Prinz-Edward-Inseln

Die Prinz-Edward-Inseln (engl. Prince Edward Islands, vom deutschen Auswärtigen Amt auch als Prinz-Eduard- und Marioninseln bezeichnet) sind eine unbewohnte Inselgruppe im südlichen Indischen Ozean auf dem Atlantisch-Indischen-Rücken, etwa auf halber Strecke zwischen Südafrika und der Antarktis, rund 1770 km südöstlich von Port Elizabeth.

Geographie

Die Gruppe besteht aus zwei etwa 19 km voneinander entfernten Inseln, der gleichnamigen Prinz-Edward-Insel (45 km²) sowie der Marion-Insel (290 km²). Beide Inseln sind vulkanischen Ursprungs; die Vulkane sind immer noch aktiv, der letzte Ausbruch fand 1980 statt. Die höchste Erhebung der Inseln ist der 1.230 Meter hohe State President Swart Peak auf der Marion-Insel. Aufgrund der südlichen Lage ist ein kleiner Teil der Insel vergletschert.

Klima

Die Prinz-Edward-Inseln liegen inmitten der Roaring Forties, die für einen permanenten, oftmals starken Westwind mit viel Niederschlag und wenig Sonnenschein verantwortlich sind. So liegt die Zahl der Regentage pro Jahr bei 317 (etwa 26 pro Monat), wobei die durchschnittliche Niederschlagsmenge zwischen 2.400 und 3.000 mm beträgt. Wegen ihrer Lage nahe der Antarktischen Konvergenz liegen die durchschnittlichen Wasser- und Lufttemperaturen ganzjährig nur bei wenigen Graden über Null (7,5° C im Sommer, 3,6° C im Winter). Das antarktische Packeis erreicht im Winter die Inselgruppe zwar nicht, dennoch sind Eisberge in den Gewässern um die Inselgruppe keine Seltenheit.

Geschichte

Zum ersten Mal wurden die Inseln am 4. März 1663 vom holländischen Seefahrer Barend Barendszoon Lam gesichtet; da dieser jedoch die falschen Koordinaten angab, konnten sie nicht wiedergefunden werden. Erst über ein Jahrhundert später, am 13. Januar 1772, wurden sie vom Franzosen Marc-Joseph Marion du Fresne wiederentdeckt, nach ihm ist heute die größere der beiden Inseln benannt. Er verbrachte fünf Tage mit dem Versuch, dort zu landen. Er nahm an, die bis dahin nur vermutete Antarktika gefunden zu haben. 1776 traf seine Expedition, die nach dem Tod von du Fresne nun von seinem Stellvertreter, Jules Crozet, geleitet wurde, James Cook in Kapstadt. Cook nahm anschließend auch Kurs auf die Inseln, sichtete sie am 12. Dezember 1776, konnte aber wegen der schlechten Wetterbedingungen ebenfalls nicht landen. Er gab ihnen den heutigen Namen Prinz-Edward-Inseln.

Die erste nachgewiesene Landung fand 1803 durch eine Gruppe von Robbenjägern statt, die allerdings Spuren früherer Bewohner, wahrscheinlich ebenfalls Robbenjäger, fanden.

James Clark Ross besuchte die Inseln 1840, konnte aber ebenfalls nicht landen. Die Inseln wurden schließlich 1873 durch einen Kapitän Nares vermessen.

Die britische Regierung verlieh 1908 einem William Newton die Rechte, Guanovorkommen während der nächsten 21 Jahre abzubauen und 1926 eine 10-Jahres-Konzession zur Robbenjagd an eine Robbenfang-Gesellschaft.

Am 17. Dezember 1947 wurde das Gebiet von Südafrika annektiert und gehört seit 1994 zur Provinz Westkap (Western Cape). Im Februar 1948 wurde an der Nordostküste der Marion-Insel eine permanente Station eingerichtet, die vor allem eine bedeutende Stellung in der subantarktischen meteorologischen Forschung innehat, aber auch astronomischer und atmosphärischer Forschung dient. Heute ist die wissenschaftliche Forschung durch Menschen vor Ort sehr stark beschränkt, nachdem vom Menschen eingeschleppte Ratten und Katzen von den 1950er bis in die 1970er Jahre großen Schaden an der Vogelpopulation verursacht hatten.

In der Nähe der Prinz-Edward-Inseln fand am 22. September 1979 eine als „Vela-Zwischenfall“ bezeichnete Explosion statt, bei der es sich vermutlich um einen gemeinsamen Atombombentest Südafrikas und Israels handelte.

Naturschutzgebiet

Die Insel dient als Fortpflanzungsgebiet für den Subantarktischen Seebären und den Südlichen See-Elefanten, sowie als Brutgebiet für etwa 30.000 Albatrosse, mehrere hunderttausend Sturmvögel und mehr als eine Million Pinguine, vor allem Königspinguine. Als gefährdete Arten werden der Dunkle Sturmtaucher und der Rußalbatros angesehen. Es gibt zudem zahlreiche endemische Arten von Pflanzen und wirbellosen Tieren. 1995 wurden die Inseln zum Naturschutzgebiet erklärt.

1949 wurden fünf Hauskatzen auf die Marion-Insel gebracht, um eine Mäuseplage in der Station zu bekämpfen. Allerdings vermehrten sich die Katzen schnell, und 1977 lebten ca. 3400 Katzen auf der Insel, die sich statt von den Mäusen von Sturmvögeln ernährten und somit die Ausrottung der Vögel auf der Insel drohte. Einige Arten von Sturmvögeln starben auf der Marion-Insel in der Tat schon aus, und so wurde ein „Katzen-Ausrottungs-Programm“ ins Leben gerufen: einige Katzen wurden mit einer hoch spezifischen, feline panleucopenia genannten, Krankheit infiziert, was die Zahl der Katzen im Jahr 1982 auf rund 600 reduzierte. Die restlichen Katzen wurden durch nächtliche Jagd getötet, und 1991 konnten nur noch acht Katzen innerhalb von zwölf Monaten gefangen werden. Es wird angenommen, dass es heutzutage keine Katzen mehr auf der Marion-Insel gibt.

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