ihrem Volumen größte Pyramide von Uxmal, nahe der Rückseite des Gouverneurspalastes, ist ein isoliert stehendes Bauwerk mit annähernd quadratischem Grundriss von 80 m Seitenlänge. Ursprünglich als entstand sie als Pyramide mit einem Gebäude auf der oberen Plattform, zu dem an der Nordseite eine breite Treppe hinaufführte. Dieses Gebäude hatte fünf Räume in der hinteren Raumreihe und drei davor. Der Zugang zu den drei mittleren Räumen der hinteren Reihe erfolgte durch die vorgelagerten Räume über den Rüssel einer übergroßen Chaac-Maske. An den drei übrigen Seiten befand sich nur jeweils ein Raum. Die Fassade war überaus reich dekoriert. An der Nordseite war die gesamte untere Wandfläche mit drei Reihen von Stufenmäandern gestaltet, die durch schmale Darstellungen in einander verschlungener Schlangen getrennt sind. Zwischen den einzelnen Stufenmäanders sind in Flachrelief ausgeführte Darstellungen von Papageien angeordnet. Von der oberen Wandhälfte ist nichts erhalten. Die Ecken dieses Gebäudes werden durch drei über einander gestaffelte Chaac-Masken gebildet.

Die Fassaden der anderen Seiten sind nur durch kleinräumige Explorationsgrabungen von 1941 bekannt. Dort wechseln, diesmal in der oberen Wandhälfte, große Stufenmäander mit einem Muster aus schräg gestellten Kreuzen ab. Die untere Wandhälfte ist dort unverziert. Das mittlere Gesims besteht aus einem glatten Mittelband und darüber und darunter schräge nach außen geböschten Steinplatten. In einer späteren Phase wurde die Pyramide bis auf das Niveau des Gebäudedaches erhöht und dabei die Fassaden aller vier Seiten überdeckt und alle Räume verfüllt. Dies und weitere Indizien deuten darauf hin, dass auf der neuen Oberfläche ein großes Gebäude geplant war, das aber nicht zu Ausführung gelangte. Erste Grabungen wurden 1941 durchgeführt. Die große Treppe und die nördliche Fassade wurden um 1969 freigelegt und rekonstruiert. Bei Erhaltungsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Erneuerung der Anlagen für die Licht- und Ton-Schau wurde 2009 an der Nordseite eine ältere Fassade entdeckt, die dem Frühen Klassikum zugeordnet wird. Diese ältere Fassade wurde aus Gründen der Stabilität wieder verschlossen.

Der Komplex des Taubenhauses

Dieser Komplex mehrerer großer Bauten ist der westlichste des Zentrums von Uxmal. Er ist sehr stark zerstört, Rekonstruktionsarbeiten am nördlichsten Teil geben einen ungefähren Eindruck des früheren Aussehens. Der Komplex dürfte, nach Qualität und Art der Steinbearbeitung, einer relativ frühen Phase in der Baugeschichte von Uxmal angehören und hat mehrere Umbauten erfahren. Der Komplex gliedert sich in vier große Höfe, die der „Südpyramide“ im Norden vorgelagert sind. Der nördlichste Hof wird von drei langen Gebäuden gebildet, nur die Nordseite des Hofes ist bis auf eine niedrige Plattform unbebaut. Die beiden Gebäude an der Ost- und der Westseite des Hofes hatten zwei Reihen von Räumen, die dich zu den beiden Seiten öffneten. Nur das südliche Gebäude hatte eine einzige Reihe von Räumen und lehnte sich mit seiner Rückwand an die im Süden anschließende Terrasse an. Diese Terrasse wurde von Hof über eine Treppe erreicht, die die Fassade des Gebäudes in der Mitte überspannte, aber einen Durchgang zum mittleren Raum frei ließ. Der von der Terrasse gebildete freie Raum war relativ schmal und wurde auf seinen Seiten nicht von langen Gebäuden begrenzt, vielmehr bestand auf der Ostseite ein direkter Übergang zur Terrasse am Fuß der Hauptpyramide. Im Süden grenzt diese Terrasse an eine weitere, auf der sich das Taubenhaus befindet.

Taubenhaus (Edificio de las Palomas)

Das wegen der Öffnungen in seinem Dachkamm so genannte „Taubenhaus“ besteht aus zwei parallelen Reihen von Räumen, die aber nicht völlig symmetrisch angelegt sind: die Südseite hat weniger Räume als die Nordseite. In der Mitte befindet sich ein überwölbter Durchgang in den nächsten Hof. Über der Ost-West verlaufenden Mittelwand des Gebäudes ragt der gut erhaltene Dachkamm auf, der aus zwei Registern besteht. Das untere Register besteht aus einer glatten Mauerfläche, die von rechteckigen „Fenstern“ durchbrochen ist. Das obere Register ist in dreieckige, giebelartige Sektoren gegliedert, die vermutlich sieben Reihen von niedrigen „Fenstern“ aufwiesen. Die Funktion dieser Fenster ist die Verringerung des Windwiderstandes. In der Mitte jedes dieser Giebel befindet sich in der untersten „Fenster“-Reihe eine glatte Fläche mit einem herausstehenden Zapfen, auf dem sich eine Figur befunden hat, die aber in keinem Fall erhalten ist. Auch über die restliche Fläche des Dachkammes sind Zapfen zur Befestigung von Figuren oder Ornamenten aus Stuck verteilt.

Der südlich angrenzende Hof hatte außer dem Taubenhaus Bauten an seiner West- und Südseite. Jener an der Westseite wies eine einfache Fassade auf, die in den Gesimsen und der oberen Wandfläche Säulchen zeigte. Das südliche Gebäude hatte ursprünglich zwei Reihen von Räumen nach beiden Seiten und einen Durchgang in der Mitte, entsprach also weitgehend dem Taubenhaus. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde dieser Zugang jedoch durch eine Terrasse blockiert, die bis auf die Dachhöhe des Gebäudes reichte. Die dadurch nicht mehr zugänglichen Räume wurden mit Schutt angefüllt und über dem Durchgang eine Treppe errichtet, die auf die Terrasse führte. Auf dieser Terrasse wurde die Südpyramide errichtet. Zur Plattform auf ihrer Spitze führte eine lange Treppe hinauf. Das Tempelgebäude war wie auch die Pyramide relativ schmal, es hatte drei Räume in einer Reihe und einen weiteren hinter dem Mittelraum, ein Grundriss, der auf die weit im Süden gelegene Chenes-Region verweist.

Grupo del Cementerio

Es handelt sich um einen der für Uxmal typischen Hofkomplexe. Die ihn auf drei Seiten begrenzenden Gebäude standen auf hohen Plattformen. Das südliche Gebäude war vermutlich in der Mittel durch einen gewölbten Durchgang unterbrochen, zu dem von Süden über eine Treppe hinaufführte. Gegenüber diesem Zugang befindet sich die Pyramide, die deutlich höher als die anderen Plattformen ist, auf der Südseite eine Treppe aufwies und auf deren Oberfläche sich ein Gebäude aus einem Raum befunden hat.

Westgebäude

Erhalten ist nur ein Teil der Bauten auf der Westseite des Hofes. In der Mitte steht ein lang gestrecktes Gebäude mit ursprünglich drei Eingängen vom Hof her. Vor dem größeren mittleren Eingang befindet sich eine breite Eingangsplattform. Die Eingänge führen in einen langen, nicht weiter unterteilten Raum. Die beiden seitlichen Eingänge wurden in alter Zeit mit Mauerwerk aus sekundär verbauten Steinen, aber in geringer baulicher Qualität verschlossen. Außerdem existiert ein Eingang an der Südseite, ein recht seltenes Element in der Architektur der Region. Ursprünglich besaßen die Eingänge hölzerne Türbalken, diese wurde in moderner Zeit gegen Türbalken aus Beton ausgetauscht. Die Fassade des Gebäudes zeigt die Charakteristika der frühen Puuc-Architektur: Das mittlere Gesims über den Türen besteht aus zwei Elementen, einem Band mit schräg nach unten vorkragendem Profil und einem glatten Band darüber. Das obere Gesims besteht ebenfalls aus einem glatten Band und darüber den hohen, nach oben vorkragenden Abschusssteinen. Dieses Gesims ist über dem zentralen Eingang und den Ecken unterbrochen. Dort ragen Steinzapfen aus der Fassade, die überlebensgroße Figuren (aus Stuck?) gehalten haben dürften. Auf dem Dach befindet sich noch teilweise erhaltener Dachkamm, eine schmale Mauer mit Durchbrüchen, die vermutlich Die beiden seitlichen Gebäude waren weniger als halb so groß wie das mittlere und hatten ebenfalls drei Eingänge. Das nördliche dieser Gebäude ist völlig zusammengestürzt, vom südlichen steht die Rückwand. Die erhaltenen Bauteile zeigen, dass die beiden seitlichen Bauten dieselbe Fassadengestaltung aufwiesen wie das zentrale Gebäude.

Plattformen

Im Hof befinden sich drei (vermutlich ursprünglich vier) niedrige Plattformen, die an den Außenwänden Dekor mit gekreuzten Landknochen und Totenschädeln tragen. Drei der Plattformen weisen oberhalb des beschriebenen Dekors lange Bänder mit Hieroglypheninschriften auf.

Phallus-Tempel (Templo de los Falos)

Dieses Gebäude liegt rund 450 m südlich des Gouverneurspalastes, der Zugang führt über einen Waldweg der beim „Haus der Alten Frau“ beginnt. Der Weg durchquert mehrere stark zerfallene kleine Gebäudegruppen. Der Phallus-Tempel, der so nach den in Phallus-Form ausgeführten Wasserspeiern im oberen Gesims benannt ist, liegt am südlichen Rand einer großen, gestuften Plattform. Von dem Gebäude steht nur ein Teil der Rückwand aufrecht, Konsolidierungen haben bisher nicht stattgefunden. Das Gebäude dürfte ursprünglich aus fünf Räumen bestanden haben, die nach Norden, zum Zentrum von Uxmal, ausgerichtet waren. Hinter dem mittleren Raum lag ein weiteres Raum, ein Bauplan der eigentlich für die Chenes-Region charakteristisch ist. Die Fassade der Rückwand weist glatte Wandflächen auf, das mittlere und das obere Gesims sind identisch gehalten, und weisen ein glattes mittleres Band auf, darüber und darunter jeweils schräg nach außen gerichtete Bänder. In den obere Band des oberen Gesimses ist der namengebende Phallus eingelassen, der durch ein auf der Oberseite ausgeführte Rinne Wasser von der Dachfläche ableiten konnte.

Nicht zugängliche Gebäude

Chimez-Tempel (Chanchimez)

Der nach einem Detail seiner Dekoration so benannte Tempel liegt genau 400 m südsüdwestlich des Gouverneurspalastes, bereits außerhalb des Mauergürtels in dichtem Wald. An dem Gebäude haben bisher keine Grabungsarbeiten oder Konsolidierungen stattgefunden. Es handelt sich um ein um einen massiven Block aus Steinmaterial auf drei Seiten angeordneten, nicht ganz symmetrischen Bau mit insgesamt 10 Räumen. Die Hauptseite mit 6 Räumen ist nach Norden, zum Zentrum von Uxmal, gerichtet, drei Räume nach Westen und zwei Osten. Einer der Räume der Frontseite hat keinen Eingang von außen, sondern durch den seitlich daneben liegenden Raum. Über die Fassade führt eine Treppe zum Dachniveau, auf dem dich ein Bau mit langem Säulenportikus und drei dahinter liegenden Räumen befindet, der weitgehend zerstört ist. Unter der Treppe gewährt ein die Fassade entlang führender gewölbter Durchgang den Zugang zum mittleren Raum des Erdgeschosses. Die Eingangstür besitzt einen gut erhaltenen Türbalken aus Holz, der noch in Funktion ist. Die Fassade des Erdgeschosses ist teilweise erhalten und vollständig rekonstruierbar. Der Sockel besteht aus drei Elementen, von denen das hohe mittlere ein ununterbrochenes Flechtbandmotiv zeigt. Auch die Steine des oberen Bandes sind reliefiert. Die untere Wandfläche zeigt große Stufenmäander, zwischen denen senkrechte Reihen von auf der Spitze stehenden Quadraten verlaufen. Das mittlere Gesims aus drei Gliedern, von denen das untere nach unten und außen schräg vorkragt, das etwas vertiefte mittlere aus abwechselnd schräg gestellten gezähnten Steinen, die wegen ihrer Form chimez (Tausendfüßler) genannt werden. Das obere Band ist glatt. Die obere Wandfläche besteht aus Säulchen die zweimal das Bildungsmotiv aufweisen. Das obere Gesims besteht aus vier Elementen: einem nach unten und außen schräg vorkragenden Band, das hier aus zwei Steinreihen gebildet wird, einer eingesenkten Reihe von niedrigen Säulchen, einer Wiederholung des unteren Elements, aber nur au einer Steinreihe bestehend, und den nach außen und oben schräg vorkragenden Abschlusssteinen. Vom stark zerstörten Obergeschoss ist nur das Sockelgesims bekannt, dessen mittleres Element aus niedrigen Säulchen gebildet wird, die in Gruppen zu dreien stehen. Auf der Mittelwand des Gebäudes im Obergeschoss befand sich in Dachkamm. Die Rückseite des Komplexes wurde nicht genutzt. Dem Gebäude ist im Norden eine große Terrasse vorgelagert, die das leicht abhängige Terrain ausgleicht.

Nord-Gruppe (Grupo Norte)

Die Nordgruppe liegt 200 m nordnordwestlich des Nonnenvierecks auf erhöhtem Gelände. Sie ist von der an Uxmal vorbeiführenden Hauptstraße gut zu erkennen. Um mindestens drei Höfe sind mehr als ein Dutzend meist stark zerstörter Gebäude angeordnet. Nach Bauweise und Grundrissen handelt es sich um eine der ältesten erhaltenen Teile von Uxmal. Bisher sind in der Nordgruppe keine Grabungen und Konsolidierungen durchgeführt worden.

Literatur

  • Jeff Karl Kowalski: The House of the Governor. A Maya palace at Uxmal,Yucatan, Mexico. University of Oklahoma Press, Norman 1987, ISBN 0-8061-2035-5.
  • H. E. D. Pollock: The Puuc.An architectural survey of the hill country of Yucatan and northern Campeche, Mexico. Peabody Museums of Archaeology and Ethnology, Cambridge, Mass. 1980, ISBN 0-87365-693-8.
  • Eduard Seler: Die Ruinen von Uxmal, Verlag der Königl. Akademie der Wissenschaften, Berlin 1917 (Abhandlungen der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse, Nr. 3).

Siehe auch

  • Übersicht der Maya-Ruinen

Weblinks

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Pamela Foard
31. March 2017
This is the most astonishing site we visited of the four we saw. Parts of it were built a little more recently than the others (Tulum, Izamal, Coba), so some of the buildings almost look new.
Wagner SL
6. June 2016
One of the most fantastic Mayan ruins of the Yucatan Peninsula. Much quieter to visit than Chichen Itza, especially if you go early in the morning or late afternoon. Magnifique!
Ashley Dando
9. February 2020
Impressive restored ruins, their is continual reconstruction happening to restore the sight. Great views from the tops of some of the structures, unfortunately you can’t climb the tallest one.
Beatriz A
25. September 2016
Love it! This place is gorgeous, the view from the top of the ruins is breathtaking, the part I loved the most is that is not crowded at all! You have to pay 2 entrances, the total is around 150 pesos
Chris H.
18. February 2017
Some of the best ruins in the area. Also don't forget the yucatecan buffet for a well-deserved feast after climbing up and down pyramids!
Michael Fuchs
5. March 2018
After Chichén Itzá maybe the most impressive ruins on the Yucatán peninsula. Therefore very crowded. Come early or late but keep in mind they kick you out by 5pm.
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foursquare.com
9.3/10
MiG und 10 226 mehr Menschen hier gewesen

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