Leuchtturm Kap Arkona

Als Leuchtturm Kap Arkona bezeichnet man zwei Seefeuer und einen Peilturm an der Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern mit der internationalen Ordnungsnummer C 1062. Er befindet sich am Kap Arkona auf der Halbinsel Wittow an der Nordspitze der Insel Rügen.

Alle drei Türme wurden Anfang der 1990er Jahre saniert und sind für Besucher zur Besichtigung geöffnet. Im alten Leuchtturm befindet sich heute das Museum mit einer Ausstellung zu Leuchtfeuern und Seenotrettung und eine Außenstelle des Standesamtes. Hier geschlossene Ehen werden durch eine kleine Tafel im Boden vor dem Turm verewigt. Der Peilturm wird als Kunstmuseum und Atelier genutzt. Auf jedem Turm befindet sich eine Aussichtsplattform, von welchen man einen ungehinderten Blick über Rügen und insbesondere die Halbinsel Wittow hat. Bei klarem Wetter kann man bis zur dänischen Insel Møn blicken.

Schinkelturm

Der kleinere der beiden Leuchttürme wurde 1826/27 nach Plänen der preußischen Oberbaudeputation in Backsteinbauweise erbaut. Der Entwurf wird meist Karl Friedrich Schinkel zugeschrieben, was im Wesentlichen auf ein 1863 durch Schinkels Schwiegersohn Alfred von Wolzogen herausgegebenes Werkverzeichnis zurückgeht.

Schinkel wurde jedoch in einem 1828 erschienenen Druckwerk über die „Bauausführungen des Preußischen Staates“ nicht erwähnt, in welchem der Oberbaurat August Adolph Günther den Leuchtturm einen Шаблон:" nannte. Signaturen auf zwei Zeichnungen des Leuchtturms werden einerseits als Beleg für Schinkels Urheberschaft, andererseits als einfaches verwaltungsinternes Prüfvermerk gedeutet. Von Schinkel selbst, der den Turm erstmals 1835 besichtigte, sind keine Aussagen über eine eigene Beteiligung am Bau des Turms bekannt. Andererseits nennt ein Zeitgenosse, der Berliner Kupferstecher Johann Friedrich Rosmäsler, in seinem 1834 erschienenen Buch Preußen in landschaftlichen Darstellungen Schinkel als den Urheber des Entwurfs. Von Rosmäsler stammt auch ein Stahlstich des Leuchtturms (1835).

Der Grundstein wurde am 5. Mai 1826 gelegt. Am 10. Dezember 1827 wurde das Feuer gezündet. Der Turm ist 19,3 m hoch und hat eine Feuerhöhe von Шаблон:Höhe. Sein Leuchtfeuer war acht Seemeilen weit sichtbar.

Der Beleuchtungsapparat wurde durch Goldschmiedemeister Hossauaer aus Berlin hergestellt. Er bestand aus 17 versilberten kupfernen Parabolspiegeln, in deren Brennpunkt sich je ein Brenner mit eigenem Ölgefäß mit Rüböl befand. Die zugehörigen Spiegel waren an Metallringen in zwei versetzten Reihen angeordnet. Im Jahr 1872 wurden sechs zusätzliche Lampen installiert, welche mit Petroleum betrieben wurden. Ein Jahr später erfolgte die komplette Umstellung der Brenner auf Petroleum.

Die Räume des dreigeschossigen Turms nutzte man als Dienst- und Lagerräume. Er wird auch Schinkelturm genannt. Am 1. April 1905 wurde er außer Dienst gestellt. Er ist nach dem Travemünder Leuchtturm der zweitälteste Leuchtturm an der Ostseeküste.

Der größere Turm wurde 1901/02 direkt neben dem alten Turm erbaut und am 1. April 1905 in Betrieb genommen. Er ist 35 m hoch und hat eine Feuerhöhe von Шаблон:Höhe. Er ist aus Ziegelsteinen errichtet und steht auf einem achteckigen Granitsockel.

Neuer Turm

Am 27. Juni 1894 entstanden die Pläne für ein elektrisch gespeistes Leuchtfeuer als Ersatz für den Alten Turm durch die Firma Helios Aktiengesellschaft. Diese Firma baute und montierte im Jahr 1902 den Beleuchtungsapparat. Dieser bestand aus zwei auf einem Drehtisch montierten Kohlebogenlampen. Jede war auf drei Seiten von Scheinwerferlinsen umgeben, in der vierten Richtung dunkelte eine Blende das Licht ab. Diese Leuchteinrichtung bestand, bis 1921 zwei Glühlampen als Lichtquellen eingebaut wurden. 1995 tauschte man dieses System gegen eine Halogenmetalldampflampe mit einer Betriebslichtstärke von 2,325 Mio. Candela. Ihr elektrisches Blitzfeuer sendet alle 17,1 Sekunden drei Blitze aus und ist 24 Seemeilen weit sichtbar. Gleichzeitig wurde eines der beiden Linsentripel abgebaut und für die Öffentlichkeit ausgestellt.

Peilturm

Der ehemalige Marinepeilturm wurde 1927 in Ziegelbauweise erbaut und diente als Seefunkfeuer. Von 1911 bis 1925 waren entsprechende, damals wegweisende Versuche vorausgegangen, durch die Abstrahlung gerichteter Funkwellen die Navigation – speziell für die 1909 eingerichtete Eisenbahn-Fährlinie Sassnitz–Trelleborg – zu verbessern. Zu diesem Zweck waren innerhalb der Jaromarsburg große Antennenfelder errichtet worden. Die Fundamente der dazugehörigen Funkbetriebsstelle sind innerhalb des Burgwalles bis heute erhalten. Die technischen Einrichtungen des Peilturms wurden 1945 zerstört.

Seit 2003 existiert im Peilturm das Bernsteinatelier des Wiesbadener Künstlers Nils Peters.

Literatur

  • Horst Auerbach: Die Leuchttürme am Kap Arkona. Kai Homilius Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-931121-43-7.
  • Horst Auerbach, Hans-Joachim Luttermann: Kap Arkona und seine Leuchttürme. Busse + Seewald, 1998, ISBN 3-884-12249-5.

Weblinks

Шаблон:Commons

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