Das Schloss Fürstenried liegt im Südwesten Münchens. Kurfürst Max Emanuel ließ es 1715 bis 1717 von Joseph Effner als Jagdschloss errichten. Die symmetrische Schlossanlage besteht aus drei miteinander durch Galerien verbundenen Gebäudekomplexen.
Bereits im 11. Jahrhundert errichtete ein Barschalke des Stifts Polling an der Stelle des heutigen Schlosses eine Rodungssiedlung. Im Jahre 1194 kommt Poschetsried zum Stift Rottenbuch. 1498 erwirbt Bayernherzog Albrecht IV. die Siedlung. Nach knapp einhundert Jahren (1593) geht die Siedlung wiederum als Schwaige an die Familie Hörwarth. 1687 beginnt die Umgestaltung des Forstenrieder Waldes zu einem jagdtauglichen Park. 1715 erwirbt Kurfürst Maximilian Emanuel Poschetsried durch ein Tauschgeschäft.
Von 1715 bis 1717 wird durch Joseph Effner das Lust- und Jagdschloss Fürstenried erbaut, das schon wenige Jahre später (1726) durch einen Brand in Mitleidenschaft gezogen wird. Im darauffolgenden Jahr, bei der Geburt von Maximilian III., geht das Schloss als Kindbettgeschenk an die Kurfürstin Maria Amalie von Österreich, die Gemahlin des Sohnes von Maximilian Emanuel, Kurfürst Karl Albrecht.
Von 1777 bis zu ihrem Tod 1797 diente das Schloss als Witwensitz für die Kurfürstin Maria Anna Sophia von Sachsen, die Gemahlin von Maximilian III.
Im darauffolgenden Jahr wurde das Schloss vorübergehend zu einem Trappistinnenkloster. Schon ab 1800 wurde es dann militärisch genutzt. 1805 wurde in einem Nebengebäude des Schlosses die Forstenrieder Schule untergebracht.
Während des Deutsch-Französischen Krieges wird das Schloss erstmalig als Lazarett genutzt. Im Jahre 1881 erfolgte ein Umbau des Schlosses, um dem unheilbar kranken Prinzen Otto einen Aufenthaltsort zu schaffen, der 1886 in Fürstenried nominell zum König erklärt wurde.
Nach dem Ersten Weltkrieg diente das Schloss erneut als Lazarett.
Das Schloss besteht aus einem Hauptbau und zwei seitlichen kleineren Pavillons sowie mehreren Nebengebäuden um einen Ehrenhof. Von der einst reichen Innenausstattung hat sich nur ein Zimmer im zweiten Obergeschoss des Hauptbaus erhalten.
Seit 1925 diente das Schloss als Exerzitienhaus des Bistums München und Freising. Von 1927 bis 1957 war hier das Erzbischöfliche Spätberufenenseminar "St. Matthias" untergebracht, bevor es ins 30 Kilometer südlich gelegene Wolfratshausen-Waldram verlegt wurde. Das Schlossareal wurde 1929 mittels der Katholischen Kirchenstiftung Fürstenried von der Erzdiözese erworben. 1931 und 1932 wurde in den Mittelpavillon des Schlosses die sogenannte Taborkapelle eingebaut.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Schloss ab 1942 erneut als Lazarett, und nach Kriegsende wieder als Exerzitienhaus genutzt. Die Theologische Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität und das Priesterseminars Gregorianum nutzten das Schloss von 1947 bis 1949 als Ausweichquartier. In dieser Zeit studierte auch der spätere Kardinal und Papst Joseph Ratzinger in Fürstenried.
Heute dient das Schloss als Exerzitienhaus und Schulpastorales Zentrum, sowie als Tagungsstätte. 1972 bis 1976 erfolgte eine Modernisierung der Anlage. Es wird zur Zeit durch den Jesuiten Pater Graupner geleitet, der von vier Schwestern vom Göttlichen Erlöser unterstützt wird.
Die Lindenallee mit Kanal vor der Anlage ist nur scheinbar auf die von hier in etwa zehn Kilometer Entfernung zu sehenden Türme der Frauenkirche ausgerichtet, tatsächlich aber auf das Nord-West-Eck der Residenz am Odeonsplatz, wie viele andere Anlagen in München. Der an dieser Seite gelegene Haupteingang des Schlossparks wird heute wegen der nahe gelegenen Autobahn von München nach Garmisch-Partenkirchen nicht mehr genutzt.