Great Ocean Road

Die Great Ocean Road ist eine 243 km lange Straße, die entlang der australischen Südküste zwischen Torquay und Allansford im Bundesstaat Victoria verläuft. Sie gilt als eine der bekanntesten Scenic Routes bei Touristen in Australien. In einer Studie wurde festgestellt, dass jährlich zwischen 6,5 und 7,5 Millionen Besucher in die Region der Great Ocean Road kommen und bis 2030 weitere 2,4 Millionen hinzu kommen werden.

Diese Straße wurde wegen ihrer historischen und kulturellen Bedeutung am 7. April 2011 als nationales Denkmal in die Australian National Heritage List eingetragen.

Geschichte

Bevor die Europäer in das Gebiet der heutigen Great Ocean Road eindrangen, lebten dort zwei Stämme der Aborigines. Die Watha Wurrung lebten im östlichen Ende und die Gadubanud daran anschließend weiter westlich, fast bis nach Warrnambool. Als im Gadubanud-Gebiet von Cape Otway eine ihrer Frauen entführt wurde, töteten sie in einer Auseinandersetzung den europäischen Entführer. Aus Rache verübten die Europäer am River Aire das Blanket-Bay-Massaker an sieben Gadubanud, das auch als strategische Maßnahme zur Gebietsbereinigung und zur Sicherung der dortigen Leuchttürme interpretiert wird. Entlang der Küstenlinie befinden sich historische Abfallgruben der Aborigines, die ihre Anwesenheit belegen.

Die erste Idee einer Straße entlang der Südküste Victorias reicht zurück ins Jahr 1864. Diese sollte in erster Linie eine Verbindung der zahlreichen Küstenorte und Fischerhäfen entlang der Küste auf dem Landweg sein, die bis dahin nur per Schiff zu erreichen waren.

Konkrete Planungen und Erkundungen für einen möglichen Verlauf der Strecke begannen aber erst 1918. 1919 wurde mit dem Bau der Straße begonnen. Ausgeführt wurden die Arbeiten von 3000 heimgekehrten Soldaten nach dem Ende des Ersten Weltkrieges. Für diese diente der Bau der Straße zum einen als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme durch die Regierung Victorias, zum anderen war es auch die Errichtung eines Kriegsdenkmales zum Gedenken an die im Krieg gefallenen Kameraden.

Aufgrund der besonderen geographischen und geologischen Gegebenheiten war der Bau sehr schwierig und langwierig. So wurde der erste Abschnitt zwischen Torquay und Lorne im Jahr 1922 fertiggestellt. Als Nächstes folgten einzelne Abschnitte, welche von Westen her gebaut wurden. Der letzte und komplizierteste Abschnitt war die Strecke zwischen Apollo Bay und Lorne, welche im Jahr 1932 fertiggestellt wurde. Damit waren die Bauarbeiten beendet und die Strecke erstmals durchgängig befahrbar.

Eine der bekanntesten Gesteinsformationen Australiens ist der Island Archway, ein über 25 m hoher Bogen, der am 10. Juni 2009 eingestürzt ist.

Verlauf

Südlich von Geelong zweigt der Surfcoast Highway vom Princes Highway ab und führt nach Torquay an der Küste des Landes. Dieser erste Abschnitt wird oft als Teil der Great Ocean Road angesehen. Deren offizieller Beginn befindet sich jedoch außerhalb von Torquay.

Von Torquay aus folgt die Great Ocean Road dem Verlauf der Küste in südwestlicher Richtung. Sie verbindet das Surferparadies Bells Beach und die Ferienorte Anglesea, Lorne und Apollo Bay. Auf diesem Abschnitt reichen die Berge des Hinterlandes teilweise bis ins Meer und die Great Ocean Road schlängelt sich in einem sehr kurvenreichen Verlauf an deren Rändern entlang. Dies bietet zahlreiche Möglichkeiten für großartige Ausblicke auf die Bass Strait und den Südlichen Ozean, malerische Sandstrände und steil zum Meer hin abfallende Felsküsten. Zwischen Anglesea und Lorne liegen Aireys Inlet und Fairhaven, die für den 1891 erbaute Split-Point-Leuchtturm und den wilden Fairhaven Beach bekannt sind. Östlich von Aireys Inlet beginnt zudem der sich über die halbe Länge der B 100 erstreckende Great-Otway-Nationalpark. Circa 40 Kilometer südwestlich befindet sich Kennett River, das von vielen Touristen an der Grey River Road zum Beobachten von Koalas aufgesucht wird. Etwa 20 Kilometer weiter liegt Apollo Bay, wo der 104 Kilometer lange Great Ocean Walk beginnt.

Westlich von Apollo Bay verläuft die Great Ocean Road landeinwärts und führt durch den Great-Otway-Nationalpark, der von gemäßigten Regenwäldern geprägt ist. Eine Seitenstraße führt zum Cape Otway und dem dort errichteten Cape-Otway-Leuchtturm. Eine weitere Sehenswürdigkeit auf dieser Strecke ist die sich zwischen Cape Otway und Port Fairy erstreckende Shipwreck Coast sowie Lavers Hill, das am höchsten gelegene Dorf der Great Ocean Road. Zwischen Cape Otway und Lavers Hill befindet sich der Ort Glenaire und der hauptsächlich unter Surfern bekannte Johanna Beach.

Im Weiteren verläuft die Great Ocean Road in nordwestlicher Richtung. Dieser Teil der Küste ist größtenteils im Port-Campbell-Nationalpark geschützt und beherbergt einige der beeindruckendsten Küstenlandschaften der Welt. Die Küstenerosion durch Wellen und Regen hat hier einige der bekanntesten Felsformationen geschaffen. Die Twelve Apostles, Loch Ard Gorge mit dem eingestürzten Island Archway, The Grotto, die schmale Klippe Razorback und London Arch sind die Bekanntesten. Dieser Küstenabschnitt wird auch Shipwreck Coast genannt, da hier mehr als 80 Schiffe gesunken sind.

Der weitere Verlauf der Great Ocean Road ist verhältnismäßig unspektakulär. Sie verläuft im Hinterland der Küste durch kleinere Ortschaften, bevor sie bei Allansford wieder auf den Princes Highway trifft und endet.

Sonstiges

1962 wurde die Great Ocean Road von der Regierungsorganisation Tourist Development Authority zu „one of the world's great scenic roads“ (deutsch: „eine der schönsten Straßen der Welt“) erklärt.

Am 8. Januar 1964 musste die Straße wegen eines Buschfeuers geschlossen werden, dies war auch 1962 der Fall.

2004 wurde der Great Ocean Walk geöffnet, ein Wanderweg von 104 km Länge, der an der Küstenlinie nahe an der Great Ocean Road von der Apollo Bay bis zu den Twelve Apostles entlangführt.

Jährlich einmal findet seit 2005 der Great Ocean Road Marathon über 45 Kilometer auf einem Streckenabschnitt zwischen Lorne und der Apollo Bay statt.

Seit ihrer Existenz wurde die Küstenlinie der Great Ocean Road durch Einflüsse der Natur verändert, dies hängt mit den Einflüssen und Prozessen der Erosion und mit der geologischen Beschaffenheit von wegen gebundenen Partien des dortigen Kalksteins zusammen. 1960 wurden Teile der Küste bei Princetown während eines Sturmes weggespült. Landmassen stürzten am 11. August 1964, und 1971 ab; beide Male mussten Straßenabschnitte bei Lorne gesperrt werden. Im Januar 2011 stürzten überhängende Klippen während eines heftigen Regens ab.

Als sich im Januar 2011 die großen Überschwemmungen Victorias ereigneten, wurden auch Teile der Great Ocean Road davon betroffen, als Landmassen abrutschen, deshalb wurde die Straße zwischen Lorne und Apollo Bay zeitweise gesperrt.

Aufgrund des Zustroms von Touristen sind acht Großprojekte an der Küste der Great Ocean Road in die Infrastruktur im Wert von AUD 480 Millionen geplant, darunter ein Informationszentrum an der Loch Ard Gorge, eine Erweiterung der Unterbringungskapazitäten und in den Wege- und Straßenbau.

Weblinks

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Yarn Lam
26. October 2016
Lots of informative brochures here - don't forget to drop by to do some research! Clean toilets too.
VisitGreatOceanRoad
18. January 2011
The tourist information officers are so helpful and have fantastic local knowledge of the area, because they live where they work. They can help you find accommodation & give great travel advice.
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foursquare.com
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