Saba (Insel)

Saba ist die kleinste bewohnte Insel der Niederländischen Antillen in der östlichen Karibik. Sie liegt südwestlich von Saint-Martin und nordwestlich von Sint Eustatius und gehört zu den Inseln über dem Winde.

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Saba ist die kleinste bewohnte Insel der Niederländischen Antillen in der östlichen Karibik. Sie liegt südwestlich von Saint-Martin und nordwestlich von Sint Eustatius und gehört zu den Inseln über dem Winde.

Geographie

Saba ist eine Insel vulkanischen Ursprungs und besteht zum größten Teil aus dem Vulkan Mount Scenery. Der höchste Gipfel seiner vier Kegel ragt 877 m in die Höhe und markiert damit die höchste Erhebung des Königreiches der Niederlande.

Die 13 km² große Insel ist fast rund, misst 4,5 km im Durchmesser und wird von Steilküsten umsäumt, natürliche Strände gibt es nicht. Ca. 250 m nördlich von Saba liegt die unbewohnte, felsige Insel Green Island, die mit tropischen Pflanzen bewachsen ist.

Einschließlich der Hauptstadt The Bottom (ca. 600 Einwohner) gibt es vier Siedlungen:

Siedlung Bevölkerung</br>Volkszählung</br>2001 Lage Koordinaten
The Bottom 462 Südwesten !517.6261115436.750556517° 37′ 34″ N, 063° 14′ 58″ W
Windwardside 418 Osten !517.6280565436.768611517° 37′ 41″ N, 063° 13′ 53″ W
Zions Hill ("Hell's Gate") 283 Nordostküste !517.6411115436.772222517° 38′ 28″ N, 063° 13′ 40″ W
St. Johns 186 Süden !517.6202785436.757222517° 37′ 13″ N, 063° 14′ 34″ W
Saba 1349  

!517.6322225436.763333517° 37′ 56″ N, 063° 14′ 12″ W

Saba gehört zum Königreich der Niederlande, ist jedoch nicht Teil der Europäischen Union.

Bevölkerung

Saba hat 1.424 Einwohner (2004), davon sind ca. 58 % römisch-katholisch und 14 % evangelisch, 22 % der Einwohner gehören anderen Religionsgemeinschaften an.

Eigentlich ist die offizielle Landessprache Niederländisch, jedoch herrscht Englisch sowohl als Umgangs- wie auch als Schul- und Amtssprache vor. Ein geringer Teil der Bevölkerung (ca. 1 %) spricht die Kreolsprache Papiamentu.

Klima

Das Klima ist tropisch warm, gemäßigt durch kühle Passatwinde aus nordöstlichen Richtungen. Die Tagestemperaturen liegen zwischen 21° C und 29° C, die Nachttemperaturen zwischen 18° C und 24° C. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt rund 1.000 mm.

Flora und Fauna

Obwohl Saba im Laufe der Kolonialzeit durch rücksichtslose Abholzung vollständig entwaldet wurde, hat sich in den folgenden Jahrhunderten ein artenreicher sekundärer Regenwald entwickelt, der durch etliche Wanderwege gut erschlossen ist. Gefährliche oder gar giftige Tiere gibt es nicht, die einzigen Schlangen, die auf Saba vorkommen, sind die harmlose und scheue Schwarznatter ( „Black Racer“ bzw. „Black Belly Racer“ genannt) und die ebenfalls zu den Nattern gehörende, harmlose Alsophis rufiventris („Saba Racer“ oder „Orange-bellied Racer“ genannt). Aufgrund der hohen Niederschläge können Stechmücken hauptsächlich während der Regenzeit lästig werden.

Zum Gipfel des Mount Scenery führt ein Weg (1.064 Steinstufen laut Hinweistafel) durch den Regenwald.

Der 43 ha große Saba National Park umfasst einen großen Teil des Inselnordens und gibt Einblicke in die Artenvielfalt der Flora und Fauna Sabas.

Die Unterwasserwelt nahe der Insel wurde durch den 1987 ins Leben gerufenen Saba National Marine Park sowie durch strenge Gesetze und Auflagen vor Umweltzerstörung weitgehend bewahrt. Für Taucher gelten Saba und seine Korallenriffe als eines der faszinierendsten Tauchreviere der Karibik. Es gibt einige Tauchbasen auf Saba, die hauptsächlich von Tagestouristen frequentiert werden.

Geschichte

Christoph Kolumbus entdeckte Saba auf seiner zweiten Reise im Jahre 1493, wahrscheinlich am 13. November 1493, ging jedoch nicht an Land. Er nahm die Insel für die spanische Krone in Besitz und nannte sie Isla de San Cristóbal (auf deutsch Insel des heiligen Christophorus). Das genaue Datum der Entdeckung ist allerdings umstritten, da Kolumbus' Route durch die Kleinen Antillen nicht mit letzter Sicherheit belegt ist.

1632 landete eine Gruppe englischer Schiffbrüchiger auf Saba und fand die Insel unbewohnt vor, sie waren wahrscheinlich die ersten europäischen Bewohner Sabas. 1635 verirrte sich ein Franzose auf die Insel und annektierte sie im Namen Ludwig XIII.

1640 schließlich wurde Saba durch die Niederländische Westindien-Kompanie (WIC) kolonialisiert, im Laufe der nächsten Jahrhunderte wechselte der Besitz jedoch häufig zwischen den Niederlanden, Großbritannien, Frankreich und Spanien. Erst 1816 ging Saba endgültig in den Besitz der Niederlande über.

1925 wurden die ersten Esel als Transportmittel auf die Insel gebracht; bis zu diesem Zeitpunkt wurden alle Waren von Trägern auf bzw. von der Insel transportiert.

1938 wurde mit dem Bau einer Straße begonnen und 1947 das erste Kraftfahrzeug auf die Insel gebracht.

1954 wurde Saba als „eilandgebied“ (Inselgebiet, eine Art Gemeinde) Teil des neu gegründeten autonomen Bundeslandes Niederländische Antillen.

1959 landete das erste Flugzeug in einem halsbrecherischen Manöver auf der Insel, der Pilot Rémy de Haenen startete von St. Barth aus und landete auf einer provisorischen Piste. Somit bewies er, dass die Landung eines Flugzeugs auf Saba prinzipiell möglich war. Daraufhin wurde Anfang der 60er Jahre mit dem Bau eines Flughafens begonnen, auf dem 1963 die ersten Passagiermaschinen landeten.

Ab 1970 wurde Saba vollständig mit Elektrizität versorgt, 1972 der Hafen ausgebaut, 1980 eine Dekompressionskammer eingerichtet und 1986 eine medizinische Privatuniversität gegründet.

Politik

Am 15. Dezember 2008 wurde von Vertretern der Niederlande und der Niederländischen Antillen die Auflösung des Landesverbands der Niederländischen Antillen im Jahre 2010 beschlossen. Saba hat sich in einem Referendum dafür entschieden, als besondere Gemeinde („bijzondere gemeente“) in das Königreich der Niederlande eingegliedert zu werden. Diese Eingliederung soll am 10. Oktober 2010, dem Datum der geplanten Auflösung der Niederländischen Antillen, stattfinden. Aufgrund von politischen Schwierigkeiten und Uneinigkeit innerhalb der Mitglieder der Niederländischen Antillen über das weitere Prozedere ist der Eingliederungsprozess jedoch auf unbestimmte Zeit verschoben.

Persönlichkeiten

Im 19. Jahrhundert wurde die junge Mary Gertrude Hassell Johnson zum Studium in ein Kloster nach Caracas geschickt, wo sie das Kunsthandwerk der Spitzenherstellung erlernte. Nach ihrer Rückkehr machte sie die Technik auf der Insel bekannt und gründete damit einen auch heute noch wichtigen Wirtschaftszweig Sabas.

Der Bau der einzigen Straße Sabas, von den Einheimischen sinnigerweise „The Road“ (zu deutsch „Die Straße“) genannt, wurde 1938 von Josephus Lambert Hassell mit einem Trupp Einheimischer begonnen, nachdem die niederländische Regierung den Bau einer solchen Straße für unmöglich erklärt hatte. Hassell, der sich seine Kenntnisse im Bauingenieurwesen als Autodidakt durch ein Fernstudium erworben hatte, führte den ersten Teil des Bauvorhabens ohne besondere technische Hilfsmittel durch. Das letzte Teilstück der Straße wurde 1958 fertiggestellt.

Sehenswürdigkeiten

Die Ruinen der ersten Siedlung, die 1640 gegründet wurde, befinden sich in der Bucht Tent Bay.

Von der Hauptstadt The Bottom führen 800 in den steilen Felsen gehauene Stufen herunter zur Bucht Ladder Bay. Bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein bestand die einzige Möglichkeit, die Insel zu betreten oder zu verlassen, in dem mühsamen Auf- bzw. Abstieg über diese Stufen, ebenso mussten alle importierten oder exportierten Güter auf diesem Weg transportiert werden.

Es gibt zwei Museen auf Saba: The Major Osmar Ralph Simmons Museum in The Bottom stellt mehr oder weniger interessante Alltagsgegenstände aus der Geschichte Sabas zur Schau. Das Harry L. Johnson Museum in Windwardside ist im viktorianischen Stil eingerichtet und bietet unter anderem archäologische Exponate der karibischen Ureinwohner von Fundorten aus der Region.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Hauptstraße „The Road“ ist 14,5 km lang und durchquert fast die gesamte Insel. Zur Zeit sind über 800 Kraftfahrzeuge auf der Insel angemeldet. Die Sabanesen nutzen selbst für kürzeste Fahrten ihr Auto, sodass zu manchen Zeiten in den Ortschaften The Bottom oder Windwardside ein regelrechter Verkehrsstau herrscht.

Während des 17. und 18. Jahrhunderts waren die wichtigsten Wirtschaftserzeugnisse Zucker und Rum, später gewann die Fischerei an Bedeutung. Der Abbau von Schwefel Ende des 19. Jahrhunderts war aufgrund des schwierigen Transportes auf der rauen See nie rentabel und wurde nach kurzer Zeit wieder aufgegeben. Heute ist neben den Einnahmen aus dem Tauch- und Ökotourismus der Verkauf der berühmten Spitzen von Saba („Saba Lace“), auch „Spanische Spitze“ genannt, eine wichtige Einnahmequelle.

Auch die ca. 300 vorwiegend amerikanischen, kanadischen und niederländischen Studenten der medizinischen Privatuniversität Saba University - School of Medicine sind ein nicht unerheblicher Wirtschaftsfaktor.

Saba verfügt über einen kleinen Flughafen mit dem Namen „Juancho E. Yrausquin Airport“ (IATA-Code SAB), der Anfang der 60er Jahre auf der einzigen größeren Ebene der Insel erbaut wurde. Der Flughafen wurde nach dem Minister für Finanzen und Soziales benannt, der die finanzielle Unterstützung der Regierung zum Bau des Flughafens zugesichert hatte. Die mit 400 Metern extrem kurze Start- und Landebahn des Flughafens gilt als eine der kürzesten kommerziell genutzten Runways der Welt, sodass eine Landung auf Saba für Passagiere wie Piloten gleichermaßen ein atemberaubendes Erlebnis bedeutet. Die karibische Fluggesellschaft Windward Island Airways (Winair) fliegt Saba regelmäßig von den Nachbarinseln Sint Maarten und Sint Eustatius aus an.

Der 1972 eröffnete Hafen „Leo A. Chance Pier“ (benannt nach seinem Konstrukteur) in der Fort Bay hat eine regelmäßige Fährverbindung (dienstags, donnerstags und samstags, Stand Februar 2010) mit der Nachbarinsel Sint Maarten und bietet Ankerplätze für Segel- und Motorboote.

Die 1980 eingerichtete Saba Marine Park Hyperbaric Facility stellt mit einer Dekompressionskammer für vier Personen auch für die umliegenden karibischen Inseln eine medizinische Notversorgung bei Tauchunfällen bereit.

Quellen

  • Saba Conservation Foundation: Visitor Information "History of Saba" (Broschüre über Sabas Geschichte)

Weblinks

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