Der Große Wannsee ist eine Ausbuchtung der Havel im südwestlichen Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Der verkürzte Name Wannsee bezieht sich immer auf den Großen Wannsee, nie auf den weniger bedeutenden Kleinen Wannsee, der als erster See des Griebnitzkanals an der Südseite an der Wannseebrücke in den Großen Wannsee mündet.
Havel, Großer Wannsee, Griebnitzkanal, Griebnitzsee und die Glienicker Lake umschließen den inselartigen Berliner Ortsteil Wannsee, der westlich des Großen Wannsees liegt. Nördlich liegt in der Havel die Insel Schwanenwerder und etwa einen Kilometer westlich liegt flussabwärts in der Havel die Pfaueninsel.
Das Strandbad Wannsee liegt am nördlichen Abschnitt des Ostufers und damit nicht im Ortsteil Wannsee, sondern im Ortsteil Nikolassee. Mit seinem lang gestreckten und unter Denkmalschutz stehenden Gebäudetrakt und seinem FKK-Bereich war es vor dem Mauerfall das beliebteste sommerliche Wochenend-Ausflugsziel der Bevölkerung West-Berlins. Naturgemäß kam dem Wannsee als innerstädtischem Erholungsgebiet in der zwischen 1961 und 1989 eingemauerten Stadt West-Berlin besondere Bedeutung zu. Bereits 1951 sang Conny Froboess „Pack die Badehose ein, nimm dein kleines Schwesterlein, und dann nüscht wie raus nach Wannsee“.
Als Ausflugsziel hat der Wannsee auch durch die Personenschifffahrt Bedeutung. Es gibt Fahrten auf dem See und entlang der Havel oder des Griebnitzkanals nach Potsdam, Werder oder Tegel. Die Anlegestelle befindet sich am Südende des Sees unweit der Wannseebrücke und des S-Bahnhofs Wannsee. Dort legt auch die Fähre nach Kladow am gegenüberliegenden Ufer der Havel an.
In der Villa Marlier am Westufer des Großen Wannsees fand am 20. Januar 1942 eine geheime Besprechung hochrangiger Vertreter von nationalsozialistischen Reichsbehörden und Parteidienststellen statt, bei der Einzelheiten der bereits beschlossenen Ermordung der europäischen Juden besprochen wurden. Dieses Treffen wurde später als „Wannseekonferenz“ bekannt; die Villa ist heute eine Gedenk- und Ausstellungsstätte.