Der Rinia-Park (albanisch Parku Rinia, zu Deutsch Jugend-Park) ist ein Stadtpark im Zentrum Tiranas, der Hauptstadt Albaniens. Er wurde während der sozialistischen Ära 1950 eingerichtet und hat eine Fläche von 29,81 Hektar. Der Park erstreckt sich auf einer Länge von 197 Metern von der Straße Myslym Shyri bis zum Boulevard Gjergj Fishta und 147 Metern Breite zwischen der Straße Ibrahim Rugova und dem Boulevard Dëshmorët e Kombit. Seit 2007 ist er Kulturdenkmal Albaniens.
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Karte Tiranas
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Der Rinia-Park befindet sich rund 200 Meter südlich des Skanderbeg-Platzes, seitlich der Hauptverkehrsader der Innenstadt, dem Boulevard Dëshmorët e Kombit (Märtyrer des Volkes). Auf der anderen Boulevard-Seite liegen links die Nationale Kunstgalerie und rechts das (heute leerstehende) Hotel Dajti. Nördlich des Rinia-Parks angrenzend liegen zudem einige Verwaltungsgebäude der albanischen Regierung.
Im Süden wird der Park durch den Boulevard Gjergj Fishta vom Stadtflüsschen Lana getrennt.
Als Bestandteil eines größeren Stadtentwicklungsprogramms nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Rinia-Park 1950 erbaut. Zu Beginn war er ein kleiner Familienpark, wohin die Einwohner Tiranas ihre Kinder zum Spielen bringen konnten.
Nach dem Fall der Diktatur im Jahr 1991 wurde die Grünfläche wie viele andere in Tirana für illegale Bauten genutzt, deren Errichtung meist durch Bestechung der städtebaulichen Behörden möglich wurde. Die Mehrheit dieser Objekte waren Kioske, Bars und Restaurants. Schnell wurden sie zu berühmt-berüchtigten Stammlokalen von Drogenbaronen, Dealern und anderen dubiosen Geschäftsleuten.
Nach dem Amtsantritt Edi Ramas als Bürgermeister Tiranas im Jahr 2000 wurden alle diese illegalen Gebäude abgerissen, und der Park wurde neu angelegt. Insgesamt wurden 130 Objekte niedergerissen und 45.000 Kubikmeter Abfall entfernt.
Heute wird der Park von Jung und Alt rege genutzt. Alter Baumbestand bietet Schatten, es gibt Spielplätze für Kinder, und Wiesen können für Ballspiele genutzt werden. Auf dem südwestlichen Gelände steht das Restaurant Taivani, benannt nach der gleichnamigen Insel in Asien.
In Albanien wird jährlich am 14. März das Sommerfest gefeiert. Diese heidnische Tradition soll das Winterende markieren, die Wiedergeburt der Natur feiern und den Menschen neue Hoffnung geben. Im Rinia-Park finden anlässlich dieses Fests abends Zirkusvorstellungen statt, die mit Schauspielern, Akrobaten, Magiern und Künstlern begleitet wird.
Am 28. November 2012 wurde im Rinia-Park anlässlich des 100. Jahrestages der Unabhängigkeitserklärung der Republik Albanien ein Denkmal zu Ehren des Jubiläums enthüllt. Das Kunstwerk besteht aus zwei mit Bronzetafeln gekleideten Stahlelementen, die einen hohen Quader umschließen, aber in der Diagonale geteilt ist. Das eine Element besteht aus zwei Wänden und der Decke und trägt im Innern den Text der Unabhängigkeitserklärung, was die Unterdrückung des albanischen Volkes symbolisieren soll. Das zweite Element setzt sich ebenfalls aus zwei Wänden und aber einer Bodenplatte zusammen. Im Innern ist der doppelköpfige Adler Albaniens eingraviert, die Bodenplatte soll das „Fundament der Freiheit“ darstellen. Die Teilung des gesamten Kunstwerks in der Diagonale soll die vollführte Befreiung des Landes aus der jahrelangen Isolation symbolisieren. Das Denkmal wurde in Österreich angefertigt und ist Werk zweier in München ansässiger Künstler: des gebürtigen Kosovaren Visar Obrija und des Deutschen Kai Roman Kikla. Die Fertigungskosten beliefen sich auf 400.000 Euro.
Im Frühjahr 2020 wurden einige Erneuerungsarbeiten ausgeführt: neue Wege, neue Spielgeräte für Kinder und Schachtische. Verdichtung des Bodens führt dazu, dass Wasser schlecht abfließen kann.