Peterskirche (Wien)

Die Rektoratskirche St. Peter ist eine römisch-katholische Kirche im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt. Das heutige Kirchengebäude wurde 1733 vollendet und geweiht. Die seelsorgliche Betreuung der Peterskirche wurde 1970 vom Wiener Erzbischof Kardinal König Priestern des Opus Dei übertragen.

Die erste Peterskirche

Die erste Peterskirche, von der heute keine sichtbaren Reste mehr vorhanden sind, geht in die Spätantike zurück und ist somit die älteste Kirche und Pfarre der Stadt Wien. Sie entstand in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts, indem ein Kasernengebäude des römischen Lagers Vindobona zu einer einschiffigen Saalkirche basilikaler Art umgebaut wurde. Weitere Umbauarbeiten folgten, das Gebäude wurde später gotisiert, wobei man das Langhaus in drei ungleiche Schiffe aufteilte. Der Turm war rechteckig und dreigeschossig, an den Ecken befanden sich Fialtürme, die von einem zentralen, höheren Turm mit Kreuz überragt wurden. Wie das Innere dieser Kirche ausgesehen hat, ist unbekannt. Lediglich aus der spätgotischen, 1399 angebauten Valentinskapelle sind Steinretabeln, die mit 1510/15 datiert werden, erhalten geblieben. Die Kirche war von Krämerläden umgeben und in einem Anbau befand sich die „Stadtguardia“, der Vorläufer der modernen Polizei.

Die Kirche selbst soll von Kaiser Karl dem Großen um 792 gegründet worden sein, was jedoch nicht nachgewiesen ist. Erstmals wird 1137 eine Kirche des heiligen Petrus in Wien urkundlich erwähnt. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts fiel die Kirche an das Schottenstift. Im Jahr 1661 brannte das Gebäude aus und wurde nur notdürftig instand gesetzt. Der Beschluss, eine neue Kirche zu bauen, wurde allerdings erst 1676 mit der Übersiedelung der Erzbruderschaft der Allerheiligsten Dreifaltigkeit in Angriff genommen.

Der Neubau

Um 1701 wurde auf Initiative Kaiser Leopolds I. mit dem Neubau begonnen. Die alte Peterskirche, die wohl schon ziemlich verfallen war, wurde samt dem umliegenden Friedhof abgerissen. Die Planung und der Baubeginn (Fundamente) der neuen Peterskirche erfolgten unter Gabriele Montani. Ab 1703 setzte Johann Lucas von Hildebrandt den Bau nach verändertem Plan fort und 1708 war er im Rohbau vollendet. Sein Bauführer war Franz Jänggl, auch Baumeister Francesco Martinelli ist dokumentiert. Der Steinmetzauftrag wurde dem Wiener Meister Johann Carl Trumler übergeben, der den erforderlichen harten Kaiserstein, unter anderem für den umlaufenden Sockel, aus dem kaiserlichen Steinbruch anforderte.

Die Bauarbeiten zogen sich noch bis 1722 hin, erst zu diesem Zeitpunkt war der Bau größtenteils abgeschlossen. Die neue Kirche war der erste Kuppelbau des barocken Wien. Das Sakralgebäude verfügt über eine sehr kompakte Form, einen ovalen Innenraum mit erstaunlich viel Platz und rechteckigen Anbauten. Der Kuppelraum wurde hauptsächlich von Matthias Steinl gestaltet. Die Freskenausstattung hatte Andrea Pozzo begonnen, dessen Ausmalungen man nach seinem Tod wieder entfernte, so dass 1713 Johann Michael Rottmayr mit einem völlig neuen Programm beginnen konnte. Der Hochaltar stammt von Antonio Galli da Bibiena (Aufbau) und Martino Altomonte (Altarbild). Im Laufe der Jahre ist die Bemalung dunkler geworden, was dem Innenraum ein düsteres Aussehen verlieh.

Joachim Georg Schwandtner, Superintendent der Erzbruderschaft der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, stiftete einen Portalvorbau, der 1751–1753 nach Plänen von Andrea Altomonte aus Gutensteiner Marmor angebaut wurde. Weitere Steinmetzarbeiten, wie die Stufensteine, lieferte Meister Johann Michael Strickner aus Kaisersteinbruch.

Von 1998 bis 2004 wurde die Kirche renoviert, wodurch auch die Bemalung ihre Farbenpracht und Helligkeit zurückerhielt.

Zugang

Die Peterskirche befindet sich auf dem Petersplatz, unmittelbar neben dem Graben, kurz nach (westlich) der Pestsäule. Dort durchschneidet die Habsburgergasse die Fußgängerzone (danach Jungferngasse) und führt direkt zur Kirche. Die Peterskirche verschwindet fast zwischen den hohen Häusern, und sie ist erst zu sehen, wenn man davorsteht.

Ausstattung

Altar, Taufstein, Kanzel und weiteres

Der Altar in der Apsis besteht aus einem Altartisch mit Predella, die von einem Bildnis des Kirchenpatrons, dem Heiligen Petrus, geschmückt wird. In der Apsis ist ein mehrere Meter hohes Wandbild enthalten, das Szenen aus der Bibel zeigt. Rechts und links auf dem Altartisch befinden sich kleine weiße Marmorfiguren. Der runde Kanzelkorb ist wohl aus Speckstein gearbeitet, ihm sind vergoldete Reliefs und Putten angefügt. Auf dem Schalldeckel befindet sich eine vergoldete Kreuzigungsgruppe. Der Taufstein, ebenfalls rund aber auf einem achteckigen Fuß, besteht aus grau-weiß marmoriertem Gestein und trägt einen geschmückten Kupferdeckel.

Die Kirchenbänke sind noch aus der barocken Ausstattung erhalten. Sie besitzen aufwändig geschnitzte Seitenteile, auf denen Putten gruppiert sind. In den Seitenschiffen sind Nebenaltäre eingefügt.

Orgel

Die heutige Orgel wurde 1903 von dem Orgelbauer Franz Swoboda erbaut, das Orgelgehäuse stammt aus dem Jahre 1751. Das Kippventilladen-Instrument hat 34 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind pneumatisch.

I Hauptwerk C–g3
Prinzipal 16'
Bourdon 16'
Prinzipal 8'
Gamba 8'
Flute harmonique 8'
Octave 4'
Flöte 4'
Superoktave 2'
Cornett 52/4'
Mixtur 22/3'
Trompete 8'
II. Manualwerk C–g3
Gedeckt 8'
Salicional 8'
Prästant 4'
Flöte 4'
Quinte 22/3'
Oktav 2'
Progress harmonique 22/3'
Basson Oboe 8'
III Schwellwerk C–g3
Philomela 8'
Aeoline 8'
Engelstimme 8'
Prinzipal 4'
Gemshorn 2'
Vox humana 8'
Pedalwerk C–f1
Contrabass 32'
Prinzipalbass 16'
Violonbass 16'
Subbass 16'
Quintbass 102/3'
Oktavbass 8'
Cellobass 8'
Sopran 4'
Posaune 16'
  • Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P, diverse Sub- und Superoktavkoppeln
  • Spielhilfen: freie Kombinationen, feste Kombinationen (pp, p, mf, f, pleno), Registercrescendo

Literatur

Weblinks

Шаблон:Commonscat

Aufgeführt in den folgenden Kategorien:
Einen Kommentar posten
Tipps & Hinweise
Sortiere nach:
Iain Macrae
13. December 2014
Beautiful and authentic Christmas Market with real hand crafts and a great setting in front of the church
Yuri Ichijō
21. July 2015
I haven't seen such a pompous church before. Definitely a good place to marvel at sumptuous baroque architecture. Full of gold, marble and finery.
Irene Gazpacho
18. August 2014
First church I see asking for money straight and clear. Opus Dei likes their churches golden and roccoco. Very impressive, a must see.
Ruslan Dosaev
22. October 2018
В 1701 году по инициативе императора Леопольда I началось строительство нового здания церкви. Планирование и строительство фундамента новой церкви Святого Петра было сделано Габриэлем Монтани.
Ebubekir Şimşek
14. October 2019
Hem erken dönem hem de barok unsurları bünyesinde beraber bulunduran görülmesi gerekli. Mimarlık ve Viyana tarihi için mühim bir yapı.
Ebubekir Şimşek
14. October 2019
Dini yapıların insana hissettirdikleri mistik yanı, yapının mimarlık becerisinin de önünde oluyor.
Mehr Kommentare laden
foursquare.com
Karte
Petersplatz K, 1010 Wien, Österreich Route berechnen
Fri 11:00 AM–9:00 PM
Sat 10:00 AM–9:00 PM
Sun 11:00 AM–9:00 PM
Mon 11:00 AM–7:00 PM
Tue-Wed 11:00 AM–8:00 PM

Peterskirche auf Foursquare

Peterskirche (Wien) auf Facebook

Hotels in der Nähe

Alle Hotels Alles sehen
DO&CO Hotel Vienna

ab $319

Hotel Am Stephansplatz

ab $230

Hotel Royal

ab $243

Hotel Kaiserin Elisabeth

ab $203

City Pension Stephansplatz

ab $124

Graben Hotel

ab $229

Empfohlene Sehenswürdigkeiten in der Nähe

Alles sehen Alles sehen
Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Wiener Pestsäule

Die Wiener Pestsäule steht am Graben (einem so benannten Straßenzug) i

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Altmann & Kühne

Altmann & Kühne ist eine Konfiserie in Wien. Sie wurde im Jahr

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Stephansplatz (Wien)

Der Wiener Stephansplatz markiert das Stadtzentrum und den

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Herzogsgruft

Die Herzogsgruft befindet sich unter dem Mittelchor des Wiener

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Stephansdom (Wien)

Der Stephansdom (eigentlich: Domkirche St. Stephan zu Wien) am Wiener

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer der Schoah

Das Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer der Schoah (a

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Ankeruhr

Die Ankeruhr ist eine große Spieluhr beim Haus der

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Globenmuseum

Das Globenmuseum im Palais Mollard ist Teil der Österreichischen

Ähnliche Sehenswürdigkeiten

Alles sehen Alles sehen
Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Basilica Nosso Senhor do Bonfim

Die Basilika Nosso Senhor do Bonfim (deutsch Unser Herr vom guten

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Basilika von Luján

Die Basilika Unserer Lieben Frau von Luján (La Basílica de Nuestra S

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Monserrate Sanctuary

Monserrate Sanctuary is a Catholic shrine in Bogotá, Colombia. The

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Basilica of Our Lady of Zapopan

The Basilica of Our Lady of Zapopan (español. 'Basílica de Nuestra S

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Petersdom

Petersdom ist die im deutschen Sprachraum übliche Bezeichnung für d

Alle ähnlichen Orte sehen