Ste-Eulalie-et-Ste-Julie d’Elne

Die heutige Pfarrkirche Sainte-Eulalie-et-Sainte-Julie (katalanisch Santa Eulàlia d'Elna) ist eine im 11. Jahrhundert errichtete, im 13. bis 15. Jahrhundert erweiterte ehemalige Kathedrale in der südfranzösischen Stadt Elne (Pyrénées-Orientales, Region Languedoc-Roussillon), die etwa 12 Kilometer Luftlinie südöstlich des Stadtkerns von Perpignan und kaum sechs Kilometer vom östlich gelegenen Strand des Mittelmeers entfernt ist. Sie ist eines der bedeutendsten sakralen Baudenkmäler der Region und diente von 568 bis 1605 (nach anderen Quellen bis 1601 oder 1602) als Bischofssitz des Bistums Elne. Zumindest ab dessen Gründungsdatum gehörten zur Kathedrale zweifelsohne Konventsgebäude eines Klosters, in denen der Bischof mit seiner Chorherrengemeinschaft lebte. Allerdings geben die Quellen über Umfang und Aussehen der Vorgänger der heutigen Gebäude keine Auskunft.

Geschichte

Westgotische Wurzeln / Gründung Bischofssitz

Den Fortbestand städtischen Lebens, wenn auch nur in bescheidenem Umfang, nach dem Fall des Römischen Reiches im fünften Jahrhundert, verdankte Elne der - wenn auch recht späten - Gründung eines Bischofssitzes, wodurch es zu einer bedeutenden Kirchenstadt wurde. Dies hat sich aus dem wechselvollen Schicksal des Königreichs ergeben, das die Westgoten in Südfrankreich und Spanien errichtet hatten. Nach dem für die Franken siegreichen Ausgang der Schlacht von Vouillé im Jahr 507 wurde dieses Reich geteilt und umfasste auf der nördlichen Seite der Pyrenäen nur noch die Kirchenprovinz Narbonne, die selbst durch den Verlust der Diözesen Toulouse und Uzès verkleinert worden war. Zum zumindest teilweisen Ausgleich dieser Situation hat man im Jahr 568 die befestigten Siedlungen (castra) Carcassonne und Elne in den Rang von Städten erhoben und jeweils einen Bischofssitz zuerteilt.

Aus der westgotischen Zeit (6.-7. Jh.) stammen die drei Sarkophage, die in der Ostgalerie aufgestellt sind (siehe Konventsräume und Kreuzgang, unter Kreuzgang).

Vorgängerbauwerke

Laut einer Quellenangabe wird allgemein angenommen, dass eine wisigotische (präromanische) Kathedrale, und damit auch das erste bischöfliche Kloster, im 6. Jahrhundert (um 571) in der Unterstadt von Elne errichtet worden ist und dann etwa 300 Jahre Bestand hatte. Über dessen Größe und Aussehen ist nichts bekannt. Möglicherweise war sie schon einer derselben Patroninnen gewidmet, wie die heutige Kirche. Ab dem Jahr 861 wurden neue vorromanische Kloster- und Kirchengebäude an der höchsten Stelle der Oberstadt errichtet, die Vorgängerbauten der heutigen Bauwerke. Auch von deren Ausmaß und Aussehen geben die Quellen keine Auskünfte. Sie hatten um etwa 200 Jahre Bestand. Bei der Widmung ist es etwa so wie bei der Vorgängerkirche.

Investiturstreit und Augustinerkloster

Seit Beginn des 10. Jahrhunderts hatten nahezu ausschließlich Mitglieder des örtlichen Hochadels den Bischofssitz inne. „Bis zum Jahre 1064 bestiegen nur Bischöfe mit den Vornamen Oliba, Berengar oder Suniaire den Bischofsthron von Elne; sie stammten wahrscheinlich alle aus den Grafengeschlechtern von Roussillon, Cerdagne und Barcelona.“

Die gregorianischen Reformen des 11. und 12. Jahrhunderts hatten sich zur Aufgabe gemacht, die Kirche von dieser Laieninvestitur zu befreien und gleichzeitig die kirchlichen Gepflogenheiten wieder auf das Ideal des christlichen Evangeliums zurückzuführen. Das Unterfangen stieß aber auf großen Widerstand in der Aristokratie, hier stand an ihrer Spitze die Familie des Vizegrafen von Castelnou. Um das Kirchenpatrimonium wieder herzustellen, musste sich der Bischof von Elne Hilfe suchend an den Erzbischof von Narbonne und die Grafen wenden, die erfreut waren, der Herrschaft des Vizegrafen Widerstand leisten zu können. Der vorgenannte Erzbischof, die Bischöfe von Gerona und Carcassonne, ebenso Raimund, der Graf von Cerdagne, trafen sich 1058 in Elne, um die „Wiederherstellung des Sitzes von Sainte-Eulalie“ zu feiern, was so zu verstehen ist, dass das Kirchenpatrimonium, das von „den Zerstörern der Kirche" geschmälert worden war, wieder erneuert wurde. Zu dieser Zeit lebte auch das Kapitel wieder auf, das nunmehr 24 Domherren umfasste, dessen Satzung aber zunächst nicht geändert wurde. Erst zu Beginn des 12. Jahrhunderts unterwarf es sich einem strengen Gemeinschaftsleben und übernahm die Regeln des heiligen Augustinus. Diese Umstände hatten ebenso Konsequenzen bei der Entwicklung der Bauwerke des Bischofssitzes.

Errichtung der heutigen Bauwerke

Bereits 1042 war die Schenkung einer Einzelperson in Höhe von 10 „mancusi“ (arabische Dinare) für die Kirche Sainte-Eulalie zu verzeichnen (der mancus ist eine Goldmünze mit einem geringen Edelmetallgehalt, 30 mancusi entsprachen damals dem Gegenwert eines Pferdes). Am 25. September 1057 machte die Gräfin Ermessinde von Barcelona ihr Testament. Sie war eine große Dame, deren Regierungsstil nicht jedermann zusagte, deren starke Persönlichkeit aber das politische Leben Kataloniens seit einem halben Jahrhundert geprägt hatte. Sie vermachte dem Bischofssitz Roussillon 150 mancusi, die für die Kirche Sainte-Eulalie bestimmt waren (ad ipsa opera). Für die Domherren fügte sie weiter 50 mancusi hinzu, und auch Bischof Artal I. (1064-71) erhielt diesen Betrag.

In der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts begann man offensichtlich mit der Erneuerung der Kathedrale und der Konventsgebäude in romanischem Baustil und sicherlich größer als und anstelle der gerade mal etwa 200 Jahre alten vorromanischen Vorgängerbauten. Die Errichtung der Chorapsis wird auf das Jahr 1040 datiert. Wie bei zahlreichen anderen aufeinander folgenden kirchlichen Bauwerken hat man den Abbruch der älteren Bauten und die Erstellung der Neubauten in solchen Abschnitten vollzogen, dass stets Räumlichkeiten zur Feier von Messen und zur Verehrung von Reliquien zur Verfügung standen. Ähnliches galt auch für die Räumlichkeiten des bischöflichen Konvents.

Der damalige Neubau entsprach weitgehend den heute erhaltenen Bauten, bei denen man sich die späteren Um- und Anbauten aus dem 12. bis. 15. Jahrhundert wegdenken muss, so etwa die Skulptur des Kreuzgangs, dessen Einwölbungen, die Anbauten der Kapellen auf des Südseite des Langhauses und die Nachrüstung einiger Kreuzrippengewölbe der Kirche.

Heute bis auf kleine Reste nicht mehr erhalten ist das ursprünglich vorhandene Obergeschoss des Kreuzgangs und die ihn umschließenden Ost- und Westflügel der Konventsräume.

Schließlich wurde 1069 der Hauptaltar errichtet, wie eine schön gemeißelte Inschrift auf zwei Marmortafeln berichtet. Aus dem ersten Teil des Textes ist zu entnehmen, „dass im selben Jahr Bischof Raimund befahl, der Graf von Roussillon Gauzfred und seine Gemahlin Azalaïs, sowie die Einwohner des ganzen Gebietes jeglichen Standes, die Mächtigen und die Schwachen, die Reichen und die Armen, den Altar zu erbauen zu Ehren unseres Herrn Jesus Christus und der Jungfrau und Märtyrerin Eulalie, der Schutzpatronin der Duiözese, für Gott und das Wohl ihrer Seelen“. Im zweiten Teil des Textes wird darum gebeten, „dass die Männer und Frauen, die durch ihr Almosen zur Errichtung des Altars beitragen, für würdig befunden werden, ihren Platz unter den Erwählten einzunehmen, wie auch ihre Eltern.“ Dieser ausführliche Text bezieht sich auf eine sehr feierliche Zeremonie, zu der zahlreiche Menschen zusammengekommen waren.

Aus diesem Dokument geht unter anderem hervor, dass damals nur von einer Schutzpatronin die Rede war, der Märtyrerin Eulalia (Spanien). Wann die heute stets genannte zweite Schutzpatronin, die Märtyrerin Julia von Korsika, hinzugekommen ist, darüber geben die bekannten Quellen keine Auskunft.

Schließlich wurden die romanischen Neubauten in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts weitgehend gebrauchsfertig vollendet (Art und Umfang siehe Abschnitt Bauwerke). Von den ursprünglich geplanten beiden Türmen über der Fassade reichte gegen Ende des 11. Jahrhunderts nur der südliche etwas weiter über die Höhe des massiven Westwerks hinauf und endete unter den später aufgestockten beiden allseits offenen Glockengeschossen. Der geplante nördliche Glockenturm wurde nie gebaut. An seiner Stelle wurde später ein deutlich schlankerer Backsteinturm errichtet, der an die architektonische Qualität des südlichen nicht heranreicht. Der Südturm erhielt seine beiden letzten Geschosse, immer noch in romanischem Stil, ebenfalls später, was an ihrem fortschrittlicheren Steinschnitt zu erkennen ist.

Bischof Artal III. und sein Domkapitel gaben den Einwohnern von Elne auch „die Erlaubnis, die Stadt zu befestigen und sich mit Waffengewalt gegen Unrecht und Beschimpfungen zur Wehr zu setzen, deren Opfer sie würden.“ Dieses Dokument ist auf den 6. Februar 1156 datiert.

Jakobspilgerfahrt

Gegen Ende des 11.Jahrhunderts setzten die Pilgerfahrten nach Santiago de Compostela in Nordspanien ein. Ihre große Blütezeit war die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts, in der die Pilger jährlich zu Hunderttausenden nach Süden zogen. So formierte sich der Jakobsweg in Frankreich, aus vier Hauptrouten, begleitet von einem Netz zahlreicher Nebenrouten. An diesen Wegen entstanden zahlreiche neue Kirchen, Klöster, Hospize, Herbergen und Friedhöfe, und vorhandene Einrichtungen wurden den neuen Anforderungen entsprechend erweitert. (S.25) Man brauchte für eine Pilgerkirche vor allem große Bewegungsflächen für die zahlreichen Pilger, wie Chorumgänge und Seitenschiffe, Emporen, sowie möglichst viele Kapellen, zur Präsentation von Reliquien und deren Verehrung.

Elne lag, wie zahlreiche andere sehr bedeutende Klöster, an einem stark frequentierten Nebenweg der vielen Pilgerstraßen des Jakobswegs, die sich in Frankreich nördlich der Pyrenäen konzentrierten und zu den wenigen Überwegen nach Nordspanien führten. Dieser war der „Chemin du Piemont“, der von Salses über Perpignan am nördlichen Fuß der Pyrenäen, meist in Talgründen, wie etwa dem des Têt, bis an das nördliche Ende des Bergmassivs reichte.

Jedenfalls war der Neubau der Kathedrale von Elne und ihrer Konventsgebäude mit dem Einsatz dieser bedeutenden Pilgebewegungen im Wesentlichen fertiggestellt und konnte an der großzügigen Spendenbereitschaft der Pilger teilhaben. So standen den Chorherren schon bald ausreichende Mittel zur Verfügung, um sich die Einwölbung der Kreuzgänge und die Skulptur der Kreuzgangarkaden, unter Einsatz der damals bekannten besten Bildhauer, leisten zu können, und das über etliche Generationen. Diese Arbeiten erstreckten sich vom 12. Jahrhundert bis in die 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts. Nach der zunächst mit einer einfachen Holzbalkendecke überdeckten Südgalerie folgten nacheinander die Galerien im Westen, Norden und Osten, aber mit „modernen“ Kreuzrippengewölben. Offensichtlich reichten die Mittel dann noch zum Austausch der Balkendecke der Südgalerie gegen eine gotisches Gewölbe.

Abstieg

Als der Streit um Aquitanien zwischen England und Frankreich nach Mitte des 12. Jahrhunderts anhob, gingen die Pilgerbewegungen zurück, und die Kriege des 13. und 14. Jahrhunderts brachten einen dramatischen Einbruch. (S.25) Damit versiegten diese Geldquellen fast gänzlich. Das bischöfliche Kloster musste sich wieder auf die Einnahmen aus den Wallfahrten der Region beschränken.

Im Jahr 1285 wurde die Stadt Elne unter der Herrschaft der Grafen von Barcelona geplündert, die Kathedrale in Brand gesetzt und die Menschen von den französischen Truppen Philipp des Kühnen massakriert. Die durch den Brand entstandenen Schäden scheinen begrenzt gewesen zu sein, da die Quellen darüber keine Erwähnung enthalten.

Ende des 13. Jahrhunderts wurde im sechsten Joch, gleich neben der südlichen Apsidiole, die erste gotische Kapelle an das südliche Seitenschiff mit einem Kreuzrippengewölbe angebaut. Diese Kapelle ist auf Veranlassung des Bischofs Raimon de Costa (1289–1310) entstanden, er hat dort seine Grabstätte. Der andere Grabstein dieser Kapelle ist der seines Bruders Petrus Costa. Er war Archidiakon von Jàtiva (heute Xàtiva) in der Diözese von Valencia, Domherr der erzbischöflichen Kirche von Narbonne, Präkantor der Kathedrale von Elne und starb am 13. August 1320.

Versuch einer gotischen Erweiterung

Zu Beginn des 14. Jahrhunderts beschlossen die Bischöfe von Elne, die Kathedrale zu vergrößern und den romanischen Staffelchor durch einen gotischen Chor mit Umgang zu ersetzen. Dies lässt darauf schließen, dass die ehemaligen Einnahmen aus der Zeit der Jakobspilgerfahrten noch nicht aufgebraucht waren. Dieser sollte im Grundriss aus sieben polygonalen Kapellen bestehen, deren Trennwände und ihre Verlängerungen kräftige Strebepfeiler zur Aufnahme der Schubkräfte des Umgangsgewölbes über äußere Strebebögen gebildet hätten. Diese Planung, wahrscheinlich unter Bischof Ramon V. (1311–1312), konnte zwar begonnen, aber nicht vollendet werden.

Bischofssitz zieht nach Perpignan

Die Prälaten zog es nach und nach in das nahe Perpignan, das dank der Anwesenheit des Königshofs von Mallorca und des Aufschwungs von Handel und Gewerbe zu einer wirtschaftlich und politisch bedeutenden Stadt geworden war. Auch begann sich hier ein Kunstzentrum zu entwickeln. Verglichen mit diesen vielfältigen Aktivitäten bot Elne das Bild eines unbedeutenden kleinen Marktfleckens. Schon zur Zeit des Bischofs Berenger von Argilaguers (1317–1320) spielte man mit dem Gedanken, die Kollegiatskirche Saint-Jean-Baptiste von Perpignan völlig neu und nach imposantem Plan wieder aufzubauen, auch im Hinblick auf die Absicht, den Bischofssitz eines Tages ganz dorthin zu verlegen. Dies bedeutete das endgültige Aus für den in Elne geplanten gotischen Chor.

Über dessen unterirdischen Grundmauern ragen heute die unteren Wandabschnitte der Kapellen mit ihren Strebepfeilern kaum über fünf Metern Höhe auf. Selbst dieses magere Ergebnis machte zwei Bauabschnitte notwendig. Die Verwendung zweier verschiedene Baumaterialien, Sandstein für den unteren und Kalkstein für den oberen Abschnitt, zeugt von den beiden Phasen im 14. und zu Beginn des 15. Jahrhunderts. Die kaum aus dem Gelände herausragenden Mauern dieser Kapellen erinnern an das große Vorhaben, umschließen einen leer gebliebenen Raum und erstaunen den nichts ahnenden Besucher, der hier zu Unrecht ein Werk der Zerstörung vermutet. Wenigstens hat das fehlgeschlagene gotische Projekt das schöne romanische Chorhaupt erhalten.

Das hohe Gewicht des südlichen Glockenturms hatte zu erheblichen Schäden im Mauerwerk geführt. 1415 wurde der junge Baumeister Guillermo Sagrera aus Mallorca, Architekt der Loge de mer in Palma und des Castel Nuovo in Neapel, mit der Restaurierung des Turms beauftragt. Bei den Sicherungsarbeiten benutzte er Zuganker aus Holz und verstärkte die südwestliche untere Turmecke mit mächtigen auswärts steil abgeschrägten Mauerstützen aus Hausteinquadern.

Die beiden gotischen Kapellen, die im 5. und 4. Joch an das südliche Seitenschiff angebaut sind, stammen aus der Mitte des 14. Jahrhunderts, wurden aber zeitversetzt errichtet. Eine der beiden wurde von Gilles Batille erbaut, einem Pfründenbesitzer der Kathedrale, der 1341 starb.

Der Verbindungsraum zum Südportal und die letzten beiden Kapellen in den Jochen 3 bis 1 stammen aus dem 15. Jahrhundert und wurden 1441 und 1448 erstmals erwähnt.

Durch Papst Clemens VIII. wurde das Bistum im Jahre 1601 unter dem Bischof Onofre Reart (1599–1608) umfirmiert zum Bistum Perpignan-Elne und dem Metropolitanbistum Narbonne unterstellt. Gleichzeitig wurden die Reliquien der beiden Schutzpatroninnen nach Perpignan verlegt. Die bis dahin als Bischofssitz geltende Kathedrale wurde damit zur Pfarrkirche von Elne. Mit der Auflösung des Bischofssitzes scheint jedoch das Kloster nicht aufgegeben worden zu sein, da einige spätere Veranlassungen der Domherren bekannt sind, wie etwa die Installation eines barocken Baldachins über dem Altar in der Chorapsis im Jahr 1721.

Es gibt in diesem Zusammenhang Vermutungen, dass man vor der Errichtung des neuen Baldachins eine ehemalige Krypta unter der Chorapsis zugeschüttet und den ehemals höher liegenden Boden der Apsis auf das heutige Niveau abgesenkt hat. Diese Vermutungen beruhen darauf, dass sich heute im Scheitel der Apsis ganz unten eine kleine Apsidiole befindet, die von zwei kleinen rundbogigen Fenstern unterhalb der großen Fenster der Chorapsis flankiert wird, die für die Belichtung der Krypta gesorgt haben sollen.

Sowohl die Religionskriege (1562–1598) als auch die Französische Revolution (1798) haben offensichtlich keine wesentlichen Schäden an den Bauwerken hinterlassen.

Neuzeit - Zerstörung des Kreuzgangobergeschosses

Der ehemals zweigeschossige Kreuzgang mit den ihn im Osten und Westen umschließenden Flügeln der Konventsräume war zur Zeit der Revolution noch erhalten. Das Obergeschoss dieser Gebäude musste sich aber in einem sehr maroden Zustand befunden haben, so dass es dann 1827 abgebrochen wurde. Vermutlich hat man daraufhin das Erdgeschoss des Kreuzgangs und den Ost- und Westflügel der Konventsgebäude mit neuen Pultdächern überdeckt. Von dem ehemaligen Obergeschoss des Kreuzgangs geben etliche Kragkonsolen auf der hohen Wand des nördlichen Seitenschiffs und auf den im Westen und Osten noch teilweise aufragenden Außenwänden des Kreuzgangs ein Zeugnis, auf denen ursprünglich die Firstpfetten des Obergeschosses aufgelegen haben. Vom Obergeschoss der Konventsflügel sind noch zwei kurze Abschnitte erhalten, und zwar die unmittelbar an das Langhaus anschließenden.

Es wird allgemein angenommen, dass aus diesem Abbruch die reich skulptierten Marmorstücke stammen, die der Antiquitätenhändler Gouvert, der sich einen Namen als „Kreuzganghändler“ gemacht hatte, in Elne aufkaufte. So erstand er auch zwölf Kapitelle zusammen mit zwölf Säulenschäften und fünf Deckplatten. Nachdem sie mehrmals den Besitzer gewechselt hatten, wurden diese Stücke im Schloss von Villevêque (Maine-et-Loire) paarweise aufgereiht und können dort besichtigt werden. Die zylindrischen, polygonalen oder gedrehten Säulen sowie die Kapitelle sind verständlicherweise weniger hoch als die der unteren Kreuzganggalerien.

Die zwölf Säulen mit Kapitellen sind nur ein geringer Teil derjenigen, die einst im Obergeschoss des Kreuzgangs standen, und zwar waren es dort auch 64 Stück, oder 32 Paare, ohne die 12 quadratischen Pfeiler, wenn man davon ausgeht, dass der obere Kreuzgang die gleiche Anzahl an Pfeilern und Säulen besaß wie im Erdgeschoss.

Im 19. Jahrhundert müssen auch die drei Fenster der Chorapsis vergrößert worden sein. Um die vermutete Krypta, die vor Aufstellung des Baldachins verfüllt worden sein soll, zu verifizieren, beschloss man zu Beginn der 1970er Jahre, den Boden der Apsis um die Fundamente des Baldachins herum bis auf das romanische Niveau freizulegen. Eine Krypta konnte aber dabei nicht gefunden werden. Selbst wenn eine solche geplant war, wurde sie jedenfalls nie fertiggestellt, denn noch vor ihrem Bau wurde sie durch die Weiterentwicklung der Liturgie überflüssig. Man sah dementsprechend davon ab, sie einzuwölben und den zunächst geplanten überhöhten Chorboden zu bauen.

Um den Beschlüssen des zweiten Vatikanischen Konzils (11. Oktober 1962 - 8. Dezember 1965) und der Reform der Liturgie gerecht zu werden, beschloss man den Altar und den Baldachin voneinander zu trennen. Der Altar wurde ein Stück vor dem Baldachin aufgestellt. Man verwendete wieder die alte Altarplatte aus dem 11. Jahrhundert, die wie ehedem auf den umgedrehten antiken Grabstein aufgelegt wurde. Die beiden mit Inschriftgravuren versehenen Marmorplatten benutzte man, um die frei gewordene Stelle im Barockensemble wieder zu schließen.

Bauwerke

Abmessungen / Grundriss

ungefähre Maße, aus Grundriss gemessen und hochgerechnet

Kathedrale:

  • Länge außen (ohne gotischen Chor): 49,30 m
  • Breite Langhaus außen, mit südl. Kapellen: 22,80 m
  • Breite Langhaus innen, ohne Kapellen: 17,40 m
  • Breite Mittelschiff innen: 7,40 m
  • Breite Chorjoch innen: 7,50 m, Tiefe : 1,90 m
  • Breite Chorapsis innen: 6,90 m
  • Tiefe Apsidiolen, 1,90 m
  • Höhe Mittelschiff im Scheitel: 16,00 m
  • Höhe Seitenschiffe im Scheitel: 11,20 m
  • max. Breite gotischer Chor außen, über alles: 27,20 m
  • max. Ausladung gotischer Chor außen, über alles: 21,40 m

Kreuzgang mit Konventsgebäuden:

  • Hof: Südseite: 15,00 m ,Westseite: 13,60 m, Nordseite: 14,60 Ostseite: 13,60 m
  • Breite Südgalerie innen: 2,80 m, West- und Ostgalerie: 3,30 m, Nordgalerie: 3,00 m
  • Breite Konventsgebäude, außen: Westflügel i.M. 7,50 m, Ostflügel i.M.: 7,20 m
  • Länge Konventsgebäude, außen: Westflügel 23,60 m, Ostflügel 22,50 m
  • Gesamtausdehnung Konventsgebäude: am Langhaus: 38,90 m, an Nordseite: 36,60 m am Westflügel, 23,60 m, am Ostflügel: 22,50 m
  • Höhe der Säulen mit Kapitel, Kämpfer,Basis und Plinthe: 1,76 m
  • Höhe Schlussstein der Kreuzganggewölbe: 5,10 m

Äußere Erscheinung

Kathedrale

Das Äußere der Kathedrale vermittelt den Eindruck von nüchterner Strenge und Entsagung, der vor allem von der Verwendung von einfachen Materialien herrührt, wie etwa den in Mörtel eingegossenen Kiesel- und Bruchsteinen. Die Hausteine, die im Innern der Kirche häufig verwendet wurden, sind außen nur am Chorhaupt, an der Fassade und an bestehenden oder ehemaligen Bauteilecken zu sehen.

Langhaus

Das ungewöhnlich lange Mittelschiff wird in ganzer Länge zwischen der Fassadenwand und der Ostwand von einem etwa dreißig Grad geneigten Satteldach überdeckt und ragt mit seinen Längswänden etwa 1,5 bis 2,0 Meter über die Pultdachfirste der Seitenschiffe hinaus. Seine Dachflächen, wie auch alle anderen, außer denen der Apsiden, sind mit roten Hohlziegeln im römischen Format, auch Mönch-Nonnen-Ziegel genannt, eingedeckt, die an den Traufen über steinernen Traufgesimsen nur geringfügig auskragen. Auf der Südseite wird das Pultdach des Seitenschiffs über die angebauten aufgereihten gotischen Kapellen hinweg geschleppt. Die Traufen oberhalb von Bodenflächen sind mit Kupferdachrinnen ausgerüstet, und das Regenwasser wird dort über Regenfallrohre kontrolliert abgeleitet. An den Giebelortgängen werden die Dachflächen von den Wänden ein Stück überragt, deren schräge Oberseiten mit Zinkblech abgedeckt sind.

Chorhaupt

Auf der Ostwand des Mittelschiffs steht in seiner Verlängerung die nahezu gleich breite halbkreisförmig gerundete Chorapsis, die von einem halben Kegeldach überdeckt wird, dessen Wandanschlüsse etwa drei Meter unter den Giebelortgängen bleiben. Die Dachflächen sind mit kleinformatigen Schieferplatten auf Holzschalung eingedeckt. Ihre Traufe kragt über ein steinernes Gesims leicht aus.

Etwa über zwei Drittel ihrer Wandhöhe reicht eine nicht besonders tiefgründige Blendarkatur, die aus insgesamt elf schlanken rundbogigen scharfkantigen Blendarkaden besteht, die von zehn schmalen Pilastern untereinander getrennt und von glatten Keilsteinbögen überdeckt werden. In drei Arkaden sind in der oberen Hälfte rundbogige Fensteröffnungen ausgespart. Das mittlere nimmt die ganze Nischenbreite ein, und sein Bogen stimmt mit dem der Nische überein. Die äußeren beiden halten mit ihren seitlichen und oberen Leibungskanten etwas Abstand von den Arkadenkanten. Die Fenster werden untereinander und von der Giebelwand von je zwei geschlossenen Arkadennischen getrennt. In Höhe der Bogenansätze verläuft über die Nischen und über die Pilaster hinweg ein Kragprofil, dessen abgeschrägte Sichtkante von einem doppelten Rollenprofil aufgelöst wird. Dieses Dekor stammt aus der ersten Bauphase, die um das Jahr 1040 datiert wird. Die so abgetrennten Bogenfelder der Arkaden sind mit rautenförmigen auf die Spitze gestellten schwarzen, weißen und grauen Steinplatten ausgekleidet, die an die Inkrustationen der Romanik in der Auvergne erinnern.

In den beiden Blendarkaden zwischen den äußeren Fenstern und dem mittleren setzt kurz unterhalb den Bogenfeldern jeweils ein kräftiger viertelkreisförmiger Strebebogen an, wie man ihn aus der Gotik kennt. Der Bogen wird von schräg nach außen abfallenden Steinplatten abgedeckt und geht in einen ungewöhnlich tiefen Pfeiler über. Diese Strebewerke wurden vermutlich erst in einer späteren Phase nachträglich angefügt, infolge von Rissbildungen im Mauerwerk des Chorhauptes.

In den beiden Blendarkaden der äußeren Fenster ist im unteren Bereich je ein kleines rundbogiges Fenster ausgespart, das vermutlich für eine noch zu bauende Krypta unter der Chorapsis vorgesehen war. Unterhalb den mittleren Fensters ist unmittelbar über dem anschließenden Gelände eine kleine knapp drei Meter hohe Apsidiole angebaut, die man wohl auch für diese Krypta errichtet hat. Die gebogene Wand zwischen den Arkadenbögen und der Traufe ist gänzlich glatt geschlossen. Ihre längeren Werksteine sind entsprechend der Wandbiegung sauber gerundet.

Die Chorapsis wird in Verlängerung der Seitenschiffe von zwei Apsidiolen flankiert, die das Chorhaupt zum Staffelchor machen. Die Firste ihrer Dächer, in Form halber Kegel, liegen auf der Höhe der Bögen der Blendarkaden des Chors. Unmittelbar über ihnen ist jeweils ein kreisrundes Fenster, ein so genanntes Ochsenauge, ausgespart, das von einem leicht auskragenden Profil eingefasst wird. Die Apsidiolen decken die äußeren Blendarkaden bis auf ihre Bogenfelder fast ganz ab. Die Dacheindeckungen und Traufen entsprechen denen der Chorapsis. Ihre freien gebogenen Wände der Apsiden sind mit im Querschnitt rechteckigen Strebepfeilern ausgesteift, die knapp einen Meter unter den Traufen mit abgeschrägten Oberseiten enden. In den Achsen der Apsidiolen sind kleine rundbogige Fenster ausgespart.

Südseite Langhaus

Die Südseite des Langhauses besteht im Wesentlichen aus dem südlichen Seitenschiff, das in ganzer Länge hinter den gotischen Kapellenanbauten verschwunden ist, die vom Ende des 13. bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts in mehreren Bauabschnitten erbaut worden sind. Das Seitenschiff und die Kapellenreihe werden von einem gemeinsamen Pultdach überdeckt. Die Südwand und die beiden Kopfwände der Kapellen sind aus abgerundeten Feld- und Bachkieselsteinen errichtet, die schichtenweise hochkant aufeinander gestellt und abwechselnd leicht zur einen und in der nächsten Schicht zur anderen Seite geneigt sind. Die Südwände der Kapellen schließen untereinander oberflächenbündig ab. Begonnen wurde mit der Kapelle am südlichen Ende vor dem Joch 6. Das erkennt man an den ehemals beiden Bauteilkanten dieses Abschnitts, die aus großformatigen Werksteinen aufeinander geschichtet sind. Die nächsten Abschnitte folgten westwärts, schlossen jeweils an den westlichen Bauteilkanten des vorherigen Abschnitts an und hatten dann jeweils nur eine neue Bauteilkante. Insgesamt sind drei Anschlüsse und vier Abschnitte erkennbar.

Die geringe Durchfensterung, teils mit rundbogigen oder nur leicht angespitzten Fenstern, lässt hier kaum den gotischen Baustil erkennen. Die Kapelle vor Joch 6 wird von einem kreisrunden Ochsenauge oberhalb der halben Wandhöhe belichtet, dessen Gewände aus sauber gehauenen Werksteinen nach außen aufgeweitet sind. Die nächste Kapelle vor Joch 5 weist in der oberen Wandhälfte ein leicht angespitztes mittelgroßes Fenster auf, die übernächste vor Joch 4 hat ein ähnliches, aber etwas höheres Fenster. Im Bereich dieser Kapelle gibt es einen großen Geländeversprung in Form einer großräumigen zwölfstufigen Freitreppe. Das obere Geländeniveau im westlichen Bereich der Joche 1 bis 3 entspricht in etwa dem inneren Bodenniveau, was dafür spricht, dass der Boden in der westlichen Hälfte der Kathedrale beträchtlich aufgefüllt worden sein muss. Das wird vielleicht auch dazu geführt haben, dass man in den Anfängen an eine Krypta in diesem Bereich gedacht hat. Die Anbauten vor den folgenden drei Jochen 1 bis 3 sind vermutlich in einem Bauabschnitt entstanden. Im Bereich des Jochs 3 entstand ein Seitenportal mit halbkreisförmigem Bogen, dessen Laibung mit mehreren Profilen dekoriert ist. Der Bogenansatz wird von einem Kämpferprofil markiert. Das Portal wird in der unteren Hälfte des Jochs von einer glatten oberflächenbündigen Wandfläche aus Werksteinen umschlossen, die etwa in der halben Wandhöhe von einem Segmentbogen aus Keilsteinen überdeckt wird. Zwischen dem Portalbogenscheitel und dem Segmentbogen ist ein kleines rechteckigen Fenster ausgespart. Im Wandabschnitt darüber gibt es noch ein etwas größeres rechteckigen Fenster mit einer Einrahmung im Renaissancestil. In den folgenden letzten beiden Kapellen vor Joch 1 und 2 ist je ein großes spitzbogiges gotisches Fenster ausgespart, dessen Höhe fast die ganze obere Wandhälfte einnimmt. In diesem Wandbereich finden sich in der unteren Wandhälfte einige waagerechte Mauerwerksschichten aus flachen roten Ziegelsteinen, mit gut einem Meter Abstand untereinander. Dieser Wanddekor zieht sich noch um die Bauteilkante herum bis gegen das Westwerk. In dieser Wand ist nicht weit unter dem schräg verlaufenden Ortgang eine rechteckige Öffnung ausgespart. Am gegenüber liegenden Ende der Kapellenreihe ist in fast der gleichen Höhe in der Kopfwand eine ebensolche Öffnung vorhanden. Möglicherweise handelt es sich dabei um Belüftungsöffnungen der Dachräume über den Kapellengewölben, die dann allerdings auch in den Trennwänden der Kapellen angelegt worden sein müssten. Vielleicht gehörten sie aber auch zu einem System von Stegen und Treppen in den Dachräumen oberhalb der Gewölbe, die bei derartigen Gebäuden häufig zu finden sind und zu einem Verteidigungssystem gehörten. Es gibt hier schließlich auch im Innern Öffnungen in andere Dachräume über den Gewölben.

Westwerk

Das Westwerk ist in mittlerer Höhe so breit wie das Langhaus, ohne die später auf der Südseite angebauten Kapellen. Es ist im Wesentlichen aus klein- bis mittelformatigen Hausteinen in unterschiedlichen Farbtönen gemauert. Die Bauteilkanten sind aus großformatigen Werksteinen sauber gefügt. Die Westseite der unteren beiden Geschosse ist die ziemlich schmucklose Fassade der Kathedrale.

Das untere Geschoss des Westwerks ist mehr als doppelt so hoch wie das zweite Geschoss und etwa viermal so hoch wie die weiteren Turmgeschosse. Es ist bis auf das Hauptportal gänzlich geschlossen und schließt mit den Brüstungen der Blendarkaden des zweiten Geschosses ab. Ab dieser Höhe abwärts treten die südwestliche Bauteilkante und mit ihr die anschließenden Wandoberflächen kontinuierlich nach außen leicht zunehmend vor. Die gegenüber liegende südwestliche Bauteilkante tritt mit den anschließenden Wandoberflächen fast zwei Meter tiefer beginnend nach unten weiter zunehmend vor. Das wurde jedoch erst nachträglich im Jahr 1415 als zusätzliche Verstärkung mit großformatigen Hausteinquadern vorgenommen. Auf der Westseite hört diese Verblendung unter der Turmmitte abrupt auf, mit einer senkrechten Mauerwerkverzahnung, was auf eine beabsichtigte kurzfristige Unterbrechung der Arbeiten hindeutet. Daraus sind inzwischen fast 600 Jahre geworden.

Exakt in der Achse des Westwerks ist im unteren Geschoss das Hauptportal eingelassen, zu dem eine sechsstufige Freitreppe dreiseitig hinaufführt. Es wird von einer Bekleidung aus glattem hellgrauem Marmor dreiseitig umschlossen, deren Umriss ein lang gestrecktes Rechteck bildet und oben kurz unter dem Beginn des zweiten Geschosses endet. Es tritt gegenüber dem umgebenden Mauerwerk geringfügig vor. Die rechteckige Portalöffnung enthält eine zweiflügelige hölzerne Tür, die mit kunstvoll geschmiedeten Türbändern dekoriert ist. Das Portal wird seitlich und oben von scharfkantigen Pfeilern und einem Sturzbalken umschlossen, die gegenüber der Einfassung etwas zurücktreten. Oberhalb des Sturzbalkens erhebt sich die halbkreisförmige Bogenrundung in Verlängerung der seitlichen Rückversätze des Portals. Sie wird umschlossen von einem oberflächenbündigen Keilsteinbogen in Breite der seitlichen Einfassung. Innerhalb dieses Bogens steht ein weiterer Keilsteinbogen in Verlängerung der seitlichen Pfeiler und mit dem gleichen Rückversatz. Das darunter entstandene geschlossene Bogenfeld tritt noch einmal um den gleichen Absatz zurück, in den ein schmales Profil eingearbeitet ist. Das Bogenfeld besteht aus glatten Werksteinplatten in Form von dreieckigen Tortenstücken, deren Trennfugen sich in der Mitte der Türsturzoberkante treffen.

Das zweite Geschoss des Westwerks beginnt in Höhe der Brüstungen der Blendarkaturen unter den Türmen und wird oberseitig abgeschlossen von einem Kraggesims, das um die freien Seiten der Türme herumgeführt wird und auf der Westseite zwischen den geplanten Türmen in den oberen Abschluss eines um etwa 30 Grad geneigten Giebels übergeht. Dieses Giebeldreieck ist gleichzeitig der westliche Abschluss des Satteldachs über dem Mittelschiff. Im Bereich unter den beiden geplanten Türmen ist der jeweilige Wandabschnitt auf der Westseite und auf den beiden Außenseiten mit je einer dreifachen Arkatur dekoriert mit „lombardischen Rundbogenfriesen“. Oberhalb der Arkatur verbleiben bis zum Geschossabschluss undekorierte Mauerwerkoberflächen etwa so hoch wie die halbe Arkadenhöhe. Die drei Arkadennischen werden von zwei schlanken Lisenen getrennt und sind oberseitig von je zwei kleinen scharfkantigen Arkadenbögen überdeckt, die sich mittig auf einem skulptierten Kragstein treffen. Unter dem Nordturm sind die Arkadenbögen mit einem zusätzlichen dunklen Kragprofil (Basalt) überfangen, und die sonst sehr schlichten Kragsteine sind durch dunkle kapitellartige Skulpturen ersetzt. Auf den Ostseiten werden die Arkaturen fast vollständig von den hier anstoßenden Pultdächern der Seitenschiffe verdeckt. Die Blendarkatur unter dem Nordturm weist am unteren Rand der mittleren Arkade die Aussparung eines rundbogigen Fensters auf. Es ist so breit wie die Arkadennische, und sein Bogenscheitel befindet sich kurz unter der halben Nischenhöhe. Seine Gewände sind auswärts stark aufgeweitet. Ein ähnliches, etwas größeres Fenster ist in der Achse der ansonsten undekorierten Westwand zwischen den Türmen ausgespart. Sein Scheitel liegt etwas höher als die der Arkaturen. Zum zweiten Geschoss gehört auch noch das ehemalige Giebelfeld hoch über Mittelzone der Fassade. Von seiner Dekoration sind an seinen beiden Enden nur je zwei Arkadenbögen erhalten, die denen unter dem Südturm entsprechen. Ihre Scheitel steigen allerdings mit dem nur noch teilweise erhaltenen Kraggesims über dem Westgiebel an. Auch dieses Motiv ist wie das lombardische Rundbogenfries ein Erbe des „premier art roman méridional“. Als man die Kathedrale befestigte, sie etwa mit der zinnenbekrönten Brustwehr zwischen den Türmn versah, wurde diese Giebeldekorationen bis auf kurze Reste abgenommen.

Über dem zweiten Geschoss des Westwerks beginnen die Türme, die heute sehr unterschiedlich sind. Nach einer der Quellen entspricht der Südturm den für beide Seiten ursprünglich geplanten beiden Türmen. Der so geplante Nordturm soll aber nach ihm nie errichtet worden sein. Der heutige wesentlich schlankere Nordturm soll sehr viel später entstanden sein. Sein Querschnitt ist etwa 2/3 so breit wie der des Südturms. Möglicherweise ist er zusammen mit den um die Mitte des 16. Jahrhunderts einsetzenden Religionskriegen errichtet worden, als vielleicht auch die wehrtechnischen Einrichtungen der Kirche nachgerüstet worden sind. So weist die Wehrmauer zwischen den Türmen über der Fassade ähnliches Steinmaterial auf wie beim Nordturm, und zwar ist es eine Mischung aus kleinformatigen Hausteinen mit flachen roten Ziegelsteinen. Diese Materialkombination geht von der Wehrmauer unmittelbar in die Turmwand über.

Der Südturm steht in allen vier fast gleich hohen Geschossen auf einem fast quadratischen Grundriss. Seine West- und Ostseite ist geringfügig schmaler als die beiden übrigen. Die Oberkanten der Geschosse werden mit dem aus der Fassade bereits bekannten Kraggesims markiert. Alle Seiten weisen in allen Geschossen unmittelbar über den Kraggesimsen jeweils gleich große vierbogige Arkaturen mit scharfen Kanten auf, die von schlanken Lisenen getrennt sind und deren Scheitel bis kurz unter die Kraggesimse reichen. Eine Ausnahme davon ist die Südseite des obersten Geschosses, die lediglich drei Arkaden aufweist mit entsprechend breiteren Lisenen. Die Lisenen an den Turmkanten sind auf der Nord- und Südseite etwas breiter als auf den anderen beiden Seiten, was durch den nicht ganz quadratischen Umriss verursacht wird.

Im unteren Turmgeschoss weisen die Bögen die gleichen dunklen Überfangungen auf wie auf der Nordseite der Fassade. Die meisten aller Arkaden sind Blendarkaden. Nur in den mittleren beiden Arkaden der oberen beiden Geschosse sind in den Nischen rundbogige Schallöffnungen der Glockenstube ausgespart, deren Laibungskanten Rückversätze aufweisen. Auf der Südseite des obersten Geschosses ist nur die mittlere der ausnahmsweise drei Arkaden geöffnet. Auf der gleichen Seite ist im unteren Turmgeschoss die halb rechte Arkade geöffnet. Auf dieser Seite erkennt man auch im zweiten Turmgeschoss, dass die mittleren beiden Arkaden auch Rückversätze der Laibungskanten aufweisen. Das bedeutet, dass diese Arkaden schon einmal geöffnet waren und später wieder zugemauert worden sind.

Über dem oberen Turmgeschoss ragt mit gleichem Umriss allseitig eine Brüstung auf, die an den Turmkanten doppelt so hohe Zinnen trägt, deren Oberseiten seitwärts doppelt abgestuft sind. Zwischen den Turmkanten werden die Brüstungen auf der Nord- und Südseite von drei kantigen Zinnen gekrönt, auf den etwas schmaleren anderen beiden Seiten sind es zwei Zinnen. Die Zinnen bestehen aus Ziegelsteinmauerwerk, ausgenommen die auf den Turmecken. Hinter den Zinnen lugt die Spitze eines flach geneigten, mit roten Ziegelschindeln gedeckten Pyramidendaches hervor.

Der heutige Nordturm ersetzte den einst in gleicher Dimension wie der Südturm geplante Turm. Er ist nicht nur deutlich schlanker, sondern auch ein ganzes Geschoss niedriger als der Südturm. Das untere bis auf eine rundbogige Tür auf der Ostseite geschlossene Sockelgeschoss reicht etwas höher als das gegenüber liegende des Südturms und wird von dem bekannte Kraggesims abgeschlossen. Dieses Geschoss besteht aus Mauerwerk kleinformatiger Hausteine, in das verschiedene Schichten flacher roter Ziegelsteine eingearbeitet sind. Die Turmkanten sind aus diesen Ziegelsteinen gemauert, und ihre seitlich in Abständen ausgreifenden Vorlagen bilden einen Verbund mit dem Wandmauerwerk. Die vorgenannte Tür verbindet den Turm mit einer begehbaren Dachfläche hinter dem Turm und hinter der Brustwehr über der Fassade.

Das zweite gänzlich aus Ziegelstein gebaute Turmgeschoss ist wieder niedriger, so dass sein oberer Abschluss wieder mit demjenigen des zweiten Geschosses im Südturm übereinstimmt. Auf jeder Turmseite dieses Geschosses sind je zwei rundbogige offene Schallarkaden ausgespart. Das nächste und letzte Turmgeschoss stimmt in der Höhenlage wieder mit dem gegenüber liegenden vorletzten Turmgeschoss überein. Hier ist allerdings nur eine einzige sehr gedrungen wirkende rundbogige Schallarkade ausgespart. Diesem letzten Turmgeschoss folgt eine Brüstung mit Zinnenbekrönung, die derjenigen des Südturms vergleichbar ist. Zwischen den Eckzinnen gibt es auf jeder Seite dazwischen nur noch eine kantige Zinne. Dieser Turm ist also ein ganzes Geschoss niedriger als der Südturm.

Konventsgebäude

Die auf der Nordseite der Kathedrale angebauten Konventsgebäude aus dem Kreuzgang und den weiteren Konventsräumen umschließen heute überwiegend eingeschossig den fast quadratischen Klosterhof, der durch eine Verschiebung seiner nördlichen Bauglieder in Richtung Osten leicht rautenförmig ist. Alle von der Außenwand des nördlichen Seitenschiffs ausgehenden Bauelemente tun das nicht im rechten Winkel, sondern sind um ein bis zwei Grad nach Osten geschwenkt. Über die Ursache geben die Quellen keine Auskunft. Vorstellbar wäre, dass die Vorgängerbauten mit einer ähnlichen Verzerrung des rechten Winkels untereinander anschlossen und man das durch die Verwendung der Grundmauern übernommen hat. An Ort und Stelle ist diese Verzerrung jedenfalls nicht wahrnehmbar.

Kreuzgang / Grobstruktur

Der Kreuzgang wird allseitig von vier nach innen um etwa 30 Grad geneigten Pultdächern überdeckt, die an seinen Ecken mit Kehlen ineinander übergehen. Ihre Firste lehnen sich im Süden gegen die deutlich höher reichende Seitenwand des nördlichen Seitenschiffs und die anderen drei gegen die weniger hoch reichenden Trennwände zwischen Kreuzgang und den Konventsflügeln, die ursprünglich bis unter die Firste des Obergeschosses stießen. An der Nordwand gibt es heute keinen Konventsflügel, so dass dort diese Wand den Pultdachfirst der nördlichen Kreuzganggalerie des Obergeschosses trug.

Die vier zum Hof hinweisenden Arkaturen zeigen untereinander fast die gleichen Grobstrukturen ihrer Konstruktion auf. Sie stehen auf einer gut kniehohen Brüstung und tragen die über ihnen rundum durchlaufenden gut 1,50 Meter hohen und etwa 70 Zentimeter dicken Wände, zusammen mit den hofseitigen Lasten aus den Gewölben, einst auch die Lasten aus dem Obergeschoss des Kreuzgangs. Die Arkaturen bestehen auf jeder Hofseite aus drei Arkadengruppen, die untereinander und auf den Hofecken von im Querschnitt quadratischen Pfeilern getrennt werden. Eine Arkadengruppe besteht aus jeweils drei rundbogigen Arkaden, deren wandbreite Bögen jeweils gemeinsam auf Säulenpaaren stehen. Jede Säule ist einzeln mit einem skulptierten Kapitell, einer profilierten Basis und einer quadratischen teilweise skulptierten Plinthe ausgerüstet. Die Kapitellpaare werden bekrönt von einer gemeinsamen profilierten und skulptierten Kämpferplatte. Die äußeren Bögen jeder Gruppe stehen am Pfeiler auf ausladenden, meist auch skulptierten Kämpferplatten in ganzer Pfeilertiefe, die wiederum rundum von einem kapitellartigen Fries mit Reliefskulptur getragen werden. (Kreuzgangskulptur siehe separaten Abschnitt)

Weitere Konventsgebäude

Die ebenso heute nur erdgeschossigen West- und Ostflügel der Konventsgebäude sind ebenfalls mit Pultdächern überdeckt, die ihre Firste gegen die vorgenannten Trennwände lehnen. Im Obergeschoss der Konventsflügel existieren noch die unmittelbar an die Kirche anschließenden Räume oder Raumteile, die mit einem Satteldach überdeckt sind. Die nördlichen Kopfwände der Konventsflügel treten etwas gegenüber der Nordwand des Kreuzgangs hervor und zeigen hier ihre Ortgänge. Die Außenseite dieser bis auf zwei gotische Fenster gänzlich geschlossen Nordwand wird von sieben kräftigen im Querschnitt fast quadratischen Strebepfeilern ausgesteift.

Der Ostflügel der Konventsgebäude ist im ersten Abschnitt im Anschluss an die Kirche zweigeschossig, deren Fenster im unteren Bereich auf eine Unterkellerung hindeuten, die bis zum Ende dieses Flügels reicht. Zwei schlanke, leicht angespitzte Fenster mit Werksteineinfassung belichten die in diesem Abschnitt befindliche Sakristei. Nördlich von ihnen gesellt sich noch ein kleines rechteckiges Fenster hinzu. Nicht weit unter der Traufe gibt es drei kleine rechteckige Fenster oder Belüftungsöffnungen, die auf einen Vorratsraum im Obergeschoss hindeuten. Der folgenden Abschnitt zeigt, dass er auch früher zweigeschossig war, dass man aber später aus den beiden Geschossen ein einziges hohes Geschoss gemacht hat, indem man die Geschossdecke entfernt und das Dach um etwa ein halbes Geschoss als begehbares Flachdach tiefer gelegt hat. Den Rand dieser waagerechten Dachfläche hat man als eine Brüstung aus Ziegelsteinmauerwerk ausgebildet. Aus dem Grundriss geht hervor, dass dieser Raum mit Kreuzrippengewölben überdeckt ist, was auf eine Kapelle hindeutet. Sie wird von einem hoch gelegenen spitzbogigen schlanken Fenster belichtet. Nicht weit darunter sieht man im Mauerwerk die Konturen einer ehemaligen Türöffnung, die von einem flachen Segmentbogen überdeckt war. Vorspringende Werksteine am unteren Ende der ehemaligen Tür lassen ein Podest mit Treppe vermuten, über die man in den Raum gelangen konnte, möglicherweise war das einmal der östliche Zugang zum Kloster. Das Mauerwerk des ersten Wandabschnitts ist eine Mischung aus Feldsteinen und flachen Ziegelsteinen, die nach oben hin stark zunehmen. Hier tauchen auch wieder die Ziegelsteinschichten auf, die mit etwa einem Meter Höhenabstand zueinander verlaufen. Im zweiten Abschnitt konzentrieren sich die Ziegelsteine um die Fensteröffnung und um die ehemalige Türöffnung herum. In Verlängerung der beiden Raumtrennwände stehen kräftige Strebepfeiler, die auf den Vorderseiten einmal abgestuft und deren Oberseiten steil abgeschrägt sind. Auch sie bestehen aus Mauerwerk, gemischt aus Bruch- und Ziegelsteinen.

Dem zweiten Abschnitt schließt sich noch der letzte gänzlich erdgeschossige pultdachüberdeckte Abschnitt aus zwei kleineren Räumen an. Der erste Raum ist heute der Empfangsraum für Besucher. In der Außenwand sind die heutige Eingangstür und zwei kleine rechteckige Fenster ausgespart. Zur Tür gelangt man über eine zehnstufige Treppe, deren Podest von einem allseitig offenen Pultdach überdeckt wird. Der letzte auf der Ostseite geschlossene Raum birgt eine Treppe zum Untergeschoss, das heute Museumsräume enthält.

Der Westflügel der Konventsräume ist kaum einzusehen und kann auch nicht fotografiert werden. Seine Außenwände lassen sich nur anhand des Grundrisses grob beschreiben. Der erste fast über die Hälfte dieses Flügels reichende Raum war wahrscheinlich der Kapitelsaal und wird von drei sehr schlanken rundbogigen Fenstern belichtet. Der kaum halb so lange Raum im Geschoss darüber, möglicherweise ein Teil des ehemaligen Dormitoriums, wird heute von einem ähnlichen Fenster erhellt. Im Erdgeschoss folgt ein Verbindungsraum mit einer Zugangstür auch von außen. Diesem folgt noch ein größerer Raum, der möglicherweise einmal geteilt genutzt wurde. Ihn belichten zwei Fenster.

Inneres

Kathedrale

Die Kathedrale besteht im Wesentlichen aus einem geräumigen Langhaus, dessen Ostende von einem gestaffelten Chorhaupt und dessen Westende von einem Narthex abgeschlossen werden und das ohne ein Querhaus auskommt. Die vorhandenen Unregelmäßigkeiten der Konstruktionen und Dekorationen weisen darauf hin, dass der Baufortschritt mehrfach unterbrochen worden ist. Die Kirche wurde also nicht in einem Zuge errichtet, sondern man erkennt an ihrer Konstruktion und Dekoration die Intentionen verschiedener Baumeister oder Architekten.

Langhaus

Das Langhaus steht auf einem lang gestreckten rechteckigen dreischiffigen basilikalen Grundriss, der in sechs nahezu gleichbreite Joche unterteilt wird. Das Mittelschiff ist fast doppelt so breit wie jedes der beiden Seitenschiffe. Das Mittelschiff ist etwa eineinhalb mal so hoch wie die heutigen Seitenschiffe. Dank seiner großen Höhe besitzt das Mittelschiff sehr schöne Proportionen. Es wird heute nicht mehr direkt belichtet. Seine östlichen Gewölbe sind im Querschnitt schwach angespitzte halbkreisförmige Tonnen, die anschließenden sind hingegen nach Westen zunehmend angespitzt. Die Jochteilung übernehmen im Querschnitt rechteckige Gurtbögen, die an den Gewölbeansätzen teils auf kantigen ein- oder zweifach gestuften Pfeilern mit kreuzförmigem Grundriss, aber auch auf solchen mit vorgelagerten halbrunden Diensten stehen. Die letzten finden sich bei den älteren beiden östlichen Arkaden, auf allen vier Pfeilerseiten. Die Dienste werden von skulptierten Kapitellen bekrönt. Die nächsten jüngeren Pfeiler in westlicher Richtung weisen nur scharfkantige Abstufungen auf. Kaum sichtbar ist die nicht exakt vertikale Ausrichtung der mittelschiffseitigen Pfeilervorlagen und Dienste. Vielmehr neigen sich diese nach oben hin zunehmend leicht nach außen. Dies ist ein im romanischen Roussillon häufig verwendetes Konstruktionsprinzip.

Die Unregelmäßigkeiten der Pfeiler deuten darauf hin, dass sie nach dem ersten Bauplan (um 1040) in den Seitenschiffen zunächst Kreuzgratgewölbe und im Hauptschiff einen hölzernen Dachstuhl tragen sollten. Das Mittelschiff empfing das Tageslicht direkt durch Fenster, deren Konturen man noch im südlichen Seitenschiff oberhalb der Arkaden zum Mittelschiff erkennen kann.

Auch im westlichen Bereich des Bauwerks korrespondieren die Pfeiler nicht mit ihren Gurtbögen. Letztere haben nur einen Gurtbogen ohne Abstufungen. Hingegen können die Abstufungen der Pfeiler ebenso abgestufte Bogenläufe aufnehmen. Bei manchen Pfeilern verlieren sich die Abstufungen oben im Gewölbe. In archäologischen Studien an der Kathedrale wurde festgestellt, dass ein einziger Gurtbogen im Mittelschiff besteht, der der ursprünglichen Abstufung der Pfeiler in diesem Bauwerksabschnitt entspricht, nämlich mit doppelter Bogenführung. Er befindet sich oberhalb der Orgelempore zwischen Joch 1 und dem Westwerk. Das Bogenfeld besteht aus Mauerwerk, in dem „rechtwinklige Hohlräume, die symmetrisch zur Bogenachse entlang einer sanft abfallenden Linie zugeordnet sind. Diese Höhlungen können nur die Auflage der Balken sein, die von einem Gurtbogen zum nächsten gespannt waren und das Dach trugen. Wir haben es hier folglich mit einem Schildbogen zu tun.“ Die Decke war also in ihrem westlichen Abschnitt nicht wie im östlichen eine einfache ebene Holzdecke, sondern ein auf gemauerten Schildbögen aufliegender Dachstuhl.

Als man beschloss, das Schiff mit Steingewölben zu überdecken, mussten diese Bögen des Schiffs abgetragen und die Mauern über den seitlichen Arkaden verstärkt werden, die bis dahin nur einfach abgestuft waren. Der Baumeister sah sich veranlasst, je eine weitere etwas breitere Bogenstufe anzulegen, die aber nicht konzentrisch zu den beiden vorhandenen verlief. Das glatt verputzte Gewölbe wurde über die beiden östlichen Joche 5 und 6 verlängert und deren seitliche Arkaden um je einen dritten Bogenlauf verstärkt, der aber konzentrisch zu den älteren Bögen verläuft. Diese äußeren scharfkantigen Arkadenbögen stehen auf zweiten Rückversätzen, die etwas breiter sind als die Rückversätze im Bogenbereich. Die Bogenansätze sind mit kurzen Kämpferprofilen markiert. Die Bogenansätze der Mittelschiffarkaden und der Tonnengewölbe liegen ein gutes Stück höher und werden von einem profilierten Kraggesims markiert.

Um den Schub des Hauptgewölbes zu übertragen, errichtete man über den vorher deutlich niedrigeren Seitenschiffen glatt verputzte Halbtonnengewölbe, teilweise auch innenseitig gestelzte Tonnengewölbe, die sich oberhalb der überflüssig gewordenen Fenster des Mittelschiffs gegen die Scheidewände abstützten. Für diese neuen Gewölbe wurden Verstärkungen der Seitenschiffaußenwände erforderlich, in Form einer über alle Joche durchlaufenden rundbogigen, teils auch leicht angespitzten Blendarkatur. Heute gibt es diese nur noch im nördlichen Seitenschiff, da die Außenwand des südlichen Seitenschiffs mit dem Anbau der gotischen Kapellen verschwunden ist und aus den Blendarkaturen offene Arkaden geworden sind, die ihre Lasten in die Querwände der Kapellen weiterleiten. Die Bogenansätze werden nur in der Kapelle vor dem 6. Joch durch Kämpferprofile markiert. Die Gewölbe der Seitenschiffe werden durch rundbogige Arkaden unterteilt. Zwischen deren Keilsteinbögen und den halben Schildbögen der Gewölbe sind glatt verputzte halbe Schilde entstanden, teils auch halbe einhüftig gestelzte Schilde. Die Seitenschiffarkaden lassen ihre Gewölbehöhen deutlich niedriger erscheinen, als sie auf der Scheidewandseite sind. Ihre Bogenansätze, beide auf gleicher Höhenlage, werden von schwachen Kämpferprofilen markiert. Die Keilsteinbögen stoßen mit ihren südlichen Enden hinter die inneren Wandverstärkungen, in denen auch die ehemaligen Pfeilervorlagen verschwinden. Die Pfeiler und Bögen der Scheidewand zum Schiff weisen auf den Seiten der Seitenschiffe einfache scharfkantige Rückversätze auf, und ihre Bogenansätze sind mit kräftigen Kämpferprofilen markiert. Die beiden östlichen Pfeilerpaare weisen auch zum Seitenschiff hin Dienste auf.

Wenn auch diese Analyse schon recht technisch ist, stellt sie die Merkwürdigkeiten der Kirche von Elne nur unvollständig dar. So weist zum Beispiel der vorletzte Pfeiler an der Nordseite des Hauptschiffs als einziger in der unteren Hälfte einen komplizierten Querschnitt auf, aus mehreren Rückversätzen und ohne den halbrunden Dienst auf der Schiffseite. Etwa in halber Höhe umschließt eine Art Kämpferfries den Pfeiler. Man erklärt sich diese Abweichung mit einer nachträglichen Ausbesserung und Verstärkung des Pfeilerfundaments vor dem Auflegen der Gewölbe.

Das südliche Seitenschiff öffnet sich über sechs Arkaden in die gotischen Kapellen, die nacheinander vom Ende des 13. bis Mitte des 15. Jahrhunderts und zu verschiedenen Epochen gebaut worden sind. Alle Kapellen haben einen rechteckigen Grundriss und werden von Kreuzrippengewölben überdeckt und durch unterschiedliche Fenster direkt belichtet. Der Raum vor dem 3. Joch ist kein Kapellenraum, sondern ein Verbindungsraum zum Südportal. Auch er und die beiden letzten Kapellen wurden etwa gleichzeitig gebaut und ihre Gewölbe weisen prismatische Kreuzrippen auf, die sich in einem schweren Schlussstein vereinigen.

Die Fenster- und Türöffnungen sind jeweils auf die Kapellenachsen ausgerichtet. Die Kapelle vor Joch 6 wird von einem kreisrunden Ochsenauge und die beiden nächsten 5 und 4 von je einem relativ kleinen leicht spitzbogigen Fenster belichtet, das im 4. Joch ist geringfügig höher als das vorherige. Über dem rundbogigen zweiflügeligen Portal im Joch 3 befindet sich ein sehr kleines rundbogiges Fenster. Nicht mehr weit unter dem Gewölbe öffnet sich noch ein weiteres rechteckiges und schlankes Fenster. In den Südwänden der letzten beiden Kapellen der Joche 2 und 1 ist je ein relativ großes spitzbogiges Fenster mit gotischem Maßwerk ausgespart, dessen Höhe fast über die obere Wandhälfte reicht. Die Bogenlaibungen ihrer Spitzbögen verlaufen innenseitig geradlinig und bilden so die Schenkel gleichschenkliger Dreiecke.

In der ersten Kapelle vor dem 6. Joch, die dem Bischof Raimund Costa (1289–1310) gewidmet ist, ruht auf zwei wuchtigen Kragkonsolen an der Ostwand sein Grabmal in Form eines Sarkophags mit dachförmigem Deckel, dessen Seitenwand mit einer Skulptur des Bischofs und Prälaten dekoriert ist. Die Figur ist in „stehender“ Haltung dargestellt, frontal zum Betrachter, und erteilt mit der Rechten den Segensgestus. Er ist mit seinem Ornat bekleidet, und sein Haupt ist mit einer Bischofsmütze bedeckt. Die Figur scheint aus einem Portal herausgetreten zu sein, das von einer Architektur aus einem Kleeblattbogen in einem Spitzbogen überdeckt wird. Diese Haltung ist bei vielen zeitgenössischen Darstellungen zu finden. Ein weiterer Grabstein in dieser Kapelle ist derjenige seines Bruders Petrus Costa, der am 13. August 1320 verstorben ist. Die Kapelle des 5. Jochs wurde auf Veranlassung und auf Kosten des Pfründeinhabers der Kathedrale Gilles Batlle erbaut, der hier bestattet ist. In dieser Kapelle findet sich eine Liegefigur des vom Kreuz abgenommenen Jesus Christus. Die Kapelle des 4. Jochs ist die St-Michaels-Kapelle. In dieser wird ein wunderbares gotisches Altarretabel aus dem 14. und 15. Jahrhundert in katalonischer Gotik gezeigt, das in seinen Malereien über das Wirken des heiligen Michael berichtet.

Im nördlichen Seitenschiff hängt auf der Nordwand im Joch 3 ein großes Holzkreuz mit den Leidenswerkzeugen, auch Arma-Christi-Kreuz genannt.

Das sind zum Beispiel: Eine dritte Hand am oberen Längsbalken symbolisiert die bewahrende Hand von Gott dem Vater; Ysopzweig mit einem Schwamm darauf; Dornenkrone; Purpurrock; Leichenhemd; Hammer; Zange, drei Würfel; Silberlinge des Judas; Kanne der Handwaschung des Pilatus; Schweißtuch der Veronika; Lanze; Rutenbündel; Kelch; Leiter und andere.

Chorhaupt

Das Chorhaupt ist ein dreifacher Staffelchor. Den drei Apsiden sind kurze tonnengewölbte Chorjoche in der Breite des jeweiligen Schiffs vorgeschaltet. Ihre Höhenlagen bleiben deutlich unter denen ihrer Schiffe. Die Tonnengewölbe über den Jochen vor den Apsidiolen sind halb so kurz wie das Chorjoch. Im Hauptschiff erhebt sich über der schiffseitigen Kante des Chorjochbogens aus Keilsteinen eine sichelförmige verputzte Fläche der Ostwand des Schiffs. Ganz oben unter dem Gewölbescheitel ist in dieser Wand ein kleines kreisrundes Ochsenauge eingelassen. Über den Keilsteinbögen der noch kürzeren Joche vor den seitlichen Apsidiolen bekommt die Ostwand die Form halber Schilde, in denen jeweils ein deutlich größeres kreisrundes Ochsenauge ausgespart ist, mit stark aufgeweiteten Gewänden.

Die Chorapsis und die sie flankierenden beiden Apsidiolen stehen auf halbkreisförmigen Grundrissen, deren Breiten gegenüber den Chorjochen sich deutlich verengen. In der Chorapsis verläuft der seitliche Wandversatz etwa in gleicher Breite um den ganzen Keilsteinbogen herum. Bei den Apsidiolen wird der Versatz im Bereich des Keilsteinbogens etwas breiter. In diesen geht die gebogene und glatt verputzte Außenwand ohne Zäsur in die halbkuppelförmige Kalotte über. In dieser Wand ist im Scheitel ein kleines rundbogiges Fenster ausgespart, mit aufgeweiteten Gewänden. In der Chorapsis wird die gebogene Außenwand aus Naturstein-Sichtmauerwerk von der glatt geputzten halbkuppelförmigen Kalotte durch ein umlaufendes Kraggesims getrennt, dessen Höhe etwa mit denen der seitlichen Schiffarkaden übereinstimmen. In der Außenwand der Chorapsis sind drei mittelgroße, schlanke und rundbogige Fenster ausgespart, mit nach innen aufgeweiteten Gewänden. Sie wurden im 19. Jahrhundert vergrößert. Die zentral angeordneten rundbogigen Fenster in den Apsidiolen sind deutlich kleiner.

Die Platte des 1069 auf Veranlassung des Bischofs Raimund, des Grafen Gauzfred von Rouss

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9. June 2015
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