Tropical Islands ist einer der tropischen Freizeitparks in Deutschland. Er befindet sich in der ehemaligen Cargolifter-Werfthalle (genannt Aerium), der größten freitragenden Halle der Welt, ca. 60 km südlich des Zentrums und ca. 35 km südlich der Stadtgrenze von Berlin. Es liegt westlich von Krausnick an der A 13, Abfahrt Staakow im Ortsteil Brand der Gemeinde Halbe. Die Maximalauslastung beträgt 6.000 Besucher pro Tag. Im ersten Jahr besuchten laut Aussage der Betreiber 975.000 Besucher die Halle. Rund 500 Menschen sind im Tropical Islands beschäftigt. Laut Jahresbericht der Tanjong Gesellschaft kamen im Geschäftsjahr Februar 2004 bis Februar 2005, also größtenteils schon vor der Eröffnung, 155.000 Besucher in die Cargolifter-Halle.
Tropical Islands wurde in der ehemaligen Luftschiffhalle der 2002 in Insolvenz gegangenen Cargolifter AG in Briesen-Brand (Gemeinde Halbe/Brandenburg/Deutschland) vom malaysischen Konzern Tanjong errichtet. Die Halle ist 360 m lang, 210 m breit, 107 m hoch und umfasst einen Raum von 5,5 Mio. m³. Die Baukosten des Aeriums lagen bei rund 78 Millionen Euro.
Die Halle ist aufgrund des ursprünglich geplanten Verwendungszweckes, der wettergeschützten Unterbringung großer Luftschiffe, die größte freitragende Halle der Welt. Gekauft wurde sie am 11. Juni 2003 von Tanjong für ca. 17,5 Millionen Euro, davon 10 Millionen als Subvention vom Land Brandenburg, die Baugenehmigung zur Ausgestaltung erfolgte am 2. Februar 2004. Tropical Islands eröffnete am 19. Dezember 2004.
In 26 °C warmer, „tropischer“ Umgebung mit etwa 64% Luftfeuchtigkeit und dem größten Indoor-Regenwald Europas mit Strand und zahlreichen tropischen Pflanzen stehen mehrere Pools, Bars sowie Restaurants zur Verfügung. Tropical Islands ist rund um die Uhr an allen Tagen im Jahr geöffnet.
Am Eingang ist der Basis-Eintrittspreis zu wählen, alle weiteren Ausgaben im Inneren werden auf einem Chip-Armband mit Kreditfunktion gespeichert. Die gesamte Anlage ist in die Bereiche Saunalandschaft und tropische Wasserlandschaft mit eigenem Eintrittspreis unterteilt. Jeder Wechsel ist mit Aufpreis verbunden. Für weitere Bereiche sind ebenfalls Aufpreise nötig, hierzu gehören der große Wasserrutschenturm, die Minigolfanlage und der interne Übernachtungsbereich. Diese Preisstruktur ermöglicht es den Besuchern, schon mit relativ geringem Eintrittsgeld am Grundangebot der Anlage teilzunehmen, alle Zusatzangebote sind fakultativ und zwanglos.
Zum Unterhaltungsprogramm gehören eine große Abendshow sowie kleinere Tageshows (Varieté, Kinderprogramm).
Verschiedene Themenbereiche wurden eingerichtet:
Die Anlage ist weitestgehend behindertengerecht, die oberen Etagen der Häuser im Tropendorf sind über Aufzüge zu erreichen. Sämtliche Wege - auch im Regenwald - wurden barrierefrei gehalten.
Im November und Dezember 2006 wurde Tropical Islands erweitert. Es wurde ein 4000 m² großer Kinderbereich errichtet. Ein Wellness- und Saunabereich mit sechs Gliederungen wurde Mitte 2007 fertiggestellt. Im Saunabereich befindet sich ein Edelsteindampfbad, eine Steinsauna, eine Baumsauna sowie eine Kräuter-Schwitzhütte, ein Eisbrunnen und die Nebelgrotte; hinzu kommen Sprudelbecken und Erlebnisduschen. Die Saunen sind der südostasiatischen Kulisse angepasst und von dortigen, zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Bauwerken inspiriert worden. Der indische Elephanta-Tempel und die Tempelanlage von Angkor Wat sind simuliert.
Tropical Islands besitzt die deutschlandweit größte tropische Sauna-Landschaft. Der 25 m hohe Wasserrutschen-Turm mit vier Rutschen, die Kinderspiel- und -tobewelt und die Mini-Golf-Anlage ergänzen den Badebereich. Der Umkleidebereich besitzt nahezu 7000 Schließfächer.
Der nachträgliche Um- und Erweiterungsbau kostete nach Angaben des Unternehmens 23 Mio. Euro. Die ursprüngliche Gesamtsumme für die Investitionen war mit 75 Mio. Euro angegeben, davon trug das Land Brandenburg 17 Mio. Euro aus Fördermitteln bei. Zielsetzung der Förderung war es, die 501 Arbeitsplätze bei Tropical Islands zu erhalten.
2008 wurde in direkter Nachbarschaft ein Campingplatz und ein Hüttendorf geschaffen. Diese Übernachtungsmöglichkeiten sind eine gut angenommene Alternative zu den wenigen Privatquartieren in der Umgebung und zu den sechs kleineren Camps mit Zeltmöglichkeit im Inneren der Halle. Somit lässt sich ein Besuch der Halle leicht zu einem Kurzurlaub mit Besuchen in der Region ausbauen.
Die Besucherzahlen bleiben bislang weit hinter den ursprünglichen Erwartungen der Betreiber zurück. Für einen kostendeckenden Betrieb wurden etwa 1,25 Mio. Besucher im Jahr kalkuliert; das erste Betriebsjahr sollte sogar 2,5 Mio. Besucher bringen. Die erreichte Zahl lag jedoch nur knapp unter einer Million. Zwischen 10 und 20 Mio. Euro Verlust verzeichnete die tropische Urlaubswelt 2005. Bis Oktober 2006 kamen ca. 600.000 Besucher. Die anfangs stark rückläufigen Besucherzahlen erklären sich auch durch die weit abgelegene Lage von Tropical Islands. Außerdem ist zu berücksichtigen, daß im Einzugsgebiet der Anlage Berlin-Südbrandenburg die verfügbaren Einkommen unter dem Bundesdurchschnitt liegen. Es mußte also dafür gesorgt werden, daß auch Besucher aus weiter entfernten Gebieten sich für die Freizeitanlage interessieren.
Durch eine geänderte Preisstruktur und neu geschaffene Übernachtungsmöglichkeiten ist die Besucher-Akzeptanz verbessert worden.
Nach Angaben des Geschäftsführers Ole Bested konnte Tropical Islands im Geschäftsjahr 2008 erstmals einen Gewinn in Millionenhöhe erzielen. Das ist eine direkte Folge der vermehrten Unterbringungskapazitäten vor Ort: es konnten 300.000 Übernachtungen verzeichnet werden.
In der Startphase gab es Probleme mit den Pflanzen, die unter der lichtdichten Kuppel kein Tageslicht bekamen. Seit Oktober 2005 wurde die gesamte Südseite der Halle entlang des Südsee-Badebereichs durch eine UV-durchlässige Spezialfolie (ETFE) ersetzt. Dieses 20.000 m² große „Fenster“ ermöglicht den Einfall von Tageslicht. Die nachgepflanzten Palmen, Bäume und Büsche sind gut angewachsen und bringen Atmosphäre in den Regenwald und das sogenannte „Tropendorf“.
Der Energieverbrauch der Halle ist ein wirtschaftlich und ökologisch bedeutender Faktor. Die Gebäudehülle ist für 19 °C Innentemperatur ausgelegt, für den Badebereich wird die Halle auf 26 °C beheizt. Durch die Außenfläche kommt es zu Wärmeverlusten, hinzu kommt die lichtdurchlässige Folienhülle der Halle. Die Thermographie-Aufnahme zeigt den Wärmeverlust an verschiedenen Bereichen der Halle. Als Heizquelle kommt Heizgas zum Einsatz, das ist zwangsläufig mit einer Umweltbelastung durch Kohlendioxid-Emissionen verbunden.
Wärmeverluste entstehen auch durch das permanente Heizen des Sandes. Hinzu kommen die Energieverluste, da Wasserdampf aus den Wasserbecken mit der Abluft aus der Halle abgeführt wird, allein dafür ist eine Heizleistung von 1,3 Megawatt nötig.
Da das Gebäude anders genutzt wird als es ursprünglich geplant war, wäre eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgeschrieben gewesen. Das Unternehmen und die Landesregierung Brandenburgs geben zum Genehmigungsrecht und zum Energieverbrauch keine Informationen.