Tour Montparnasse

Tour Montparnasse (deutsch: Montparnasse-Hochhaus) ist der Name eines 210 Meter hohen Bürohauses im Pariser Stadtteil Montparnasse. Es wurde von 1969 bis 1973 vom Architekten Roger Saubot auf dem Gelände des 1965 abgerissenen ersten Bahnhofs Montparnasse errichtet. Mit 59 Stockwerken ist es nach dem Eiffelturm das höchste Bauwerk der Stadt. Bis zum Jahr 2011 war es das höchste Gebäude in Frankreich, dann wurde es vom Hochhaus Tour First in La Défense übertroffen. Zwischen 2019 und 2024 soll das Gebäude umfassend renoviert und um mehrere Etagen aufgestockt werden.

Beschreibung

Der Grundriss des Gebäudes ist ein langes Rechteck mit einer leicht konvexen Form an den Längsseiten.

Die 56. Etage ist eine öffentliche Aussichtsetage mit Restaurant. Das Dach (59. Etage) bietet eine zusätzliche Aussichtsplattform mit einem weiten Blick auf Paris. Die Fahrt mit dem Aufzug, dem schnellsten Europas bei der Eröffnung, dauert nur 38 Sekunden.

Verkehrsanbindung

Das Gebäude steht unmittelbar am großen Fernbahnhof Montparnasse. Dort endet auch eine Vorortstrecke, dazu gibt es Metro-Stationen und Bushaltestellen von jeweils mehreren Linien.

Baugeschichte und Kritik

Nachdem schon in den 1930er Jahren Pläne für einen neuen Montparnasse-Bahnhof gescheitert waren, wurde das Projekt einer Erneuerung des heruntergekommenen Bahnhofsviertels in den 1950er Jahren wieder aufgenommen. Dies geschah im Zusammenhang mit der Erstellung eines neuen Generalverkehrsplans für die französische Hauptstadt. 1956 wurde die gemischtwirtschaftliche Gesellschaft Société d'économie mixte pour l'Aménagement du secteur Maine Montparnasse (SEMMAM) geschaffen sowie die Agence pour l'Opération Maine Montparnasse (AOM) zur Durchführung der Opération. Ziel dieser Gründungen war der Flächenabriss größerer Teile des Bahnhofsviertels im Ausmaß von etwa 8 Hektar.

1958 wurden die ersten Studien bezüglich eines sehr hohen Büroturms veröffentlicht, begegneten aber massiver Kritik. Die Polemik um das Hochhaus verzögerte das Projekt erheblich, 1968 erteilte allerdings Kulturminister André Malraux die Baubewilligung. Der damalige Präsident Charles de Gaulle und sein Nachfolger Georges Pompidou profilierten sich als Unterstützer des Projekts. Trotz fortdauernder Polemiken wurde 1969 mit dem Bau begonnen, 1973 wurde das Gebäude eröffnet.

Die Polemik um das über 200 m hohe Bauwerk ist allerdings bis heute nicht verstummt. Das Magazin Spiegel Online berichtete, dass die Mitglieder der Seite virtualtourist.com das Gebäude zum zweithässlichsten der Welt gewählt haben. Aber auch in der fachlichen Diskussion ist das Gebäude umstritten. Der prominente Baukritiker Bruno Flierl schreibt über das Gebäude: „Der ‚Tour Montparnasse‘ gilt als eine der größten europäischen städtebaulichen Dummheiten, da er eine Konkurrenz zum Eiffelturm heraufbeschwört, der der Eiffelturm nicht gewachsen ist.“

Sonstiges

Nachdem im Mai 2005 ein Gutachten über die Verwendung von Asbest in dem Gebäude eingeholt und in einem technischen Dossier dargelegt worden war, bewilligte die Eigentümerversammlung im Dezember 2006 für die Asbestbeseitigung in den Gemeinschaftsflächen ein Budget von 110 Millionen Euro. Die Kosten für die darüber hinaus von den Teileigentümern zu tragende Sanierung ihrer Büros wurden mit 800.000 Euro pro Etage angesetzt. Im Hinblick auf den Abschluss der Arbeiten, der in etwa mit dem 40-jährigen Jubiläum des 1973 eröffneten Hochhauses zusammenfällt, wurde der Lichtgestalter Régis Clouzet mit dem Projekt eines neuen Beleuchtungskonzeptes beauftragt.

Renovierung und Aufstockung (2019–2024)

Aktuell ist ein umfangreicher Umbau des Wolkenkratzers geplant. Neben einer neuen, hellen, gläsernen Fassade, soll der Turm um einen 18 Meter hohen gläsernen Skygarden aufgestockt werden, womit nach der Renovierung eine Höhe von 228 Metern erreicht wird. Darüber hinaus sollen die untersten dreizehn Etagen rundherum um 2 Meter verbreitert und mit begrünten Balkonen und Wintergärten ausgestattet werden. Die Bauarbeiten sollen Ende 2019 beginnen und zu den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris abgeschlossen sein. Die Baukosten belaufen sich auf 300 Millionen Euro.

Literatur

  • Andrew Ayers: The Architecture of Paris Axel Menges Verlag Stuttgart 2003, S. 227f

Siehe auch

  • Liste der höchsten Bauwerke in Europa
  • Liste der Hochhäuser in Europa
  • Liste der Hochhäuser in der Île-de-France
  • Liste der Hochhäuser in La Défense
  • Liste der Hochhäuser in Paris

Weblinks

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Tipps & Hinweise
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All-Paris-Apartments.com
29. November 2012
Enjoy one of the best views of Paris from the top of this tower - 56 floors up funnily enough. Luckily there is an elevator that takes less than 40 seconds to get to the top! [Photo by Omid Sakhi]
Paolo Cerutti
19. July 2012
Amazing tower where you can get the best 360 view of Paris. For 9.5€ if you are a student you can have access to the roof and have a look on the wonderful skyline
Ranjan Khoteja
5. December 2014
If you are in Paris, do not forget this tower for panoramic view, there is a bar on the top floor and à view point to make good pictures.
Heinie Brian Hartendorp
22. January 2020
Come here when the sun is setting so you have different shots of the Eiffel Tower.Parisians may hate this tower, but if you're a tourist, check it out for yourself to see the whole of Paris.
Carlos Rangel
10. January 2022
The most tallest spot of Paris, you can see the whole city from here, the Eiffel tower, the Arch of Triumph, Montparnasse Grave Yard and so on, at night is the best time to go ????
Oksana Ultraviolet
3. November 2017
С 56 этажа открывается потрясающий вид на город. Цена 17€. Перед террасой Вас сфотографируют и потом можно купить минимум 2 фото за 15€ с различным фоном.Посреди террасы сделали площадку для роликов????
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