Das Theater Lübeck (früher: Bühnen der Hansestadt Lübeck oder im Volksmund kurz Stadttheater) wird heute von der Lübecker Theater GmbH, einer Gesellschaft der Hansestadt Lübeck, betrieben und ist eines der großen Theater in Schleswig-Holstein.
Das Theater wurde im Jugendstil 1908 anstelle eines Vorgängerbaus aus dem Jahr 1859, dem sog. Casino-Theater, in der Beckergrube der Lübecker Altstadt mit Spenden des Mäzens Emil Possehl durch den Dresdner Architekten Martin Dülfer neu errichtet. Die Reliefs im Hauptgesims der Sandsteinfassade sind eine Arbeit des Bildhauers Georg Roemer. Das Mittelfeld stellt Apollo und die neun Musen dar, jeweils seitlich Komödie und Tragödie. Die das Giebeldreieck tragende Gruppe von Karyatiden und Atlanten ist eine Arbeit des in Hamburg ansässigen Bauplastikers Karl Weinberger. In den 1990er Jahren wurde es umfassend saniert.
Das bürgerliche Interesse an Schauspiel und Oper erwacht auch in Lübeck erst im Zuge der Aufklärung. Die erste Oper wurde am 2. Juni 1746 im Hause des Zimmermeisters Schröder Ecke Königstraße/Wahmstraße aufgeführt. Der Vorgängerbau des heutigen Theaters von 1752 und das Verhältnis von Ensemble zum städtischen Großbürgertum im 19. Jahrhundert wird ausführlich von Thomas Mann in seinen Buddenbrooks beschrieben.
Das Angebot umfasste ursprünglich alle Sparten. Nach Einstellung des Ballett bietet es in Großem Haus (Opernhaus), Kammerspielen und auf der Studio-Bühne (die seit der Spielzeit 2007/2008 unter dem Namen Junges Studio firmiert) Musiktheater, Sprechtheater und Konzerte der Lübecker Philharmoniker. Hier begannen Hermann Abendroth, Wilhelm Furtwängler und Christoph von Dohnányi ihre Karrieren.
Intendanten waren Karl Vibach (1968-1978), Hans Thoenies (1978-1991), Dietrich von Oertzen (1991-2000) und Marc Adam (2000-2007). Seither wird das Haus von einem Direktorium geleitet, das sich zusammensetzt aus Christian Schwandt (Geschäftsführender Theaterdirektor), Roman Brogli-Sacher (Opern- und Generalmusikdirektor) und Pit Holzwarth (Schauspieldirektor).
50 Prozent der Anteile der Theater Lübeck GmbH hält die Hansestadt Lübeck, jeweils 12,5 Prozent der Kreis Herzogtum Lauenburg und der Landkreis Nordwestmecklenburg sowie die Kaufmannschaft zu Lübeck und die Gesellschaft der Theaterfreunde e. V. Lübeck.