Tower of London

Der Tower of London ist ein im Mittelalter errichteter Komplex aus mehreren befestigten Gebäuden entlang der Themse, der als Festung, Waffenkammer (stronghouse), königlicher Palast und Gefängnis, insbesondere für Gefangene der Oberklasse, diente.

Außerdem waren dort die Münze, das Staatsarchiv, ein Waffenarsenal und ein Observatorium untergebracht. Bis zu Jakob I. wohnten alle englischen Könige und Königinnen zeitweise dort. Es war üblich, dass der Monarch vor dem Tag seiner Krönung im Tower übernachtete und dann in feierlichem Zug durch die Stadt nach Westminster ritt. Heute werden im Tower die britischen Kronjuwelen aufbewahrt, ferner eine reichhaltige Waffensammlung.

1078 ordnete Wilhelm der Eroberer an, den White Tower hier zu bauen. Er sollte die Normannen vor den Menschen der City of London aber auch London überhaupt schützen. Jedoch sollte es auch ein Geschenk sein.

In den folgenden Jahrhunderten wurde die Festung ständig erweitert. Sie wird von einem breiten Wassergraben umgeben. Ein Außenwall schützt die inneren Gebäude. In der Mitte des Geländes steht der mächtige „Weiße Turm“. Von weitem wirkt er quadratisch, aber drei der Ecken bilden keine rechten Winkel und alle vier Seiten sind verschieden lang.

Heute ist der Tower eine Touristenattraktion, da in ihm die Britischen Kronjuwelen ausgestellt sind. Aber auch die Gebäude selbst, eine Waffensammlung und ein Rest der Stadtmauer der antiken Stadt Londinium, wie London im Römischen Reich hieß, ziehen die Besucher an. Aufgrund seiner historischen Bedeutung wurde der Tower 1988 von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt.

Als Postkarten-Attraktion vielleicht sogar bekannter, aber geschichtlich und funktionell vollkommen unabhängig, ist die benachbarte, nach dem Tower benannte Tower Bridge, die nach achtjähriger Bauzeit 1894 fertiggestellt wurde.

Kronjuwelen

  • siehe Hauptartikel Britische Kronjuwelen

Die Kronjuwelen werden seit 1303, nachdem sie aus der Westminster Abbey gestohlen wurden, im Tower von London (Wakefield Tower) im „Jewel House“ aufbewahrt. Es wird angenommen, dass die meisten, vielleicht sogar alle Kronjuwelen kurz nach dem Diebstahl wieder zurückgeholt wurden. Nach der Krönung von Karl II. wurden sie an einem anderen Ort eingeschlossen und nur gelegentlich von einem Verwalter gegen ein Entgelt ausgestellt. Allerdings endete dieses Arrangement, nachdem Colonel Thomas Blood den Verwalter knebelte und fesselte und anschließend die Kronjuwelen stahl. Seit diesem Zwischenfall werden die Kronjuwelen in einem Teil des Towers aufbewahrt, der Juwelenhaus genannt wird, mit bewaffneten Wachen, um sie zu verteidigen. Es wurde kolportiert, dass die Kronjuwelen während des Zweiten Weltkrieges zusammen mit den Goldbarren der Bank von England in den Kellertresor der Sun Life Insurance Company in Montreal, Kanada, oder nach Fort Knox in die USA gebracht wurden. Die Gesetzeslage in Großbritannien lässt jedoch ein Verbringen der Kronjuwelen ins Ausland nicht zu, sodass die vorübergehende Auslagerung nach Windsor Castle am ehesten in Betracht gezogen werden muss.

Berühmte Insassen

Der erste Gefangene im Tower, Ranulf Flambard, Bischof von Durham, kam 1101 glimpflich davon. Ein in einem Weinfass verstecktes Seil ermöglichte ihm die Flucht über die Mauern; die Wachen lagen im Vollrausch, hatte der Bischof ihnen doch freimütig vom Rebensaft angeboten. Während des Hundertjährigen Krieges 1339–1453 saßen bis zu 1.000 französische Gefangene in den weitläufigen Kellerverliesen ein.

Eduard V. (* 1470; † 1483?) und Richard of Shrewsbury, die Prinzen im Tower, wurden 1483 von ihrem Onkel Richard III. in den Tower gesperrt. Niemand weiß, was mit ihnen dort geschah. Es wird vermutet, dass sie ermordet wurden. Anne Boleyn, die zweite Frau von Heinrich VIII. wurde 1536 wegen Hochverrats in den Tower gebracht und dort enthauptet. Ihr Schicksal teilte ihre Cousine und Heinrichs fünfte Frau Catherine Howard im Jahr 1542. Im Jahr 1553 wurde die „Neuntagekönigin“ Lady Jane Grey eingesperrt, nachdem die Tochter von Heinrich VIII., Maria I., den Thron übernommen hatte. Sie wurde am 12. Februar 1554 hingerichtet. Auch ihre Halbschwester Elisabeth I. wurde von Maria im Tower festgehalten, weil man sie verdächtigte, an einem Komplott beteiligt gewesen zu sein. Elisabeth kam jedoch wieder frei und wurde nach Marias Tod Königin von England. Henry Oldenburg, Sekretär der Royal Society, saß wegen "gefährlicher Bestrebungen" bis 1667 im Tower. Henry Laurens wurde 1779 als einziger Amerikaner in der Geschichte in den Tower of London eingesperrt. Am 31. Dezember 1781 wurde er im Tausch gegen Lord Cornwallis frei gelassen und kehrte nach Amerika zurück. Die letzte bekannte Nutzung des Towers als Gefängnis war während des Zweiten Weltkriegs. Der letzte Insasse war Hitlers Stellvertreter Rudolf Heß. Der letzte Mensch, der im Tower hingerichtet wurde, war am 15. August 1941 der deutsche Spion Josef Jakobs. Die drei Königinnen Anne Boleyn, Catherine Howard und Lady Jane Grey haben den Tower nie verlassen. Sie fanden in der Kapelle ihre letzte Ruhestätte.

Schlüsselzeremonie

Der Tower von London wird jede Nacht um 22 Uhr abgeschlossen. Das dabei durchgeführte Ritual wird „Ceremony of the Keys“ (Schlüsselzeremonie) genannt und kann von Touristen nach Anmeldung mitverfolgt werden. Genau um 7 Minuten vor 22 Uhr verlässt der „Chief Warder“ (der Leiter der historischen Wächtertruppe der Beefeater) mit einer Laterne in der einen und den Tower-Schlüsseln (The Queen's Keys) in der anderen Hand, den Byward Tower und begibt sich feierlichen Schrittes entlang der Water Lane zum Traitor's Gate (Verrätertor), wo ihn eine Eskorte regulärer Soldaten erwartet.

Der Chief Warder übergibt die Laterne an einen der Soldaten und er und die Eskorte marschieren zum äußeren Tor. Alle Wachposten, die sie auf dem Weg passieren, präsentieren vor dem Schlüssel das Gewehr. Nachdem das äußere Tor verschlossen wurde, werden im Anschluss noch die Eichentore des Middle Tower und des Byward Tower verschlossen. Danach geht die Truppe über die Water Lane zurück Richtung Traitor's Gate, wo im Schatten des Durchgangs zum Bloody Tower ein Wachposten die Ankunft erwartet.

Bei Annäherung ruft der Wachposten laut „Who comes there?“ (Wer kommt da?), worauf der Chief Warder ebenfalls laut antwortet „The Keys.“ (Die Schlüssel.). Darauf erfolgt eine zweite Frage des Wachpostens: „Whose Keys?“ (Wessen Schlüssel?) und erhält zur Antwort „Queen Elizabeth's Keys.“ (Königin Elizabeths Schlüssel.). Danach gibt der Wachposten mit dem Ausspruch „Pass Queen Elizabeth's Keys. All's well.“ (Königin Elizabeths Schlüssel passieren. Alles in Ordnung.) den Weg frei. Die Truppe marschiert durch den Torweg die Stufen hinauf, wo die restliche Wachmannschaft angetreten ist. Nach dem Halt der Truppe werden die Waffen präsentiert, der Chief Warder lüftet seinen Tudor-Hut und ruft „God preserve Queen Elizabeth.“ (Gott schütze Königin Elizabeth.), worauf die Wachen antworten „Amen“. Um Schlag 22 Uhr von Big Ben wird die Zeremonie mit dem Zapfenstreich eines Trompeters beendet.

Da diese Zeremonie seit der Zeit der Tudors durchgehend durchgeführt wurde, dürfte sie zu den ältesten bestehenden Zeremonien weltweit gehören.

Besucher können an der Ceremony of the Keys kostenfrei teilnehmen, benötigen hierfür aber einen Passierschein. Diese kostenlose Karte muss ca. sechs bis acht Wochen - besser drei Monate - vor dem Wunschtermin bestellt werden.

Die Menagerie im Tower

Vom Jahre 1235 bis zum Oktober 1835 beherbergte der Tower of London eine Menagerie von Wildtieren. Dabei handelte es sich überwiegend um Raubkatzen und Bären, die gewöhnlich dem jeweiligen Monarchen zum Geschenk gemacht worden waren. Zu den Geschenken gehörten mitunter jedoch auch ungewöhnlichere Tiere, sofern sie hinreichend exotisch waren: die englische Königin Isabella von Frankreich bekam 1313 bei ihrer Rückkehr nach England zur Begrüßung ein Stachelschwein überreicht . Zu den dort gehaltenen Tieren zählen dementsprechend auch Kamele, Strauße, Elefanten, Hyänen, Eulen, Geier, Affen, Nashörner und Adler. Vergleichbare Tierhaltungen gab es zwar gelegentlich auch auf anderen königlichen Residenzen oder adligen Landsitzen. Anders als diese konnten die im Tower gehaltenen Tiere jedoch besichtigt werden. Anfangs erhielten nur solche Personen Zutritt, die über entsprechende Verbindungen verfügten. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Kreis der Personen, die Zutritt erhielten, jedoch immer größer. Während der letzten Jahrzehnte, in denen im Tower noch Wildtiere gehalten wurden, war allein die Zahlung eines Eintrittsgeldes Voraussetzung, um die Tiere sehen zu können. Die Möglichkeit, solch fremdartige Tiere sehen zu können, hatte wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Tiere in Kunst und Literatur. Die Maler George Stubbs und Edwin Landseer fanden beispielsweise hier die Modelle für die mehr exotischen Tiere ihrer Gemälde.

Der Beginn der Tierhaltung im Tower

Die Tradition der Tierhaltung im Tower geht auf Henry III. zurück, der anlässlich der Verheiratung seiner Schwester Isabella mit Kaiser Friedrich II. von seinem Schwager drei Löwen zum Geschenk erhielt. Die drei Raubkatzen, die im von Henry III. gerade erweiterten Tower untergebracht wurden, überlebten allerdings nicht lange. Der letzte Hinweis auf dieses königliche Geschenk stammt aus dem Jahre 1240 . 1252 beherbergte der Tower einen Bären von heller Fellfarbe, diesmal ein Geschenk des norwegischen Königs an Henry III.. Die Quellen bestimmen die Art des Bären nicht genauer. Da Braunbären als Tanzbären in England regelmäßig zu sehen waren, das Tier große Aufmerksamkeit erregte und ein normaler Braunbär ein wenig angemessenes königliches Geschenk gewesen wäre, handelte es sich bei dem norwegischen Geschenk vermutlich um einen Eisbären . Bis der Londoner Zoo ab 1827 Eisbären hielt, dürfte es sich dabei um einen der wenigen Bären dieser Art gehandelt haben, die in Großbritannien zu sehen waren. Dank eines Geschenks des französischen Königs Louis IX. erweiterte sich die königliche Menagerie wenig später um einen afrikanischen Elefanten. Die Ankunft des Tieres 1255 stellte eine so große Sensation dar, dass der betagte Historiker und Abt Matthew Paris nach London reiste, um den Elefanten während seines Weges durch London zum Tower selbst in Augenschein zu nehmen und das Ereignis in seiner „Chronica Majora“ festhielt.

Die Tierhaltung unter den Nachfolgern von Henry III.

Die Nachfolger von Henry III. setzten die Tradition der Tierhaltung im Tower fort. Traditioneller Bestandteil der Menagerie waren Löwen; „Keeper of the king’s lion“ war entsprechend der Titel der mit Aufsicht über die Tiere betrauten Person. Ausgezeichnet mit diesem Amt wurden keineswegs in der Tierhaltung erfahrene Personen, sondern Adelige, die sich in irgendeiner Weise die Gunst des Monarchens erworben hatten.

Ab 1420 konnten die Tiere der Menagerie im Tower gegen Zahlung eines Eintrittsgeldes besichtigt werden. Ein Dekret Heinrich VI. regelte außerdem, dass denen die Zahlung des Eintritts erlassen wurde, die eine Katze oder Hund zur Fütterung der Löwen mitbrachten. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass damit keineswegs jeder der Londoner Einwohner Zugang erhielt, der in der Lage war, die hohe Eintrittssumme von drei Sous zu bezahlen. Vermutlich kam nur derjenige in den Genuss der königlichen Menagerie, der über entsprechende Empfehlungsschreiben oder Verbindungen verfügte .

Unter James I. wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts der Tower-Komplex um den heute nicht mehr erhaltenen Lion Tower erweitert. In dem zum Turm gehörenden Hof erhielten die Tiere – unter anderem ein Tiger, elf Löwen, ein Schakal und zwei Luchse - Auslauf. Das Areal wurde jedoch auch genutzt, um Tierhetzen zu veranstalten. James I. ließ hier unter anderem Mastiffs auf Löwen hetzen und errichtete eine hölzerne Aussichtsplattform, um von dort aus das Spektakel besser beobachten zu können . Insgesamt war das Verständnis für eine angemessene Tierhaltung wenig ausgeprägt – die Tiere wurden in engen Käfigen gehalten, die ihnen nur wenig Bewegungsmöglichkeiten gaben. Einen Elefanten glaubte man ausreichend zu füttern, wenn man ihm ausschließlich Wein zu trinken gäbe. Das Tier – ein Geschenk des spanischen Königs – starb nach wenigen Wochen .

Löwen gucken – die königliche Menagerie als Anziehungspunkt

Die Existenz der königlichen Menagerie im Tower blieb von der Herrschaft Oliver Cromwells unberührt. Cromwells kurze Herrschaft bewirkte jedoch zwei Änderungen: Tierhetzen wurden in der Stadt London untersagt und der Tower, und damit die königliche Menagerie, konnte zunehmend von einem zahlenden Publikum besichtigt werden. Wer das Eintrittsgeld zahlen konnte, konnte neben den Tieren der Menagerie ab der Mitte der 1660er-Jahre auch die Kronjuwelen und das Waffenarsenal besichtigen. Zu den häufigen Besuchern des Towers zählte unter anderem Samuel Pepys, der durch sein Tagebuch zum Chronisten seiner Zeit wurde. Pepys berichtet in seinem Tagebuch-Eintrag vom 11. Januar 1660 unter anderem davon, dass er auf seinem Heimweg extra einen Umweg machte, um im Tower nach seinem Lieblingslöwen mit dem Namen Crowly zu schauen.

Möglicherweise waren es die Einnahmen, die dazu führten, dass man Christopher Wren damit beauftragte, im Hof des Lions Towers zusätzliche Käfige zu installieren, um dort Adler und Eulen unterzubringen. 1697 warb erstmals sogar ein Pamphlet für den Besuch im Tower . Zu den Schaustücken dieser Zeit zählten neben den obligatorischen Löwen unter anderem eine Hyäne und ein Tiger, den die East India Company geschenkt hatte. Zunehmend zählten der Tower und seine Tiere zu den Sehenswürdigkeiten, die man als Besucher Londons gesehen haben musste. Darauf bezieht sich auch die Sprachwendung „Seeing the lions“ für die Besichtigung der Sehenswürdigkeiten der Stadt, zu denen neben dem Tower auch die Irrenanstalt Bedlam gehörte. Jemand „who has seen the lions“ war weltläufig und –erfahren . 1698 wurde für den 1. April erstmals das Waschen der Löwen im Wassergraben des Towers angekündigt. Diese Form des Aprilscherzes tauchte in den nachfolgenden Jahrzehnten regelmäßig jährlich auf .

Die Menagerie im Tower als Studienobjekt von Kunst und Wissenschaft

Im 18. Jahrhundert intensivierte sich die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Tieren. Der aus Schottland stammende Anatom und Arzt Joseph Hunter sezierte um 1750 unter anderem die verstorbenen Tiere der königlichen Menagerie. Sein Ziel war es, die Fortpflanzungs-, Atmungs- und Blutkreislauf möglichst vieler unterschiedlicher Tierarten miteinander zu vergleichen. Im Laufe seines Lebens untersuchte er insgesamt 500 verschiedene Tierarten, wobei die königliche Menagerie so exotische Tierarten wie Elefanten, Tiger, Nashörner und Löwen beisteuerte. Die verbliebenen Exponate – darunter auch Skelette seiner Untersuchungsobjekte – befinden sich heute im Royal College of Surgeons. Hunter beauftragte auch eine Reihe von Malern, um die Tiere in Gemälden und Zeichnungen festzuhalten. Zu den bekanntesten von ihm beauftragten Artisten zählte George Stubbs. Stubbs porträtierte unter anderem ein für die königliche Menagerie neu angekommenes Nashorn, das - nachdem Dürers anatomisch nicht korrekte Wiedergabe eines Rhinocerus über Jahrhunderte hinweg die mitteleuropäische Vorstellung von dieser Tierart prägte – ein akkurateres Bild dieses Tierartes gab.

Das zunehmende Interesse an Naturwissenschaften wirkte sich auch auf die Tierhaltung aus: Die Käfige wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts modernisiert. Wenn sie mit einer Länge von nur drei Metern nach heutigen Maßstäben auch viel zu klein für große Raubkatzen waren, konnten sie doch jetzt immerhin beheizt werden und der zuvor hölzerne Boden wurde durch Ziegelsteine ersetzt . Junge Löwen, die in der Towermenagerie geboren wurden, erreichten jetzt erstmals ein fortpflanzungsfähiges Alter.

Der erste Führer zu den für die Öffentlichkeit zugänglichen Sehenswürdigkeiten des Towers erschien 1741 und bemühte sich ebenso wie die folgenden Publikationen, den Lesern eine möglichst genaue Beschreibung der zu sehenden Tierarten zu geben.

Die königliche Menagerie wird abgewickelt

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts ging das Interesse des Publikums an den Tieren in der Towermenagerie allmählich zurück. Zirkusunternehmen, die durch Großbritannien reisten, zeigten ihren zahlenden Besuchern nicht nur nahezu die gleichen exotischen Tierarten, sondern auch andere Kuriositäten wie etwa besonders groß gewachsene Menschen als „Riesen“. Die Anzahl der in der Menagerie gehaltenen Tiere und Tierarten nahm stetig ab, bis man 1822 als ersten erfahrenen Tierwärter Alfred Cops einstellte. Er fand nur noch einen Elefanten, einige wenige Vögel sowie den ersten in Großbritannien gezeigten Grizzly als Bestandteil der königlichen Menagerie vor . Mit Unterstützung Georg IV. begann er die Menagerie umzubauen und um eine große Anzahl neuer Tierarten zu erweitern. 1829 waren neben den obligatorischen Löwen, Tiger und Bären unter anderem ein Ozelot, Gepard, Karakal, verschieden Hyänen, Zebras, Lamas, Papageien, eine Anakonda und Klapperschlangen zu sehen . Die erneute Blüte der Towermenagerie währte jedoch nur sehr kurz. Nachdem der London Zoo eröffnet wurde, wurde die Tiere dem Zoo übereignet. Ein Grund dafür war der Angriff eines Löwen auf einige Soldaten, der sich 1835, im Jahr der Übereignung, ereignete.

Nun sind die Tower-Raben die einzigen Tiere im Tower.

Unesco Weltkulturerbe

Die Unesco hat die britische Regierung bis Februar 2006 zu einem Bericht aufgefordert, was London zum Schutz des Tower unternimmt, da es mehrere Hochhausprojekte in Sichtweite des Gebäudes gibt. Der Tower könnte dadurch an historischem Wert verlieren. Deshalb wird der Tower möglicherweise auf die rote Liste der weltweit besonders gefährdeten Welterben genommen.

Sonstiges

Der englische Schriftsteller Edgar Wallace machte in seinem Kriminalroman „Das Verrätertor“ (Traitor's Gate) die Schlüssel-Zeremonie zu einem zentralen Punkt bei einem Versuch, die Kronjuwelen zu stehlen (verfilmt 1964 im Rahmen der deutschen Edgar-Wallace-Filme).

Der Tower ist durch die Station Tower Hill der London Underground erreichbar, ebenso durch den Bahnhof Fenchurch Street und die Station Tower Gateway der Docklands Light Railway.

Seit 2007 gehört erstmals in der Geschichte eine Frau dem Wachpersonal des Tower an.

Siehe auch

  • Konstabler des Tower

Literatur

  • Edward Impey and Geoffrey Parnell: The Tower of London. The official illustrated history, London: Merrell 2000, 128 S., ISBN 1-85894-106-7
  • Daniel Hahn: The Tower Menagerie, Simon & Schuster UK Ltd, London 2003, ISBN 0-7434-8388-X

Weblinks

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George X
2. May 2016
If you are English history fan,you will love the place. A whole day spent here is not enough;See the Crown Jewels,White Tower, Torture Tower.The free Beefeaters tours are really good. Totally a must!
Edwulf
25. April 2016
A historical place and a must of museum lovers. You should not miss the Crown Jewels exhibit, and the crows at the tower, is not for a rainy day as buildings are not connected.
Turkish Airlines
7. July 2015
The Tower of London will captivate you with its fascinating past! While you’re here, make sure you don’t leave without seeing the world-famous crown jewels.
Karen
6. January 2018
The crown jewels are on display here. It's a little overwhelming just how much history is here. I recommend taking a free tour with the yeoman warders, aka beefeaters. They're every hour - love them!
Ryan Waggoner
2. September 2017
Can't miss attraction in London! Worth fighting the crowds to see this historic and beautiful site. Arrive when the tower opens and head straight for the Crown Jewels to avoid the lines.
Augustus Collection
23. February 2014
The 900-year-old building is one of the world’s most famous. It is a unique place with a lot of history having previously been a royal palace, a prison and zoo.
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