Meroe

Meroe (: [meˈroːə]; griechisch: Μερόη; demotisch: Mrwe; in ägyptischen Hieroglyphen: Mrw und auch Brw; meroitisch: Medewi; koptisch Ⲡⲉⲣⲟⲩⲉ; Alternativschreibung Meroë) war ungefähr von 400 v. Chr. bis 300 n. Chr. die Hauptstadt des historischen Reiches von Kusch. Deshalb wird die Phase mit Meroe als Hauptstadt auch als das Königreich von Meroe bezeichnet. Das Reich erstreckte sich von der großen Nilkrümmung in Nubien bis an die abessinischen Berge und wurde um 350 n. Chr. zerstört.

Die Tempelreste und zwei Pyramidengruppen von Meroe im heutigen Sudan sieht man noch in Schandi nahe dem Dorf Begrawija. Sudan hat sie als UNESCO-Weltkulturerbe vorgeschlagen.

Aufbau der Stadt

Die Stadt besteht aus drei Teilen:

  1. die sogenannte königliche Stadt, die von einer Mauer umgeben war und in der sich wohl Paläste, aber auch andere wichtige Gebäude befanden,
  2. der Tempelkomplex des Amun und
  3. eher lose darum orientiert die Wohnstadt der normalen Bevölkerung.

Römisches Bad

In der königlichen Stadt fanden sich die Paläste und Verwaltungsgebäude der Stadt. Besonders hervorzuheben ist das sogenannte römische Bad. Hier wurde eine Therme im Stil des Mittelmeerraumes erbaut. Das Bad war mit Skulpturen im einem klassischen Stil und Wandmalereien, auch in einem klassischen Stil dekoriert.

Tempelkomplex des Amun

Der große Amuntempel ist vom Nil weg orientiert und schaut eher auf die aufgehende Sonne. Um diesen Tempel herum finden sich diverse kleinere Tempel gruppiert. In knapp vier Kilometer Entfernung finden sich im Osten der Wohn- und Tempelstadt die Nekropolen mit zahlreichen Pyramiden.

Sonnentempel

Auf halben Weg zwischen Wohnstadt und den Pyramiden befindet sich der sogenannte Sonnentempel (M 250). Dieser Bau bestand aus einem inneren Tempel um den Säulen herum geordnet waren. Diese Anlage war wiederum von einer Mauer umgeben. Auf einem Relief im Tempel fand sich ein Bild dieser Anlage, so dass man sie recht gut rekonstruieren kann. Der sog. Tempel 292 wird auch als Augustus Tempel bezeichnet. Hier fand sich ein Bronzekopf des Kaisers Augustus, bei dem vermutet wird, dass es sich um ein Beutestück im Kampf gegen die Römer handelt. In dem Tempel fanden sich Malereien, die heute nur noch in Kopien erhalten sind.

Geschichte

Die Anfänge der Stadt liegen im Dunkeln. Bei Tiefgrabungen fanden sich einfache Hütten. Aus späterer Zeit stammen Objekte mit den Namen der napatanischen Könige Aspelta und Senkamanisken, die andeuten, dass die Stadt schon früh von einiger Bedeutung war. In dieser Zeit wurden auf den Friedhöfen auch schon hochrangige Mitglieder der Königsfamilie, zum Beispiel die Königin Mernua, begraben. Von Arikamaninote, unter dem die Stadt zuerst textlich belegt ist, wissen wir, dass der König in Meroe residierte und nur zur Krönung nach Napata reiste und dort auch begraben wurde. Seit Ergamenes werden die Könige auch in Meroe begraben und errichteten hier ihre Pyramiden. In der meroitische Periode wurden über 40 Königinnen und Könige in Meroe beerdigt. Bis an den Beginn des 4. nachchristlichen Jahrhunderts blieb Meroe Hauptstadt des Reiches. Das Ende der Stadt ist nicht genau bekannt. Während die frühere Forschung davon ausging, dass die Stadt mit dem Reich von Kusch unterging, so gibt es heute Anzeichen, dass sie noch einige Zeit weiterbestand und eventuell der Sitz eines Kleinkönigtums war. Im 4. Jahrhundert wurde die Stadt auch von den Aksumiten erobert, doch richteten diese wohl keine längere Herrschaft ein.

Rezeption

  • Die schwarzen Königinnen. Dokumentation, Deutschland, 2005, 52 Min., Regie: Dethlev Cordts, Nicola von Oppel, Produktion: NDR, Inhaltsangabe von arte mit vier Videoausschnitten

Siehe auch

  • Pyramiden von Meroe
  • Reich von Kusch
  • Liste der nubischen Könige
  • Naqa
  • Meroitische Schrift

Literatur

  • Hans Bonnet: Meroe, in: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte, Hamburg 2000 ISBN 3-937872-08-6 S. 456f.
  • László Török: Geschichte Meroes. Ein Beitrag über die Quellenlage und den Forschungsstand. In: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt. Bd. II.10.1, 1988, S. 107–341 (mit ausführlichen Literaturangaben).
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Rene Fischer
19. December 2022
There are no set ticket prices, don't let them rip you off. Be prepared to walk away if they increase prices more than you find worth - you can get a good look at the pyramids from outside the fence
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