Hellbrunn ist der Name eines manieristisches Schlosses mit bekannten Wasserspielen im gleichnamigen Landschaftsraum gelegen (siehe Hellbrunn) bzw. südlich des Stadtteiles Morzg in der Stadt Salzburg. Ein Teil des historischen Schlossparkes wird heute vom Salzburger Zoo genutzt. Schloss Hellbrunn und seine großzügigen historischen Parkanlagen sind vom Stadtzentrum aus in ca. 25 Minuten mit der Albuslinie 25 erreichbar.
Markus Sittikus von Hohenems wurde 1612 zum Salzburger Fürsterzbischof gewählt. Von 1613 bis 1615 erbaute er vor den Toren der Stadt Salzburg unter Einbeziehung eines spätgotischen Adelssitzes eine villa suburbana nach italienischem Vorbild. Architekt war der Schweizer Santino Solari, der auch mit dem Neubau des Salzburger Doms beauftragt worden war. Der Festsaal ist an den Wänden und an der gewölbten Decke mit allegorischen Darstellungen zur Gänze (vermutlich von Arsenio Mascagni) reich bemalt. Bemerkenswert sind weiters das Oktogon, Fischzimmer, Vogelzimmer und Eckzimmer. Um den geschlossenen Ehrenhof herum sind symmetrisch Nebengebäude angeordnet. Das Schloss bildet gemeinsam mit dem Zufahrtsweg von Osten dem Ostportal und dem Fürstenweg (heute die Alpenstraße querend) eine weit in die Landschaft ausgreifende Schlossachse.
(Siehe auch Hauptartikel Wasserspiele Hellbrunn)
Die weltweit am besten erhaltenen Wasserspiele der Spätrenaissance mit zahlreichen Wasserscherzen und verschiedenen beweglichen Figuren sowie zahlreichen skulpturengeschmückten Grotten sind hier zu bewundern: Das Theatrum (römisches Theater) mit Fürstentisch und Weiher, die Orpheusgrotte, der Weinkeller, der Sternweiher samt dem Brunnen Altembs mit Perseus, die Neptungrotte (Regengrotte), die Spiegel-, Muschel-, Vogelsang- und Ruinengrotte (im Schloss), die Venusgrotte, Narren und Wildschweinstatuen, die Steinbockgrotte und der Brunnen der Göttin Diana, die Mydas- und Kronengrotte und der Neptunbrunnen. Von 1749 bis 1752 wurde unter Erzbischof Andreas Jakob von Dietrichstein zu den alten Wasserspielen das kunstvolle „Mechanische Theater“ hinzugefügt.
Die großzügige ornamentale Gartenanlage des „Wasserparterre“ ist frei zugänglich. Dieser Ziergarten bildet mit der Fichtenallee eine Landschaftsachse, die über die Salzach zum Schloss Goldenstein hin ausgerichtet ist. Er besteht aus einem geometrisch gestalteten Hauptweiher mit einer zentralen Insel, der zentraler Mittelpunkt des Parkes ist und auf der sich ursprünglich ein Erdbeerberg erhob. Zu beiden Seiten dieses Weihers sind symmetrisch zwei weitere Wasserbecken (Weiher)gestaltet. Verschiedene Statuen, Buchsornamente und architektonisch beschnittene Baumalleen bereichern den geometrischen Lustgarten.
Siehe auch Hauptartikel Hellbrunner Berg
Hier befinden sich heute
Auf dem Hellbrunner Berg befinden sich folgende Bauten: Das Monatsschlösschen und das Steintheater. Das Monatsschlössl (ursprünglich Waldems-Schlösschen genannt) wurde 1615 erbaut und blickt vom Hellbrunnerberg auf das Zentrum des Ziergartens. In diesem Schlösschen befindet sich heute das Salzburger Volkskundemuseum. Einzigartig ist das zur Gänze in den Konglomeratfels gehauene wildromantische Steintheater am Hellbrunnerberg. Hier fand 1617 vermutlich die erste Opernaufführung Mitteleuropas statt, nämlich L'Orfeo von Claudio Monteverdi.
Als Gegenpol zum fürstlich-prunkvollen Lustgarten (ganz im Norden des Parkes angelegt), errichtete der Erzbischof im äußersten Süden des Schlossparkes im Geiste des Kapuzinerordens des heiligen Franziskus bzw. im Geiste seines Onkels, des heiligen Carlo Borromeo einen sakralen Wildnis-Garten oberhalb des Alterbaches in Gestalt eines Kalvarienberges, in dem auch verschiedene Skulpturen von Einsiedlern, (welche die Kalvarienbergkapellen andächtig bewunderten) und eine „echte“ Einsiedelei zu finden waren. Die Wildnis als Gegensatz zum feudal-aufwändigen Lustgarten sollte dabei die naturbelassene göttliche Schöpfung symbolisieren. Auch sollte die Andacht nicht durch weltlichen Prunk gestört werden. Von diesen sakralen Denkmälern sind heute nur wenige Fundamente erhalten. Erhalten blieb aber der sehr naturnah belassene Wildnisgarten um den Anifer Alterbach als selbständiger Teil des historischen Schlossparkes.
Einzigartig ist auch der gut erhaltene umgebende Landschaftsraum: Die Hellbrunner Allee, die älteste erhaltene Allee Mitteleuropas (vermutlich sogar die weltweit älteste erhaltene Allee), die Markus Sittikus 1614/1615 im Geiste der Spätrenaissance in der Achse zum Wasserschloss Freisaal hin anlegen ließ, verlängert den hochfürstlichen Garten weit in die Landschaft hinaus und manifestiert den absoluten Herrschaftsanspruch des jungen Fürsten.
Die alte Lindenallee (genannt „Fürstenweg“) zur Salzach, markiert – ebenfalls weit in die Landschaft ausgreifend – die Achse des Schlossgebäudes und des Sternweihers.
Die Gartenachse beginnt bei einer Statue der Diana und verläuft über den ornamentalen Garten, den Jagdgarten und dahinter über die Salzachauen bis zum Schloss Goldenstein jenseits der Salzach.