Museum Küppersmühle für Moderne Kunst

Das MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst ist ein Kunstmuseum in Duisburg. Betreiber ist die Stiftung für Kunst und Kultur e.V. in Bonn. Direktor ist seit 1999 Walter Smerling.

Mühlengebäude

Das erste Gebäude an dieser Stelle wurde 1860 durch die Gründung eines Mühlenbetriebes errichtet. 1908 wurde es durch einen dreiflügeligen, heute siebenstöckigen Neubau ersetzt. 1912 wurde es um einen Anbau im Westen mit freistehendem Kesselhaus und Schornstein erweitert. 1934 kamen auf der östlichen Seite die 42,75 Meter hohen Stahlsilos mit den grauen, röhrenförmigen Kammern hinzu. Als die Mühle 1969 mit den Küpperswerken in Homberg fusionierte, kam sie zu ihrem heutigen Namen. 1972 wurde sie stillgelegt; doch eine Bürgerinitiative sorgte für den Erhalt des abrissgefährdeten Baus. Neben dem Museum sind im westlichen Teil und im Kesselhaus noch Büroräume und ein Restaurant untergebracht.

Museum

Das Museum wurde im Jahre 1999 mit rund 3600 m² Ausstellungsfläche eröffnet und befindet sich in einem ehemaligen Getreidespeicher am Innenhafen Duisburg. Er wurde nach Plänen der Basler Architekten Herzog & de Meuron umgebaut. Initiator des Museumsprojekts war der Duisburger Kunstsammler Hans Grothe (1930–2019). Grothes Sammlung umfasste über 800 Werke von mehr als 40 deutschen Künstlern. Seit der Übernahme durch das Darmstädter Sammlerpaar Sylvia und Ulrich Ströher stieg die Anzahl der Ausstellungsstücke und der vertretenen Künstler noch erheblich an. Insgesamt handelt es sich um eine der umfangreichsten Sammlungen deutscher Nachkriegskunst, so dass den Besucher wechselnde Werke und Werkgruppen der einflussreichsten deutschen Künstler von den 1950er Jahren bis heute erwarten.

Viele der Sammlungskünstler gehören nicht nur in Deutschland, sondern auch international zu den wichtigsten, darunter Werke von Hanne Darboven, Georg Baselitz, Abraham David Christian, K.O. Götz, Candida Höfer, Gerhard Hoehme, Jörg Immendorff, Anselm Kiefer, Imi Knoebel, Markus Lüpertz, A. R. Penck, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Bernard Schultze, Fred Thieler und Rosemarie Trockel.

Zur Präsentation der ständigen Sammlung kommen jährlich bis zu vier Wechselausstellungen hinzu: Retrospektiven renommierter Künstler, thematische Gruppenausstellungen, Präsentationen aktueller Entwicklungen einzelner Künstler oder der Kunstszene eines Landes. Die Ausstellungsreihe „Akademos“ stellt das Werk der Professoren der Düsseldorfer Kunstakademie vor und jährlich findet der bundesweite Förderwettbewerb „Jugend Interpretiert Kunst/Deutsche Bank Stiftung Jugend-Kunst-Preis“ statt.

2007 wurden Werke des deutsch-türkischen Künstlers Mehmet Güler gezeigt. 2011 fand im Museum eine vom Louvre übernommene Ausstellung mit Skulpturen des britischen Bildhauers Tony Cragg statt. Im Jahr 2015 war das Museum Teil der großen Ausstellung China 8 - Zeitgenössische Kunst aus China an Rhein und Ruhr, die in insgesamt 9 Museen präsentiert wurde.

Ausbau

Im November 2008 entschied sich der Betreiber Stiftung für Kunst und Kultur e.V. Bonn für die Umbaupläne des bisher schon tätigen Architekturbüros Herzog & de Meuron, die ein Konzept ähnlich der Elbphilharmonie vorschlugen: Danach wird auf den Röhren des Stahlsilos ein Quader scheinbar freischwebend aufgesetzt. Auf 2 Etagen mit rund 2.000 m² Ausstellungsfläche werden 22 neue Räume entstehen. Baubeginn war 2009, die Fertigstellung sollte Ende 2011 sein. Die veranschlagten 30 Millionen Euro Baukosten werden durch Zuwendungen von Sponsoren (Evonik Industries, das Sammlerpaar Sylvia und Ulrich Ströher und ungenannte Spender) und durch den Trägerverein aufgebracht. Seitdem die Beteiligung von Evonik bekannt ist, wird im Logo des Museums (MKM) der mittlere Buchstabe nicht mehr in Rot, sondern in Deep Purple (CI-Farbe des Sponsors) dargestellt.

Im Juni 2011 wurde ein Baustopp für den Erweiterungsbau verhängt, da das Stahlgerüst des Erweiterungsquaders mit erheblichen Baumängeln hergestellt wurde. Die verantwortlichen Bauunternehmen sind insolvent, die Stahlkonstruktion ein Totalschaden. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gebag ist wegen des inzwischen 34 Mio.€ teuren Projekts bereits in finanzieller Schieflage. Die Stahlkonstruktion erwies sich als nicht sanierbar und soll eingeschmolzen werden, um wenigstens den Materialwert zu retten. Das Datum der Fertigstellung ist offen; es ist unklar, ob der Erweiterungsbau überhaupt noch realisiert wird. Die Sponsorin Sylvia Ströher machte die Geldvergabe für das Projekt von einer realistischen Kostenkalkulation abhängig. Die Arbeiten für die Verschrottung des Stahlgerüstes haben inzwischen begonnen.

Am 17. Dezember 2014 wurde bekannt, dass das Sammlerehepaar Sylvia und Ulrich Ströher mit der Gründung der MKM-Stiftung die notwendigen Voraussetzungen geschaffen und das Schweizer Architektenbüro Herzog & de Meuron mit der Planung eines Erweiterungsbaus beauftragt hat. Anfang September 2016 haben die Bauarbeiten für den Erweiterungsbau des MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst in Duisburg begonnen, die Grundsteinlegung ist für das Frühjahr 2017 geplant und die Fertigstellung des Anbaus 2019. Kern der Entwürfe ist ein viergeschossiger Anbau, der über die historischen Silos mit dem Stammhaus des MKM verbunden wird. Damit vergrößert sich die Ausstellungsfläche um rund 2.500 Quadratmeter. In den erweiterten Räumlichkeiten soll die Ströher-Sammlung in ihrer ganzen Dimension sichtbar werden. Sie umfasst rund 1.500 Werke deutscher Kunst, ausgehend von den 1950er Jahren bis in die Gegenwart. Der neue Erweiterungsbau verlängert das MKM ebenerdig in Richtung der Autobahn. Eine zentrale Rolle soll künftig der Silotrakt spielen, der erstmals für Besucher zugänglich wird. Geplant ist zudem eine Aussichtsplattform auf den Silos.

Weblinks

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Tipps & Hinweise
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Lukas Göbel
12. May 2014
Tolles Museum. Direkt im Innenhafen gelegen. Interessante Dauerausstellung u.a. mit Werken von Gerhard Richter und Anselm Kiefer
Kulturkenner
5. February 2013
Bis in die 1970er Jahre lagerte in der „Küppersmühle“ Getreide – seit 1999 ist hier die Kunst heimisch geworden. http://kulturkenner.de/pages/mkm-%E2%80%93-museum-kuppersmuhle-duisburg
Sascha Roncevic
23. December 2014
Schon das Gebäude schafft es alt und neu zu verbinden...
André W.
9. February 2012
Beeindruckend gut.
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6.3/10
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