Der Lubomirski-Palast ist eine ehemalige Residenz des Prinzen Stanisław Lubomirski (1722–1782) in Lemberg in der heutigen westlichen Ukraine.
Die zugrunde liegenden Gebäude stammen zum Teil aus dem Mittelalter, zum Teil aber auch aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Bereits im Jahr 1744 wurden die beiden mittelalterlichen Häuser vom Architekten Bernard Meretin zu einem Haus umgebaut. 1760 begann Lubomyrski die umliegenden Häuser zu kaufen und ließ sie von den Architekten Jan de Vitte, Bernard Meretin und Martin Urbanik im Barock-Stil zu einem einzigen Haus umbauen. Danach war ein großes Haus (6 Fenster zum Markt, 15 Fenster zur Ruska-Straße, 4 Fenster zur Ivana-Fererova-Straße) mit üppiger Fassadenverzierung im Rokoko-Stil entstanden. In der Hauptfassade (Richtung Markt) blieb eine Tür erhalten, deren Schlussstein das Jahr 1695 zeigt, zudem blieben in Teilen des Gebäudes die Kamine erhalten. Die zahlreichen Verzierungen an den Fassaden, wie zum Beispiel Pilaster und Säulen, aber auch Girlanden an den Fenstern, wurden vom Bildhauer Sebastian Fessinger erstellt, der gleichzeitig am Bau der Georgskathedrale beteiligt war. Des Weiteren findet man an der Hauptfassade zwei Balkone mit Metallgeländern. An der Seitenfassade (Richtung Ruska-Straße) findet man verschiedene Kriegerfiguren und andere militärische Abbilder, beispielsweise eine Kanone und auch eine Rüstung mit Schild. Hierbei ist noch hervorzuheben, dass der Schild die Initialen „SL“ des ehemaligen Besitzers Stanisław Lubomirski zeigt.
Im Jahr 1767 wurde der Palast zur Residenz des russischen Generals Kretschetnikov und wechselte fortan häufig den Besitzer. Im Jahre 1772 wurde er zur Residenz des ersten Gouverneurs Galiziens, dessen Position bis 1822 neun verschiedene Männer einnahmen. Im Jahr 1822 wurde die Residenz des Gouverneurs in ein anderes Gebäude verlegt und 1895 kaufte die Proswita (Gesellschaft „Aufklärung“) das Haus.
Im Jahr 1941 wurde vom Balkon des Hauses die sogenannte „Akte der Erneuerung“ verlesen, die einen unabhängigen ukrainischen Staat ausrief.
Heute 2012 befindet sich im Palast eine Ausstellung des ethnografischen Museums. Darin sind alte Möbel und Alltagsgegenstände wie Porzellangeschirr zu sehen.