Das Schwalbennest (russisch Ласточкино гнездо/Lastotschkino gnesdo. ukrainisch Ластівчине гніздо/Lastiwtschyne hnisdo, krimtatarisch Qarılğaç yuvası;) ist der Nachbau eines mittelalterlichen, zentraleuropäischen Rhein-Schlösschens. Es steht etwa 40 Meter über dem Meer auf einer Klippe, dem Myis Ai-Todor-Kap, an der Südküste der ukrainischen Halbinsel Krim.
Bereits in der Antike war das Kap von Griechen bewohnt. Wie archäologische Grabungen bewiesen, siedelten auch im 1.Jahrhundert nach Christus die Römer hier. Sie errichteten eine Befestigungsanlage, die durch zwei Verteidigungslinien mit Türmen geschützt war. Etwa 700 Jahre später wurde von byzantinischen Mönchen auf dem mittleren Felsen ein kleines Kloster errichtet, von dem jedoch heute nichts mehr erhalten ist. Nachdem die Krim von Russland annektiert worden war, ließ ein russischer General ein kleines Sommerhaus bauen. Als sich Jalta im 19. Jahrhundert zu einem beliebten Kurort entwickelte, erwarb eine Moskauer Dame das Anwesen. Sie ließ das Haus des Generals abreißen und baute das kleine Schlösschen auf den Felsen. 1911/12 wurde es für den deutschen Baron von Steingel - einen damals in Baku ansässigen Öl-Millionär - zu dem heutigen Schlösschen umgebaut.
Bei dem heftigen Erdbeben von 1927 wurde das Gebäude stark beschädigt. Die Stützpfeiler der Terrasse und ein Teil der Felswand stürzten ins Meer. 1968 wurde mit der Restaurierung begonnen, wozu das Schloss vollständig abgetragen werden musste. Der Felsen wurde stabilisiert und gegen Erdbeben abgesichert. 1971 konnte das Schlösschen, ergänzt durch spitze Türmchen, wieder eröffnet werden. Heute befindet sich ein teures italienisches Restaurant darin.
Das Schwalbennest ist mittlerweile ein Wahrzeichen für den Großraum Jalta.