Flughafen Berlin-Schönefeld

Der Flughafen Berlin-Schönefeld (IATA-Code: SXF, ICAO-Code: EDDB, bis 1995: ETBS, als DDR-Flughafen) ist neben dem Flughafen Tegel einer der beiden internationalen Verkehrsflughäfen im Großraum Berlin. Betreiber des Flughafens ist die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB; bis Ende 2011 Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH) mit den Gesellschaftern Land Berlin, Land Brandenburg und Bundesrepublik Deutschland. Im Jahr 2015 wurden auf dem Flughafen rund 8,5 Millionen Passagiere abgefertigt. Gemessen an den Passagierzahlen lag der Flughafen 2014 an achter Stelle in Deutschland. Derzeit entsteht südlich angrenzend der neue Flughafen Berlin Brandenburg.

Lage und Verkehrsanbindung

Der Flughafen Berlin-Schönefeld liegt in Schönefeld (Landkreis Dahme-Spreewald, Brandenburg) und ist rund 22 Kilometer vom Berliner Stadtkern entfernt, der sich in nordwestlicher Richtung befindet; ein Teil der nicht mehr benutzten Nordbahn erstreckte sich außerdem auf das Stadtgebiet Berlins. Der Flughafen liegt 48 Meter über Normalnull und ist mit einem Gelände von 620 Hektar der flächenmäßig größte Flughafen der Region. Er ist über den Bahnhof Berlin-Schönefeld Flughafen an den Schienenverkehr angebunden. Es halten dort Regional- und S-Bahnen (S45, S9). Zweimal pro Stunde verkehrt der „Airport Express“ mit den Linien RE7 und RB14 zum Berliner Hauptbahnhof über den Ostbahnhof sowie stündlich RB19 nach Gesundbrunnen über Südkreuz und RB22 nach Potsdam. Der Flughafen ist auch mit verschiedenen Buslinien zu erreichen. Mit dem Auto gelangt man über die A 113 zum Flughafen. Taxistände befinden sich vor dem Eingangsbereich des Terminals A.

Geschichte

Henschel-Flugzeugwerke

Am 15. Oktober 1934 begann der Bau der Henschel Flugzeug-Werke (HFW) in Schönefeld, die bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs über 14.000 Flugzeuge bauten. Hierfür wurden drei je 800 Meter lange Start- und Landebahnen aus Beton errichtet. Am 22. April 1945 wurden die HFW durch sowjetische Truppen besetzt. Nachdem die sowjetische Besatzungsmacht die Betriebsanlagen für den Flugzeugbau demontiert und entweder in ihr Heimatland gebracht oder gesprengt hatte, wurden auf dem Gelände bis 1947 Eisenbahnen repariert sowie Landmaschinen gebaut und instand gesetzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Im Jahr 1946 zogen die sowjetischen Luftstreitkräfte von Johannisthal nach Schönefeld um; Aeroflot nahm im selben Jahr den Flugbetrieb auf. 1947 ordnete die Sowjetische Militäradministration in Deutschland im SMAD-Befehl Nummer 93 den Aufbau eines zivilen Flughafens in Schönefeld an. Nach der Beendigung des ursprünglichen Baus wurde der Flughafen bis zur politischen Wende 1990 mehrmals ausgebaut und damit zum Zentralflughafen der DDR; eingeplant war eine Kapazität von langfristig 18 Millionen Passagieren pro Jahr. Er wurde zu einem sogenannten „Jugendobjekt“ erklärt, was die Bedeutung für die DDR unterstrich.

Durch die Lage außerhalb der Stadtgrenzen Berlins konnten in Schönefeld (anders als in Tegel und Tempelhof) trotz der besonderen Stellung im Zusammenhang mit dem Viermächtestatus Berlins nicht nur alliierte Fluggesellschaften, sondern auch solche aus sämtlichen Staaten der Welt – einschließlich DDR-Fluglinien wie die Interflug oder vor ihrer Auflösung 1963 die Deutsche Lufthansa der DDR – uneingeschränkt starten und landen (rein rechtlich hätten sogar westdeutsche Fluggesellschaften wie die Lufthansa Schönefeld anfliegen können, was aber angesichts des Kalten Krieges aus ideologischen Gründen nicht erfolgte). Lediglich das östliche Ende der (wegen der Autobahn heute nicht mehr existierenden) Startbahn Nord ragte ein Stück nach Bohnsdorf hinein, sodass ein östlicher Anflug (bzw. Start in Richtung Osten) auf dieser Startbahn teilweise über Ost-Berliner Stadtgebiet erfolgen musste, was zwar für nicht-alliierte Fluggesellschaften strenggenommen nicht rechtens war, jedoch von den Besatzungsmächten offenbar geduldet wurde.

Von den 1960er Jahren bis zur politischen Wende war der bis in die 1970er Jahre als „Zentralflughafen Berlin-Schönefeld“ bezeichnete Flughafen auch für die Bevölkerung aus West-Berlin sehr interessant, weil sich von hier aus viele Ziele in Osteuropa, wie beispielsweise Budapest oder Prag, sowie später immer mehr Ziele in Westeuropa (außer in der Bundesrepublik) erreichen ließen, die von den Flughäfen Tempelhof bzw. Tegel aus entweder nicht bedient oder erheblich teurer angeflogen wurden. Da im Flugverkehr des Ostblocks die Abgeltung von Kerosin oft im Rahmen besonderer Handelsbedingungen innerhalb der Staaten untereinander erfolgte, spielten die Betriebskosten für die Interflug nur eine untergeordnete Rolle, sodass sie es sich leisten konnte, die Flugpreise teilweise bis zu 70 % unter das Niveau streckengleicher Flüge von Tegel oder Tempelhof aus zu senken. Als Zubringer eigens für West-Berliner Passagiere gab es auch eine Busverbindung der Ost-Berliner Verkehrsbetriebe, die von 1963 bis 1990 aufrechterhalten wurde; sie führte vom Flughafen zum Hotel Arosa in Charlottenburg (Kurfürstendamm /Ecke Adenauerplatz) und hielt am West-Berliner Messegelände (am dortigen Zentralen Omnibusbahnhof) sowie in Wilmersdorf (Güntzel- /Ecke Uhlandstraße, vor dem seinerzeit dort befindlichen DDR-Reisebüro Helios).

Am 3. Oktober 1959 landete in Berlin-Schönefeld erstmals ein Düsenpassagierflugzeug, eine Caravelle der SAS. Der Flughafen wurde 1961 als Gruppe 1 der ICAO eingestuft.

1960 beschloss die DDR-Führung einen Generalplan zur Erweiterung zum Zentralflughafen Berlin-Schönefeld. Grundlage der Planung waren die erwarteten Passagierzahlen für die kommenden Jahrzehnte (3,5 Millionen für Schönefeld und rund 14 Millionen für ganz Berlin bis zum Jahr 1980) sowie die Notwendigkeit eines Flughafens, der die Erfordernisse modernen Strahlverkehrs und effizienter Passagierabfertigung erfüllt. Die Planungen sahen die Trennung des Kurz- und Langstreckenverkehrs vor. Nördlich des Bahnhofs sollte ein Abfertigungsgebäude mit zwei Pieren sowie zwei kurzen Pisten entstehen; südlich ein Abfertigungsgebäude mit ebenfalls zwei Pieren und einer oder zwei zusätzlichen Start- und Landebahnen. Die bestehende Bahn sollte auf über vier Kilometer verlängert werden. Darüber hinaus war eine großzügige Anbindung mit S-Bahn-, U-Bahn- und Fernbahnverkehr geplant.

Die Grenze von einer Million Passagiere wurde 1969 überschritten, was jedoch nur bis auf drei Millionen 1990 gesteigert werden konnte. Kurz vor dem Ende der DDR wurden durch die Interflug von Schönefeld aus 53 Ziele auf vier Kontinenten bedient.

Im Jahr 1976 wurde der heutige im Norden des Flughafens befindliche Terminal A unter dem Namen NPA (Neue Passagier-Abfertigung) in Betrieb genommen. Er wurde 1985 um die heutigen Terminals B und C erweitert, die sich jeweils links bzw. rechts an den Terminal A angliedern. Dabei war der Terminal C (heute: Terminal der easyJet) seinerzeit eigens für Transit-Passagiere von und nach West-Berlin vorbehalten, weshalb er innerhalb des Flughafengebäudes von den anderen Terminals wie auch draußen vom Rest des großen Vorplatzes abgeriegelt war und nur durch einen mit Schranke versehenen Kontrollposten angefahren werden konnte. Die entsprechenden Zubringer-Busse (s. o.) aus West-Berlin wurden fortan am unweit gelegenen Grenzübergang (Waltersdorfer Chaussee) nicht mehr kontrolliert, stattdessen stieg dort bei der Anfahrt lediglich ein Angehöriger der Passkontrolleinheiten der DDR-Grenztruppen zu und fuhr die kurze Strecke zum Terminal C mit (damit kein DDR-Bürger während dieser Anfahrt in den Transitbus einsteigen und somit unbemerkt in den ‚ West-Bereich‘ des Flughafens gelangen konnte). Dort erfolgte die Abfertigung, Gepäckabgabe sowie die Ausweis- und Personenkontrolle von West-Berliner Passagieren ebenfalls noch gesondert, erst in der großen Wartehalle zu den Gates wurden sie mit den ‚allgemeinen‘ (Ost-)Flugreisenden zusammengeführt. Bei Ankunft verlief dieselbe Prozedur umgekehrt ab: Passagiere nach West-Berlin hatten sich ab 1985 nicht mehr in die allgemeine ‚Einreisehalle‘ (wie dort die Ankunftshalle genannt wurde) zu begeben, sondern wurden sogleich in den Ankunftsbereich des Terminal C dirigiert – freilich nicht ohne zuvor durch Ausweiskontrollen strengstens überprüft zu werden. Dort bestiegen sie dann den Transitbus, wobei abermals ein Angehöriger der Passkontrolleinheiten (aus besagten Gründen) bis zum Grenzübergang mitfuhr, dort einfach ausstieg und den Bus ohne weitere Kontrollen nach West-Berlin ‚entließ‘. Durch diese neue Handhabung (Wegfall der zusätzlichen Kontrollen am Grenzübergang) wurde der West-Berliner Zubringerverkehr nach Schönefeld ab 1985 erheblich einfacher und zeitsparender.

Im zweiten Obergeschoss des Terminal A befindet sich bis heute die Besucherterrasse mit Restaurant. Ursprünglich dehnte sich die Terrasse auf der gesamten Breite des Gebäudes aus. Seit den 1990er Jahren ist jedoch nur noch ein schmalerer Bereich über dem Terminal A zugänglich.

Im Südteil des Flughafens befanden sich die Werft- und Wartungsanlagen der Interflug. Sie werden heute in modernisiertem Zustand von der Lufthansa genutzt. Teilweise wurde der südliche Bereich auch militärisch genutzt. Das Transportfliegergeschwader TG-44 der NVA verlegte den Einsatz der Regierungsflugzeuge Tu 134 zu Beginn der 1980er Jahre von Marxwalde (dem heutigen Neuhardenberg) nach Schönefeld, da viele Flugeinsätze mit Regierungsmitgliedern ab Berlin begannen. Drei Maschinen des Typs Il-62 wurden vom TG-44 zusätzlich in Schönefeld neu stationiert.

Unfälle

Eine Il-62 (Luftfahrzeugkennzeichen DM-SEA) der Interflug stürzte am 14. August 1972 beim Anflug auf den Flughafen Schönefeld nahe Königs Wusterhausen 31 Minuten nach dem Start ab, nachdem die Besatzung bedingt durch Probleme mit der Steuerung versucht hatte, nach Schönefeld zurückzukehren. Alle 156 Insassen kamen dabei ums Leben. Am 12. Dezember 1986 stürzte in der Nähe des Berliner Ortsteils Bohnsdorf beim Anflug auf den Flughafen eine Aeroflot-Maschine vom Typ Tu-134 ab (siehe Aeroflot-Flug 892). Von den 82 an Bord befindlichen Personen kamen 72 dabei ums Leben. Bei einem weiteren Flugzeugunglück am 17. Juni 1989 starben durch den missglückten Startabbruch einer Il-62 (DDR-SEW) der Interflug 19 der 113 Insassen des Flugzeugs sowie eine Person am Boden.

Nach der Wiedervereinigung

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands und Berlins musste der Flughafen trotz zusätzlicher Erweiterungen in den 1990er Jahren zunächst einen erheblichen Rückgang an Passagierzahlen verbuchen. Dies resultierte aus der Stilllegung der Interflug im Jahr 1991 und der Verlagerung anderer Fluggesellschaften zum moderneren und zentraler gelegenen Flughafen Berlin-Tegel. Der Flughafen entwickelte sich in dieser Periode zurück – zumeist wurden seit dieser Zeit Charterflüge abgefertigt. Trotzdem wurde 1992 die renovierte südliche Start- und Landebahn in Betrieb genommen. Von 1991 bis 1993 nutzte das Lufttransportgeschwader 65 der Luftwaffe mit seinen Il-62M den Flughafen. Bis nach der politischen Wende waren auch die gebäudenahen Flugzeugpositionen für die Passagiere zu Fuß über das Vorfeld erreichbar. Die drei Fluggastbrücken am Terminal A wurden erst nach 1993 errichtet.

Die Betreibergesellschaft eröffnete 1995 eine Erweiterung des Terminals. Im Frühjahr 1996 beschlossen die Bundesrepublik Deutschland sowie die Länder Berlin und Brandenburg den Ausbau des Flughafens zum Großflughafen Berlin Brandenburg. Zu den wenigen verbleibenden klassischen Linienverbindungen in dieser Zeit zählten und zählen die der Aeroflot nach Moskau und die der Rossija (ehemals: Pulkovo) nach Sankt Petersburg.

Die Periode, in der Charterfluggesellschaften dominant waren, dauerte bis 2003; seit diesem Zeitpunkt siedelten sich zunehmend Billigfluggesellschaften in Schönefeld an: Ryanair übernahm mit der KLM-Tochter buzz auch die Strecke Schönefeld–London, V Bird startete Flüge nach Weeze. Germanwings fliegt seit Herbst 2003 nicht mehr von Tegel, sondern von Schönefeld aus verschiedene nationale Ziele an. Besonders wichtig für den Flughafen war jedoch die Ansiedlung der easyJet am 28. Mai 2004, die den Flughafen seither als Ausgangspunkt für mehrere Flugverbindungen nutzt. Berlin-Schönefeld wurde dadurch 2005 zur zweitgrößten easyJet-Basis in Europa nach London-Luton. Am 11. März 2005 kündigte Germanwings an, ab Juni des Jahres Schönefeld als Basisflughafen für zunächst zwei Flugzeuge zu nutzen. So werde eine friedliche Koexistenz mit easyJet auf dem Flughafen Schönefeld angestrebt und es sollten in erster Linie von easyJet nicht bediente Ziele angeflogen werden. Mit Beginn des Winterflugplans 2012/2013 ist Germanwings zum Flughafen Tegel umgezogen.

Am 19. Dezember 2005 wurde Terminal D eröffnet, der vor allem für die Abfertigung der Billigflüge genutzt wird. Hauptsächlich diente der Terminal D bis Herbst 2012 der Billigfluggesellschaft Germanwings. Ursprünglich wurde überlegt, easyJet vom Terminal B in den Terminal D umzusiedeln. Durch die verstärkte Nutzung von Billigfliegern konnte der Flughafen seine Passagierzahlen 2005 um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und damit auf 5,08 Millionen Passagiere steigern. Das ist die größte Steigerung im Vergleich zu den anderen Flughäfen Berlins.

Im Jahr 2006 betrug die Zahl der Mitarbeiter am Flughafen Berlin-Schönefeld 5713.

Seit 2006 ist der Bahnhof Schönefeld kein Fernbahnhof mehr. Am 30. November 2007 wurde die Nordbahn des Flughafens geschlossen und anschließend teilweise abgerissen, um den Lückenschluss der Bundesautobahn 113 zu ermöglichen. Der Flugverkehr wird seitdem nur noch auf der südlichen Start- und Landebahn abgewickelt. Ein verbliebenes Teilstück der abgerissenen Nordbahn dient seitdem als Abstellfläche für länger parkende größere Flugzeuge der allgemeinen Luftfahrt, da die bisherigen Abstellpositionen im Zuge der Bauarbeiten am Flughafen nicht mehr benutzbar sind.

Ausbau zum Flughafen Berlin Brandenburg

Hauptartikel: Flughafen Berlin Brandenburg

Nach den in den 1960er Jahren umfangreichen geplanten, aber nur zum Teil umgesetzten, Ausbauten lief in der ersten Hälfte der 1990er Jahre ein aufwendiges Raumordnungsverfahren für einen neuen Großflughafen, um den stark steigenden Passagierzahlen in Berlin nach der Wende in Zukunft gerecht zu werden. Ab 1996 plante die Flughafengesellschaft mit den Bundesländern Berlin und Brandenburg sowie der Bundesregierung, den Flughafen Schönefeld bis 2012 zu einem leistungsfähigeren „Single Airport“ – also dann Berlins einzigem Flughafen – auszubauen. Schönefeld soll damit zum wichtigsten Passagier- und Luftfracht-Flughafen der Hauptstadtregion und Deutschlands (neben Frankfurt und München) werden. Der Flughafen Tegel soll spätestens sechs Monate nach Inbetriebnahme des neuen Flughafens geschlossen werden. Der Flughafen Tempelhof wurde bereits Ende Oktober 2008 geschlossen. 2006 begannen die Bundesländer Brandenburg und Berlin sowie die Bundesregierung mit dem Ausbau.

Im Rahmen dieser Ausbautätigkeiten wurde am 1. Dezember 2007 die Nordbahn (die nördliche der beiden parallelen Start- und Landebahnen) mit der Bezeichnung 07L/25R geschlossen und bald darauf teilweise abgebaut und renaturiert. Die neue Bundesautobahn 113 kreuzt den ehemaligen Verlauf dieser Landebahn. Nun war nur noch die Südbahn (ehemalige Bezeichnung 07R/25L) übrig, die gemäß den Planungen die Nordbahn des neuen Großflughafens werden soll. Sie wurde um 600 Meter auf 3600 Meter verlängert und am 23. April 2012 für den Betrieb freigegeben. Seit dem 3. Mai 2012 hat diese Start- und Landebahn nun die Bezeichnung 07L/25R, die sie für den neuen Flughafen BER beibehalten wird. Sie wurde am 2. Mai 2015 für eine Renovierung geschlossen, die ausschließliche Abwicklung des Betriebs erfolgte währenddessen über die neue Südbahn 25L/07R. Die Arbeiten zur Sanierung der Nordbahn begannen am 6. Mai 2015 und wurden am 24. Oktober 2015 beendet. Bis zur Eröffnung des Flughafens Berlin Brandenburg in Schönefeld nun wieder ausschließlich die Nordbahn in Betrieb.

Ausstattung

vergrößern und Informationen zum Bild anzeigen
Blick auf das Vorfeld

Der Flughafen Berlin-Schönefeld verfügt über vier Terminals, die A, B, C und D genannt werden. Die meisten Fluggesellschaften landen und starten am Terminal A. EasyJet ist die einzige Fluggesellschaft im Terminal B. Terminal D wird von Condor, SunExpress, Air Berlin, WOW air sowie Norwegian Air Shuttle genutzt. Im Terminal C gab es bis 2008 eine besondere Sicherheitsausrüstung, weswegen hier lange Zeit Flüge mit besonders hohem Sicherheitsbedarf, zum Beispiel nach Israel, abgefertigt wurden. Anschließend wurde es als „Show- und Eventlocation“ genutzt, die für Konferenzen und Privatfeiern gebucht werden konnte. Zudem starteten von hier aus Rundflüge mit einem historischen Rosinenbomber, der jedoch am 19. Juni 2010 bei einer Notlandung schwer beschädigt wurde und seitdem flugunfähig ist. Seit November 2015 sind im Terminal C zur Erhöhung der Kapazität zusätzliche Sicherheitskontrollen untergebracht, diese stehen ausschließlich Fluggästen ohne aufzugebendes Gepäck zur Verfügung, die bereits online eingecheckt haben. Alle vier Terminals sind untereinander verbunden. Das Terminal A besitzt als einziges Terminal Fluggastbrücken, von denen drei auf dem Vorfeld angeordnet sind. Insgesamt gibt es 36 Flugzeugabstellpositionen. Im Süden der Anlage befindet sich das Terminal für Allgemeine Luftfahrt, das General Aviation Terminal (GAT) genannt wird. Von dort aus können Privatflugzeuge, Taxiflugverkehr, Charter- und Helikopterflüge abgefertigt werden. Das Frachtterminal verfügt auf einer Bruttogrundfläche von 3850 Metern über eine Frachtkapazität von bis zu 30.000 Tonnen pro Jahr; im Gebäude befindet sich unter anderem eine Quarantänestation für Tiere. Auf dem Flughafen befinden sich außerdem drei Hangars für den normalen Flugverkehr sowie drei Flugzeughallen für die Allgemeine Luftfahrt.

Der Flughafen verfügte bis Ende 2007 über zwei Start- und Landebahnen, die nördliche war 2710 Meter lang, die südliche 3000 Meter. Beide Bahnen haben eine Breite von 45 Metern. Im Zuge der Bauarbeiten für den Flughafen Berlin Brandenburg wurde die nördliche Landebahn teilweise abgerissen, um Platz für die im Frühjahr 2008 neu errichtete Verlängerung der Autobahn 113 zu schaffen. Zuvor war bereits die südliche Landebahn als künftige Nordbahn für den neuen Flughafen auf 3600 Meter verlängert worden.

Der Flughafen verfügt darüber hinaus über eine eigene Flughafenfeuerwehr sowie ein Instrumentenlandesystem, zugelassen bis Allwetterflugbetriebsstufe CAT III, das Flugbewegungen bei nahezu jeder Wetterlage ermöglicht.

Nutzung

Für die Flughafengesellschaft hat der Flughafen Berlin-Schönefeld seit den 1990er Jahren eine große Bedeutung als Basis von Charterflügen. Bis zum Aufschwung der Billigflüge, die im Jahr 2007 rund 80 Prozent des gesamten Flugverkehrs des Flughafens ausmachten, hatten die Charterflüge den größten Anteil aller Flüge. Seit 1992 wird alle zwei Jahre die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) auf dem Flughafengelände durchgeführt. Der Flughafen dient außerdem der allgemeinen Luftfahrt. In der Nachbarschaft befindet sich ein Simulatorzentrum der Lufthansa.

Auf dem Flughafengelände betreibt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) seit 2007 ein Logistikzentrum für die Katastrophenhilfe im In- und Ausland. Auf 4000 m² lagert ständig einsatzbereit gehaltenes Hilfsmaterial. Über den Flughafen können Hilfsmodule (sogenannte „Emergency Response Units“ – ERU) innerhalb von 72 Stunden in jeden Teil der Welt zum Einsatz gebracht werden. Auch spezielle Fahrzeuge, beispielsweise für Kommunikation und Führung bei Großschadenslagen in Deutschland, sind hier vorhanden (sogenannte „Bundesvorhaltung“ des DRK).

Verkehrszahlen

Die Passagierzahlen am Flughafen Berlin-Schönefeld wachsen stark. Wurden 2003 1,7 Millionen Passagiere abgefertigt, waren es 2005 knapp über fünf Millionen. 2006 überschritt der Flughafen die Sechs-Millionen-Marke.

Flughafen Berlin-Schönefeld – Verkehrsstatistik
Betriebsjahr Fluggastaufkommen Luftfracht [t] Luftpost [t] Flugbewegungen
1991 1.069.886 06.349 0.553 29.472
1992 1.446.933 04.686 1.153 28.723
1993 1.572.361 03.284 3.825 31.334
1994 1.804.490 05.823 3.895 36.185
1995 1.861.674 10.573 3.260 31.827
1996 1.766.452 13.716 1.479 31.649
1997 1.870.213 14.473 1.128 29.563
1998 1.876.209 12.111 0.811 30.711
1999 1.861.385 09.372 0.565 29.304
2000 2.133.919 09.604 0.505 33.947
2001 1.851.377 09.785 0.193 27.635
2002 1.615.171 11.099 0.202 25.755
2003 1.684.384 12.418 0.242 25.549
2004 3.325.348 12.546 3.229 39.420
2005 5.026.115 08.833 4.294 52.852
2006 6.026.228 03.720 4.373 58.647
2007 6.313.343 03.870 4.386 58.198
2008 6.638.162 04.399 4.415 68.771
2009 6.797.158 04.246 2.979 75.538
2010 7.297.911 04.907 4.751 76.595
2011 7.113.989 04.649 4.081 73.577
2012 7.097.274 05.206 1.125 71.758
2013 6.727.306 07.370 6.654 65.268
2014 7.292.517 07.827 7.229 70.325
2015 8.526.268 8.128 6.155 76.153

Zwischenfälle

  • Am 12. Dezember 1986 stürzte der Aeroflot-Flug 892, eine Tupolew-Tu-134A aus Minsk, im Landeanflug auf den Flughafen Schönefeld nahe Berlin-Bohnsdorf ab. Von den insgesamt 82 Personen an Bord der Tupolew kamen 72 ums Leben, 10 Passagiere überlebten den Absturz verletzt.
  • Beim Interflug-Flug 102 am 17. Juni 1989 überschoss eine Iljuschin Il-62M der Interflug auf dem Weg nach Moskau die Startbahn und brach nach einer Kollision mit mehreren Hindernissen auseinander. 21 Menschen an Bord wurden getötet, 93 überlebten.

Siehe auch

  • Liste der Verkehrsflughäfen in Deutschland

Literatur

  • Bernd Kuhlmann: Schönefeld bei Berlin. 1 Amt, 1 Flughafen und 11 Bahnhöfe. Ges. für Verkehrspolitik und Eisenbahnwesen, Berlin 1996, ISBN 3-89218-038-5. Das Buch beschreibt die Geschichte Schönefelds, die – im Schatten der Luftfahrt – stets von strategischen, politischen, propagandistischen sowie von wirtschaftlichen Aspekten geprägt war.
  • Hans von Przychowski: Fehlstart oder Bruchlandung? Berlin-Brandenburger Flughafen-Politik. Verlorene Jahre – verlorene Millionen. Das Ringen um den BBI, 1990–2000, eine Zeittafel mit Kommentaren. NoRa, Berlin 2001, ISBN 3-935445-26-1.
  • Andreas Wendt, Frank Mangelsdorf (Hrsg.): Flughafen Schönefeld – Einst und jetzt. Culturcon/Märkische Oderzeitung, 2012, ISBN 978-3-941092-89-1.

Weblinks

Aufgeführt in den folgenden Kategorien:
Einen Kommentar posten
Tipps & Hinweise
Sortiere nach:
Lili R.
2. July 2016
If you only have hand luggage and your boarding pass, do use Terminal C for going through security. Any flight or airline, super quick, took me less than 10 minutes ????
Ference
8. March 2012
Ryanair is like drinking. You never want it again but somehow you always end up doing it.
???????????????? K ???? McDonagh
There train ticket machine outside the airport only takes coins and always has a queue. Instead buy your ticket to town at the tourist info. It's usually quiet.
Francis
12. August 2017
Some better airporty deals: cheapest water o.5l carat for 1 EUR at Heinemann, most tasty cheap snack is the Minierollbrot from Marche for 4.5 EUR, cheapest coffee from Quickers for 2.5 EUR
Matthias
8. March 2018
It’s not a great airport to be honest. But the story around it is unique and keeps the whole city - if not the whole country - talking. Such untypical efficiency is unheard of!! ????
Espen Systad
25. June 2013
Pretend you don't know how much the local bus fare is (ask in english), and enjoy the evil eyes on the deliberately surprised faces of the bus drivers.
Mehr Kommentare laden
foursquare.com

Hotels in der Nähe

Alle Hotels Alles sehen
Park Inn by Radisson Berlin Alexanderplatz

ab $460

H4 Hotel Berlin Alexanderplatz

ab $308

Motel One Berlin-Hackescher Markt

ab $84

Lux 11 Berlin Mitte

ab $660

St. Christopher's Apartments Berlin

ab $95

St. Christopher's Hostel Berlin

ab $48

Empfohlene Sehenswürdigkeiten in der Nähe

Alles sehen Alles sehen
Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Aerodynamischer Park

Der Aerodynamische Park liegt im Nordwesten des Universitätsquartiers

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Schloss Köpenick

Das Schloss Köpenick ist ein Schloss im Zentrum des Berliner

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Schloss Britz

Das Schloss Britz ist das ehemalige Herrenhaus auf dem historischen

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Müggelsee

Der Müggelsee ist der größte der Berliner Seen. Zur Abgrenzung von de

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst

Das Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst ist ein den

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Spreepark

Der Spreepark Berlin war ein Vergnügungspark im Norden des

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Sowjetisches Ehrenmal (Treptower Park)

Das Sowjetische Ehrenmal im Treptower Park (auch Treptower Ehrenmal)

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Treptower Park

Der Treptower Park liegt direkt an der Spree im Ortsteil Alt-Treptow

Ähnliche Sehenswürdigkeiten

Alles sehen Alles sehen
Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Flughafen Singapur

Der Flughafen Singapur (Шаблон:EnS) ist der internationale Flugh

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Hamad International Airport

Der Hamad International Airport (IATA-Code: DOH, ICAO-Code: OTHH) ist

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Flughafen Incheon

Der Flughafen Incheon (IIA) (인천국제공항, Incheon Gukje Gonghang) i

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Flughafen Neu-Chitose

Der Flughafen Neu-Chitose (jap. 新千歳空港, Shin-Chitose Kūkō) ist ein Reg

Zur Wunschliste hinzufügen
Ich war hier
Besuchte
Flughafen Antalya

Der Flughafen Antalya (türk. Antalya Havalimanı), der mittlerweile a

Alle ähnlichen Orte sehen