Die Kennedybrücke ist die mittlere der drei Bonner Rheinbrücken und verbindet die Innenstädte von Bonn und Beuel miteinander. Über die 394 m lange und 16 m breite Brücke verläuft die B 56 vierstreifig, zwei Straßenbahngleise sowie Fuß- und Radwege. Eine Verbreiterung der Brücke ist im Bau.
An der Stelle der alten Rheinbrücke entstand 1948/49 die heutige Rheinbrücke, die 1963 zu Ehren von John F. Kennedy den Namen „Kennedybrücke“ erhielt. Ausführende Firmen waren die Stahlbau Rheinhausen und das Tiefbauunternehmen Grün & Bilfinger. Am 6. September 1949 wurde die Grundkonstruktion fertiggestellt. Nachdem auch die Fahrbahndecke und andere Arbeiten abgeschlossen waren, wurde die Brücke am 12. November für den Verkehr freigegeben. Ein echtes Bonner Original, das stadtbekannte Brückenmännchen, wurde von der alten Rheinbrücke übernommen und an einem Pfeiler der Brücke befestigt (auf dem Foto rechts zu erkennen).
Das Bauwerk überspannt den Rhein mit drei Öffnungen. Die mittlere Öffnung hat eine Spannweite von 195,80 m, die beiden äußeren überspannen je 99,20 m. Die Konstruktionshöhe der vier offenen Blechträger beträgt über den Pfeilern 11,00 m und in Brückenmitte 3,45 m. Die Höhe der Pfeiler beträgt 9,00 m.
Im Jahre 2003 wurden schwere Korrosionsschäden unter den Fußwegen festgestellt. Bis zu einer Sanierung wurden diese Bereiche durch provisorische Holzkonstruktionen gesichert. Nach einem weiteren Gutachten im September 2005 wurden die Geh- und Radwege aus Sicherheitsgründen komplett gesperrt. Der Fußgänger- und Radverkehr bewegte sich nun auf den beiden äußeren Fahrstreifen; Autos, Busse und Bahnen fahren auf der inneren Spur. Im gleichen Monat beschloss der Rat der Stadt Bonn eine Sanierung und Verbreiterung zum frühestmöglichen Zeitpunkt. Die Finanzierung des insgesamt 40 Millionen Euro teuren Projektes ist inzwischen gesichert; nach einer notwendigen Ausschreibung hat die Sanierung am 16. April 2007 begonnen und ist voraussichtlich im April 2010 abgeschlossen. Dabei entsteht für die Stadt- bzw. Straßenbahnen eine vom übrigen Verkehr getrennte Gleisfläche, die für eine weitere Beschleunigung vor allem der Linie 66 zum Siegburger ICE-Bahnhof sorgt.
Wegen der verengten Fahrbahnen und aus Sicherheitsgründen wurde die Brücke bei Anlässen wie Silvester, Rhein in Flammen und während des Sturms Kyrill für den Fußgängerverkehr gesperrt. Es bestand die Befürchtung, dass die Absperrgitter in den Fluss geworfen würden. Fußgänger konnten kostenlos die zahlreichen Buslinien benutzen, die an den Brückenenden hielten.