Fyrkat

Fyrkat ist der Name einer kreisförmigen Wikingerburg. Sie ist, neben Trelleborg nahe Slagelse, die am besten untersuchte Ringburg. Auch sie ist in keiner schriftlichen Quelle erwähnt.

Lage und Konstruktion

Die Burg liegt auf einer Landzunge im Bachtal der Osnild Å, wenige Kilometer vom Mariagerfjord entfernt in der Nähe von Hobro in Nordjütland. Um die Burg auf der schmalen Landzunge bauen zu können, waren umfangreiche Auffüllarbeiten notwendig. Ob die Burg zur Zeit ihres Baus zu Schiff erreichbar war, ist nicht sicher. In der Nähe verlief die wichtige Straße zwischen Aalborg und Viborg. Die Umwallung stellte dank der Geländeverhältnisse eine starke Befestigung dar, während der flache Graben fortifikatorisch von untergeordneter Bedeutung war. Er wurde nicht fertiggestellt. Der Zugang erfolgte durch das Westtor, vor dem ein kleines "Wachhaus" stand.

Die Häuser hatten gebogene Längsseiten. Sie waren 28,5 m lang und 8,5 m breit mit geringerer Breite an den Enden. Man benötigte für ein Haus um die 66 große Eichen. Innen hatten die Häuser eine 18 m lange Mittelhalle und zwei kleine Giebelräume, die Türen mit einem Windfang an der Giebelfront und an den Längsseiten hatten. Am restaurierten Fyrkat steht auch ein 1985 rekonstruiertes Wikingerhaus. Die Größe der Gebäude und die Verteilung der Feuerstellen deuten darauf hin, dass nicht alle Gebäude bewohnt waren. Gebäude ohne Feuerstelle dürften Lagerräume oder Ställe gewesen sein. Sie lagen immer direkt Innen am Wall. In anderen Häusern wurde Gold, Silber, Bronze und Eisen verarbeitet. Funde in der Burg und auch im Gräberfeld belegen die Anwesenheit von Frauen.

Nördlich der Burg lag ein Gräberfeld mit 29 Gräbern. Die meisten waren um eine ca 40 m lange aus Holz errichtete Anlage angeordnet, vielleicht einem Bohlenweg oder einer Plattform. Sie verlief parallel zur Ost-West-Achse der Burg und war sicherlich Teil einer umfassenden Planung. Anhand der Grabbeigaben konnten ein Männergrab und drei Frauengräber identifiziert werden. Neun weitere sind so klein, dass es wohl Kindergräber waren. Zwei Frauen wurden in Wagenkästen beigesetzt. Eine der Frauen trug silber- und golddurchwirkte Textilien und hatte viele Grabbeigaben, darunter auch Importe, die Kontakte nach Osten belegen. Die Prägungen sind dänisch-nordisch-baltisch wie in Trelleborg.

Datierung

Fyrkat ist wie die drei andere gleichartigen Anlagen dendrochronologisch in die Regierungszeit Sven Gabelbarts zwischen 970 und 980 datiert, der seinen Vater 975 absetzte, aber erst nach dessen Tod 986 zum König gekrönt wurde. Die Datierung für die Burg gilt auch für das Gräberfeld.

Die Burg wurde, wenn überhaupt fertiggestellt, nur kurz benutzt. Die Funde stammen typologisch einheitlich vom Ende des 10. Jahrhunderts, die Pfostenlöcher zeigen keine Spuren von Reparatur. Der Wall war auf der Seite der Aufschüttung abgesackt und wurde nicht wieder ergänzt.

Die Anlage brannte ab.

Heute

Zusätzlich zu dem 1985 neben der Wallanlage errichtetem standardisiertem "Garnisonshaus" wurde in ca. einem Kilometer Entfernung der Hof eines Großbauern nach den Befunden der Ausgrabungen von Vorbasse, etwa 29 km südwestlich von Jelling gelegen, errichtet. Neben dem Wohnhaus des Bauern, einem 1993 vollendeten Langhaus, gibt es eine Schmiede, eine Scheune und andere kleinere Nebengebäude sowie ein Besucherzentrum.

Die Anlage wird vornehmlich für museumspädagogische Aktivitäten genutzt und dient der Vermittlung des Lebensumfeldes der Wikingerzeit.

Literatur

  • Olsen O.: Fyrkat. 1979
  • E. Roesdahl: Fyrkat. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd. 10 S. 295–301.

Siehe auch

  • Liste europäischer Freilichtmuseen

Weblinks

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