Die Laleli-Moschee, auch Tulpenmoschee (Шаблон:TrS; lâle = Tulpe) genannt, gilt als eine der interessantesten osmanischen Barockmoscheen in Istanbul. Sie befindet sich im Zentrum der historischen Altstadt, westlich des Großen Basares im Stadtteil Laleli zwischen Beyazıt und Aksaray. Moschee und Stadtteil wurden möglicherweise nach dem lokalen Heiligen Laleli Baba benannt, dessen Grabmal in der Nähe der Moschee lag.
Die Laleli-Moschee wurde zwischen 1759/60 und 1763 im Auftrag des Sultans Mustafa III. im Stile des Osmanischen Barocks wahrscheinlich von Mehmed Tahir Ağa errichtet. Sie wurde bereits drei Jahre nach ihrer Vollendung bei einem Erdbeben beschädigt, die Restauration wurde nach einem Feuer 1783 abgeschlossen - wie die Türinschrift belegt.
Die Moschee ist auf unterirdischen Substruktionen gebaut und
ruht dabei auf acht mächtigen Pfeilern die einen Brunnenhof
umgeben. Auf diesen Pfeilern ruhen die acht Barockpfeiler im
Inneren der Moschee. Heute befindet sich ein Basar in den kühlen
unterirdischen Galerien. Von der weiten Terrasse führen monumentale
Treppen zu den erhöhten Eingängen. Die Terrasse wird durch eine
Rampe mit der Divan Yolu verbunden, so dass der Sultan seine
Moschee mit dem Pferd erreichen konnte. Außen gliedern in der
unteren Hälfte Ziegelbänder den steinernen Bau, der von zwei
Minaretten flankiert wird. Der schmale Innenhof ist längsrechteckig
und mit einem reizvollen Brunnen versehen.
Die Kuppel der Laleli-Moschee erreicht einen Durchmesser von 12,50
m und eine lichte Höhe von 24,50 m. Der Innenraum stellt eine
Variation des Acht-Pfeiler-Moscheetypus der Selimiye in Edirne dar. Ein
direkteres Vorbild kann man in der Nişancı-Mehmet-Pascha-Moschee
von 1584 erkennen. Die Ecken des die Kuppel stützenden Oktogons
werden durch Halbkuppeln unterfangen, auf der Kiblawand springt
apsisartig eine ebenfalls durch eine Halbkuppel bekrönte
Raumeinheit hervor. Im Innenraum werfen mehr als 100 längliche, zum
Teil mit Edelsteinen geschmückte Ornamentglasfenster ein buntes
Licht auf die mehrfarbigen Porphyrwände. Dadurch erhalten die in
gelb, rot, blaugrau und in weiteren Farben gehaltenen Marmorwände
eine Heiterkeit, die seit der Tulpenzeit den Geist der Architektur
erfasste. Zur Farbigkeit tragen auch die Tafeln und Medaillons der
westlichen Wand bei, wo in Pietra dura- und Opus sectile-Technik
nicht nur seltene Marmorsorten verwendet wurden, sondern auch
Halbedelsteine wie Lapislazuli, Onyx oder Jaspis zur Anwendung
kamen. Passend dazu finden sich edle Marmorsorten in dem kostbarem
Mihrab (Gebetsnische) und Mimbar (Freitagskanzel).
Diese Sultansmoschee war Zentrum einer Külliye (Baukomplex), zu der neben der Moschee auch eine Medrese (zerstört), eine Armenküche (İmaret), ein Trinkbrunnen (Çeşme), ein Brunnenhaus (Sebil), ein astronomisches Observatorium (Muvakkithane), ein Öffentliches Bad (Hamam; zerstört) und eine Karawanserei (Han) sowie mehrere Grabmäler (unter anderem die gemeinsame Türbe des Stifters Mustafa III. und seines Sohnes Selim III.) gehören.