Ħaġar Qim

Ħaġar Qim (gesprochen Hadschar-’iim) ist einer der fünf großen maltesischen Tempelkomplexe.

Hier finden sich die Reste von vier Tempeln, die zwischen 3600 und 2500 v. Chr. entstanden sind, darunter der am besten erhaltene Südtempel. Er gehört einerseits zwar an den Anfang der Tempelphase, entstand aber in seiner heutigen Form durch diverse Umbauten in der Spätphase und ist ein für Malta einmaliger agglutinierender Tempel. Keramikfunde belegen seine Nutzung ab der Mġarr-Phase während der gesamten Tempelkultur in der Geschichte Maltas.

Der ursprüngliche, in seiner Ahornblattform noch erkennbare Tempel wurde im zentralen Teil (gelb-A2), in dem Bereich seiner vor Kopf liegenden Altarnische, durch einen zweiten Eingang ersetzt und damit profanisiert, was auch die weitgehende Entfernung der Bodenplatten in diesem Bereich zeigt. Die linke Raumbucht dieses ehemaligen Tempelteils wurde umgebaut und es entstand ein nach links erweiterter Korridor, der den inneren Zugang zum Tempelteil B ermöglicht. Dieser ersetzt offenbar die fehlende Raumbucht im Bereich A2, so dass der rot-gelbe Bereich als eine Einheit aufgefasst werden kann. Der Tempel B hat auch wieder den zuvor üblichen, gegenüber viel älteren Anlagen nur mehr rudimentären Kopfaltar (aber keine zweite Raumbucht und keinen separaten Zugang). Die Tempel C, D und E haben separate äußere Zugänge, sind aber Innen im Vergleich zu der alten, im Tempel A1-A2 sichtbaren Form, anders strukturiert.

vorderen Teil des Alttempels A1 wurden zwei mit Farnrelief verzierte Altarblöcke und die Venus von Malta gefunden. Seine beiden Raumbuchten oder Apsiden sind durch geschlossene Megalithreihen unterteilt, die nur fensterartige Durchbrüche haben, die vermutlich dieselbe Funktion hatten die nun der Orakelnische zukam. Die mit der Umgestaltung verbundene religiöse Umwälzung führte offenbar auch dazu, dass die Bevölkerung nun Zugang zu kleinen, offenen Außentempeln (F) und zur so genannten Orakelnische erhielt. Sie hat eine Öffnung zum Tempelteil (A2) durch die nicht etwa geweissagt wurde, sondern Opfergaben in den Tempel geworfen werden konnten, die sich im rot gestrichelten Bereich ansammelten, der von einer niedrigen Steinbarriere eingefasst war. Dass es sich um eine zumeist mit Auseinandersetzungen verbundene Aktion handelte, zeigen Reste von figürlichen Darstellungen die im grau gestrichelten Bereich (G) gefunden wurden. Dieser Teil war einst durch das (graue) Füllmaterial der Zwickelbereiche unzugänglich, so dass die hier sekundär wiederverwandten (entsorgten) Steinbilder nicht mehr sichtbar waren. Die Tempel wurden aus globigerinem Kalkstein errichtet. Die Fassade des gesamten Komplexes wurde von einem Bankaltar zur Ablage von Opfergaben umgeben, die übliche Exedra wurde völlig ersetzt. Neben dem östlichen Außentempel (F), bei der Orakelnische liegt der größte Monolith der je in einer maltesischen Tempelfassade verwendet wurde. Er ist 3 m hoch, über 6 m lang und wiegt etwa 10 t.

Die Anlage war den Bewohnern Maltas zwar seit jeher durch frei stehende Steine bekannt, sie wurde jedoch erst seit 1839 mit systematischen archäologischen Ausgrabungen komplett freigelegt. 1992 wurde Ħaġar Qim, gemeinsam mit anderen bronzezeitlichen Tempelanlagen Maltas als die Megalithische Tempel von Malta zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. 2009 wurde die Anlage von Ħaġar Qim, wie auch das benachbarte Mnajdra, zum Schutz vor schädlichen Umwelteinflüssen mit einer permanenten Zeltkuppel überdacht.

Siehe auch

Literatur

  • Joachim von Freeden: Malta und die Baukunst seiner Megalithtempel. 1993, ISBN 3-534-11012-9
  • J.E. Walkowitz: Das Megalithsyndrom. 2003, ISBN 3-930036-70-3
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Karine
24. November 2013
Long walk outside (look et the weather), take the audio guide and enjoy the beauty of the site near the see. A must see on the island.
Alistair
21. December 2014
Amazing ruins, amazing views. A must see if you like ancient ruins.
Andrew Talaga
30. July 2017
Only a short bus ride from the Blue Grotto - a must see (built before Stonehenge!). Visit doesn't need to take more than 1 hour
Luca Moricca
23. August 2013
Old ruins of megalithic temple of the 3.600 before Christ, 10 euro ticket with audio guide, very interesting, but try to evitate the hottest ours of the day!
Ashley Kasper
1. April 2018
Built over 2000 years from 2000-4000 BC. Pretty cool to see!
Tamara G
11. October 2019
Обязательно к посещению, самое старое из известных храмовых сооружений, старше египетских пирамид на 1000 лет
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