Das Haus der Kunst ist ein Ausstellungsgebäude in der Münchener Prinzregentenstraße am südlichen Ende des Englischen Gartens. Von seiner Eröffnung im Jahr 1937 bis 1945 wurde das von Paul Ludwig Troost entworfene und von seiner Witwe Gerdy Troost unter Mithilfe von Leonhard Gall verwirklichte Gebäude Haus der Deutschen Kunst genannt. Derzeitiger Direktor des reinen Ausstellungshauses (ohne eigene Sammlung) ist Chris Dercon.
Mit dem Entwurf eines Gebäudes zum Ersatz für den berühmten, 1931 abgebrannten Glaspalast an gleicher Stelle am Alten Botanischen Garten war bereits 1931 Adolf Abel beauftragt worden. Unmittelbar vor dem geplanten Baubeginn im Frühjahr 1933 verwarf Adolf Hitler dieses Projekt, ordnete als neuen Bauplatz den jetzigen Standort des Gebäudes an und übertrug Troost die Planung.
Mit Troosts Entwurf wurde der erste Monumentalbau des nationalsozialistischen Regimes verwirklicht. Die Grundsteinlegung erfolgte am 15. Oktober 1933 durch Hitler. Hinter der klassizistisch wirkenden Natursteinfassade verbirgt sich eine moderne Stahl- und Stahlbetonbauweise. Die 18 Grundsteinstifter waren, laut einer hierzu nach Eröffnung angebrachten Erinnerungstafel: Hermann Schmitz (Vorstandsmitglied der I.G. Farben, Ludwigshafen-Heidelberg), August von Finck (München), Robert Bosch (Stuttgart), Friedrich Flick (Berlin), Adolf Haeuser (Frankfurt/M.), August Diehn (Berlin), Theodor Feise (Berlin), Fritz Rechberg (Hersfeld), Jakob Hasslacher (Duisburg-Ruhrort), Paul Müller (Generaldirektor der Dynamit Nobel AG, Troisdorf), Gustav Krupp von Bohlen und Halbach (Berlin), Wilhelm von Opel (Rüsselsheim), Ludwig Roselius (Bremen), August Rostberg (Kassel), Willy Sachs (Schweinfurt), Karl Friedrich von Siemens (Berlin), Ludwig Schuon (München), Philipp Reemtsma (Hamburg).
Das Gebäude wurde 1937 mit der ersten „Großen Deutschen Kunstausstellung“ eröffnet. Zeitgleich wurde im Galeriegebäude am Hofgarten (das heutige Deutsche Theatermuseum) die Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt. Bis 1939 fand jährlich der „Tag der Deutschen Kunst“ statt, bei dem Adolf Hitler als Redner auftrat. Die als jährliche Verkaufsausstellung konzipierte „Große Deutsche Kunstausstellung“ fand bis 1944 statt. Erster Direktor war Karl Kolb.
Trotz des Anspruches, ein Tempel der „deutschen Kunst“, somit der nationalsozialistischen Kunst zu sein, war das Konzept von Beginn kommerziell angelegt: So gab es eine umfangreiche Gastronomie (die heute noch existierende wiedereröffnete „Goldene Bar“, ein „Bierstüberl“, in dem sich heute die Diskothek „P1“ befindet, sowie ein zentrales Restaurant). Sämtliche Ausstellungen dienten hauptsächlich dem Verkauf, wobei Hitler als Hauptkäufer auftrat und sich als Mäzen inszenierte.
Während der amerikanischen Besatzung wurde das Gebäude als Offizierskasino genutzt. Einer Anekdote nach wurde dabei im Gebäude ein Basketballfeld angelegt, so dass bei der Wiedereröffnung als Museum noch Markierungen am Fußboden sichtbar waren.
Ab 1949 wurde im Haus der Kunst jährlich die Große Kunstausstellung München präsentiert. 2007 wurden mehr als 200 Arbeiten von 173 Künstlern gezeigt. Bis zur Eröffnung der Pinakothek der Moderne war im Westflügel die Staatsgalerie Moderner Kunst untergebracht, der Ostflügel wurde für Sonderausstellungen genutzt.
In den Jahren 2003 bis 2004 wurde das in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts veränderte und umgebaute Innere des Hauses in seinen Originalzustand zurückversetzt.