Das Namdaemun (koreanisch: „großes Südtor“; offizieller Name: Sungnyemun: „Tor der ehrwürdigen Sitte“) war eines der zwei verbliebenen historischen Stadttore der südkoreanischen Hauptstadt Seoul.
Die Stadtmauer wurde ursprünglich gebaut, um die Stadt vor Tigern zu schützen. Die Mauer steht heute nur noch teilweise auf Hügeln im Norden und im Süden der Stadt. Die Tore wurden täglich geöffnet und geschlossen. Um dies zu signalisieren, wurde eine laute Glocke geläutet.
Das Namdaemun war das größte Holzgebäude in Seoul und wurde ursprünglich im Jahr 1395 unter König Taejo erbaut. Im Jahr 1447 wurde es während der Herrschaft des Königs Sejong grundlegend umgebaut. Während des Koreakriegs wurde es schwer beschädigt, aber 1962 repariert. Am 20. Dezember 1962 wurde es zum Nationalschatz Nr. 1 erklärt.
In der Nacht vom 10. auf den 11. Februar 2008 wurde es durch einen Brand infolge von Brandstiftung fast vollständig zerstört. Noch am 11. Februar nahm die Polizei einen Südkoreaner fest, der gestand, Feuer in dem Dach des Tores gelegt zu haben. Die oberste Kulturbehörde Südkoreas schätzt die Kosten des Wiederaufbaus und die Wiederherstellung des Tores auf ca. 21 Millionen US-Dollar. Das Projekt würde drei Jahre in Anspruch nehmen. Die Rekonstruktion wird durch die detaillierte Dokumentation erleichtert, die anlässlich der letzten Renovierung 1961-63 erstellt wurde.
Ein Aufbau des Tores findet sich auch in dem koreanischen MMORPG KAL-Online wieder, wo nach der Zerstörung des Tores ein Wiederaufbau-Event gestartet wird. Die Spieler müssen Bruchteile des Tores sammeln um sie danach an den "Reconstructer" abzugeben. Ist eine bestimmte Anzahl abgegeben, so wird die Mauer Stück für Stück repariert. Für dieses Event musste sogar ein Teil einer Virtuellen Stadt so umgestaltet werden, dass das Tor überhaupt erst seinen Platz finden konnte.