Das Landesmuseum Württemberg (bis 2005: Württembergisches Landesmuseum) in Stuttgart wurde 1862 von Wilhelm I. König von Württemberg gegründet. Sein Ursprung geht jedoch bis ins 16. Jahrhundert zurück. In der Kunstkammer sammelten damals die Herzöge alles, was selten, kostbar und ungewöhnlich war. 2006 wurde das kulturgeschichtliche Museum mit Zustimmung der baden-württembergischen Landesregierung in Landesmuseum Württemberg umbenannt.
Aufgabe des Museums ist die Darstellung der Landesgeschichte von der Steinzeit über die Keltenzeit, die Römer, die Alamannen, das Mittelalter, die Renaissance, den Barock bis hin zur Gegenwart. Es gibt auch Ausstellungen, die den gesamten europäischen Raum abdecken, u. a. bei der klassischen Antike, bei Glas, Kunsthandwerk, Münzen, Uhren, wissenschaftlichen Instrumenten, Textilien und Musikinstrumenten. Jährlich besuchen etwa 280.000 Menschen das Landesmuseum Württemberg.
Die herzogliche Kunstkammer war der Ursprung des heutigen Landesmuseums Württemberg. Eine erste Erwähnung findet sich 1596 in einem Bericht des Basler Arztes Felix Platter. Es war die Zeit Herzog Friedrichs I, der von 1593 bis 1608 regierte, und der den Grundstock der Sammlung anlegte, die zunächst aus mitgebrachten Objekten seiner Reisen nach Italien, Ungarn und in Gebiete des heutigen Österreichs bestand. Erweitert wurde sie durch seinen Nachfolger Herzog Johann Friedrich, gestorben 1628. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Sammlung teilweise geplündert, aber Eberhard III erweiterte sie wieder, indem er sie im Stuttgarter Neuen Lusthaus präsentierte und zur Betreuung einen Archivar einstellte. Bestand die Sammlung der Kunstkammer ursprünglich vor allem aus Stücken der klassischen, vor allem römischen Antike, kamen später auch Münzsammlungen, Mineralien, Geschirr, Geschenke anderer Fürsten und Kuriositäten unterschiedlichster Art hinzu. 1886 wurde sie als Königliches Kunstkabinett zu einem Museum umgestaltet und erhielt den Namen Staatssammlung vaterländischer Altertumsdenkmale. Nach dem Ende der Monarchie 1918, ging die Sammlung in Staatsbesitz über, aber die Eigentumsverhältnisse waren weiterhin ungeklärt. Es folgten langwierige Verhandlungen zwischen dem Land Württemberg und dem Haus Württemberg, in denen es vor allem um die Schätzung des materiellen Wertes ging. 1922 zog die Sammlung in einen Flügel des Neuen Schlosses und wurde als Abteilung der württembergischen Staatssammlungen gezeigt. Ihr Wert wurde schließlich 1927 auf drei Millionen Goldmark geschätzt. Mit dem Haus Württemberg einigte man sich schließlich auf die Zahlung einer jährlichen Rente in Höhe von 123.000 Reichsmark bis 1937. Bereits 1939, zu Beginn des Zweiten Weltkriegs, waren die Bestände ausgelagert worden und befanden sich im ehemaligen Kloster Schöntal. Erste Ausstellungen weniger Stücke erfolgten seit dem Ende der 1940er Jahre. 1971 schließlich war wieder die komplette Sammlung öffentlich im Südturm des wieder aufgebauten Alten Schlosses zugänglich.
Das Alte Schloss war vierhundert Jahre Hauptresidenz der württembergischen Grafen und Herzöge. Durch die Neugründung von Ludwigsburg im frühen 18. Jahrhundert und den Bau des Neuen Schlosses in Stuttgart entging das Alte Schloss zu Beginn des 18. Jahrhunderts nur mit knapper Not dem Abbruch, zumal es „kaum zu einer Theaterdekoration gut war“, wie Goethe 1797 notierte.
Die Wurzeln des Baues reichen in die Anfänge Stuttgarts zurück. Um 950 scheint Herzog Liudolf von Schwaben, Sohn Ottos I dort eine Burg angelegt zu haben. Diese sollte den für die Rüstung gegen die Ungarn wichtigen Stutengarten schützen. Ab 1325 ging man daran, den Dürnitzbau neu zu errichten. Der Höhepunkt der baulichen Maßnahmen war im 16. Jahrhundert erreicht, als Herzog Christoph die Burg zu einem zeitgemäßen Schloss umbauen ließ, das als schönster deutscher Renaissancehof galt. Im Laufe der Jahrhunderte fanden am Alten Schloss noch weitere Baumaßnahmen statt, wie zum Beispiel die Reitertreppe von Blasius Berwart 1560, die Schlosskirche, die 1562 geweiht wurde oder die barocke Ausgestaltung des Konferenzsaals.
Am 21. Dezember 1931 ereignete sich die bis dahin größte Katastrophe in der Geschichte des Alten Schlosses: Durch einen ausufernden Kaminbrand wurde der Dürnitzbau mit beiden Türmen weitgehend zerstört. Der Wiederaufbau, durchgeführt von Paul Schmitthenner und finanziert durch Spenden, kam jedoch im Zweiten Weltkrieg zum Erliegen.
1944 wurde das Alte Schloss, das noch nicht vollständig restauriert war, durch Luftangriffe schwer getroffen und brannte aus, zwei Drittel des Arkadenhofes wurden zerstört. Von 1947 bis 1969 wurden Arkadenhof und Dürnitzbau ebenfalls von Paul Schmitthenner in Anlehnung an ihre ursprüngliche Architektur wieder aufgebaut. Das Alte Schloss hatte damit eine neue Gestalt bekommen, in der die Idee des historischen Bauwerkes weiterlebte.
Dem Brand vom 21. Dezember 1931 fielen große Teile der Sammlung zum Opfer, wie beispielsweise die Handwerkstuben der volkskundlichen Sammlung, da sie für einen Transport zu sperrig waren. 1948/49 wurden die ersten provisorischen Ausstellungsräume des Württembergischen Landesmuseums im Alten Schloss der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. 1971 erfolgte die Wiedereröffnung des Dürnitzbaus nach Bauarbeiten.
Später wurde an einer Seite des Schlosses (zum Karlsplatz hin) eine Erinnerungsstätte für Claus von Stauffenberg eingerichtet.
Im Foyer des Museums gibt es drei grossformatige Gemälde und den Museumsshop. Ganz am Ende befindet sich eine Gedenkstätte an die Brüder Stauffenberg mit einer Plastik von Urban Thiersch, der ebenfalls an den Ereignissen vom 20. Juli 1944 beteiligt war.
Anlässlich des 150-jährigen Bestehens des Landesmuseums Württemberg wurde im 2. Stock des Museums die Schausammlung "LegendäreMeisterWerke. Kulturgeschichte(n) aus Württemberg" eröffnet. In einer Zeitreise wird an über 1000 kulturhistorischen Exponaten die kulturhistorische Entwicklung von Württemberg vom Faustkeil bis zum 1. Weltkrieg dargestellt und erläutert.
Die Ausstellung beginnt mit einer Landkarte die die räumliche Ausdehnung des Herzogtums und des späteren Königsreich Württemberg zeigt. In einem Galeriegang werden dann mit Hintergrundlicht beleuchtete Aufnahmen der wichtigsten Gebäude und Ausgrabungsstätten in Württemberg präsentiert. Bei der eigentlichen Ausstellung läuft der Besucher von den ältesten Objekten zu immer jüngeren Exponaten.
Die Steinzeit war in weiten Zeitabschnitten von der Eiszeit geprägt. Das Museum hat dies berücksichtigt durch weiß leuchtende Vitrinen, die an das Eis der Eiszeit erinnern sollen. Hier finden sich Exponate wie die Knochenflöte, die aus der Speiche eines Singschwans gefertigt wurde und zu den weltweit ältesten Musikinstrumenten gehört (ca. 40 000 Jahre alt).
Auf der Schwäbischen Alb wurden viele eiszeitliche Kleinplastiken gefunden. Zu Beginn der Ausstellung finden sich das Löwchenköpfchen – eine sehr realitätsnahe Tierplastik eines Höhlenlöwen, von der nur dieses eine Teil gefunden wurde – sowie ein Mammut. Beide Elfenbeinschnitzereien stammen aus der Vogelherdhöhle im Landkreis Heidenheim und sind ca. 40 000 Jahre alt.
Die Dauerausstellung Unter römischer Herrschaft bietet einen Überblick über Südwestdeutschland zur Zeit der Römer vom 1. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr. In verschiedenen Themenbereichen werden sämtliche Aspekte des Lebens in einer Grenzprovinz des Römischen Reiches beleuchtet. Die Exponate geben einen Einblick in das alltägliche Leben, das Militär, in Wirtschaft und Handel, Handwerk und Kunsthandwerk sowie in Religion und Jenseitsglauben und es werden auch die Einfälle der Germanen und der allmähliche Rückzug der Römer aus dem rechtsrheinischen Gebiet thematisiert. Der ausgestellte Maskenhelm von Pfrondorf zählt zu den besterhaltenen seiner Art.
Kunsthistorisch bedeutsam ist die Sammlung sakraler Kunst des Mittelalters. Mit über 100 Werken widmet sie sich den zentralen Bildthemen und Funktionen der mittelalterlichen Kunst. Im Mittelpunkt stehen das Kruzifix, das Marienbild, der Altar und das Andachtsbild.
Besitztümer und Porträts der Herzöge und Könige von Württemberg bilden den Abschluss dieser Schausammlung. Die Sammlungsziele jedoch sind landeskundlich ausgerichtet. Die Kunstkammer (s.u.) findet ihre Fortsetzung in den Kronjuwelen der württembergischen Könige. Die 1806 von König Friedrich I. in Auftrag gegebene, mit Diamanten, Smaragden und Perlen gefertigte Königskrone und das Szepter werden zusammen mit höfischem Prunkservice und Brillantschmuck präsentiert.
Im Mai 2016 eröffnete im ersten Stock des neuen Schlosses die neu gestaltete zweite große Schausammlung unter dem Titel Wahre Schätze. Sie gliedert sich in drei Teile: Zuerst werden ausgewählte Stücke aus der Antikensammlung gezeigt. Dann folgt der ursprüngliche Kernbereich der Museumssammlung, die Kunstkammer, gefolgt vom Bereich der Kelten.
Die Antikensammlung im Landesmuseum Württemberg besteht aus vier Teilen, der Sammlung Klassischer Antike, der Provinzialrömischen Sammlung, dem Römischen Lapidarium und der Sammlung antiker Gläser.
In der Antikensammlung sind Objekte des Mittelmeerraums vom 13. Jahrhundert v. Chr. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. enthalten. Die Zeitspanne der Sammlung reicht von der Bronzezeit über die Blütezeit Griechenlands und die Etrusker bis zum Imperium Romanum und der Spätantike. Eines der ältesten Objekte ist ein Kykladenidol aus der Zeit von ca. 2500 v. Chr. In der Sammlung enthalten sind außerdem griechische Skulpturen, römische Porträts, römische Wandmalerei, etruskische Kleinkunst und mehrere Mumienporträts aus Ägypten, beispielsweise ein Porträt der Eirene. Über 600 Aegyptiaka befinden sich im Schloss Hohentübingen.
Das erste Objekt der späteren Antikensammlung befand sich in der herzoglichen Kunstkammer. Es ist die kleine Marmorfigur eines römischen Iupiter Dolichenus, die im Hafen von Marseille gefunden wurde und seit 1679 als Besitz der Herzöge belegt ist. Im 17. und 18. Jahrhundert kam die Sammlungstätigkeit antiker Stücke, im Gegensatz zu anderen Fürstenhäusern, zum Erliegen. Erst im 19. und frühen 20. Jahrhundert gab es Zuwachs durch verschiedene Privatsammlungen.
Da Objekte im Antikenhandel häufig aus illegalen Raubgrabungen stammen und die Herkunft von Objekten häufig nicht mehr nachvollziehbar ist, hat sich die Museumsleitung entschlossen die Antikensammlung nicht mehr zu erweitern und keine Objekte mehr anzukaufen, die Sammlung gilt daher als abgeschlossen.
In der herzoglichen Kunstkammer befinden sich Kunsthandwerk und Wunder der Natur. Mit zwei aztekischen Federschilden sowie einer Jadeskulptur besitzt die Kunstkammer außerdem drei der am frühesten in Europa belegten präkolumbianischen Objekte.
Diese Schausammlung hat den Untertitel Prunkgräber und Machtzentren des 7. bis 5. Jahrhunderts vor Christus in Württemberg. Die Präsentation ist eine Gesamtschau zur Kultur der frühen Kelten in Südwestdeutschland und ihrer Vernetzung im prähistorischen Europa. Das Landesmuseum verfügt mit dieser Teilsammlung über einen der weltweit wichtigsten Bestände zu dieser Epoche.
Das Landesmuseum Württemberg verfügt über eine der bedeutendsten Glassammlungen der Welt. Der größte Teil der Gläser stammt aus der Sammlung des aus Stuttgart gebürtigen Sammlers Ernesto Wolf, die das Landesmuseum zwischen 1991 und 2003 erwarb. Die antiken Gläser haben eine enorme Bandbreite, die es erlaubt, die Glasgeschichte von ihren Anfängen bis in die spätrömische und byzantinische Zeit zu zeigen. Die ältesten Objekte aus dem westasiatischen Raum reichen bis in die Bronzezeit zurück. Ägyptische Gefäße zeugen von der ersten Hochblüte der Glasherstellung. Farbenprächtige Gefäße gehörten zum Tafelluxus der hellenistischen und frührömischen Zeit; die Formenvielfalt römischer und byzantinischer Glaskunst wird in der Ausstellung eindrucksvoll vor Augen geführt. Zu den Höhepunkten der Glassammlung zählt beispielsweise ein exzellent erhaltener achämenidischer Lotuskelchbecher aus der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr.
Neben der Glassammlung, die seit dem Erwerb der veredelten Renaissance- und Barockgläser des Privatsammlers Ernesto Wolf zu den bedeutendsten Europas zählt, besteht eine Sammlung der Prunkuhren der Renaissance sowie der wissenschaftlichen Instrumente.
Die Musikinstrumentensammlung des 16. bis 20. Jahrhunderts ist auf Tasteninstrumente ausgerichtet und akzentuiert frühe Hammerflügel. Diese Sammlung befindet sich räumlich getrennt, im historischen Bau des Fruchtkastens.
Das Lapidarium befindet sich räumlich getrennt im Neuen Schloss. Dort werden etwa 100 Steindenkmäler aus der Zeit präsentiert, als große Bereiche von Südwestdeutschland zu den römischen Provinzen Obergermanien und Rätien gehörten. Die ausgestellten Skulpturen, Reliefs und Inschriftensteine datieren von der Mitte des 1. bis um die Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. Ein wichtiges Stück dieser Sammlung ist eine gut erhaltene Statue eines Genius aus Bad Wimpfen.
Kultur und Lebensweise breiter Bevölkerungsschichten sind Thema der Volkskundesammlung im Schloss Waldenbuch bei Böblingen. Auf 2500 m² werden hier „populäre Kultur“, das Alltägliche und das Besondere gesammelt und gezeigt. Die volkskundliche Sammlung umfasst Arbeits- und Warenwelten, Bilderwelten und Weltbilder, Glaube und Aberglaube, Kleidung und Verkleidung, Werbung und Markenartikel, Volks- und Laienkunst. In der Sammlung werden die Umbrüche von der vorindustriellen zur industriellen und postindustriellen Zeit präsentiert.
In Waldenbuch finden regelmäßig Sonderaktionen zu bestimmten Themen statt, darunter jährlich eine Krippenausstellung.
Vom 22. Oktober 2016 bis 23. April 2017 wird das Landesmuseum die Ausstellung Die Schwaben – Zwischen Mythos und Marke zeigen. Ziel ist es das berühmt-berüchtigte Volk aus dem Südwesten in all seinen Facetten zu präsentieren.
Zum 500. Geburtstag von Herzog Christoph, einem der bedeutendsten Fürsten des Landes, wurde vom 24. Oktober 2015 bis 3. April 2016 diese Ausstellung gezeigt.
13. Juni bis 23. August 2015
25. Oktober 2014 bis 12. April 2015
5. Oktober 2013 bis 23. März 2014
Diese Ausstellung wurde vom 15. September 2012 bis 17. Februar 2013 als Große Landesausstellung gezeigt, mit 1.300 Exponaten aus ganz Europa an zwei Standorten hatte diese einen Besucherrekord mit rund 185.000 Interessierten.
Vom 16. April bis zum 12. September 2010 zeigte das Landesmuseum als Beitrag zur Großen Landesausstellung Musikkultur in Baden-Württemberg 2010 die Ausstellung Freud und Leid in Dur und Moll. Sie umfasste über 60 Musikbeispiele und Leihgaben, wie die Weingartner Liederhandschrift, die erstmals seit 1977 wieder in Stuttgart zu sehen war. Außerdem wurden musikalische Werke für diese Ausstellung neu eingespielt.
2002 kam es bei Ausgrabungen in Qatna in Syrien zu einer spektakulären Entdeckung. Tübinger Archäologen fanden in Zusammenarbeit mit einem internationalen Forscherteam unter den Überresten der Palastanlage eine ungeplünderte Königsgruft. Zu den über 2000 ausgegrabenen Objekten gehörten Waffen, Möbelzier und Schmuck aus Gold und wertvollen Steinen, Gefäße aus unterschiedlichem Material, mit Purpur verzierte Stoffe, Rollsiegel.
Die Funde aus Gold und Halbedelsteinen aus der Königsgruft in Qatna wurden in der Großen Landesausstellung „Schätze des Alten Syrien – Die Entdeckung des Königreichs Qatna“ erstmals in Europa gezeigt. Die unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Günther Oettinger und dem Premierminister von Syrien, Mohammad Naji Ottri, stehende Ausstellung wurde vom 17. Oktober 2009 bis 14. März 2010 gezeigt.
Die Piraten. Herrscher der sieben Weltmeere war eine interaktive Ausstellung zum Mitmachen für Kinder von vier bis 12 Jahren. Sie hatte vom 1. November 2008 bis 13. April 2009 142.000 Besucher.
Unter der Schirmherrschaft von Günther Oettinger und Suzanne Mubarak, der damaligen First Lady der Arabischen Republik Ägypten, präsentierte das Landesmuseum vom 6. Oktober 2007 bis 24. März 2008 die Große Landesausstellung »Ägyptische Mumien – Unsterblichkeit im Land der Pharaonen«. Auf mehr als 1.000 m² Ausstellungsfläche wurden über 350 Originalobjekte aus dem Alten Ägypten über das Phänomen der Mumifizierung und seine kulturhistorischen Hintergründe präsentiert. Da zu gehörten Mumien, Tiermumien und Grabausstattungen mit reich verzierten Särgen und Mumienmasken, kostbarem Schmuck, Götterstatuen und Kultgeräten sowie Utensilien des täglichen Lebens wie Textilien, Werkzeuge und Gefäße. Ergänzend wurden Ergebnisse computertomografischer Mumien-Untersuchungen präsentiert, die einen Einblick in die heutige Forschung erlaubten.
Die Objekte stammten zum Teil aus eigenem Bestand, der dem Landesmuseum Württemberg 1910 als Schenkung des Stuttgarter Fabrikanten Ernst von Sieglin überlassen wurde. Hauptsächlich wurden die Objekte von Museen aus dem In- und Ausland zur Verfügung gestellt. Die Ausstellung hatte rund 220 000 Besucher.
Das Landesmuseum erinnerte vom 22. September 2006 bis zum 4. Februar 2007 mit der Großen Landesausstellung an die Erhebung Württembergs zum Königreich und die Veränderungen und Umbrüche auf dem Weg in die Moderne. Neben dem württembergischen Königshaus wurden auch thematische Schwerpunkte gesetzt, die das Leben der Bevölkerung nachzeichneten. Die Ausstellung hatte mehr als 168.000 Besucher zu verzeichnen.
In der Gesellschaft zur Förderung des Landesmuseums Württemberg e. V. haben sich 1910 Freunde des Hauses zusammengeschlossen.
Ziel der Fördergesellschaft ist es, die Bedeutung des größten kulturgeschichtlichen Museums des Landes Baden-Württemberg im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verankern und seine Aktivitäten zu unterstützen. Die Fördergesellschaft finanziert mit den Beiträgen und Spenden ihrer Mitglieder Ankäufe und Restaurierungen von Kunstwerken, Konzerte, Museumspädagogische Aktivitäten für Kinder und Jugendliche, Führungen für Behinderte, Vortragsreihen, Publikationen sowie die Kommunikation und Vermittlung nach außen.
Das Landesmuseum Württemberg hat neben der Zentrale in Stuttgart mehrere Zweig- und Außenstellen:
1989 wurde das Archäologische Landesmuseum Baden-Württemberg mit Hauptausstellung in Konstanz gegründet, zu dem seit 2003 auch folgende ehemalige Außenstellen des Landesmuseums Württemberg gehören: Walheim (Römerhaus), Osterburken (Römermuseum), Aalen (Limesmuseum), Rottweil (Römische Abteilung des Dominikanermuseums), Oberriexingen (Römischer Weinkeller) und Bad Buchau (Federseemuseum mit Steinzeitdorf).
Fast 2000 Objekte aus den derzeitigen Schausammlungen können über den digitalen Katalog des Museums durchsucht werden. Die Glassammlung Wolf, die Sammlung Kunst im Alten Schloß und die Sammlung Meurer können über das BAM-Portal durchsucht werden.
Die Landesstelle für Museumsbetreuung ist eine 1979 gegründete selbständige Abteilung des Landesmuseums Württemberg. Sie unterstützt die nichtstaatlichen Museen, Sammlungen und musealen Einrichtungen in Baden-Württemberg.