La Gouira

La Gouira (auch Lagouira, La Gouera, La Agüera oder La Gouèra) war eine am Atlantik im äußersten Süden der Westsahara gelegene Stadt. Der Ort ist heute weitgehend verlassen und durch Sandverwehungen überdeckt. Er befindet sich südlich des marokkanischen Grenzwalls und damit außerhalb der von Marokko besetzten Teile der Westsahara.

Der Name des Ortes stammt von der Hassania-Bezeichnung gāra (Pl. gūr) für die aus der flachen Wüste vereinzelt herausragenden Tafelberge, deren Verkleinerungsform gwēra lautet.

Lage

Der Ort liegt im Süden an der Westküste der in den Atlantik hineinreichenden Halbinsel Ras Nouadhibou. In der Mitte der Halbinsel verläuft in Längsrichtung seit 1912, gemäß einer damaligen Vereinbarung der damaligen Kolonialmächte Spanien und Frankreich, die Grenze zwischen der Westsahara und Mauretanien. Die mauretanische Stadt Nouadhibou liegt auf der Ostseite der Halbinsel.

Verkehr

La Gouira ist über eine etwa fünf km lange unbefestigte Straße zu erreichen, die südlich des Stadtzentrums von Nouadhibou (Keran) beim Vorort Cansado nach Westen abzweigt. In der spanischen Zeit gab es eine 130 km lange Asphaltstraße nach Bir Gandouz, die heute von Sandverwehungen überdeckt und von Minenfeldern umgeben ist.

Geschichte

Die Stadt wurde 1920 gegründet unter dem Namen Agüera, was sich von spanisch agüero „Vorzeichen; Omen“, ableitet. Unter der Leitung von Oberst Bens wurde ein spanischer Luftstützpunkt angelegt, nur wenige Kilometer westlich des französischen Port Etienne, dem heutigen Nouadhibou.

1924 wurde La Gouira Teil der Provinz Río de Oro. Mit dem Rückzug Spaniens aus der ehemaligen Kolonie Spanisch-Sahara besetzte Mauretanien, gemäß einer mit Marokko geschlossenen Vereinbarung am 20. Dezember 1975 die Stadt. Der anschließende Kampf der westsaharischen Befreiungsbewegung POLISARIO führte 1979 jedoch zum Rückzug Mauretaniens aus der Westsahara und somit auch aus La Gouira. Anschließend verließen die meisten Bewohner den Ort und der Erwerb kam zum Erliegen, so dass 1989 der marokkanische König Hassan II. den Ort evakuieren ließ.

In den 1990er Jahren beschloss die marokkanische Regierung, den Ort wieder zu beleben. Erhebliche Geldmittel wurden zum Bau von Straßen und sonstiger Infrastruktur beschafft, bis man erkannte, dass die ständige Bedrohung durch Flugsand eine Bebauung unmöglich macht.

Heute ist La Gouira eine versandete Ruinenstadt, bewohnt von wenigen einheimischen Imraguen, die von Fischerei leben. Der Ort liegt de facto im Niemandsland zwischen dem marokkanisch besetzen Teil der Westsahara und Mauretanien.

Da das marokkanische Militär die Halbinsel Ras Nouadhibou nicht besetzte, füllt derzeit ein mauretanischer Militärposten in La Gouira das Vakuum aus, während die marokkanische Marine sich die Kontrolle der Küstengewässer vorbehält.

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