Flughafen Wien-Schwechat

Der Flughafen Wien-Schwechat (IATA: VIE, ICAO: LOWW), englisch Vienna International Airport genannt, ist der größte und bekannteste österreichische Flughafen. Er ist Heimatflughafen und Drehkreuz der Lufthansa-Töchter Austrian Airlines und Eurowings Europe und der Air Berlin-Tochter NIKI. Er befindet sich auf dem Gebiet der südöstlich an Wien angrenzenden Stadt Schwechat und wurde 1938 zunächst als Militärflugplatz in Betrieb genommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm er die Rolle des Flughafens für Wien vom Flughafen Aspern. Der Flughafen ist ein Knotenpunkt bei Flügen vor allem nach Osteuropa und in den Nahen Osten und der größte Arbeitgeber der Ostregion Österreichs. 2015 verbanden ihn 75 Fluggesellschaften mit 181 Zielen in 73 Ländern weltweit. Betrieben wird er von der börsennotierten Flughafen Wien AG.

Lage und Verkehrsanbindung

Lage

Der Flughafen Wien befindet sich im niederösterreichischen Schwechat, einer 16 Kilometer südöstlich von Wiens Zentrum gelegenen Stadtgemeinde, und 49 Kilometer westlich von der slowakischen Hauptstadt Bratislava (Pressburg) auf 183 Meter Höhe über Adria.

Als Besonderheit hat der Flughafen seit dem 16. April 1966 eine eigene Postleitzahl, die mit der für Wiener Postleitzahlen verwendeten Ziffer 1 beginnt. Die Anschrift lautet A-1300 Wien Flughafen. Die Telefonvorwahl ist 01, Ortstafeln tragen den Namen „Flughafen“.

Übersicht Verkehrsanbindung

Abhängig vom Zielort in Wien und dem gewählten Verkehrsmittel, dauert die Fahrt vom Flughafen nach Wien etwa 15 bis 45 Minuten.

Modal Split am Flughafen in den Jahren 2012 bis 20141
Verkehrsmittel zum Flughafen 2012 2013 2014
Privatauto/Firmenauto 26,80 % 26,10 % 26,70 %
Leihwagen 2,90 % 2,40 % 3,00 %
Taxi und Mietwagen mit Fahrer 30,63 % 29,00 % 22,50 %
Öffentlicher Bus 11,35 % 9,10 % 11,40 %
Reisebus 1,58 % 2,40 % 2,30 %
S-Bahn 18,70 % 22,20 % 22,90 %
City Airport Train (CAT) 7,55 % 8,80 % 10,90 %
Andere 0,48 % 0,00 % 0,30 %
1 Basis: abfliegende Lokalpassagiere.

Schiene

Hauptartikel: Bahnhof Flughafen Wien

Der Flughafen ist an das S-Bahn-, Regional- und Fernverkehrsnetz der ÖBB angebunden. Zudem besteht mit dem City Airport Train (CAT) eine eigene Schnellverbindung ins Stadtzentrum. Die Züge verkehren dabei vom zeitigen Morgen bis etwa Mitternacht.

Der öffentliche Verkehr in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland ist tarifmäßig Teil des Verkehrsverbunds Ost-Region (VOR). Die S-Bahn-, Regional- und Fernverkehrszüge stellen somit die preisgünstigste Verbindung zum Flughafen dar. Der Fahrpreis ergibt sich dabei prinzipiell aus der zurückgelegten Strecke, wobei für das Wiener Stadtgebiet (die sogenannte „Kernzone“) ein Fixpreis verrechnet wird. Der CAT ist nicht in das Tarifsystem eingebunden, für ihn gilt ein Spezialpreis.

Bahnhof

Der Bahnhof Flughafen Wien liegt unter dem Kurzparkplatz K3. Er verfügt über drei 450 Meter lange Bahnsteigkanten und befindet sich in einem rund zwei Kilometer langen Tunnel, der unter anderem Teile des Vorfelds und der Piste 16/34 unterfährt. Der Bahnhof wurde in den Jahren 2003 bis 2014 fernzugtauglich ausgebaut und grundlegend neu gestaltet.

Fernverkehr

Der Flughafen wird seit Dezember 2014 von Fernzügen bedient. Railjet- und InterCity-Züge bieten eine halbstündliche Anbindung nach Wien Hauptbahnhof, Wien Meidling und darüber hinaus in den Westen Österreichs. Einmal täglich verkehrt ein Zugpaar von bzw. nach Graz. Die Fahrzeit zwischen dem Bahnhof Flughafen Wien und Wien Hauptbahnhof beträgt 15 bis 18 Minuten. Austrian Airlines und NIKI/Air Berlin bieten jeweils eine Kooperation mit den ÖBB unter dem Namen AIRail bzw. Rail & Fly an.

S-Bahn und Regionalzüge

Die Züge der S-Bahn-Linie S7 verkehren zwischen Laa an der Thaya bzw. Mistelbach und Wolfsthal. Zwischen Wien Floridsdorf und dem Flughafen verkehren sie halbstündlich (mit Abweichungen) und halten an allen Stationen. Die Fahrzeit zwischen Flughafen und Wien Mitte beträgt 25 Minuten. In der Hauptverkehrszeit verkehren zudem Regionalzüge zwischen Wien Floridsdorf und Flughafen bzw. Wolfsthal, diese halten nicht in allen Stationen.

City Airport Train (CAT)

Der City Airport Train (CAT) verkehrt im Halbstundentakt ohne Zwischenhalte mit einer Fahrzeit von 16 Minuten zwischen dem Flughafen und dem Bahnhof Wien Mitte. Der Zug benützt dabei die Gleise der S-Bahn, hält jedoch in beiden Bahnhöfen an separaten Bahnsteigen. Für den Zug gilt ein besonderer Tarif. Im City Air Terminal (am Bahnhof Wien Mitte) können Passagiere der Star Alliance, der Air-Berlin-Gruppe und mehrerer anderer Fluglinien für ihren Flug einchecken und auch das Gepäck aufgeben.

Straße

Straßennetz

An das Straßennetz ist der Flughafen durch die A 4 (Ostautobahn) und die ehemalige Bundes- und nunmehrige Landesstraße 9 (Pressburger Straße) angeschlossen. An ausgewählten Streckenabschnitten entlang der A 4 (Knoten Prater – Flughafen Wien) und der B 9 (Hainburg Donaubrücke – Schwechat Ost) ermittelt ein Kamerasystem die aktuelle Reisezeit zum und vom Flughafen. Die errechneten Daten werden unter anderem auf den Überkopfanzeigen entlang der A 4 und auf den Internetseiten des Flughafens bzw. der Asfinag veröffentlicht; eine Aktualisierung erfolgt dabei alle fünf Minuten.

Bus

Drei Linien der von der ÖBB-Postbus betriebenen Vienna Airport Lines verkehren vom zeitigen Morgen bis Mitternacht im Halbstunden- bzw. Stundentakt vom Flughafen in das Stadtgebiet von Wien. Eine Linie verkehrt in der Nacht im Zwei-Stunden-Takt. Bedient werden insgesamt 12 Haltestellen in der Innenstadt, am Westbahnhof sowie in den Bezirken 2 (Leopoldstadt) und 22 (Donaustadt). Die Fahrzeit beträgt je nach Relation zwischen 20 und 60 Minuten, es gilt ein Sondertarif.

Darüber hinaus betreibt die Firma Blaguss eine 14-mal täglich verkehrende Linie zwischen dem Flughafen und dem Vienna International Busterminal in Wien Erdberg. Der sogenannte AIR-Liner verkehrt im Stunden- bzw. Zweistundentakt, wobei die Fahrt ca. 15 Minuten dauert. Außerdem gibt es Busverbindungen nach Budapest, Bratislava, Brünn, Prag und zum Flughafen Bratislava. Sämtliche Busse halten am Busbahnhof vor der Ankunftshalle.

Im Flughafenareal verkehrt ein kostenpflichtiger Linienbus („Airport-Shuttle“) halbstündlich als Rundkurs. Dieser bedient dabei Haltestellen im zentralen Flughafenkern um den Terminal, den Office Park, das Betriebsgelände, die Austrian-Basis und das VIP-GAC.

Autovermietung, Carsharing, Taxis

Alle gängigen Autovermietungen haben ihre Büros im Terminal. Das Mietwagenzentrum befindet sich im Parkhaus 4. Carsharingunternehmen bieten ebenfalls eine Ausleihmöglichkeit am Flughafen an. Auf reservierten Parkplätzen im Parkhaus 4 können die Leihwägen abgeholt oder abgestellt werden. Darüber hinaus stehen Taxis vor der Ankunftshalle rund um die Uhr zur Verfügung.

Parkplatzbereiche

Auf dem Flughafengelände stehen für Passagiere die Parkhäuser 3 und 4 sowie der Freiluftparkplatz C zur Verfügung. Zwei Kurzparkplätze, „K1“ (auf der Abflugebene) und „K3“ (auf der Ankunftsebene), befinden sich direkt vor den Terminalzugängen. Die Bereiche sind unterirdisch oder wettergeschützt mit dem Terminal verbunden und bieten Stellflächen für 21.637 Pkw. (davon 11.036 in den Parkgaragen und 10.601 in den Freibereichen) Parkhaus 4 ist mit dem Auto auch von der Abflugebene direkt zu erreichen und kann zudem 44 Reisebusse aufnehmen. Weitere Parkmöglichkeiten mit Shuttle Service werden zudem von Hotels in unmittelbarer Nähe angeboten, und können im Voraus gebucht werden. Der „Mazur-Parkplatz“ liegt beim VIP-GAC, ist jedoch mittels des „Airport-Shuttles“ an die übrigen Abfertigungsbereiche angeschlossen. In die Parkhäuser 7 und 8 sind vorrangig Flughafenmitarbeiter einfahrtsberechtigt.

Passagiere, die mit einem Elektroauto zum Flughafen kommen, haben die Möglichkeit, im Parkhaus 4 ihr Fahrzeug aufzuladen. Dort ist eine eigene Stromtankstelle eingerichtet, für die eine Elektrotankkarte der Wien Energie benötigt wird.

Radverkehr

Der Flughafen liegt an einem neu geschaffenen Fuß- und Radweg, der von Wien aus über die Stadt Schwechat und den Flughafen nach Fischamend und von dort weiter Richtung Neusiedler See führt. Die Strecke ist dabei mit weiteren Radwegrouten verknüpft. Auf dem Flughafengelände befinden sich Nextbike-Verleihstationen am Betriebsgelände beim Handling Center West und beim Office Park 1, wie auch Radabstellanlagen. Die 17 km lange Radroute wurde von den Gemeinden Schwechat und Fischamend in Zusammenarbeit mit dem Flughafen und Unterstützung des Landes Niederösterreichs realisiert.

Geschichte

Gründung als Militärflugplatz

Der Flughafen wurde ab 14. Mai 1938 (Spatenstich durch Reichsluftfahrtminister Hermann Göring) auf dem „Heidfeld“ zwischen Fischamend und Schwechat als Fliegerhorst der deutschen Luftwaffe von Christoph Miller gebaut und als „Luftwaffenstützpunkt Schwechat – Ost“/„Heidfeld“ bezeichnet. Es wurden fünf Hallen, eine Flugzeugwerft, mehrere Mannschaftsgebäude und eine Großgarage errichtet. Die Jagdfliegerschule 5 war hier untergebracht. Aber auch aktive fliegende Einheiten, wie die II./JG 27 (II. Gruppe des Jagdgeschwaders 27), die II./JG 52, sowie Teile der III./KG 51 lagen hier. Im Jahre 1942 wurden Teile der Anlage den Heinkel-Werken (Rostock) übergeben, die hier Flugzeuge produzierten (Heinkel He 219 und He 162 „Volksjäger“). Zu diesem Zweck wurden ein Kompensierplatz und eine Einschussanlage errichtet, sowie die Piste 12/30 mit einer Länge von 1.500 Metern befestigt. (Sie wird heute unter der Bezeichnung Piste 11/29 geführt) Dazu kamen noch mehrere Hallen. Das gesamte Heinkel-Planungsbüro wurde hierher übersiedelt. Teile des Flughafens dienten ab 7. Dezember 1944 als Konzentrationslager (KZ-Schwechat II „Santa“), in dem Häftlinge untergebracht waren, die für die Heinkel-Werke und für die Brauerei Liesing / „Ostmärkische Brau AG“ arbeiteten. Aus der Zeit vor 1945 sind auch heute noch zwei Verwaltungsgebäude (Objekte 610 und 620), sowie ein Hangar am Rollfeld (Objekt 230) erhalten.

Im Herbst 1945 wurde die Anlage vereinbarungsgemäß von den britischen Besatzungstruppen übernommen, obwohl sie in der sowjetisch besetzten Zone Österreichs lag. Die Briten richteten die Royal Air Force Station Schwechat (RAF Schwechat) ein, ab 1946 flog British European Airways Wien im Linienbetrieb an. Auch die französische Besatzungsmacht nutzte den Flugplatz. Die Sowjets nutzten den historischen Wiener Flughafen Aspern, die US-Amerikaner den heutigen Militärflugplatz Langenlebarn. Ab 1953 erfolgte die Abfertigung durch die Austrian Handling Unit.

Ziviler Ausbau ab 1954

Aus ebenjener Austrian Handling Unit ging die Wiener Flughafenbetriebsgesellschaft hervor, welche am 11. Dezember 1953 gegründet wurde und am 1. Jänner 1954 Verwaltung und Abfertigung übernahm; der Wiener Flughafen war damit der erste privat verwaltete Flugplatz Österreichs. Im selben Jahr wurde hierfür das erste Abfertigungsgebäude errichtet. Das markante Bauwerk mit Kontrollturm (Objekt 240) ist bis heute erhalten und beherbergte bis 2009 die Feuerwache 1. Erste Gesellschafter der heutigen Flughafen Wien AG waren bis 1992 die Republik Österreich (50 %) und die Bundesländer Wien und Niederösterreich (je 25 %). Im ersten Betriebsjahr wurden 53.786 Personen abgefertigt; rund 100 Mitarbeiter waren damals am Standort beschäftigt. Von Dezember 1954 bis Mai 1955 fand ein Ideenwettbewerb für einen Generalausbauplan statt, um die Abfertigungsanlagen auf den zu erwartenden Luftverkehr der folgenden Jahrzehnte vorzubereiten. Wesentlichste Projekte darin waren die Verlängerung der Piste und der Bau eines neuen Terminalgebäudes. Am 27. März 1956 erteilte das Verkehrsministerium die Bewilligung zur Errichtung und zum Betrieb eines für den allgemeinen Verkehr bestimmten Flughafens. Die damals einzige Start- und Landebahn wurde 1954/1955 auf 2000 m, 1959 auf 3000 m und 1997 auf 3500 m verlängert. Das neue Abfertigungsgebäude, der heutige Terminal 2, wurde 1956–1960 errichtet und am 17. Juni desselben Jahres eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt wurden rund 409.000 Passagiere gezählt.

Die Gesamtanlage war bereits im Ausbauplan für ein Tandem-Parallelbahnsystem konzipiert worden. Im Hinblick auf die An- und Abflugrouten im Zusammenhang mit dem zunehmenden Flugverkehr wurde allerdings vom ursprünglichen Plan einer Parallelpiste Abstand genommen. 1962 begannen also die Planungen für eine zweite Landebahn in geänderter Lage (Richtung: 16/34), welche 1972 vom Verkehrsministerium bewilligt und am 6. Oktober 1977 von Bundespräsident Rudolf Kirchschläger eröffnet wurde. Sie stellte das letzte Projekt des Generalausbauplans dar und bedeutete die endgültige Einstellung des Flugbetriebs am Flugfeld Aspern mit 30. April 1977. Der Flugverkehr wäre anderenfalls zu nahe an den neuen Anflugrouten gelegen. Ebenfalls 1977 wurde als Ersatz für die Anlagen in Aspern ein General Aviation Center (GAC) und zwei Jahre später, 1979, ein VIP- und Business-Center in Betrieb genommen. Wichtigstes Nahverkehrsmittel zum Flughafen waren damals Linienautobusse der ÖBB, die alle 20 Minuten bei der City Air Terminal genannten Abfahrtsstelle beim Hilton-Hotel neben dem heutigen Bahnhof Wien Mitte abfuhren. Weitere Investitionen in den 1970er Jahren waren das erste Werftgebäude für Austrian Airlines, eine Frachtimporthalle und der unterirdische Flughafenbahnhof.

In den 1980er-Jahren wurde ein Masterplan für das Jahr 2000 in Auftrag gegeben, der – anstelle von großangelegten Neubauten – die stufenweise Erweiterung des Bestands vorsah. Im Jahr 1982 erfolgte die Anbindung des Flughafens an die Ostautobahn A 4. 1986 wurde der erweiterte Ankunftsbereich eröffnet. (Er war in dieser Form bis 5. Juni 2012 in Betrieb) In der Zeit vor der Öffnung des Eisernen Vorhanges wurde der Flughafen von Fluggästen aus dem Ostblock aufgrund der Neutralität Österreichs gerne benützt. Im August 1986 begann der Bau von Pier Ost, der am 14. April 1988 in Betrieb ging. Er wurde damals mittels einer schlanken Brücke (ähnlich jener am Pier West) an die bestehende Abfertigungshalle angeschlossen. Im Jahr 1992 wurden der Terminal 1 und die angrenzende „Shopping Arcade“, eine Geschäftspassage, errichtet. Noch im Jahr 1988 wurde der weitere Ausbau der Terminalflächen erstmals geplant. Zu dieser Zeit wurden jährlich etwa 4,6 Millionen Passagiere abgefertigt. 1989 wurden erstmals mehr als 5 Millionen Passagiere gezählt. Da die Wachstumsschätzungen und die strategischen Ziele für das Jahr 2000 deutlich höher lagen als ursprünglich angenommen, wurden die geplanten Erweiterungen neu dimensioniert, von 9000 m² auf 25.000 m² Nutzfläche.

Der erste Teil dieser Erweiterung (die sogenannte „Hallenerweiterung Süd“ mit der „Plaza“) wurde 1993 seiner Bestimmung übergeben. Am 28. März 1996 wurde schließlich der Pier West fertiggestellt. Alle diese Anlagen wurden vom niederösterreichischen Architekten Franz Fehringer konzipiert. Im Jahr 1992 wurde aus der Flughafen Wien Betriebsgesellschaft m. b. H. die Flughafen Wien AG.

Im April 1998 wurde der Masterplan 2015 präsentiert, mit dessen Umsetzung bereits im Folgejahr begonnen wurde. Um die Belegungszeit von Piste 16/34 zu minimieren wurden 1999 5 neue Schnellabrollwege, davon zwei in Landerichtung 16 und 3 in Landerichtung 34, errichtet. Im Zuge dessen wurde auch ein zweiter Parallelrollweg errichtet.

Betrieb im 21. Jahrhundert

Seit der EU-Erweiterung 2004 sind nicht nur die Passagierzahlen, sondern auch die Frachtmengen stark angestiegen, da der Flughafen logistisches Zentrum vieler Firmen wurde, die von hier aus den gesamten Raum des früheren Ostblocks bedienen. Der Flughafen hat sich außerdem zunehmend zu einer Drehscheibe nach Osteuropa, den Nahen und Mittleren Osten sowie für Langstreckenflüge entwickelt. So bedient Korean Air seit 15. September 2007 Seoul-Incheon dreimal wöchentlich mit einem Direktflug. 2015 wurden 35 Ziele in Osteuropa direkt angeflogen (zum Vergleich: In Frankfurt am Main waren es 31). Des Weiteren ist die Präsenz vieler Billigfluggesellschaften gestiegen. Seit 2007 fliegt beispielsweise die britische Fluglinie easyJet Wien an.

Wurden 1999 noch 11 Millionen Fluggäste gezählt, verdoppelte sich diese Zahl bis 2011. Um die Flughafeninfrastruktur kapazitätsmäßig an die enormen Passagierzuwächse anzugleichen, wurden an ihr umfassende Anpassungen – gemäß dem Masterplan 2015 – vorgenommen.

2000 bis 2006 betrafen diese beispielsweise die Parkbereiche: So wurden die alten Parkhäuser 1 und 2 abgerissen, Parkhaus 3 wurde um drei Geschoße aufgestockt, Parkhaus 4 durch einen südlichen Anbau kapazitätsmäßig verdoppelt, die Parkhäuser 7 und 8 komplett neu errichtet; letztere sind vorrangig für am Standort beschäftigte Personen vorgesehen. Im Jahr 2003 begann der Ausbau des Flughafenbahnhofs zu einer fernzugtauglichen Verkehrsstation. In den Jahren 2004–2007 wurde der Office Park errichtet und etappenweise in Betrieb genommen.

2002 bis 2005 wurden Teile des westlichen Vorfelds im Bereich der AUA-Basis erweitert und im nordöstlichen Flughafenareal ein neuer Vorfeldbereich geschaffen. Neben der Erweiterung des Rollwegsystems und der Schaffung neuer Abstellpositionen, wurden damit auch die durch den (damals bevorstehenden) Bau des Terminal 3 entstehenden Flächenverluste ausgeglichen. Im Jahr 2005 wurden die Check-in-Kapazitäten mit Terminal 1A erweitert. Im selben Jahr wurde das Handling Center West und der neue Flugsicherungstower eröffnet. Mit 109 m ist er der höchste in Europa und der vierthöchste weltweit – nach Bangkok (132,2 m), Kuala Lumpur (132 m) und Atlanta (121 m).

2006 ging das ausgebaute Air Cargo Center in Betrieb, das komplett neu errichtete VIP- und General Aviation Center wurde eingeweiht und auf der AUA-Basis ein Pilotentrainingszentrum der Lufthansa Flight Training errichtet. Für die Piloten der Austrian, die bis dahin ihre Trainings im Ausland absolvieren mussten, steht dieses Zentrum ebenfalls zur Verfügung. Heute ist es Teil des Vienna Aviation Campus.

Bekanntestes Projekt des Masterplans 2015 ist jedoch die unter dem Projektnamen „Skylink“ bekannte Terminalerweiterung, deren Grundsteinlegung 2006 erfolgte. Der Neubau, welcher die Terminalfläche verdoppelte und auch den alten Ankunftsbereich ersetzte, ging im Juni 2012 nach sechsjähriger Bauzeit in Betrieb. Der Bauskandal um das Terminal zog große Medien- und Politpräsenz auf sich.

Die baulichen Erweiterungen des Flughafens in den kommenden Jahren sind im Masterplan 2020 definiert, welcher Investitionen von rund 5 Milliarden Euro vorsieht. Darin enthalten ist auch der Bau der dritten Piste.

Beim VIP-GAC wurde 2014 ein neuer Wartungs- und Einstellhangar der Vienna Aircraft Handling errichtet. Der neue Hangar 7 hat eine Fläche von 4.300 m².

Bis Ende 2014 wurden vor dem Air Cargo Center auf 16.000 m² Fläche zwei zusätzliche Abstellpositionen für Frachtflugzeuge gebaut. Zwei Code F (65– <80 Meter Flügelspannweite) bzw. vier Code C (24– <36 Meter Flügelspannweite) Maschinen können darauf platziert werden. Dafür mussten zwei kleinere Rundhangars aus dem Jahr 1977, sowie zwei große Wartungshangars (Objekte 210 und 220) aus der Zeit vor 1945 abgerissen werden.

Am 14. Dezember 2014 wurde der zum Fernverkehrshalt ausgebaute Flughafenbahnhof in Betrieb genommen. Im Geschäftsjahr 2015 wurden knapp 22,8 Millionen Passagiere abgefertigt und damit ein neuer Passagierrekord erreicht.

Seit 1. Juli 2016 bedient Emirates eine ihrer zwei täglichen Linienverbindungen nach Dubai mit dem Airbus A380. Konkret wurde die Mittagsrotation EK127/128 auf das größere Muster umgestellt. Die zweite tägliche Verbindung (EK125/126) wird auch weiterhin mit der Boeing 777-300ER geflogen. (Siehe dazu auch: Kapazität der Flughafeninfrastruktur)

Flughafenanlagen

Terminal

Die Flughafen Wien AG ist Errichter, Eigentümer und Betreiber des Terminalgebäudes. Es gliedert sich in vier Check-in-Bereiche (genannt Terminals) und fünf Gate-Bereiche.

Auch um dem Wunsch nach kurzen Transferzeiten nachzukommen, sind die Gebäudeteile landseitig untereinander verbunden. Am Flughafen Wien nennt man eine Mindestumsteigezeit von 25 Minuten (innerhalb von Star-Alliance-Flügen) bis 30 Minuten.

Das Terminal ist von unten nach oben in das folgende Ebenenkonzept gegliedert: Auf Ebene −2 befindet sich der Flughafenbahnhof. Der Zugang erfolgt über Ebene −1, von welcher auch das Parkhaus 4, der Office Park und Parkplatz C über eine Passage erreicht werden können. Ein direkter Aufzug vom Terminal auf die Bahnsteigebene besteht jedoch nur im Außenbereich am Zugang Ost. Auf Ebene 0 befinden sich die Ankunft und das Medical Center, auf Ebene 1 der Check-in, die Sicherheitskontrollen, ein Großteil der Abfluggates und der Zugang zu Parkhaus 3. Durchgehende Ebenen 2, 3 und 4 sind nur im Terminal 3 bzw. Pier Nord vorhanden und auch nur teilweise öffentlich zugänglich. Ebene 2 ist dabei für die hier abgefertigten Ankommenden vorgesehen, auf Ebene 3 liegt der Non-Schengen Bereich sowie ein Transferverbindungsgang zu den D-Gates. Auf Ebene 4 befindet sich die Besucherterrasse.

Check-in-Bereiche

Terminal 1

Seit Jänner 2013 nutzen hauptsächlich Air Berlin und NIKI diesen Check-in-Bereich. Jedoch fertigen hier auch zahlreiche andere Fluggesellschaften (darunter British Airways, Air France und Turkish Airlines) ihre Fluggäste ab. Die Ticketschalter der hier ansässigen Fluglinien befinden sich gegenüber der Check-in-Zone entlang der Vorfahrt. Die „Shopping Arcade“ und der Zugang zu Parkhaus 3 schließen westlich unmittelbar an die Schalterhalle an. Die ursprünglich aufgestellten Sitzmöbel wurden aufgrund des zunehmenden Passagieraufkommens im Laufe der Jahre zugunsten zusätzlicher Anstellflächen entfernt.

Terminal 1A

Aufgrund des zunehmenden Passagierwachstums wurden im August 2005 zusätzliche temporäre Check-in-Kapazitäten geschaffen. Ursprünglich nur für die Dauer von drei Jahren gedacht, entstand das Provisorium in viermonatiger Bauzeit auf einem Parkdeck direkt gegenüber von Terminal 1. An den 22 Schaltern werden derzeit nur noch Charter- und Billigfluggesellschaften (darunter easyJet und Norwegian) abgefertigt.

Terminal 2

Das 1960 fertiggestellte Gebäude war bis zur Errichtung von Terminal 1 das einzige Empfangsgebäude des Flughafens. Hier wurden anfangs ankommende und abfliegende Reisende abgefertigt; später jedoch nur mehr die Abfliegenden. Derzeit findet hier keine Passagierabfertigung statt. Die letzten noch im Terminal 2 verbliebenen Fluggesellschaften, wie British Airways und Aeroflot, übersiedelten im Jänner 2012 in andere Check-in-Bereiche. Im Frühjahr 2013 wurden Check-in- und Ticketschalter stillgelegt, sowie der Gepäcksortierbereich im Untergeschoß abgebaut. Terminal 2 dient nun lediglich als Zugang zu den Gates B, C und D, wobei nur die neugestaltete, östliche, Bordkartenkontrollstelle in Betrieb ist. Um den Passagieren den Übergang in den Terminal 3 zu erleichtern, wurde bis Mitte Juli 2014 eine temporäre Rampen- und Stiegenanlage installiert.

Das Gebäude wird ab dem Jahr 2018 umfassend modernisiert und zukünftig hauptsächlich eine zweite zentrale Sicherheitskontrolle beherbergen. (Siehe dazu: Ausbau und Planungen)

Terminal 3

Seit dem 5. Juni 2012 nutzen die Austrian Airlines Group, Emirates, Qatar Airways und ein Großteil der Star-Alliance-Mitglieder den ursprünglich unter dem Projektnamen Skylink errichteten Neubau.

Der Terminalbereich ist 270 m lang und hat eine Fläche von 76.000 m². Der sichelartige Bau gliedert sich in zwei Hallen die durch einen entlang der Längsachse situierten Gebäudetrakt getrennt werden. Jene auf der Landseite ist 19 Meter hoch und wird auf Ebene 0 für alle Ankünfte genutzt. Außerdem befinden sich dort mehrere Geschäfts- und Gastronomieflächen und die direkte Verbindung zum Flughafenbahnhof. Sie wird auf Ebene 1 von vier Brücken überspannt, über die abfliegende Passagiere von der Vorfahrt aus die luftseitige Halle erreichen. In ihr befinden sich 64 in Inseln angeordnete Check-in-Schalter und die zentrale Sicherheitskontrolle (siehe das Bild rechts). Über die gesamte luftseitige Dachkante erstreckt sich eine Besucherterrasse.

Gebäudetechnik

Im Gebäude kommt ein spezielles Steuerungssystem für die rund 2000 Sicherheitstüren zum Einsatz. Durch das Drei-Ebenen-Konzept (für Abflug Schengen, Ankunft, Abflug Non-Schengen) und die vorgeschriebene Trennung von ankommenden und abfliegenden Fluggästen, muss der Passagier im Gebäude richtig geleitet werden und sichergestellt sein, dass sich die Personenströme nicht vermischen. Je nach Flugziel werden durch die Software bestimmte Türen automatisch geöffnet bzw. geschlossen, Rolltreppen fahren nur in eine bestimmte Richtung und Aufzüge dürfen nur an bestimmten Punkten halten. Im Notfall müssen natürlich sämtliche Fluchtwege offen sein. Vor einem Boardingvorgang beispielsweise müssen durch das Personal zuerst die Zugangswege zum Flugzeug überprüft werden, erst dann kann die bestimmte Route im System aktiviert werden.

Die Daten der Kameras im Gebäude werden ebenfalls durch eine Software mit „künstlicher Intelligenz“ ausgewertet. Sie dient dazu, gefährliche Situationen (wie beispielsweise herrenlose Gepäckstücke oder die Bewegung in unerlaubte Richtung) aufzuspüren und dem Sicherheitspersonal zu melden. Um Stauungen zu vermeiden, wird darüber hinaus die Geschwindigkeit und Gehrichtung der Passagiere analysiert. Sämtliche gelieferten Daten werden nicht personenbezogen ausgewertet, dem Schutz der Privatsphäre wird somit Rechnung getragen.

Die elektrische Energieversorgung erfolgt über ein neu errichtetes, mit 20 kV betriebenes Ringnetz aus dem Mittelspannungsnetz über unterirdische Kollektorgänge. Jeweils eine Trafostation ist für das Terminal und den Pier vorgesehen. Die Wärmeversorgung erfolgt über das flughafeneigene Fernwärmenetz mit einer Vorlauftemperatur von 150 °C. Der Gesamtwärmebedarf der Terminalerweiterung liegt bei rund 11.000 kW. Die Klimawasserversorgung wird mit einer Anschlussleistung von 12.000 kW über die flughafeninternen Kältezentralen bereitgestellt. Für Sichel und Pier erzeugen die Klima- und Lüftungsanlagen eine Gesamtluftmenge von ca. 900.000 m³/h. Die gebäudeinterne Sprinkleranlage umfasst rund 35.000 Sprinklerköpfe, 33 Alarmventilstationen und zwei Sprinklerpumpenzentralen.

Das ursprüngliche Passagierleitsystem im Terminal 3 wurde vom Schweizer Grafiker Ruedi Baur entwickelt.

Bauhistorie und Bauskandal um das Terminal

Grundlage für den Entschluss baulicher Erweiterungsmaßnahmen waren Prognosen des künftigen Passagieraufkommens im Masterplan 2015 aus dem Jahr 1998. 1997 ging diesem Masterplan eine Studie zur Optimierung der luft- und landseitigen Kapazitäten des Flughafens voran. 1998 ließ der Flughafen ein städtebaulich-gestalterisches Gesamtkonzept entwickeln, 1999 einen Realisierungswettbewerb zur Errichtung eines neuen Abfertigungsgebäudes ausschreiben. Im November 2000 setzte sich darin der Entwurf der Büros Baumschlager Eberle und IttenBrechbühl durch. Die Wettbewerbsjury wurde dabei von Architekt Boris Podrecca geleitet. Die Planer wurden mit der Erstellung eines ersten Vorentwurfs für Terminal und Pier beauftragt; die Baukosten wurden damals auf 402 Millionen Euro geschätzt. Auf Grundlage des Siegerentwurfs wurde auch eine gestalterische Leitlinie für die Bereiche um das Gebäude erstellt. Neben Vorgaben zu gestalterischen Gesichtspunkten, umfasste diese auch Konzepte für die Freiraumgestaltung und Verkehrsplanung.

Im Jahr 2002 wurde der Gesamtentwurf aufgrund zu hoher, nicht akzeptabler Kosten, aber insbesondere auch infolge der Terroranschläge am 11. September 2001, verändert: Gastronomie-, Shopping- und Bewegungsflächen wurden verkleinert, die Sichel gekürzt und schlanker, der Pier von der Rollgasse 80 nach Süden in die Rollgasse 70 verlegt. (Vorentwurf 2) Nahezu unverändert blieben schließlich allerdings die Kapazitäten der primären Abfertigungsfunktionen wie z.B. die der Gepäckförderanlage und der Sicherheitskontrolle.

Nach Abstimmungsproblemen zwischen Architektur- und Fachplanung gab die Projektleitung den Entwurf der Architekten im Jahr 2004 eingeschränkt frei. Zu diesem Zeitpunkt wies die Planung bereits eine Verzögerung von 9 Monaten auf. Im selben Jahr wurde das bis dahin oft als Terminalerweiterung Nord-Ost bzw. Terminal 2005 bezeichnete Gebäude unter dem Projektnamen Skylink offiziell angekündigt, die Grundsteinlegung erfolgte 2006. Bereits Anfang 2005 wurden vorbereitende Maßnahmen wie Abbruch, Aushub- und Umlegungsarbeiten begonnen. Die Eröffnung von Skylink war ursprünglich für 2008 vorgesehen. Fortwährende Schwierigkeiten in der Projektsteuerung führten jedoch zu Verschiebungen des Termins. Daneben wurden auch Kostensteigerungen bekannt. Am 30. Juni 2009 wurde der Bau gestoppt, um Verträge mit Lieferanten und Konsulenten neu zu verhandeln und die befürchtete enorme Kostensteigerung nicht in vollem Umfang eintreten zu lassen. Im Juli 2009 stellte sich heraus, dass das für den Flughafen geltende Bundesvergabegesetz außer Acht gelassen worden war. Der Rechnungshof prüfte das Vorhaben von Oktober 2009 bis Juni 2010. Weiters wurden in einer gerichtlichen Beweissicherung im Auftrag der Flughafen Wien AG nach Angaben der Zeitschrift „Format“ 3000 Baumängel festgestellt. Am 29. Jänner 2010 erklärte das Bundesvergabeamt den Zuschlag für die Bauaufsicht für nichtig. Außerdem gebe es Klärungsbedarf bezüglich der Neuausschreibung oder Verlängerung der im Juni 2009 stornierten Verträge. Nach Angaben der Projektleitung wurden die Bauarbeiten mit einer neuen Bauaufsicht mit Februar 2010 wieder aufgenommen. Als ungefährdet angesehen wurden die Inbetriebnahme im ersten Halbjahr 2012 und eine Kosten-Obergrenze von 830 Millionen Euro.

Im Juni 2010 schrieb das Wiener Nachrichtenmagazin Profil, das Bauwerk sei zu einem „Mahnmal beispielloser Misswirtschaft“ geworden, das „den Flughafen in die wohl schwerste Krise seiner Geschichte gestürzt hat“. Im Oktober 2011 ging man von einer Kostensenkung auf „deutlich“ unter 800 Millionen Euro aus. Insgesamt wurden im März 2012 die Gesamtkosten mit 760 Millionen Euro, Anfang 2014 mit 725 Millionen Euro beziffert. Mehr als 30 Millionen Euro konnten bis dahin als Schadenersatz geltend gemacht werden.

Nach dem operativen Probebetrieb von 5. Jänner bis 26. April 2012 wurde die Terminalerweiterung am 5. Juni 2012 eröffnet. Am 30. Mai 2012, wenige Tage vor Inbetriebnahme, wurde vom Flughafen bekanntgegeben, dass man sich vom (Projekt-)Namen Skylink trennt. Der Neubau wurde organisatorisch unter dem Begriff Terminal 3 in den Bestand eingegliedert. Austrian Airlines nennen das Gebäude auch Austrian Star Alliance Terminal Am 21. Juni 2012 fand in Anwesenheit der Landeshauptleute von Wien und Niederösterreich, Michael Häupl und Erwin Pröll, die offizielle Eröffnungszeremonie statt. In der Folge wurden einige Mängel, wie ein unübersichtliches Leitsystem, zu klein dimensionierte Flächen und vor allem die unzureichende Barrierefreiheit kritisiert. Seitens des Flughafens versprach man Nachbesserungen innerhalb weniger Monate, beteuerte jedoch auch, dass gröbere bauliche Veränderungen im Nachhinein nicht mehr möglich seien und der Bau mit heutigem Wissen anders geplant werden würde. Besonders dem Thema Barrierefreiheit schenkte man große Aufmerksamkeit und gründete Arbeitsgruppen mit Behindertenorganisationen. Seither wurden schrittweise Verbesserungen, wie Umbauten der barrierefreien Toiletten und Verbesserungen an den Monitoranzeigen, umgesetzt. Zwei zusätzliche Aufzüge wurden eingebaut, zwei bestehende erhielten neue, größere Kabinen und das Leitsystem wurde (am gesamten Flughafen) im Jahr 2014 auf eine überarbeitete Version umgestellt. Alle gewonnenen Erkenntnisse sollen in zukünftigen Bauprojekten berücksichtigt werden.

Gate-Bereiche

An Terminal 1 und Terminal 2 sind die Gate-Bereiche B, C und D angegliedert. Der Zugang in deren gemeinsamen Transitbereich erfolgt über den Terminal 2. Da in diesem Gebäudeteil keine Trennung abfliegender und ankommender Reisender oder nach Schengen und Non-Schengen stattfindet, steht die hier befindliche Shoppingzone allen hier abgefertigten Passagieren zur Verfügung. An der Wurzel von Pier West muss jedoch, um zu den B und C-Gates zu gelangen, eine zentrale Sicherheitskontrolle passiert werden. Bereich D, im Pier Ost, besitzt dezentrale Kontrollstellen direkt an den einzelnen Piergates bzw. zentrale Kontrollen an den Busgates.

Die Gate-Bereiche F und G, im Pier Nord, sind über den Terminal 3 zu erreichen. Hier muss schon vor Betreten des Transitbereichs eine zentrale Sicherheitskontrolle passiert werden. Pier Nord ist luftseitig nur im Non-Schengen-Bereich, über einen Gang zwischen den G- und D-Gates, mit den übrigen Abflugbereichen verbunden. Der 450 m lange Nordpier verfügt bei einer Breite von 33 m und einer Fläche von 71.000 m² über 48 Flugsteige (33 Schengen-Gates auf Ebene 1 und 15 Non-Schengen-Gates auf Ebene 3). Auf der nördlichen Seite gibt es acht Fluggastbrücken für Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge, auf der südlichen neun, davon fünf für Großraumflugzeuge mit jeweils zwei Fluggastbrücken. Obwohl für die F und G-Gates jeweils ein eigener Shoppingbereich eingerichtet ist, kann der Schengen Bereich von allen hier abgefertigten Passagieren betreten werden. Der Non-Schengen Bereich hingegen ist jedoch auch nur von Non-Schengen Reisenden nutzbar.

An den Zugängen aller Transitbereiche befinden sich Vereinzelungsanlagen. Hier muss, unabhängig vom Reiseziel, eine gültige Bordkarte eingescannt werden. Alle Flugsteige verfügen über Self-Boardinggates. Der Wiener Flughafen war der weltweit erste Betreiber dieser für Bordkarten aller Fluggesellschaften einsetzbaren Lesegeräte.

In den Bereichen C und D ankommende Passagiere gelangen über die Abflugebene zur Gepäckausgabe. Jene, welche in den Bereichen F und G abgefertigt werden, nutzen im Pier Nord eine eigene Ankunftsebene um in die Gepäckhalle zu gelangen. Die B-Gates werden nicht für Ankünfte genutzt.

Bereich B

In Bereich B (Gates B31 bis B42), der sich auf Vorfeldebene unter der Zugangsbrücke zu Bereich C befindet, werden Flüge in den Schengen-Raum abgefertigt. Die Fluggäste werden hier ausschließlich per Bus zum Flugzeug gebracht. Im Juni 2011 wurden umfangreiche Renovierungsarbeiten an den 12 B-Busgates abgeschlossen. Der Umbau dauerte acht Monate und lässt den Innenbereich der B-Gates in einem neuen modernen Design erscheinen. Das neue Konzept beinhaltet unter anderem eine offene Raumgestaltung und eine neue Bestuhlung. Da die Sicherheitskontrolle für den Bereich C seit 2012 ebenfalls auf dieser Ebene zentral erfolgt, mussten im Zuge der Vergrößerung und Neupositionierung der Kontrollstraßen sechs B-Gates aufgelassen werden.

Bereich C („Pier West“)

In Bereich C werden Flüge in den Schengen-Raum abgefertigt. Hier befinden sich 12 Fluggastbrücken (Gates C31 bis C42) und 5 Busgates (C71 bis 75). Diese zusätzlichen Gates wurden 2008 in einer hierfür umgebauten Geräteeinstellhalle geschaffen.

Pier West wurde bis November 2014 revitalisiert und umgestaltet. Dabei wurden auch die nicht mehr benötigten Glastrennwände zwischen den Warteräumen der Gates entfernt und die Möblierung erneuert. Auch die Geschäftsflächen wurden neu angeordnet und dabei ein Food Court eingerichtet.

Bereich D („Pier Ost“)

In Bereich D werden Flüge ins Nicht-Schengen-Ausland abgefertigt. Die dafür notwendige Passkontrolle für die abfliegenden (und ankommenden) Passagiere erfolgt an der Pierwurzel. Die Fluggäste gelangen entweder über 8 Fluggastbrücken (Gate D21 bis D29) oder über 17 Busgates (Gates D31 bis D37 und D61 bis D70) zu den Flugzeugen. Die Flugsteige D31 bis D37 wurden als Kapazitätserhöhung in den Jahren 2002–2004 errichtet. Die zuvor schlanke Brücke zum Pier Ost (ähnlich jener am Pier West) wurde dafür zu beiden Seiten mit einem Anbau versehen und so verbreitert. Je nach Bedarf können an einzelnen Flugsteigen zwei Brücken zur Abfertigung genutzt werden.

Bereich F („Pier Nord“)

In Bereich F (Gates F01 bis F37) auf Ebene 1 werden Flüge in den Schengen-Raum abgefertigt. Hier befinden sich 17 Pier- und 12 Busgates. 4 weitere Gates sind optional für Pier- oder Busboarding ausgelegt. Die Pierfinger, die den Zugang zu den Fluggastbrücken darstellen, fungieren bei den F- und G-Gates gleichsam als Zugang zu den Bushaltestellen auf Vorfeldebene.

Bereich G („Pier Nord“)

In Bereich G (Gates G01 bis G37) auf Ebene 3 werden Flüge in den Non-Schengen-Raum abgefertigt. Die Passagiere gelangen über 15 Piergates in die Flugzeuge. (14 davon können auch als Busgate verwendet werden). Da dieser Abflugbereich jedoch dieselben Pierfinger wie Bereich F nützt, müssen die Passagiere zuerst über Rolltreppen und Aufzugsanlagen auf Ebene 1 wechseln.

VIP Terminal und General Aviation Center

Der Gebäudekomplex des VIP-Terminals mit angeschlossenem Bereich für die Allgemeine Luftfahrt (auch General Aviation Center, kurz VIP-GAC genannt) wurde in den Jahren 2004–2005 völlig neu und vom Hauptterminal getrennt errichtet. Es dient als Ersatz für das alte VIP- und Business-Center, welches im Zuge der Errichtung von Terminal 3 abgerissen werden musste und auch nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprach. Das neu geschaffene Areal liegt nun am westlichen Rand des Flughafengeländes.

Hier können Einzelpassagiere, Gruppen, Ehren- und Staatsgäste mit erhöhtem Sicherheitsbedarf betreut werden, während sich eigenes Personal um das Gepäck und alle Abfertigungsmodalitäten kümmert. Das Terminal erfüllt alle wesentlichen Aufgaben eines Flughafens auf engstem Raum.

Das Gelände umfasst nun das dreigeschoßige Terminal mit angegliederten Einstellboxen für Vorfeldfahrzeuge, die Hangars 5, 6 und 7 für Privatflugzeuge, sowie ein Werkstätten- und Lagerbereich. Davor liegt ein eigenes Vorfeld mit Anschluss an das Rollwegsystem und einer Verbindung zur Schwelle von Piste 11. Die Anlagen können platzmäßig Flugzeuge bis zu den Typen Airbus A321 und Boeing 737 aufnehmen. Größere Maschinen werden am Main Apron geparkt. Die drei Hangars wurden stufenweise errichtet.

Vor dem Empfangsgebäude liegt ein Großparkplatz. Richtung Vorfeld befindet sich der „Ehrenhof“, ein für den Empfang von Ehrengästen konzipierter, nicht einsehbarer Vorfahrtsbereich abseits des Haupteingangs, welcher mittels Schiebetoren vom Vorfeld bzw. Parkplatzbereich abgetrennt ist. Durch die städtebauliche Konzeption werden auch die Vorfeldflächen größtmöglich vom Umland abgeschirmt.

Auf der A4, der Ostautobahn, steht darüber hinaus eine eigene Betriebsausfahrt zur Verfügung, welche den VIP-Konvois eine schnelle Zufahrt zum Gebäude ermöglicht. Der reguläre Betrieb wurde mit Beginn der Österreichischen EU-Präsidentschaft am 1. Jänner 2006 aufgenommen.

Start- und Landebahnen

Der Flughafen besitzt zwei Start- und Landebahnen die sich in ihrer Verlängerung kreuzen. Dadurch bestehen gemessen an der Kapazität des Pistensystems rechnerisch nur 1,6 Pisten, da sie nicht gänzlich unabhängig voneinander betrieben werden können.

Beide Pisten besitzen an ihren Rändern jeweils 7,5 m breite Schultern (befestigte Seitenstreifen) aus Bitumen. Die Rollwege haben eine Breite von 23 Metern, ihre Schultern sind jeweils 4,5 m breit. Im Zeitraum von 8. April bis 26. Mai 2013 wurde die Deck- und Binderschicht von Piste 16/34 erneuert und die Tragfähigkeit ihrer Schultern erhöht. Ebenso wurden die Innenkurven einzelner Rollwege verbreitert. Die letzte vergleichbare Sanierung wurde 1993 durchgeführt. Die Arbeiten fanden ausschließlich in den Nachtstunden sowie am Wochenende statt. Die letzten großflächigen Arbeiten an der zweiten Piste (11/29) wurden von 6. April bis 15. Juni 2016 durchgeführt. In diesem Zeitraum wurden in 35 Nächten und an 6 Wochenenden rund 210.000 m² Oberfläche erneuert.

Bahndaten
Bezeichnung geogr. Richtung Abmessungen Höhe Schwelle (ü. d. M.) Oberfläche Rollzeit
zu Vorfeldpositionen zu Pierpositionen
29 296° 3500 m × 45 m 183,0 m Bitumen 3 Minuten 4 Minuten
11 116° 175,0 m 4 Minuten 5 Minuten
16 164° 3600 m × 45 m 182,0 m Bitumen 7 Minuten 10 Minuten
34 344° 178,7 m 5 Minuten 7 Minuten

Die Bezeichnung ergibt sich generell auf Grund ihrer Lage zum magnetischen Nordpol, welcher aber nicht ortsfest ist und sich deshalb von Jahr zu Jahr verlagert. In den 80er Jahren wurde aus diesem Grund eine Namensänderung der heutigen Piste 11/29 fällig. Zuvor wurde sie als Piste 12/30 geführt.

Airport City

Da die Umsätze aus dem Non-Aviation Geschäft für den Flughafen zunehmend an Bedeutung gewinnen, werden die Geschäftsfelder in diesem Bereich stetig erweitert. Die Ansiedlung von nicht Luftfahrt-spezifischen Firmen am und um den Flughafen steht dabei ebenso im Fokus wie die Reisenden selbst, ihre Begleitpersonen und die am Areal Beschäftigten. Sie alle werden nun auch verstärkt als Dienstleistungskunden angesehen, welche die gesamte Infrastruktur am Standort in Anspruch nehmen können. Letztere wird seit jüngster Vergangenheit unter dem Begriff „Airport City“ gebündelt und vermarktet. Das entsprechende Segment „Retail & Properties“ der Flughafen Wien AG trug 2015 mit einem Umsatz von 128,2 Millionen Euro zu 19,6 % zum Gesamtumsatz der Unternehmensgruppe bei. Die Erlöse der Retail- und Gastronomiebetriebe sind dabei noch die wichtigste Einnahmequelle. Insgesamt kamen die Geschäfte 2015 auf 9.835 m², die Gastronomiebetriebe auf 8.195 m² Verkaufsfläche.

Neben den baulichen Anlagen am eigentlichen Flughafengelände, zählt auch ein Gewerbegrund bei Fischamend zur Flughafenstadt. Eine gewinnträchtige Rolle kommt der Betriebsgesellschaft dabei als Immobilienentwickler zu. So befindet sich seit dem Jahr 2004 ein Bürostandort namens „Office Park“ am Gelände. Die drei etappenweise errichteten Gebäudeteile beherbergen unter anderem den Sitz der Austrian Airlines, der Niki Luftfahrt und der Flughafen Wien AG. 2015 bestanden insgesamt 90.734 m² vermietbare Büroflächen. Das erste Flughafenhotel wurde 1983 als Haus der Novotel-Kette eröffnet und seither mehrmals erweitert. Einige Zeit als Hotel Sofitel betrieben, ist es heute das 4-Sterne-Hotel NH-Vienna Airport der spanischen Hotelkette NH Hoteles. Es besteht nun aus drei Bauteilen und bietet 500 Zimmer verschiedener Kategorien sowie Räumlichkeiten für Veranstaltungen und Konferenzen an.

Besuchereinrichtungen

Im Jahr 2007 wurde im Office Park 1 das „VISITAIR-Center“ eröffnet. Die permanente Ausstellung präsentierte dort auf 210 m² eine Zeitreise und die komplexen Abläufe auf einem internationalen Flughafen. Eine eigene Station widmete sich der Beziehung des Flughafens zu seinen Anrainern. Die Ausstellung wurde Ende Februar 2016 an ihrem bisherigen Standort geschlossen. Das Besucherzentrum übersiedelt anschließend in den Terminal 3. Es soll dort noch im Jahr 2016 vergrößert und neu gestaltet wieder eröffnet werden.

Parallel zum Ausstellungsbetrieb werden auch Busrundfahrten über das Flughafengelände angeboten. Dabei werden Hintergrundinformationen zu den einzelnen Betriebsbereichen und dem aktuellen Flug- bzw. Rollverkehr gegeben. Die „VISITAIR-Touren“ starten seit März 2016 in den Räumlichkeiten des ehemaligen „Priority Terminals“ zwischen Terminal 1 und den B-Gates (Objekt 103). Der Standort wird nun „VISITAIR Terminal“ genannt.

An der luftseitigen Dachkante von Terminal 3 gibt es darüber hinaus eine 300 Meter lange Besucherterrasse welche Ausblick auf das gesamte Vorfeld gewährt. Das 1.350 m² große, 7 Meter breite, Besucherdeck wurde am 27. September 2012 eröffnet und ist von Ende Februar bis Mitte Dezember geöffnet. 2014 verzeichnete die Terrasse 32.053 Eintritte und 48.129 Personen nahmen an den Bustouren teil. Alle Teilnehmer der Rundfahrt und Besucher der Terrasse müssen sich einer Sicherheitskontrolle unterziehen. Der Eintritt ist kostenpflichtig.

Möglichkeit zum Planespotting bieten auch die Parkhäuser sowie das Gelände um die Pistensysteme. Im Jahr 2013 wurden Fotolöcher an der Ostseite und am Südende der Piste 16/34 in der Flughafenumzäunung geschaffen. Ebenfalls an der Ostseite dieser Piste wurde im Pistenkreuz ein eigener Spotterhügel errichtet. Weitere Fotoöffnungen sind außerdem im Bereich des GAC vorgesehen.

Handling Center West und Air Cargo Center

Im Zuge der Errichtung der Terminalerweiterung musste das frühere Gerätezentrum Ost abgerissen werden. Als Ersatz für die dort verlorengegangenen Flächen des Geschäftsbereichs der Vorfeldabfertigungsdienste, musste daher ein neues Gebäude errichtet werden. Im nunmehrigen Handling Center West (kurz: HCW) werden alle operativen Tätigkeiten der Flugzeugabfertigung (Be- und Entladung, Befüllen, Leeren und Schleppen) koordiniert und verwaltet. Es umfasst einen zentralen dreigeschoßigen Gebäudetrakt mit Aufenthalts- und Büroflächen und, daran anschließend, eine Fahrzeug- sowie eine Servicehalle. In ihnen befinden sich auch Werkstätten, Waschboxen und die Akkuladestation für die elektrisch betriebenen Vorfeldfahrzeuge. Dem Komplex angegliedert sind eine Tankstelle und eine der beiden Geräteeinstellhallen.

Das Air Cargo Center (kurz: ACC) stellt eine Ausbaustufe der bereits zuvor bestandenen Frachthallen und Speditionsgebäude dar. 16.000 m² Fracht- und 4000 m² Speditionshallen kamen neu hinzu. Die alten Frachtanlagen, ein Gebäudetrakt mit vorgelagerten Hallen, wurden jeweils verlängert und zu einem Gesamtkomplex zusammengefasst. Der Altbestand wurde entsprechend modernisiert. Das neue Air Cargo Center ermöglicht die flexiblere Frachtabfertigung mittels moderner Fördertechnik. In die Hallen integriert wurden auch diverse Sonderlager, wie ein Gefahrengut- oder Perishable-Lager.

Insgesamt hat das HCW ca. 20.000 m², das ACC ca. 36.000m² Nettogeschoßfläche.

Riegel Nord-Ost

Der zweite Gerätestützpunkt, neben jenem im Handling Center West, liegt im Riegel Nord-Ost, bestehend aus der Geräteeinstellhalle Nord-Ost („Geno“) und dem Infrastrukturgebäude Nord-Ost („Igno“). Geno bietet Platz für weitere Fahrzeuge des Vorfeld-Handling und die Vorfeldbusse, sowie für die Bereitschaftsräume der Mitarbeiter. Igno dient der Versorgung des Terminal 3 und beinhaltet dessen Kältezentrale. Die architektonische Gestaltung der Gebäude übernahmen wie schon für den Terminalneubau die Büros Baumschlager Eberle und IttenBrechbühl. In diesem Bereich befinden sich auch das Tanklager und die Enteisungsmittelbefüllstation.

Tower

Der Flugsicherungstower ist mit 109 m der höchste in Europa, er wurde 2005 eröffnet und in Betrieb genommen. Der Neubau war notwendig geworden, um Platz für den neuen Terminal zu schaffen und um die Sicht auf das erweiterte Vorfeld zu gewährleisten. Betreiber des Towers ist hauptsächlich die Flugsicherungsgesellschaft Austro Control.

In der Kanzel sind 8 Controllerpositionen der Flugplatzkontrollstelle (TWR) untergebracht. Eine Etage darunter befindet sich der Flugwetterdienst (MET). Dieses Geschoß fungiert auch als „Nottowerebene“, auf welche im Ereignisfall ausgewichen werden kann. Wiederum eine Ebene darunter ist die Vorfeldkontrolle (MOVEMENT) des Flughafens untergebracht. Sie koordiniert den Rollverkehr am Vorfeld. Im Sockelgebäude sind jene Abteilungen angesiedelt, deren Tätigkeit keine direkte Sichtbeziehung zum Rollfeld erfordert. Dazu zählen die An- und Abflugskontrollstelle Wien (APP), die den Luftverkehr im größeren Umkreis des Flughafens organisiert, der Luftfahrtinformationsdienst (AIM), die Flugdatenbearbeitung für ganz Österreich (FDU), die Verwaltung und die Flugsicherungstechnik (AES). Rund 200 Personen haben ihren Arbeitsplatz in dem Gebäude. Da für den Tower die gleiche Sicherheitsstufe wie für das Vorfeld gilt, ist er nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Architektur des Kontrollturms wurde mehrfach ausgezeichnet.

Technische Basis der Austrian Airlines

Im westlichen Flughafenbereich wurde 1974 mit der Eröffnung des ersten 6000 m² großen Hangars der Grundstein der technischen Basis gelegt. Hangar 2 kam 1982 mit einer Grundfläche von 9700 m² hinzu und wurde 1993 vom Hangar 3 ergänzt. Kernbereich sind bis heute jene drei Wartungshangars. Werft 1 und 2 werden von Austrian Technik genutzt, wobei in der kleineren Halle die umfangreicheren Instandsetzungs- und Überholungsarbeiten (wie bspw. der C-Check) durchgeführt werden. In Werft 2 werden alle anderen Wartungsaufgaben erfüllt. Bis zum Jahr 2010 wurde auch Werft 3 von Austrian genutzt. Nach Ausflottung der Airbus A340 im Jahr 2007 wurde die Wartungshalle aufgrund des nun wesentlich geringeren Platzbedarfs wieder an den Flughafen übergeben. In ihr wurde bis 2010 hauptsächlich die Langstreckenflotte gewartet. Seit 2011 wird eine Hälfte des Gebäudes von NIKI, die andere von Haltern kleinerer Flugzeuge genutzt. Den Hallen vorgelagert ist ein 71.000m² großes Vorfeld auf dem sich auch ein schallabsorbierender Triebwerkstestbereich befindet.

Auf dem Gelände liegen außerdem ein Ersatzteil- und Materialhaus, mehrere Flugbetriebsgebäude, Werkstätten, Parkhaus und Garagen der AUA sowie das Austrian Trainingscenter im „Vienna Aviation Campus“ (siehe unten). Austrian Technik ist zudem eine Lehrwerkstätte für die Ausbildung zum Flugzeugtechniker. Zunehmend werden auch Wartungsaufträge durch Fremdkunden angenommen. Langjährig wurden Airbus A340 der Lufthansa in Wien gewartet. Das Areal der Austrian-Basis ist nicht öffentlich zugänglich, kann jedoch nach Voranmeldung (bspw. für Veranstaltungen im Trainingscenter oder bei Technikführungen) betreten werden.

Vienna Aviation Campus

Bisher an mehreren Standorten verteilte Schulungseinrichtungen wurden 2008 mit der Eröffnung des Austrian Trainingscenters an einem Standort gebündelt. Das Gebäude, welches die Verbindung zwischen dem 2006 in Betrieb genommenen Flugsimulatorzentrum der Lufthansa Flight Training (kurz LFT) und dem Flight Safety and Security Center („Mock-up Halle“) der Austrian Airlines darstellt, bietet Platz für Schulungsräume, Büros und eine Kantine. Die Fassade des 4300 m² großen Gebäudes besteht aus verschiedenfarbigen gläsernen Flächen, die ein gepixeltes Bild entstehen lassen und laut den Architekten einen „Wolkenhimmel“ symbolisieren sollen. In der „Mock-up Halle“ können Kabinentrainings unter anderem in einem Nachbau eines Airbus A320 absolviert werden. Im LFT Center sind zwei Airbus A320-200-, ein Dash 8-Q400- und ein Embraer E195-Simulator in Betrieb. Somit sind alle vier verfügbaren Simulatorpositionen vergeben.

Das LFT Center, das Austrian Trainingscenter und die Austrian „Mock-up Halle“ bilden den „Vienna Aviation Campus“. Hier kann dadurch, auch von Fremdunternehmen, das gesamte Flugbetriebspersonal geschult und trainiert werden. Die Flugsimulatoren sind 24 Stunden am Tag in Betrieb.

Betriebsgelände

Zwischen Pier West und der AUA-Basis liegen neben dem Air Cargo- und Handling Center weitere, für den laufenden Betrieb relevante, Einrichtungen, wie die Zentralwerkstätte mit Lager, Einstellhallen (für die Kommunal- und Winterdienstgeräte), der Tankdienst, ein Waschgebäude und die EDV-Abteilung. Um die Beschriftungen und Wegweiser anzufertigen gibt es ein eigenes Typografie-Druckcenter. Im Jahr 2001 wurde hier auch ein Flughafenkindergarten eröffnet. Er steht den Kindern der Beschäftigten aller am Standort ansässigen Unternehmen offen und besitzt verlängerte Öffnungszeiten um den Mitarbeitern im Schichtdienst entgegenzukommen. Auch der Betriebsrat des Flughafens hat seinen Sitz auf dem Areal. Das Gelände liegt nicht im Sicherheitsbereich und ist öffentlich zugänglich.

Infrastruktur

Sicherheit

Die Flugplatz-Betriebsleitung (FBL) ist verantwortlich für den sicheren Flugbetrieb und die Einhaltung der rechtlichen Vorschriften. Die FBL fungiert auch als Einsatzleiter bei Notfällen und führt mehrmals täglich Pistenchecks durch. Ein Haupt-FBL und elf Stellvertreter versehen ihren Dienst im Schichtbetrieb. Untergebracht ist die Betriebsleitung im Pier West.

Die Zufahrt in den luftseitigen Sicherheitsbereich und auf das Vorfeld ist nur über einen der Checkpoints (Ost (bei Parkplatz C), West (am Betriebsgelände), GAC (beim VIP-GAC) und Terminal 3 (an der Abflugstraße, hinter Parkhaus 4)) möglich.

Polizei

Bis Ende der 1960er-Jahre bestand am Flughafen lediglich ein Inspektionswachzimmer. Am 2. Jänner 1974 wurde dann eine Flughafeninspektion der Polizei gegründet, die später in „Polizeieinsatzstelle Flughafen“ umbenannt wurde. 1980 wurde die Dienststelle vergrößert und eine eigene Spezialeinheit namens „Alarmzug Flughafen“ (Rufname „Kranich“, abgeleitet vom Vogel Kranich, der als Sinnbild für Wachsamkeit steht) geschaffen. Nach dem Terroranschlag im Jahr 1985 wurde aus ihr eine Sondereinheit, die jedoch im Zuge einer Reorganisation Anfang der 2000er-Jahre als solche aufgelöst wurde. Der Funkrufname „Kranich“ findet allerdings bis heute im Stadtpolizeikommando Schwechat Verwendung.

Der Bereich des Flughafens Wien untersteht ebenjenem SPK Schwechat, welches seinen Sitz im Flughafengelände hat. Zudem sind zwei Polizeiinspektionen, eine Polizeidiensthundeinspektion und ein Polizeianhaltezentrum der Bundespolizei auf dem Gelände des Flughafens untergebracht. Der Fachbereich Sicherheitsdienst-Flughafen ist schwerpunktmäßig mit der so genannten „Aviation Security“, also der Sicherung des Flugbetriebs am Flughafen, betraut. Das Kripo- und Sicherheitszentrum, wie auch die Diensthundeabteilung befinden sich am Flughafen-Betriebsgelände. Am Flughafen sind 450 Polizisten tätig, 42 davon sind der Stadt Schwechat zugeteilt. Dazu kommen 193 Zoll-Mitarbeiter. Sie kontrollieren jährlich 100.000 Passagiere alleine aus Nicht EU-Ländern. Hauptaugenmerk liegt dabei auf der illegalen Einfuhr von Waren, Tieren und Lebensmitteln. Die Zollstelle am Flughafen Wien verzeichnete im Jahr 2012 4890 Aufgriffe.

Feuerwehr

Die Flughafenfeuerwehr Wien besteht aus 620 Mitarbeitern, 70 haupt- und 550 nebenberufliche. 15 haupt- und 30 nebenberufliche müssen davon ständig im Dienst sein. Zu ihren Aufgaben gehören neben der Brandbekämpfung auch vorbeugende Maßnahmen in sämtlichen Gebäuden und technische Hilfeleistung bei Unfällen. Im Jahr 2007 rückte die Flughafenfeuerwehr zu über 4000 Einsätzen auf dem zehn Quadratkilometer großen Einsatzbereich aus. Da jeder Punkt des Flughafens innerhalb von drei Minuten erreicht werden muss, gibt es zwei Feuerwachen. Im Jahr 2009 wurde die neue Feuerwache 1 (am Betriebsgelände bei der AUA-Basis) in Betrieb genommen, welche bis dahin in einem Gebäude aus dem Jahr 1954 untergebracht war.

Die Feuerwache 2 liegt zwischen den Pistensystemen 11/29 und 16/34. Der Mannschaft stehen 32 Fahrzeuge unter anderem von Typ Ziegler Z8 zur Verfügung. Bei Großschadensereignissen wird zusätzlich die sogenannte Hilfsfeuerwehr alarmiert; diese besteht aus weiteren 300 Mitarbeitern. Externe Unterstützung kommt von ca. 27 Freiwilligen Feuerwehren aus der Flughafenumgebung, die in einem Alarmring zusammengefasst sind.

Rechtlich gesehen zählt die Flughafenfeuerwehr als Betriebsfeuerwehr und gehört dem Niederösterreichischen Landesfeuerwehrverband an.

VIAS

Die Vienna International Airport Security Services GesmbH, eine Tochtergesellschaft der Flughafen Wien AG, ist unter anderem für alle Personen- und Handgepäckskontrollen zuständig. Alleine im Passagierbereich befinden sich 44 Kontrollstraßen, davon 15 im Terminal 3. Je 9 Mitarbeiter kontrollieren an ihnen zu Spitzenzeiten bis zu 3000 Passagiere stündlich. Die insgesamt rund 1200 Beschäftigten führen aber auch Sicherheitsdienstleistungen aller Art für die Fluggesellschaften durch; wie beispielsweise die Bewachung und Durchsuchung von Flugzeugen. Darüber hinaus werden auch die Transporte von körperlich eingeschränkten Passagieren durch die VIAS durchgeführt.

Sämtliche „Floorwalker“- bzw. „Kordeldienste“ von Austrian Airlines, wie auch der Dokumentencheck bei USA-Flügen werden seit 2014 von G4S durchgeführt. Zuvor erledigte dies Personal von Austrian Airlines. Aufgabe der Mitarbeiter ist es bspw. den Zugang zu den Baggage-Drop-Off Schaltern nur Passagieren mit Bordkarte zu gewähren sowie auch die optische Eingangskontrolle des Handgepäcks noch vor der eigentlichen Sicherheitskontrolle.

Sicherheitszentrale

Die Sicherheitszentrale befindet sich zusammen mit dem „Terminal Operation Center“ im Terminal 3. Von hier aus wird der Passagier- und Flughafenbetrieb beaufsichtigt. Die Sicherheitszentrale kontrolliert die Sicherheitsgrenzen und ist zusammen mit der Ausweisstelle für die unterschiedlichen Zutrittsberechtigungen zuständig. In ihre Zuständigkeit fällt aber auch die Überwachung der technischen Anlagen im Terminal, wie bspw. die Zugänglichkeit der Notausgänge. Hier laufen alle Informationen sämtlicher Überwachungskameras zusammen. Insgesamt sind am Flughafen rund 2700 Stück aufgeschaltet. Die besonders leistungsfähigen Kameras am Tower können, selbst bei Dunkelheit, Detailansichten von startenden und landenden Maschinen sowie vom Gelände darstellen. Das Terminal Operation Center regelt die Passagierströme in den Gebäuden. Um Massenpaniken entgegenzuwirken, achten die Mitarbeiter auch darauf Stauungen im Passagierfluss zu vermeiden.

Medizinische Versorgung

Die 1954 gegründete Sanitätsstelle entwickelte sich zum heutigen Medical Center. Es befindet sich auf der Ankunftsebene (Ebene 0) und ist über den Terminal 2 oder m

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Brane Zztop
19. December 2020
Beautiful airport
Turkish Airlines
17. March 2014
Welcome to Austria! The Grüner See (or Green Lake) near the town of Tragöß is known for its amazingly clear waters; be sure to stop by if you're looking for somewhere to relax!
Lufthansa
2. January 2013
Check in with your mobile and save time: Using your internet-enabled mobile phone you can check in as early as 23 hours before departure, reserve your seat and receive your Mobile Boarding Pass.
Bogdan D.
13. August 2017
Not so big, but very modern airport; quick services; steep prices; free working wi-fi at the gates; good food and shopping experience; many places to rest with your feet up; free phone chargers;
Kai R
5. November 2017
Free, reliable, fast WiFi. When staying there last time there was easy access (just a T&C splash screen, no registration required) and fast connection (about 12MB/s in downstream).
FRITZ fritztheyodeler
21. June 2016
Don't get suckered into the CAT tram Into the city. 12 euros one way. Why? Take the schnell bahn for 4.40 euros. 2.20+2.20 for the ticket. Takes only a few minutes longer and you end up richer.
Stacey Hollander
17. September 2018
Love this airport: it is calm, clean and staff is mostly friendly. Make sure you arrive in advance for check in and security checks when traveling in the summer time.
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