Der Fels von Guatapé (spanisch El Peñón de Guatapé), auch Fels von El Peñol (spanisch La Piedra de El Peñol) oder einfach La Piedra or El Peñol, ist ein auffälliger Inselberg in Kolumbien. Er liegt in der Gemeinde Guatapé, Antioquia. Die an Guatapé grenzende Stadt Peñol erhebt ebenfalls Anspruch auf den Fels.
Die Formation ist ca. 70 Millionen Jahre alt, besteht aus Granit und ist der verbliebene Rest eines Erosionsprozesses, vermutlich aufgrund einer geringeren Zerklüftung als die Umgebung.
Der Berg kann über eine an der Nordseite angebrachte Treppe mit ca. 700 Stufen bestiegen werden (die Angaben variieren zwischen 650 und 740). Auf dem Gipfel befindet sich ein dreistöckiger Aussichtsturm, von dem aus der Blick bis zu 500 km weit reichen kann. Auf dem Gipfel fand auch ein deutscher Wissenschaftler eine bis dahin unbekannte Pflanzenart, Pitcairnia heterophylla.
Die indigenen Tahamí, welche die Region vorgeschichtlich bewohnten, verehrten den Fels und nannten ihn Mojarrá oder Mujará, was "Fels" oder "Stein" bedeutet.
In den 1940er-Jahren wurde der Berg von der kolumbianischen Regierung zum Nationalmonument erklärt.
Die früheste überlieferte Besteigung war im Juli 1954.
An der Nordseite befinden sich in weißer Farbe ein großes "G" und ein unvollständiges "U". Die Städte Guatapé and El Peñol liegen seit langem im Streit über ihren Gebietsanspruch. Einwohner von Guatapé begannen ihren Anspruch dadurch zu unterstreichen, dass sie den Namen ihrer Stadt auf den Fels malen wollten. Nachdem die Einwohner von El Peñol, dies bemerkten, beendeten sie die Weiterarbeit durch einen Aufmarsch. Die Arbeiten wurden in dem Zustand beendet, in dem man die Buchstaben noch heute sieht.
Der Fels erhebt sich am Rande des Stausees von Peñol-Guatapé und besteht aus Granit (Quarz, Feldspat und Glimmer).
An der höchsten Stelle (im Südwesten) erhebt sich der Berg bis auf 2135 m ü. NN und damit etwa 220 m über dem Fuß des Felsens. Die Durchschnittstemperatur beträgt hier 18 °C. Er ist am Fuß ca. 285 m und 110 m breit. Der Fels besteht aus geschätzten 10 Millionen Tonnen Gestein. Es gibt mehrere Felsspalten am Rand, von denen eine für den Bau der Treppe genutzt wurde.