Petersburger Damm

Der Petersburger Damm (russisch Комплекс защитных сооружений Санкт-Петербурга от наводнений) ist ein Hochwasserschutzdamm, der quer durch die Newa-Bucht gebaut wird, um die Stadt Sankt Petersburg vor Überschwemmungen zu schützen.

Er führt von Malaja Ishora (Малая Ижора) im Süden über den westlichen Teil der Insel Kotlin, auf der sich die Stadt Kronstadt befindet, bis ins nördlich gelegene Sestrorezk (Сестрорецк).

Baubeginn für das gigantische Projekt war 1978. Im Gegensatz zu den meisten Überflutungen durch Flüsse rühren die Überschwemmungen an der Newa nicht daher, dass der Fluss von seinem Oberlauf mehr Wasser mitbringt, sondern daher, dass Westwind in den Finnischen Meerbusen drückt und den Abfluss des Wassers verhindert oder in extremen Fällen die Fließrichtung umkehrt. Seit Gründung der Stadt 1703 wurden 297 Überschwemmungen registriert, davon 3 mit einem Anstieg des Wasserspiegels um mehr als 3 m.

Nach der größten Überschwemmung von 1824 erarbeitete der Ingenieur Basen (Пётр Петрович Базен) das Projekt eines Schutzdammes durch den Finnischen Meerbusen, das jedoch damals für nicht ausführbar gehalten wurde.

Später wurden weitere Projekte zum Hochwasserschutz der Stadt entwickelt, darunter die "westliche" Variante, (ungefähr auf der Trasse des modernen Schutzdammes) und die "östliche" Variante entlang des westlichen Uferstreifens der Stadt. Die westliche Variante wurde in den 60-er Jahren vom Staatlichen Hydrologischen Institut Leningrads unter N.E. Kondratjew entwickelt.

1979 begannen die Arbeiten zur Aufschüttung des Dammes nach dem modernen westlichen Projekt. Im Dezember 1984 wurde die Insel Kotlin von Norden her mit dem Festland verbunden. Die Konstruktion wurde Ende der 1980er aus Gründen des Umweltschutzes abgebrochen: Der Damm störte die Zirkulation des Küstenwassers, große Teile des Wassers standen still, die Wasserqualität sank erheblich. Befürchtungen gehen dahin, dass die gesamte Bucht sich in einen Sumpf verwandeln könnte. Der Damm wird seit 1990 mit niederländischer Hilfe und Unterstützung der Europäischen Investitionsbank weiter gebaut. Da die Umweltschutzargumente gegen den Damm aber weiterhin vorhanden sind, ist das Thema in der Stadt sehr umstritten.

Momentaner Stand

Der Weiterbau des zu etwa 60 % fertiggestellten Bauwerkes begann 2001. Das Projekt besteht aus neun Bauabschnitten (Losen):

  • А1: Betonarbeiten am Wasserdurchlaß В-1;
  • А2: Damm Д-3;
  • А3: Schiffsdurchlaß С-1, der daruntergelegene Tunnel und ein Teil des Dammes Д-4;
  • А4: Schiffsdurchlaß С-2, einschließlich Straßenbrücke;
  • А5: Elektromechanische Arbeiten an allen Bauwerken;
  • А6: Fertigstellung des Wasserdurchlasses В-2 mit Teilen der Dämme Д-1 und Д-2;
  • А7: Ausschachtungsarbeiten;
  • А8: Fertigstellung der Dämme Д-4 — Д-11;
  • А9: Fertigstellung der Wasserdurchlässe В-3 — В-6.

Der russische Präsident hatte die Aufgabe gestellt, den Bau bis 2008 fertigzustellen.

Im Mai 2009 waren die Arbeiten am Schiffsdurchlass in Kronstadt (südlicher Schiffahrtsweg) noch nicht beendet. Das dortige Sturmflutwehr vom Bautyp Maeslant kann jedoch durchfahren werden, während die dem niederländischen beweglichen Stahlkonstruktionen noch im Bau befindlich waren.

Literatur

  • Susanne Luber ; Peter Rostankowski: Überschwemmungsschutz für Leningrad. In: Osteuropa. Zeitschrift für Gegenwartsfragen des Ostens, Jg. 30 (1980), Heft 1, S. 58-63.
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