Malqata

Malqata (alternativ Malkata) war ein antiker ägyptischer Palastkomplex, der am Westufer des Nils bei Theben (Ägypten) zu lokalisieren ist.

Der Palast des Amenhotep

Dieser Palast wurde von Pharao Amenophis III. erbaut und mit einem Tempel versehen, der seiner Frau Teje und Sobek, der Krokodilgottheit, gewidmet war. Der gesamte Palast ist aus Lehmziegeln konstruiert worden. Im Osten des Palastes war ein großer Zeremoniensee gelegen. Dieser wurde durch ein System von Kanälen mit dem Nil verbunden. Die Kanäle endeten in einem großen Hafen oder Kai, der heute als Birket Habu bekannt ist.

Es gibt diverse Strukturen in der Wüste, wo der Palast liegt. So hat man bisher einen Tempel für Amun, eine Festhalle, Zimmer für die Elite des Reiches und die Verwandten der Königsfamilie, Kammern für Wächter und einen Altar, der Kom al-Samak benannt wurde, gefunden.

Geschichte

Der Palast wurde im 14. Jahrhundert vor Christus errichtet und trug in der Zeit, in der er bewohnt wurde, den Namen „Per-Hay“, was Haus des Jubels bedeutet. Ursprünglich war der Palast unter dem Namen Palast des glänzenden Atons bekannt. Es war die Residenz des Pharaos in seinen späteren Regierungsjahren. Der Bau wurde jedoch schon in seinem elften Regierungsjahr begonnen und war etwa achtzehn Jahre später fertig. Es war der größte Königspalast im antiken Ägypten.

Malqata war die Hauptresidenz des Pharaos Amenophis III., die nahe der Hauptstadt des damaligen Reiches - Theben - lag. Da kein Palast in der Nähe und in und um Theben so groß war wie dieser, wird vermutet, dass er in der Antike der wichtigste Palast in Ägypten war.

Der Palast wurde jedoch nicht sehr lange bewohnt: Schon Amenophis IV., Echnaton, verließ den Palast wieder. Dies geschah im Zuge der Umsiedlung der Hauptstadt von Theben nach Amarna, die vollzogen wurde, um die Hohepriester in der ehemaligen Hauptstadt zu entmachten. Tutanchamun machte jedoch diesen Prozess seines Vorgängers rückgängig und gab den Hohepriestern ihre ehemalige Macht zurück.

Eje II., der vorletzte Pharao der 18. Dynastie, könnte den Palast erneut für kurze Zeit besucht haben, wie auch sein Nachfolger Haremhab. Doch zur Zeit der Regierung Ramses II. war Malqata zu einer kleinen Residenz verkommen und die Hauptstadt des Reiches lag weiter im Norden.

Der gesamte Palastkomplex wurde später von den Römern und anschließend von den Byzantinern eingenommen.

Struktur

Der Palast beinhaltete mehrere Audienzhallen, zentrale und Hinterhöfe, Villen, kleinere Komplexe für die Königsfamilie und Wohnungen für die Angestellten. Ein Kanal und Hafen verbanden den Palast mit dem Nil, der ein leichtes Reisen nach Theben gestattete, das am Ostufer des Flusses lag. Es gibt mehrere Fundstücke, die die Existenz solcher Kanäle und eines Hafens belegen.

Der Komplex, der der königlichen Familie eingeräumt war, umfasste ein Schlafzimmer, einen Ankleideraum, einen Raum für Audienzen und einen für den Harem des Pharaos. Allerdings wurde der letzte Raum kurz nach dem Einzug Amenophis III. als Lagerraum umfunktioniert. Gegenüber dem Raum für Amenophis gab es auch Räume für Kinder. Der Palast verfügte über einen zentralen Hinterhof. Teje wurde ein eigenes Gebiet in Malqata gestattet, das diagonal gegenüber von den Gemächern ihres Mannes lag.

Außerhalb der Wohnräume gab es einen ausgedehnten Garten und einen See, der zum Schwimmen geeignet war.

Weiterhin gibt es Überreste im Norden des Palastes, die von einem Amuntempel stammen. Im Süden des Palastes wiederum findet sich ein Tempel für die Gottheit Isis.

Malqata wurde von einer großen Dienerschaft und einem Stab geleitet. In der Nähe der königlichen Gemächer ließen sich Überreste einer Küche finden, wie auch mehrere Quartiere. Alles in allem ähnelt der Palast aufgrund der Vielfalt der Bewohner und Räume einer kleinen Stadt.

Ausschmückung

Die Bemalungen an den Wänden haben Archäologen einen Eindruck vermittelt, wie der Palast geschmückt wurde. Mehrere Gemälde der Gottheit Nechbet ließen sich an den Decken der Schlafgemächern der Herrscher finden. Viele Wände wurden mit Tierszenen ausgeschmückt, auch Blumen- oder Sumpflandschaften wurden an den Wänden verewigt. Es gab hölzerne Säulen, die ebenfalls koloriert waren, sodass sie den Eindruck übergroßer Blumen erweckten. Trotz der schlechten Erhaltung des Bauwerkes kann man nach wie vor einige dieser Gemälde erkennen.

Ausgrabungen

Die Überreste des Palastes wurden mehrere Male "wiederentdeckt": 1888 von Daressy, zwischen 1910 und 1920 vom Metropolitan Museum of Art, vom Museum der Universität von Philadelphia 1970, und seit 1985 von der Waseda-Universität. Außerdem wurde ein separater Altar ausgegraben, der sich im Außengebiet von Malqata befand.

Malqata heute

Heute steht nahe der Ruine des Palastes ein moderenes Dorf. Außerdem kann man in der Nähe ein kleines Kloster und eine Kirche namens St. Tawdros lokalisieren. Der moderne arabische Name des Palastes bedeutet übersetzt Der Ort, an dem Dinge aufgehoben werden.

Quellen

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