Die National Mall (auch The Mall, dt. Nationalpromenade) zwischen dem Kapitol und dem Lincoln Memorial ist ein Teil des Nationalparks National Mall & Memorial Parks im Zentrum von Washington, D.C., der Hauptstadt der Vereinigten Staaten.
Die Mall wird von Norden im Uhrzeigersinn durch Constitution
Avenue, Pennsylvania Avenue, 1st Street, Maryland Avenue,
Independence Avenue und 14th Street begrenzt; sie ist damit ca. 4,8
km lang und 500 m breit. Jefferson Drive und Madison Drive
verlaufen parallel längs, die 3rd, 4th und 7th Street quer durch
den Park, während die 9th und 12th Street ihn untertunneln.
Die Prachtallee beherbergt neben dem Lincoln Memorial auch das
Vietnam Veterans-, das National World War II-, das
Martin Luther King, Jr. National- und das Korean War
Veterans Memorial.
Der US-Regierungssitz Weißes Haus grenzt mit seinem Garten und
Vorgarten an die National Mall; vom Washington Monument hat man
einen guten Blick auf den Amtssitz des US-Präsidenten; ferner sind
diverse Museen an der langen Parkallee vertreten, dabei allein neun
der insgesamt vierzehn Smithsonian-Museen, darunter das National
Air and Space Museum und die National Gallery of
Art.
Am 15. Oktober 1966 wurde die National Mall als Historic
District („Historisches Viertel“) in das National Register
of Historic Places („Nationales Register historischer Plätze“)
eingetragen.
Ort von Protesten
und Groß-Veranstaltungen
Die National Mall diente und dient immer wieder zum Aufmarsch
von teils historischen Massenkundgebungen und für andere
Großveranstaltungen:
- 1913 endete hier einer der „Suffrage Hikes“
(„Wahlrechtsmärsche“) zur Sensibilisierung der amerikanischen
Öffentlichkeit für die Forderung nach dem vollen Frauenwahlrecht in
allen Bundesstaaten der USA.
- Am 28. August 1963 versammelten sich etwa 250.000 Menschen zum
March on Washington for Jobs and Freedom („Marsch auf
Washington für Arbeit und Freiheit“).
- Am 15. November 1969 fand in Washington die mit etwa einer
halben Million Teilnehmenden größte Protestaktion gegen den
Vietnamkrieg statt (siehe Kriegsopposition in den USA).
- Der March for Life („Marsch für
das Leben“) ist eine seit 1974 jährlich in Washington stattfindende
Demonstration der „Lebensrechtsbewegung“.
- Am 14. Oktober 1979 fand in Washington der erste National
March on Washington for Lesbian and Gay Rights mit über 100.000
Teilnehmern statt.
- Der „Millionen-Mann-Marsch“ (englisch Million Man
March), eine Massenkundgebung afroamerikanischer Männer
mit geschätzt zwischen 500.000 und einer Mio. Teilnehmenden fand
hier am 16. Oktober 1995 statt: Er diente einem Appell zur Einigung
der Schwarzen in den Vereinigten Staaten und an ihre moralischen
Werte.
- Im Juli 2007 fand hier eines der Live-Earth-Konzerte
statt.
- Am 20. Januar 2009 versammelten sich rund zwei Mio. Menschen
anlässlich der Amtseinführung des US-Präsidenten Barack Obama.
- Am 21. Januar 2017, dem Tag nach der Amtseinführung Donald
Trumps als US-Präsident, versammelten sich wohl über eine halbe
Million Menschen (laut Veranstaltern 700.000) zum Women’s March
on Washington, um gegen Trump und seine Präsidentschaft zu
demonstrieren.
- Am 24. März 2018 nahmen beim March for our lives
(„Marsch für unsere Leben“) auf der Pennsylvania Avenue, einer
ebenfalls zum Kapitol führenden Parallelstr. der National Mall. ca.
800.000 Menschen teil. Dies war ein Höhepunkt der nach dem
Schulmassaker von Parkland (Florida) vor allem von Schülern und
Studenten ausgehenden Proteste für schärfere Waffengesetze und
gegen die Rolle der National Rifle Association (NRA) in den
USA (-> Never Again MSD).
Filme
-
Museen der Welt: Die Mall in Washington. Eine Produktion
des Saarländischen Rundfunks/Fernsehen, 1982.
Dreiteilige Dokumentation: 1) Stifter und Steuer; 2)
Forscher und Festivals; 3) Wesen und Wiedererkennung,
jeweils 45'. Buch und Regie: Klaus Peter Dencker
-
Museen der Welt. Die Mall live. Eine Produktion des
Saarländischen Rundfunks/Fernsehen, 1982, 45´. Buch und Regie wie
vor
Weblinks