Schloss Zbraslav

Das Schloss Zbraslav (deutsch: Schloss Königsaal) ist ein ehemaliges Zisterzienserkloster in Zbraslav, einem Stadtteil von Prag, Tschechien.

Geschichte

Das Schloss Zbraslav war ursprünglich ein Kloster der Zisterzienser, das 1292 durch den böhmischen König Wenzel II. unter Mitwirkung des Prager Bischofs Tobias von Bechin auf dem Areal eines Jagdhofes gegründet und mit Mönchen aus dem Kloster Waldsassen und dessen Tochterkloster Sedlec besiedelt worden war.

Die 1297 errichtete Basilika des Klosters wurde zur Grablege böhmischer Herrscher und ihrer Angehörigen. Dort wurden aus der Herrscherfamilie der Přemysliden König Wenzel II. († 1305), König Wenzel III. († 1306) und Königin Elisabeth von Böhmen († 1330), Tochter Wenzels II., beigesetzt, ferner Margarete von Luxemburg († 1341), Tochter Elisabeths von Böhmen und König Johann aus dem Geschlecht der Luxemburger sowie Johanna von Bayern († 1386), erste Ehefrau König Wenzels IV.

Bekannt wurde das Kloster auch durch die Königsaaler Chronik (Chronicon Aulae regiae), die die Geschichte des Klosters, Böhmens und des Heiligen Römischen Reiches ab dem Jahre 1253 erfasst; sie wurde von Abt Otto von Thüringen begonnen und 1338 von Abt Peter von Zittau vollendet.

1420 zerstörten die Hussiten das Kloster. Nach seinem Wiederaufbau wurde es im Dreißigjährigen Krieg 1639 durch die Schweden erneut verwüstet.

Die Anlage des mittelalterlichen Klosters ist aus einer im Jahr 1850 im Turmknauf der Kirche von Horní Mokropsy gefundenen Zeichnung bekannt. Archäologische Ausgrabungen 1924–1926 und 1977–1978 haben deren Richtigkeit bestätigt.

Anfang des 18. Jahrhunderts wurden die barocken Konventsgebäude nach Plänen des Architekten Johann Blasius Santini-Aichl erneuert und 1732 von Franz Maximilian Kaňka fertiggestellt. Im Rahmen der Josephinischen Reformen wurde das Kloster jedoch schon 1785 aufgehoben. Zwei Jahre später wurde in den Klostergebäuden nach unsachgemäßen Umbauten eine Zuckerfabrik eingerichtet und industriell betrieben. Fürst Oettingen-Wallerstein erwarb 1825 die Klosteranlagen zusammen mit dem Herrschaftsgut.

Nächster Besitzer war ab 1910 der Textilindustrielle Cyril Bartoň-Dobenín. Er veranlasste 1911–1925 den Umbau der ehemaligen Klostergebäude zu einer dreiteiligen Schlossanlage. Sie ist von einem Park mit zahlreiche Statuen umgeben. 1948 wurde die Familie Bartoň-Dobenin enteignet. Nach der politischen Wende wurde die Schlossanlage in den 1990er Jahren an die Erben der ehemaligen Besitzer zurückgegeben.

Ab 1940 wurde in einem Gebäudeteil eine Sammlung tschechischer Bildhauerkunst des 19. und des 20. Jahrhunderts ausgestellt, die zum Bestand der Prager Nationalgalerie gehört. Bis 2009 beherbergte die Nationalgalerie dort ihre umfangreiche Sammlung asiatischer Kunst.

Literatur

  • Knaurs Kulturführer: Tschechische Republik und Slowakische Republik. München 1993, ISBN 3-426-26609-1
  • Jiři Kuthan: Die mittelalterliche Baukunst der Zisterzienser in Böhmen und in Mähren, Berlin 1982, ISBN 3-422-00738-5, S. 210 ff.

Weblinks

Шаблон:Commonscat

Aufgeführt in den folgenden Kategorien:
Einen Kommentar posten
Tipps & Hinweise
Sortiere nach:
Jana A. Kri
9. February 2017
They used to have a nice gallery inside, but now it's mainly the outside park that is worth a visit. Beware rather early closing time!
Raul Leuska
2. September 2013
Beautiful castle. But people are only allowed to the small area in the front where cant actually see anything. Go on the bridge near by to get at least some view.
Mehr Kommentare laden
foursquare.com
5.5/10
355 Leute waren hier
Karte
Ke Krňovu 2, 156 00 Praha-Praha-Zbraslav, Tschechische Republik Route berechnen
Sat 8:00 AM–6:00 PM
Sun 10:00 AM–6:00 PM
Mon 7:00 AM–9:00 AM
Tue 6:00 AM–1:00 PM
Wed 6:00 AM–9:00 AM
Thu 7:00 AM–10:00 AM

Zbraslavský zámek auf Foursquare

Schloss Zbraslav auf Facebook

Hotels in der Nähe

Alle Hotels Alles sehen
Lifestyle Hotel

ab $68

The Crown Tower

ab $31

Hotel Michael

ab $71

Rezidence Emmy Prague

ab $55

Villa Voyta Hotel & Restaurant

ab $89

Holiday cottage V Borovi

ab $0

Empfohlene Sehenswürdigkeiten in der Nähe

Alles sehen Alles sehen
Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Barrandov Terraces

Barrandov Terraces (Czech: Barrandovské terasy) is a complex of

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Kunratický les

Kunratický les is a forested area of three square kilometres in

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Big Sister

Big Sister ist ein Bordellbetrieb in der tschechischen Hauptstadt

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Vyšehrad

Der Vyšehrad (deutsch veraltet Wyschehrad) ist einer der bekanntesten

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Vyšehrader Friedhof

Der Vyšehrader Friedhof (tschechisch:Vyšehradský hřbitov) ist der bek

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Divadlo na Fidlovačce

Divadlo na Fidlovačce (Fidlovačka Theatre) is a private theatre b

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Villa Bertram

Die Villa Bertram (tschechisch Bertramka) ist eine Villa im Prager

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Smíchov Synagogue

Smíchov Synagogue (formerly known as Smichow Synagogue) is a former

Ähnliche Sehenswürdigkeiten

Alles sehen Alles sehen
Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Abtei Sainte-Marie de Fontfroide

Fontefroide wurde 1093 als Abtei des Benediktinerordens gegründet, am

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Abtei Aulne

Die Abtei von Aulne (Alna) ist ein unweit von Thuin in der belgischen

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Fountains Abbey

Fountains Abbey ist die Ruine eines Zisterzienserklosters in North

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Kloster Moreruela

Das Kloster Moreruela (Monasterio de Santa María de Moreruela) ist

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Monestir de Santa Maria de Poblet

Monestir de Santa Maria de Poblet ist ein katalanisches

Alle ähnlichen Orte sehen