Kalabscha (arabisch كلابشة, DMG Kalābscha) war ein Ort im heutigen Ägypten in Unternubien und ist die moderne Bezeichnung für das antike Talmis. Der Ort lag ca. 50 km südlich von Aswan und ist heute im Nassersee versunken.
Kalabscha ist besonders durch seine Tempelanlage bekannt: Hier stand der ganz in Sandstein erbaute Haupttempel des nubischen Gottes Mandulis und Göttin Isis von Philae. Bei dem Tempel, dessen Tempelhaus allein 77 Meter lang ist, handelt es sich um die größte freistehende Tempelanlage in Unternubien. Der von einer 15 Meter hohen Ziegelmauer umgebene Tempelbezirk hat die Ausmaße von 66 x 92 Metern.
Ptolemaios VIII. ließ ein Heiligtum der 18. Dynastie durch einen kleinen Tempel ersetzen. Dieser Tempel wurde unter Augustus von einer größeren Anlage ersetzt. Die Inschriften und Dekorationen des Tempels blieben jedoch unvollendet. In christlicher Zeit wurden Teile der Anlage in eine Kirche umgewandelt.
Der Tempel von Kalabscha wurde beim Bau des Assuan-Staudamms 1961-1963 in 13.000 Blöcke zerlegt und auf der Insel Neu-Kalabscha wieder aufgebaut. Ein in den Fundamenten des Tempels entdeckter Vorgängerbau, der unter Ptolemaios VIII. gebaut worden war, wurde auf der Insel Elephantine wieder aufgebaut. Ein ebenfalls in den Fundamenten entdeckter Torbau befindet sich seit 1973 im Ägyptischen Museum Berlin.