Das Stift Garsten ist ein ehemaliges Kloster der Benediktiner (OSB) in Garsten in Österreich.
Das Kloster wurde 1082 durch Otakar II. als Säkularkanonikerstift und Hauskloster (auch Grablege) gegründet; es diente den Traungauern neben der Styraburg als Angelpunkt ihrer Herrschaft und erhielt, wohl aus der Mitgift der Ehefrau des Gründers Elisabeth (Tochter des Babenbergers Leopold II.), bedeutenden Besitz im niederösterreichischen Traisen- und Gölsental.
1107/08 wurde es in ein (von Göttweig abhängiges) Benediktinerpriorat umgewandelt; ab 1110/11 war es selbstständige Abtei. Bekannt geworden ist das Stift durch seinen ersten Abt Berthold von Garsten. 1787 wurde es durch Kaiser Joseph II. aufgehoben.
Die Stiftskirche wurde von der Baumeisterfamilie Carlone erbaut und zählt zu den schönsten Bauwerken des Hochbarocks in Österreichs. Hervorzuheben sind Stuckarbeiten und Gobelins niederländischer Herkunft. Sehenswert sind insbesondere die Losensteiner Kapelle, die Sakristei und der Sommerchor.
Das ehemalige Benediktinerstift war lange Zeit das religiöse, kulturelle und geistige Zentrum der Eisenwurzen.
Seit dem Jahr 1851 befindet sich in den Gebäuden des ehemaligen Stifts eine Strafvollzugsanstalt. Die Justizanstalt Garsten gehört zu den wenigen Gefängnissen in Österreich, in denen die lebenslange Freiheitsstrafe vollzogen wird. Die ehemalige Stiftskirche dient als Pfarrkirche.