Die Piazza dei Cavalieri (zu deutsch Platz der Ritter) ist berühmt für ihre repräsentativen Bauten. Sie liegt in der Altstadt Pisas und bezeichnete früher den weltlichen Hauptplatz der Stadt Pisa. Die einflussreiche Familie Medici demonstrierte auf diesem Platz ihre Macht, doch das ist nicht die einzige Bedeutung des Platzes für die Geschichte dieser Stadt. Pisa verlor die Eigenständigkeit 1406 auf jenem Platz mit der Übergabe der Schlüssel der Stadt an Vertreter der größten Konkurrentin Florenz. Letztendlich ist die Piazza dei Cavalieri einer der schönsten europäischen Plätze aus der Renaissance.
Der Palazzo dei Cavalieri wurde um 1560 von dem Architekten Giorgio Vasari erbaut, der den Auftrag von der florentinischen Familie Medici bekam. Die Piazza sollte neu und besser gestaltet werden. Der Palast erhielt eine kurvige, von Wappen geschmückte Fassade und eine von Statuen geschmückte Treppe.
Der ehemalige Ältestenpalast, auch Palazzo della Carovana genannt, beherbergt heute eine Eliteuniversität, die eine Nachfahrin der von Napoleon gegründeten Scuola Normale Superiore ist.
Der tüchtige Architekt Vasari errichtete ebenfalls den bekannten Uhrenpalast Palazzo dell'Orologio. Er bezeichnete den Übergang von der Torre delle Sette Vie, einem Stadtgefängnis und der Torre della Fame, dem Hungerturm, der seinen Namen dem elend verhungerten Stadthauptmann Graf Ugolino della Gherardesca verdankt. Er wurde 1288 des Verrats angeklagt und mit seinen Kindern in diesen Turm gesperrt. Hinweise auf diesen Grafen finden sich in Dantes „Inferno“.
Die, ebenfalls von Giorgio Vasari um 1567 erbaute, Kirche Santo Stefano dei Cavalieri ist für ihr imposantes Inneres bekannt. Sie ist dem Bischof von Rom Stephan I. geweiht. Arabische Schätze, ein Barockaltar und eine antike bemalte Holzdecke veredeln diese Kirche und erinnern an das große Ansehen der Piazza dei Cavalieri.