Die Richard Montgomery war ein US-amerikanischer Liberty-Frachter, dessen Wrack heute noch vor Sheerness in der Themsemündung liegt.
Das nach Richard Montgomery benannte Schiff wurde 1943 gebaut und in Dienst gestellt. 1944 transportierte das Schiff als Teil des Geleitzuges HX-301 etwa 7000 Tonnen Munition über den Atlantik. Am 20. August 1944 ging das Schiff in der Themsemündung vor Anker, um sich danach einem Konvoi in Richtung Cherbourg anzuschließen. Während der Wartezeit konnte der Anker das Schiff nicht auf Position halten und die Richard Montgomery trieb auf eine Untiefe vor Sheerness. In den nächsten Tagen wurde bei Bergungsoperationen ein Teil der Ladung geborgen. Da das Schiff mit Wasser volllief, konnte die restliche Ladung nicht mehr vom Schiff gebracht werden. Diese immer noch im Wrack befindliche Munition enthält etwa 1400 Tonnen des Sprengstoffs TNT.
Das Wrack liegt in zwei Teile zerbrochen nach wie vor drei Kilometer vor der Stadt Sheerness. Um das Schiff wurde ein Sperrgebiet eingerichtet. Da davon ausgegangen wird, dass das Risiko einer Explosion bei einem Bergungsversuch größer ist als das einer spontanen Explosion, wird von Bergungsversuchen abgesehen. Bei der Bergung der ebenfalls mit Munition beladenen Kielce war es am 22. Juli 1967 zur Explosion der Ladung gekommen.