Der Parco degli Acquedotti, deutsch Park der Aquädukte, auch Parco dei 7 Acquedotti, deutsch Park der sieben Aquädukte, ist eine 240.000 m² Grünfläche im Munizipio VII von Rom, die zum Parco Regionale dell'Appia antica, deutsch Regionalpark Via Appia Antica, gehört. Der Name leitet sich ab von den Überresten sieben römischer Aquädukte, die sich auf dem Gelände befinden.
Geschichte
Der Park wurde erstmals im Richtplan von 1965 als Grünfläche
ausgeschieden und wurde in den 1970er Jahren enteignet, sowie von
informellen Siedlungen befreit. Obwohl vorgesehen war, nach der
Räumung des Geländes die baulichen Überreste der Aquädukte zu
sanieren, blieb vorerst alles beim Alten und es entstanden wieder
neue informelle Siedlungen. 1986 wurde angesichts des schlechten
Zustandes der Überreste und der drohenden Überbauung des Geländes
die Bürgerinitiative Comitato per la salvaguardia del Parco
degli Acquedotti e di Roma Vecchia, deutsch Verein zum
Schutz des Parco degli Acquedotti und des alten Roms,
gegründet. Mit Unterstützung einiger Intellektueller erreichte die
Bürgerinitiative, dass der Park 1988 dem Parco regionale dell'Appia
antica angegliedert wurde. 2011 wurde die Marrana Mariana wieder in
Stand gesetzt.
Objekte
Auf dem Gelände des Parks sind folgende archäologischen
Überreste zu finden:
- Arkaden der Aquädukte Aqua Claudia und Anio Novus. Beide
Aquädukte wurden unter Kaiser Caligula 38 n. Chr.
begonnen und unter Kaiser Claudius 52 n. Chr.
beendet.
- Arkaden des Aquädukts Acqua Felice, welche vom Papst Sixtus V.
zwischen 1585 und 1590 gebaut wurde. Dabei wurde ein Teil der Aqua
Marcia zerstört, so dass heute davon nur noch wenige Reste zu sehen
sind.
- Campo Barbarico, deutsch Barbarenlager, ein Gelände, das
von den beiden sich zweimal überkreuzenden Aquädukten Aqua Claudia
und Aqua Marcia eingeschlossen ist und 539 vom Ostgoten-König
Witichis während der Belagerung von Rom als befestigtes Heereslager
genutzt wurde.
- Bahnwärterhaus Sellaretto der alten Bahnstrecke Rom-Ceprano aus
dem Jahre 1862
- Casale di Roma Vecchia, deutsch Haus des alten Roms, ein
Gutshof aus dem 13. Jahrhundert, das eine Sammlung von Gegenständen
beherbergt, die bei Ausgrabungen im 7. Jahrhundert gefunden
wurden.
- Mühlkanal Marrana, der durch Acqua Mariana versorgt wird,
welche von Papst Callisto II im Jahre 1122 errichtet wurde
- Tomba dei Cento Scalini, deutsch Grab der hundert
Stufen, ein Hypogäum aus dem 2. Jahrhundert
- Tor Fiscale, deutsch Zollturm, ein 30 m hoher Turm
aus dem Mittelalter an der Kreuzung der beiden Aquädukte Aqua
Claudia und Aqua Marcia
- Villa dei Sette Bassi, nach der Villa der Quintilier die
zweitgrößte Villa in den Vororten Roms, die einem Konsul oder
Präfekt mit dem Namen Settimio Basso zugeschrieben wird.
- Villa delle Vignacce, deutsch Villa der Weinberge, die
Quintus Servilius Pudens zugeschrieben wird.