Der Tanasee, auch Tsanasee oder Dembeasee genannt, liegt im Hochland von Abessinien in Äthiopien (Ostafrika). Er ist Afrikas höchstgelegender und Äthiopiens größter See.
Er liegt inmitten einer hügeligen Landschaft in einem kesselförmigen großen Becken rund 370 km nordwestlich von Addis Abeba und rund 70 km südlich von Gonder in einer Höhe von ca. 1.830 m über dem Meeresspiegel. Er ist ca. 84 km lang und bis zu 66 km breit und hat eine Fläche von mehr als 3.000 km². Seine Tiefe beträgt im Durchschnitt 8 m, maximal nur etwa 14 m. Der Seespiegel schwankt entsprechend den Niederschlagsmengen um ca. 1,6 m, wobei die Spitze im August bei einem Niederschlag von 500 mm (im Monat) erreicht wird. Dadurch werden größere Flächen Uferland überschwemmt, was zur Fruchtbarkeit der Äcker beiträgt. Der See hat mehr als 30 Zuflüsse, die größten sind der Rib und der Gumara.
Der Abfluss des Sees ist der Blaue Nil bei dem Ort Bahir Dar. Er wird durch einen Staudamm mit Wasserkraftwerk reguliert. In dem See befinden sich zahlreiche Inseln, deren Zahl je nach Wasserstand variiert. Neuste Zählungen gehen von etwa 30 Inseln aus.
Auf 20 dieser Inseln befinden sich Klöster, die teilweise im 14. Jahrhundert gegründet worden sind. Sie befinden sich unter anderen auf den Inseln Birgida Maryam, Dega Estefanos, Dek, Narga, Tana Cherkos, Mitsele Fasilidas, Kebran und Debre Maryam. Auch auf den Halbinseln Gorgora, Mandaba und Zeghe sind Kirchen und Klöster erbaut worden.