Loch Tay (auf Gälisch Loch Tatha) ist ein See im Schottischen Hochland, etwa 50 km westlich von Perth. Er ist ungefähr 23 Kilometer lang, ein bis eineinhalb Kilometer breit, und bis zu 150 Meter tief. Er ist der sechstgrößte See Schottlands und liegt S-förmig zwischen den Orten Killin am Südwest-Ende und Kenmore am Nordost-Ende. Bei Killin fließen die Flüsse Lochay und Dochart in den See, bei Kenmore verlässt ihn der Tay.
In früheren Zeiten gab es entlang des Sees viele kleine Bauernhöfe, aber diese wurden zum großen Teil während der Highland Clearances des 19. Jahrhunderts zerstört. Und heute lohnt die Landwirtschaft hier nicht mehr, der Tourismus ist eine ergiebigere Einnahmequelle.
Die Hauptstraße A 827 führt am nördlichen Ufer des Sees entlang, das Südufer wird nur von einer einspurigen Straße für den lokalen Verkehr erschlossen. Sie verlässt die Hauptstraße bei den Wasserfällen Dochart Falls in Killin und erreicht sie am anderen Ende des Sees wieder bei Kenmore. Sie ist sicherlich die landschaftlich reizvollere der beiden Strecken.
Es gab einmal einen Eisenbahnanschluss von der Strecke Callander nach Oban, der bis Killin führte. Dort nahm man den Dampfer über den See nach Kenmore, und von dort war es nur ein kurzes Stück per Postkutsche bis zum Bahnanschluss in Aberfeldy, von wo die Bahnfahrt nach Perth oder in den Norden weitergehen konnte. Sowohl die Eisenbahn als auch der Dampfer verkehren nicht mehr. Aber ab dem Jahr 2005 wird ein moderner Touristendampfer die alten Anlegestege wieder anfahren.
Etwas südlich von Kenmore liegt das Crannog Centre, die Rekonstruktion eines der typischen Crannogs, Häuser, die zum Schutz auf Pfählen in den See gebaut wurden. Das rekonstruierte Gebäude kann man besichtigen.
Als Badesee für Reisende eignet sich Loch Tay nur bedingt, weil es sehr schwierig ist, das Ufer mit dem Auto zu erreichen. Nur an wenigen Stellen gibt es eine Zufahrt, so bei Kenmore, bei Killin, und an einigen Stellen entlang der südlich verlaufenden Straße. Auch zu Fuß ist der See nur an wenigen Stellen zugänglich, da das Ufer fast überall privat genutzt wird und als Weideland dient.