Nimrud (auch assyr. Kalchu, bibl. Kalach, Kalaḥ) war eine altorientalische Stadt. Die Ruinen liegen 30 km südsüdöstlich von Mosul (heutiger Irak) am mittleren Tigris. Nimrud wurde im 13. Jahrhundert v. Chr. gegründet, im 9. Jahrhundert unter König Assurnasirpal II. Hauptstadt des Assyrischen Reiches. Im Jahr 612 v. Chr. wurde sie von Medern und Chaldäern zerstört.
Der Name "Nimrud" wird von dem biblischen König Nimrod abgeleitet. Die Stadt erhielt jedoch erst Mitte des 19. Jahrhunderts ihren Namen. Zuvor nannte man sie Kalach/Kalhu. Der Legende nach soll ein Arbeiter eine Lamassu-Statue (ein Stiermensch) entdeckt und sie für Nimrod, den Städtegründer, gehalten haben.
Erste Ausgrabungen fanden bereits 1846 durch Sir Austen Henry Layard statt. Es kamen Reste großer Palast- und Festungsbauten zum Vorschein. Man fand ebenso zahlreiche Alabasterreliefs und Elfenbeinschnitzereien, sowie Obelisken und monumentale Figuren. 1955 wurden bei Grabungen von Max Mallowan im Nabû-Tempel von Nimrud Keilschrifttafeln mit Eiden für Vasallen und assyrische Machtträger aus dem Jahr 672 v. Chr. gefunden, die für die assyrische Vertragsrhetorik und damit auch für die diese nachahmende israelitische Bundestheologie aufschlussreich sind.
Durch amerikanische Truppen wurden nach dem dritten Golfkrieg in der Stadt großflächige Zerstörungen angerichtet.