Lenin-Mausoleum

Das Lenin-Mausoleum (Шаблон:RuS / Transkription Mawsolej W. I. Lenina) ist das jüngste Bauwerk am Roten Platz in Moskau. Dort wurde der Leichnam des Revolutionsführers Wladimir Iljitsch Uljanow Lenin beigesetzt, der im Jahr 1924 verstarb.

Bauwerk

Das heutige Gebäude wurde 1930 errichtet. Beigesetzt wurde Lenin 1924 zunächst in einem provisorischen Mausoleum aus Holz. Sein Begräbnis war ein von Josef Stalin inszeniertes Staatsereignis. Lenin hatte vor seinem Tod verfügt, dass kein Personenkult um seine Person betrieben werden dürfe. Die Familienangehörigen Lenins, insbesondere seine Frau Nadeschda Krupskaja, wehrten sich gegen seine Einbalsamierung. Stalin setzte sich jedoch durch. Das erste Mausoleum war kleiner und bestand aus Eichenholz. Es wurde in nur drei Tagen, vom 21. bis zum 24. Januar 1924, vor der Kremlmauer errichtet. Im Sommer 1924 wurde ein größeres Mausoleum erbaut, das in Form und Größe dem heutigen entsprach, aber noch immer aus Eichenholz bestand. Dieses Bauwerk beherbergte Lenins Leichnam fünf Jahre lang. 1930 wurde beschlossen, ein neues, steinernes Mausoleum errichten zu lassen, da das bestehende zu verrotten begann. Als Baumaterialien für das heutige Mausoleum wurden feiner Labradorstein und dunkelroter Granit verwendet. Der Architekt aller drei Mausoleen war Alexei Schtschussew. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Mausoleum zum Schutz vor deutschen Luftangriffen mit Holz verkleidet und verhüllt, musste aber nach Kriegsende dennoch restauriert werden. Lenins Leichnam selbst hat den Krieg unversehrt überstanden. Der Sarg wurde 1942 nach Tjumen evakuiert. In einem beleuchteten panzergläsernen Sarg gebettet, liegt Lenin im Mausoleum. Im Sarginneren beträgt die Temperatur sieben Grad Celsius.

Totenkult

Das Mausoleum galt in der Sowjetunion als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes und wurde von Millionen Menschen besucht. Bei der Siegesparade im Jahre 1945 warfen russische Soldaten in einer symbolträchtigen Geste hunderte erbeuteter Fahnen der Wehrmacht vor das Mausoleum, zu den Füßen Lenins. Bei jährlich am 9. Mai (dem Tag des Sieges über das nationalsozialistische Deutschland) stattfindenden Militärparaden stand zu Sowjetzeiten die gesamte Parteiführung auf der Tribüne des Mausoleums. Von hier aus hielten führende Parteimitglieder Reden zum Tag des Sieges. Nach seinem Tod 1953 lag auch Stalin einige Jahre neben Lenin im Mausoleum. Die Inschrift über dem Haupteingang wurde zu jener Zeit in „Lenin Stalin“ umgeändert. Chruschtschow ließ die Leiche Stalins 1961 im Zuge der Entstalinisierung aus dem Mausoleum entfernen und auf dem Ehrenfriedhof hinter dem Mausoleum (der sogenannten Kremlmauer-Nekropole) begraben. Die Ehrenwache wurde 1993 unter Boris Jelzin abgezogen, allerdings nicht gänzlich abgeschafft. Sie bewacht nun die Ewige Flamme am Grabe des Unbekannten Soldaten im nahe gelegenen Alexandergarten. Heute ist das Mausoleum an vier Tagen in der Woche vormittags für Besucher geöffnet. Im Mausoleum besteht Fotografierverbot.

Lenins sterbliche Überreste

Dass sich ein Team von Wissenschaftlern während des Bestehens der Sowjetunion ständig mit Sorgfalt um den Zustand der Leiche gekümmert hat, wurde um 1989, zur Zeit der Glasnost, bekannt. Bis in die 1940er-Jahre glaubte man, den Körper optimal einbalsamiert zu haben. 1924 wurden alle Weichteile gleichmäßig mit balsamierenden und konservierenden Stoffen durchtränkt, indem man, wie man glaubte, ein durchdachtes System von untereinander verbundenen Schnitten in der Leiche erstellte. Die Oberfläche wurde mit einer Lösung geheimer Zusammensetzung behandelt. Dadurch bekam die Haut eine mehr oder weniger natürliche Farbe und wurde wieder elastisch. Lenins Gehirn war bereits für wissenschaftliche Untersuchungen entfernt worden. Als der Sarg Lenins 1942 evakuiert wurde, stellten die Wissenschaftler fest, dass diese Methoden versagt hatten. Stalin befahl, alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um den Körper wiederherzustellen. Den Wissenschaftlern gelang das nur mit großer Anstrengung. Heute kontrollieren zweimal pro Woche zwölf Wissenschaftler den Körper Lenins im Mausoleum. Ende 2003 wurde der Körper in eine Wanne mit einer speziellen Lösung gelegt. Dabei wurden kosmetische Retuschierungen vorgenommen.

Die Kosten für die Pflege Lenins und die Unterhaltung des Mausoleums – etwa 1,5 Millionen US-$ im Jahr – werden seit 1991 von einem privaten Fonds getragen. Während des Bestehens der Sowjetunion gab es eine Reihe von spezialisierten Laboren, die sich nur um die Erhaltung von Lenins Körper kümmerten. Nachdem deren staatliche Finanzierung eingestellt wurde, hat das Wissenschaftliche Zentrum WILAR diese Aufgabe übernommen. Es wurde mehrmals von Seiten der russischen Regierung überlegt, ob man Lenin beisetzen soll. So hatte Boris Jelzin mit Unterstützung der orthodoxen Kirche geplant, Lenin zu bestatten, konnte dies aber nicht umsetzen.

Weblinks

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Neda Nahid
29. June 2017
You have to keep silence in the museum, they check your bag and body and there is a long queue. You even don't allowed to stop and take a look closely. You have to move fast!
Hendy Ongkodjojo
16. September 2013
Definitely worth seeing but take note that the mausoleum is NOT open on Mondays and Thursdays.
Ralitsa Ivanova
14. September 2019
The entire visit last 3 min though the waiting sometimes can be hours. At any rate it's a very unique experience so I recommend it. Pay attention at the people buried at the park in the back!
Adrian Moreira
10. October 2021
Surreal spot. Arrive early as line is LONG. Leave bags at hotel. Be respectful. No hats, no talking, DEFINITELY no pics inside. Closed Sun, Mon, Fri. FREE so don’t pay anyone to visit
Vladialav Tuesday
12. April 2014
Камера хранения: сумки до 5кг (кам, тел, планш и тд) 50руб / сумка не превышающих размера 10*8 (кам+тел) 20руб! Так что, если у вас сумка с кам и тел: зарываем кам в сумку, вырубаем тел и проходим ))
Elena Tsygantsova
10. August 2016
Добраться до мавзолея можно на метро. Станция «Театральная», что на Замоскворецкой линии, находится в 10 минутах ходьбы от усыпальницы или же еще ближе: на «Площади Революции» или «Охотный Ряд».
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